Wie wichtig ist die Eröffnung beim Schachspiel?
Schach ist für mich (noch) ein Spiel, welches ich nicht so richtig verstehe. Es haben schon einige versucht mir das Nahe zu bringen. Ein Bekannter meinte, dass ein Schachspiel und der Ausgang des Schachspiels davon abhängt, wie man es eröffnet. Wie wichtig ist die Eröffnung bei einem Schachspiel wirklich oder hat die Eröffnung nichts mit dem Ausgang zu tun? Eröffnet ihr das Schachspiel immer gleich? Ist dann der Gegner nicht sehr durchschaubar?
Jetzt wird es ein wenig doppelt gemoppelt - Themenüberschneidung. Trotzdem: Natürlich ist die Eröffnung wichtig, vor allem die grundsätzliche Strategie. Wenn du ziellos ziehst, über das Feld torkelst und z. B. über die Flanken gehst, dann ist das nicht besonders sinnvoll. Die Eröffnung ist im Prinzip der Anfang vom Ende. Das wirst du als Anfängerin selber schon gemerkt haben und da merkt man dann auch schnell, wenn der andere zielorientiert spielt und einen nach 4 oder 5 Zügen schon halb im Griff hat. Natürlich ist der Gegner ein Stück weit durchschaubar. Aber das gehört eben zum Handwerk. Wer das nicht durchschaut, hat dann eben kaum eine Chance. Andererseits ist die Anzahl der Eröffnungsmöglichkeiten natürlich auch recht groß. Aber das ist eben auch die Kunst.
Wie "wichtig" die Eröffnung im Schachspiel ist, kannst du ja daran ermessen, wie wichtig beim Mühle-Spiel das legen der ersten Steine ist. Hier ist dir doch auch klar, dass es keine Vorteile bringt, wenn man dem Gegner erlaubt, gleich mal drei Zwickmühlen zu bauen. Ebenso ist es beim Schach wichtig, so aus der Eröffnung herauszukommen, dass mindestens die Vorteile bei Beginn gleich verteilt bleiben und nicht der Gegner plötzlich ein Übergewicht bekommt.
Das jetzt die Eröffnung zwingend was mit dem Ausgang des Spiels zu tun hat ist daher natürlich quatsch. Man kann sagen, wer gleich in der Eröffnung einige Figuren verliert ohne sie bewusst geopfert zu haben, wird wohl auch das Spiel verlieren. Aber wenn beide Seiten keine Fehler machen und sich an der Theorie orientieren, dann beginnt nach der Eröffnung das "freie" Spiel und der Ausgang ist da natürlich so offen, wie vor dem ersten Zug.
Nachdem es natürlich zahlreiche Variationen gibt, ist es richtig und verständlich, wenn Spieler im Prinzip ihre Lieblingseröffnungen haben. Das machen sich Gegner auch zunutze, indem sie eben die Theorie speziell zu der Eröffnung (oder den bekannten Lieblingseröffnungen) studieren. Das aber erhöht ja nur den Reiz des Spiels. Schließlich kann so gewährleistet werden, dass zu Beginn der Partie das Spiel auf einem hohen Niveau gehalten wird. Und es kann immer wieder vorkommen, dass bei wichtigen Spielen ein Spieler versucht, den Gegner zu überraschen und eben eine Variante wählt, die eher selten genommen wird. Aber hier reden wir dann eben schon von höheren Klassen und von Wettkämpfen, bei denen sich die Gegner schon kennen. Und nicht vom gepflegten Kneipen-Schach.
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