Nichttrinker werden ausgeschlossen?

vom 09.07.2012, 21:19 Uhr

Es gibt unterschiedliche Gründe, wieso eine Person kein Alkohol konsumieren möchte. Ich spreche nicht von Menschen, die nur ein Glas Bier konsumieren und bei denen der Genuss im Vordergrund steht, sondern über diese Personen, die überhaupt keinen Alkohol konsumieren. Ich trinke nicht und ich esse auch keine Pralinen mit Alkohol, nur Rotwein in einer Soße ist für mich akzeptabel. Der Grund wieso ich keine Pralinen mit Alkohol esse ist, dass es mir einfach nicht schmeckt und natürlich gibt es viele leckere und süße Cocktails, ich bin aber der Meinung, dass es mir ohne Alkohol besser geht und ich mich wohler fühle, wenn ich "noch hundertprozentig klar im Kopf bin".

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis wird man merkwürdig angeschaut, wenn man kein Alkohol trinkt und es fallen durchaus abwertende Sprüche, gewollt lustige Kommentare oder einfach lästige Fragen. Ich hatte nie einen Absturz gehabt, nach dem ich der Meinung war, dass ich sofort mit dem Alkoholkonsum aufhören muss, jedoch sehe ich keinen Sinn in einem sinnlosen Besäufnis. Wenn man einen Drink angeboten bekommt, wird man meistens nach der "Beichte" ungläubig angestarrt, einmal gab es sogar eine ziemlich penetrante Person, die mich zum Probieren überreden wollte. Ich habe weiterhin dankend abgelehnt und gesagt, dass ich wüsste, wie Alkohol schmeckt und ich einfach kein Interesse habe. Natürlich habe ich auch Menschen getroffen, die meine Einstellung sehr lobenswert fanden, aber die schlechten Reaktionen überwiegen.

Wenn ich eine alkoholtrinkende Person treffe, die alleine zu einer Party gekommen ist und deren Reaktion auf mein Verhalten negativ ist, kontere ich meistens, dass ich meine ganzen betrunkenen Freunde sicher nach Hause fahren kann, während die betroffene Person viel Geld für ein Taxi bezahlen muss oder sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln rumärgern muss. Das hat einige schon zum Denken angeregt, trotzdem meide ich öfters Partys, weil ich mich irgendwie ausgegrenzt fühle, obwohl ich auch sehr gut ohne Alkohol Spaß haben kann.

Ich bin Raucherin und fühle mich durch das Rauchen nicht so ausgeschlossen wie durch das Nichttrinken, obwohl Glimmstengel auch nicht mehr so gerne gesehen werden. Es geht mir nicht darum, dass Alkohol eventuell ungesund sein könnte oder spiele nicht den Moralapostel, ich trinke auf Partys viel lieber einen Energy Drink und dieses Zuckerwasser ist auch nicht unbedingt gesund.

Seid ihr Nichttrinker? Wenn ja, warum und was sind eure Gründe? Gab es schonmal negative Reaktionen auf eure Einstellung? Wieviele Nichttrinker habt ihr in eurem Freundeskreis im Verhältnis zu Trinkern? Wenn ihr Alkohol konsumiert, könnt ihr noch ohne Alkohol feiern? Glaubt ihr, dass man als Trinker oder Nichttrinker gewisse Vor- oder Nachteile hat?

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ehrlich gesagt sind mir die Gründe für das Nichttrinken von anderen Leuten egal. Wenn sie ablehnen, dann akzeptiere ich das und muss da nicht noch nach dem Warum fragen. Genauso möchte ich aber auch einfach die Akzeptanz haben, wenn ich alkoholische Getränke ablehne. Wobei das nicht immer der Fall ist. Aber wenn ich das Auto dabei habe, dann ist eben für mich ein alkoholfreier Abend angesagt.

Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man nach einem Glas Wein oder einem Cocktail nicht gleich die Kontrolle über sein Tun verliert. Aber da hat eben jeder seine Meinung und Einstellung dazu. Bisher ist es mir auch nur zwei Mal passiert, dass man mich direkt zum Alkohol trinken überreden wollte, obwohl ich abgelehnt habe.

Trotzdem kann ich nicht sagen, dass man deswegen direkt ausgeschlossen wird. Zumindest in meinem Freundeskreis ist das nicht so. Und wenn das bei dir grundsätzlich so ist, dann würde ich mir über meine Bekannten doch Gedanken machen, ob es der richtige Umgang ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben und feiern. Ich trinke aber, wenn ich weggehe und nicht fahren muss schon ganz gerne mal etwas, weil ich sonst nicht mache und das schon Mal geht. Wenn ich fahre und nichts trinke, werde ich dafür aber nie blöd angemacht. Ich würde mir das aber, wie du auch, nicht gefallen lassen.

Alkohol ist auf Dauer nicht besonders gut für den Körper, und da ich mich sonst gesund ernähre, bin ich der Meinung, dass es mir nicht schadet, wenn ich 1-2 Mal im Monat wenige Cocktails trinke. Ich trinke dabei nie so viel, dass ich mich nicht mehr äußern kann oder betrunken bin. Raucherin bin ich auch nicht, sodass ich meinen Körper auch nicht damit belaste und mich eigentlich doch noch ganz gesund verhalte.

Ich verstehe Leute nicht, die sich jedes Wochenende so abschießen, dass sie am nächsten Tag nichts mehr wissen. Im Bekanntenkreis habe ich auch ein paar Leute, die so etwas machen. Ich suche aber nicht unbedingt die Nähe zu Trinkern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube, dass du mich falsch verstanden hast.Ich habe nicht behauptet, dass man nach einem Glas Rotwein oder nach einem Bier die Kontrolle verliert. Für mich ist eine Person, die gelegentlich ein Bier trinkt jedoch kein Nichttrinker. Wenn jemand auf jeder Party raucht, aber nicht privat oder unter der Woche, ist diese Person für mich auch kein absoluter Nichtraucher. Ich wollte nur beschreiben, dass ich über Personen rede, die strikt "gegen" Alkohol sind oder für die es keinen Anlass gibt Alkohol zu konsumieren. Meine Bekannten kann ich mir nicht wie meine Freunde aussuchen, die kenne ich einfach durch meine Freunde. Wenn diese besagten Bekannten auf meine Freunde treffen, bei denen ich mich aufhalte, werde ich zwangsläufig mit diesen Personen konfrontiert. Ich gehe übrigens nicht mehr so oft weg wie früher.

Vielleicht liegt diese Einstellung zum Alkohol auch an meinem eher jugendlichen Alter, ich bin volljährig und meine Bekannten und Freunde sind zwischen 16 bis ungefähr 23 Jahre alt, oder höchstens 25. Vielleicht ist der Gruppenzwang doch stärker, als man sich vorstellt, jedoch animiert mich das nicht zum Alkoholkonsum.

Ich bedanke mich für deine schnelle Antwort und möchte dir mitteilen, dass mir deine Denkweise oder Einstellung gut gefällt und ich sie sogar sehr vernünftig finde.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Vielleicht meine Denkweise halt auch am Alter, denn ich bin schon seit mehr als 20 Jahren volljährig. :wink: Nur, reagiere ich eben so, wie ich es von anderen Leuten auch erwarte. Es hat einfach niemanden zu interessieren, warum ich Alkohol ablehne. Wenn ich irgendwo Gast bin und nach meinem Getränkewunsch gefragt werde, dann soll das einfach so hingenommen werden. Ob nun der Auto der Grund ist oder vielleicht eine Medikamentenverordnung, sollte eben egal sein.

Und es kann vielleicht auch am Alter liegen, wo das eben dann auch anders akzeptiert wird, als bei Jugendlichen. Wobei es eben auch in der älteren Generation entsprechende Menschen gibt, welche doch immer wieder Alkohol aufdrängen wollen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe in den letzten Jahren nie erlebt, dass jemand dumm angeredet worden ist, weil er keinen Alkohol trinkt. Ich kenne das nur von ganz früher, das heißt von vor 40 Jahren. Dort sind meine Schwester und ich auf Dorffesten immer von den Burschen zum Trinken animiert worden, aus sehr ersichtlichen Gründen.

Vielleicht ist das Verhalten auf Dörfern oder in bestimmten Kreisen auch anders. Jedenfalls kenne ich auch viele Jugendliche, die nichts trinken. Mein Sohn trinkt gerne einmal ein Bier, aber sein Freund nur Mineralwasser. Das ist überhaupt kein Thema. Ich trinke auch gerne einmal ein Gläschen Wein auf einem Fest oder beim Essen im Restaurant, würde aber nie jemanden schief ansehen, der sich eine Cola bestellt. Ich trinke auch manchmal nur ein Mineralwasser, wenn ich keinen Appetit auf Alkohol habe oder ich am nächsten Tag früh aufstehen muss. Ich habe in den letzten 30 Jahren kein einziges Mal erlebt, dass darüber eine Diskussion angefangen wurde.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich muss ehrlich sagen, dass eigentlich die meistens meiner Freunde und Familie Alkohol trinken, wenn gefeiert wird. Das gehört bei uns einfach dazu. Natürlich wird schon ein wenig darauf geachtet, wie viel man trinkt. Es gibt nur 2 Leute, die ich in meinem Freundeskreis kenne, die keinen Alkohol trinken.

Zwar finde ich es selber nicht schlimm, wenn jemand keinen Alkohol trinkt, oder nur sehr wenig, aber ich kann es einfach nicht ab, wenn die Leute dann ein wenig anders sind oder werden. Denn es ist so, dass diese beiden Leute dann auf einer Party sind, wo wirklich alle Alkohol trinken. Und anstatt sich dann mit dazu zu gesellen, stehen die Beiden immer eher abseits und reden mit kaum einem von uns. Und das merken wir natürlich alle, und denken, dass sie sich vielleicht für etwas besseres halten, oder sie wohl denken mögen, dass wir peinlich sind.

Ich habe dann auch schon den Versuch gestartet, mit ihnen zu sprechen, und das ganz normal. Natürlich macht man mal auch einen kleinen Scherz. Doch mit denen kann man es einfach nicht machen, denn man sieht es ihnen einfach an, dass sie wollen, dass man so schnell wie nur möglich wieder weg geht. Und das merke auch ich, wenn ich einen Annährungsversuch starte. Die Beiden sind dann auch die Ersten, die wieder von der Party verschwinden, was ich einfach nicht schön finde.

Wenn die Beiden einfach sich mit zu einem stellen würden, und genauso Spaß bekommen könnten, wie die Anderen, die eben Alkohol trinken, würde ich es vollkommen in Ordnung finden. Doch wenn man dann solche Spaßbremsen dabei hat, ist das einfach ein Stimmungskiller. Trotzdem lasse ich sie einfach machen, denn sie sind ja alt genug. Aber irgendwann werden sie vielleicht nicht mehr zu einer Party eingeladen, da sie sich einfach abgrenzen. Auch wenn man das Thema mal anschneidet, heißt es nur, dass sie keinen Alkohol trinken wollen, und sie auch gar keine Lust darauf haben, mit anderen Leuten auf der Party zu reden, die Alkohol trinken.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich selbst konsumiere ebenfalls keinen Alkohol, lange Zeit durfte ich dies aus medizinischen Gründen auch nicht und heute zum einen weil es mir in den meisten Fällen ebenfalls nicht schmeckt, zum anderen, weil ich inzwischen so viele Leute gesehen habe, die Alkohol in übertriebenem Maße konsumieren, dass mir jeglicher Appetit darauf gründlich vergangen ist! Die Erfahrungen die ich damit gemacht habe, waren ganz unterschiedlich, aber ich hatte auch durchaus negative Erfahrungen, genauso wie du. Es gab Leute, die meinten mich wegen meines Verzichtes loben zu müssen, aber man sieht in den meisten Fällen, dass das Leute sind, die das nicht ernst meinen, sie selbst saufen ohne Grenzen und wenn sie das sagen, dann hört es sich eher an, als würden sie damit meinen, dass sie mein Verhalten kindisch und albern finden würden und ich wenn ich älter bin den Alkohol genauso schätzen werde, wie sie, dafür aber einfach noch zu jung bin, so in etwa hört sich das an, ein bisschen als würden sie sich lächerlich machen und einem Kleinkind auf die Schulter klopfen.

Abwertende Sprüche waren selten dabei, dass kommt aber eben auch daher, dass ich und auch mein Freund, der ebenfalls nicht trinkt, auch nicht unter die Art von Leuten gehen, wo man sich sowas anhören musste. Manchmal wird man aber automatisch damit konfrontiert, wenn man beispielsweise auf einen Geburtstag einer Person geht, die man zu schätzen weiß und dann dort eben Leute trifft, die man nicht so gern hat. In solchen Situationen wurde mir dann auch schon versucht Alkohol teilweise aufzudrängen, so nach dem Motto, probiere doch mal und du wirst sehen, dass es dir schmeckt, manchmal hat man mich gefragt ob ich noch nicht alt genug wäre und dass ich doch trotzdem trinken könne, sie würden mich schon nicht verpetzen. Meistens ist es mir ganz gut gelungen, solche Leute zu ignorieren und da ich eh keine Lust habe, Zeit mir solchen Personen zu verbringen und besonders nicht mit alkoholisierten, konnte ich derartigen Situationen bislang auch gut aus dem Weg gehen.

Ich selbst gehe nur ungern zu Menschenansammlungen wie Partys, weil mir das dort herrschende Niveau meistens nicht großartig zusagt. Ich kenne Leute die machen Partys wo es keinen Alkohol gibt und alles ein bisschen gewählter verläuft, aber die meisten Menschen feiern nicht ohne Alkohol und ich finde alkoholisierte Menschen ja ehrlich gesagt schon an sich widerlich, weswegen ich mich solchen auch nicht anschließen würde und es auch nicht amüsant finde, wenn man nur so ohne Verstand Spaß haben kann. Ich finde es eigentlich sogar ziemlich kindisch und unreif. Man kann also sagen, dass ich nicht trinke, weil es mir nicht schmeckt, weil ich meinen Verstand gerne behalten würde und weil ich den Alkoholkonsum bei anderen Menschen ekelerregend finde und mich ihr Verhalten wie auch ihr Geruch anwidert, so dass ich es ihnen natürlich nicht nachmachen möchte.

Neben meinem Freund gibt es in meinem Freundeskreis noch einen weiteren jungen Mann und einen Professor von der Universität die mein Freund besucht, die ebenfalls keinen Alkohol trinken. Wir sehen beide recht häufig und haben ein gutes Verhältnis zueinander, aber nicht unbedingt, weil wir alle gegen den Alkoholkonsum sind. Ich selbst finde schon, dass man als Nichttrinker gewisse Vorteile hat. Zum einen tut man der Gesundheit was gutes, weil Alkoholkonsum nicht gerade das beste ist, was man sich antut und zum anderen schont man aber auch seinen Geldbeutel. Angenommen der Durschschnitts-Alkoholiker kauft sich jedes Wochenende mal das eine oder andere Sixpack, geht feiern wo die Getränke pro Glas nun auch nicht gerade günstig sind und man da sicherlich an die 30 oder gar mehr Euro für ausgeben muss, ganz zu schweigen von dem Taxi danach, dann möchte ich schon meinen, dass das eine gewisse Summe ist, die man da spart. Sparen im eigentlichen Sinne tue ich aber nicht, weil ich das Geld ja auch niemals dafür ausgegeben hatte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin Nichttrinkerin und zwar ganz extrem, denn ich trinke über das gesamte Jahr keinen einzigen Tropfen Alkohol, nicht mal im Essen verarbeitet. Das hat momentan den Grund, dass ich es nicht vertrage, da mir davon nach einiger Zeit übel wird, egal wie viel ich zu mir genommen habe, das geschieht selbst bei geringen Mengen.

Früher habe ich noch ab und an mal etwas getrunken, zumeist an Silvester ein Glas Sekt und wenn man eingeladen war vielleicht auch mal ein Glas Sekt, mehr war es jedoch nie. Mittlerweile geht es gar nicht mehr, aber das ist für mich auch gar nicht so wichtig, denn ich habe nie so sehr den Hang zum Alkohol gehabt und wollte auch nie besonders viel trinken. In meinem Leben war ich nur zweimal betrunken und beide Male fand ich gar nicht toll, denn mir war danach stets ziemlich schlecht.

Ich trinke nicht, weil ich in meiner Kindheit mit einer trinkenden Mutter aufgewachsen bin und das ist mir eine Lehre gewesen. Von frühester Kindheit an habe ich Alkohol eigentlich verabscheut und deshalb noch nie besonders viel getrunken. Würde mich jemand wegen meines Nichttrinkens in irgendeiner Form komisch von der Seite anmachen, würde er mich vermutlich von einer anderen Seite erleben, denn dafür habe ich keinerlei Verständnis. Jeder Mensch muss für sich entscheiden, ob er trinkt oder nicht. Alkohol ist für mich nichts besonderes und jeder, der der Meinung ist, dass Alkohol zu einer Party gehört, hat keine Ahnung. Wer nicht ohne Alkohol Spaß haben kann, hat irgendwie etwas verpasst und trifft bei mir auf wenig Verständnis.

In meinem Umfeld sind keine Alkoholiker unterwegs, aber durchaus Leute, die mal ein Bier trinken, ein Glas Wein oder Sekt. Jedoch niemand von ihnen übertreibt es damit. Ich respektiere dies, genauso wie diese Leute meine Einstellung respektieren. Meiner Meinung nach gehört es sich unter Menschen, die einander mögen und zusammen die Zeit verbringen auch so, dass man die Einstellungen des anderen respektiert. Man muss sie nicht gutheißen, aber man sollte sie respektieren.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich trinke auch quasi keinen Alkohol, obwohl ich immer mal wieder in unregelmäßigen Abständen von mehreren Jahren probiere, wenn mir irgendwelche Getränke auf Feiern angeboten werden. Es ändert sich aber an der Tatsache nichts, dass ich schon den Geruch von Alkohol nicht mag – und den Geschmack noch viel weniger. Ausgeschlossen werde ich deshalb aber nicht und ich habe mich deshalb auch noch nie ausgegrenzt gefühlt. Ganz im Gegenteil fanden bisher alle, die davon erfahren haben, dass ich keinen Alkohol trinke, das sogar ganz gut und die einhellige Meinung war auch jeweils, dass ich nicht damit anfangen muss, nur, um das eben mitzumachen. Wenn mir Alkohol nicht schmeckt, warum sollte ich dafür trainieren, dass sich das ändert? Das wäre einfach nur unsinnig.

Als ich in einem jugendlichen Alter war, kam es schon auch mal vor, dass ich auf einer Geburtstagsfeier war, wo irgendjemand eine Flasche mit alkoholischem Inhalt angebracht hat, aus der dann gemeinschaftlich getrunken wurde. Allerdings war das zu meiner Zeit eben noch etwas Verbotenes, das man heimlich getan hat und wobei man auch ein schlechtes Gewissen hatte. Ich habe mich rausgehalten und das wurde auch damals schon akzeptiert, ich bin wirklich noch nie in diesem Zusammenhang mit irgendeiner Ablehnung konfrontiert worden.

Insofern kann ich Dein Problem zwar verstehen, aber nicht als ebenfalls Betroffene nachvollziehen, weil es mir nie so ging wie Dir, worüber ich übrigens auch froh bin. Und ich teile Punktediebs Meinung, dass Du Dir wohl über Deinen Umgang Gedanken machen könntest, wenn Du aus diesem Grund tatsächlich häufiger mit Ablehnung konfrontiert wirst, denn ich denke ebenfalls, dass es wohl kritisch zu sehen ist, wenn man mit so wenig Akzeptanz konfrontiert wird, zumal es sich bei Deiner Verweigerung nicht um etwas handelt, das die anderen, die Alkohol trinken wollen, in irgendeiner Weise einschränkt.

Freunde, die solche Einstellungen nicht akzeptieren, wären für mich wohl keine Freunde. Sicherlich hat man im Rahmen seiner Freundschaften auch diverse Meinungsverschiedenheiten, aber das sollte wohl nicht dazu führen, dass man aufgrund seiner anderen Einstellung und Haltung ausgegrenzt oder gar in irgendeiner Weise angegriffen wird. Von Freunden erwarte ich da einfach etwas anderes und ich kann nun auch keinen wirklichen Grund dafür sehen, dass Du ausgegrenzt wirst, weil Du nicht mittrinken willst, denn es gibt dafür eben keinen Grund.

Neulich hatte ich diesbezüglich übrigens ein Erlebnis, das eigentlich stellvertretend für all diejenigen steht, die ich in dieser Richtung bereits hatte. Es hat sich über meinen Ex-Freund einen Kontakt zu dessen bestem Freund ergeben, der ganz gerne mal am Wochenende mit irgendwelchen Kumpels trinken geht. Allerdings trinken die dann auch wirklich übermäßig und ich empfinde das nicht wirklich als erstrebenswert. Eines Tages habe ich mich mit diesem besten Freund ganz gut unterhalten und er sagte, ich soll mal mitkommen, wenn er mit seinen zwei, drei Freunden abends unterwegs ist und ich sagte, dass das wohl keine gute Idee wäre, da ich keinen Alkohol trinke, das aber eben der Inhalt dieser Abende ist.

Der Freund sagte mir, dass das kein Problem wäre, dann würde ich eben auch ohne Alkohol Spaß mit ihnen haben können, denn lustig sei es allemal. Ich habe zwar versucht, ihm zu erklären, dass diejenigen, die keinen Alkohol trinken, es ganz selten lustig finden können, was der Alkohol aus Menschen macht, wenn er von diesen im Übermaß genossen wird, aber es ging mir nun bei dieser Anekdote eher darum, Dir zu zeigen, dass die Reaktion nichts mit einer Ausgrenzung zu tun hatte, denn die Einladung blieb sogar nach meiner Ablehnung aufrechterhalten. Eine Ausgrenzung sieht also anders aus.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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