Seid Ihr Vegetarier und wenn ja warum?

vom 09.07.2012, 11:06 Uhr

Ich weiß, das Thema ist vielleicht schon etwas ausgeleiert, aber ich finde es trotzdem immer spannend, warum Menschen zu Vegetariern werden. Ich höre im Bekanntenkreis oft, dass die Leute sich vegetarisch ernähren wollen, weil sie gegen Massentierhaltung sind. Ganz speziell eine Person erzählt mir das häufig und dann einen Tag später sehe ich diese bei McDonalds mit nem Burger.

Ich bin auch Vegetarierin. Bei mir begann es aber schon als Kind, dass ich plötzlich aufgehört habe, Fleisch zu essen. Ich war ca. 3 Jahre. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und meine Eltern haben regelmäßig Schweine aufgezogen und dann auch geschlachtet. Einmal habe ich das mitbekommen. Weil ich nicht mehr schlafen konnte, bin ich rausgegangen und habe dann gesehen, wie das Schwein getötet wurde. Ich war drei und habe diese Bilder heute noch im Kopf. Seitdem habe ich mich geweigert Fleisch zu essen und kann es auch bis heute nicht.

Bei mir liegt es nicht daran, dass es mir nicht schmeckt oder so, denn ich habe es noch nie probiert. Es ist eher so, dass ich einen richtigen Ekel davor habe. Heute ist es ja überhaupt kein Problem mehr, sich vegetarisch zu ernähren, aber früher war das schon eher eine Ausnahme. Zu Schulzeiten wurde ich oft komisch angeguckt, weil ich in der Schulkantine grundsätzlich kein Fleisch gegessen habe. Einmal mussten sogar meine Eltern beim Direktor vorsprechen und wurden gefragt, was mit mir denn nicht stimmen würde. Das war noch zu DDR-Zeiten. Meine Eltern haben sich auch erst langsam daran gewöhnt. Heute ist es aber für alle in meiner Familie normal. Naja, ist ja auch schon 15 Jahre her.

Mich würde jetzt mal interessieren, ob es hier Leute gibt, die lange Zeit Fleisch gegessen haben und dann plötzlich Vegetarier wurden. Ging das so einfach? Hat man trotzdem noch Verlangen danach? Aus welchen Beweggründen seid ihr Vegetarier geworden?

» Pommeline » Beiträge: 189 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich persönlich bin kein Vegetarier aber aus meiner Schulzeit kann ich über eine ehemalige Mitschülerin berichten, welche Vegetarierin werden wollte. Ich erinnere mich daran, dass sie es werden wollte, weil sie abnehmen wollte. Jedoch bin ich mir nicht mehr ganz sicher, da es schon einige Jahre her ist. Ich würde niemals wegen einer Diät zum Vegetarier werden. Fleisch ist teilweise sogar gut für uns, denn im Fleisch stecken auch Inhaltsstoffe, welche unser Körper benötigt.

Wenn ich Vegetarier wäre, dann wahrscheinlich nur deshalb, weil die Tierhaltung teilweise sehr schlimm ist und sich die Tiere in dieser Haltung nicht wohlfühlen. Das wirkt sich sogar auch auf dem Geschmack aus sowie auch auf die Qualität des Fleisches.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin keine Vegetarierin, aber ich esse auch nicht besonders viel Fleisch. Mir tun die Tiere schon sehr leid, die in Massentierhaltung mit Antibiotika vollgestopft auf engsten Raum stehen. Ich esse wirklich sehr wenig Fleisch, weil ich verantwortungsvoll damit umgehen will und die Tiere schützen will. Ich bin aber auch nicht bereit komplett auf Fleisch zu verzichten, da es mir ab und zu schon schmeckt. Würde mir aber jemand das Fleisch wegnehmen, würde ich es sicher erst mal vermissen, aber dann auch schnell damit klarkommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe die ersten 13 Jahre Fleisch gegessen. Ich hatte als Kind Aufkleber gehabt wo drauf stand "Rettet die Wale". Ich hab mit 6 mal eine Spinne angezündet und meine Mum sagte zu mir sehr traurig, dass die Spinne doch auch nur leben möchte, das hatte bei mir auch gesessen.

Eines Tages war ich 13, bin an der Ostsee und ein Fischkutter kommt ans Land gefahren, mit einer Riesen Fuhre von flachen Fischen. Sie wurden alle auf einen Haufen übereinander geschmissen, und wurden so lebendig verkauft. Ich stand da, bestimmt guckten mich 1000Augen an und versuchten nach Wasser zu schnappen. Die Sonne knallte bei 30 Grad auf die drauf. Die Verkäuferin fragt welchen sie kaufen wollen, die Frau wollte einen von unten sie zog ihn raus, und schlug den Kopf ab. Das war irgendwie heftig und frage mich bis heute ob die anderen Fische das registriert haben.

Ich glaub irgendwie so ist es entstanden, ist jetzt 20 Jahre her, vermisst hatte ich bestimmte Sachen schon oder noch nie probiert wie Steak oder Sushi, kam ja auch aus den Osten. Aber nach der Zeit und soviel alternativen Sachen denke ich gar nicht dran das man sowieso Fleisch kaufen kann.

» gundalf » Beiträge: 10 » Talkpoints: 2,73 »



Ich bin keine Vegetarierin und habe sicherlich nicht vor, eine zu werden, was mehrere Gründe hat. Erstens habe ich Eisenmangel, was normalerweise ein typisches Vegetarierproblem ist. Ich esse regelmäßig Fleisch und verstehe nicht, wie es zu diesem Mangel kommen konnte. Jedenfalls muss ich seitdem regelmäßig Tabletten nehmen und würde mir nur ins eigene Fleisch schneiden, wenn ich auch noch zusätzlich auf Fleisch verzichten würde.

Der zweite Grund ist, dass ich Lebensmittelintoleranzen habe, gleich zwei auf einmal. Ich vertrage weder Laktose noch Fruktose, weshalb ich schon sehr eingeschränkt bin in meiner Ernährung. Wenn man sich nicht damit beschäftigt hat, glaubt man kaum, wie viele Lebensmittel man meiden muss. Selbst in gewöhnlichen Haushaltszucker befindet sich schon Fruktose. Da Gemüse ebenfalls Fructose enthält, hätte ich es als Vegetarierin sehr schwer, überhaupt etwas verträgliches zu finden. Fleisch und Fisch zählen zu den wenigen Dingen, die ich bedenkenlos essen darf und darauf werde ich ganz sicher nicht freiwillig verzichten.

Der dritte Grund ist, dass ich schlicht und einfach gerne Fleisch esse. Ich liebe Thunfischpizza, könnte jeden Morgen mein Brot mit Mortadella belegen und gönne mir gelegentlich gerne auch eine Currywurst oder einen Hotdog. Beim Chinesen bestelle ich am liebsten Ente und beim Brasilianer bestelle ich gerne das Menü mit den unzähligen, teils blutigen Fleischspießen. Natürlich muss ich auch hier aufpassen, wie es mit dem Fruktose- und Laktosegehalt in den Gerichten aussieht, aber trotzdem käme ich nicht auf die Idee, nun nichts mehr davon zu essen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Tunfisch ist nun kein Fleisch, aber dennoch würde auch ich darauf nicht verzichten wollen. Ich finde es generell einfach nicht normal, ganze Lebensmittelgruppen vom eigenen Verzehr abzuschotten. Ich persönlich sehe da überhaupt keinen Sinn darin. Ich persönlich bin eher für einen geregelten Konsum jeglicher Lebensmittelsparten. Natürlich mag auch ich es nicht, wenn man sieht, dass Menschen beispielsweise ein Kilo Fleisch täglich essen, solche Extreme gibt es ja relativ oft. Aber andererseits gibt es eben auch die Vegetarier, die dann überhaupt kein Fleisch anrühren. Von mir aus sollen sie es eben sein lassen, aber dennoch finde ich es eigenartig.

Man muss ja kein Fleisch im Überfluss essen, so wie man jegliche Lebensmittelgruppen (Süßes, Fettiges...) nicht im Überschuss essen sollte. Aber wenn es dann doch eins, zweimal in der Woche Fleisch ist, sehe ich persönlich da kein Problem, auch für jemanden, der sich gerne fleischarm ernähren möchte. Natürlich sieht es beim regulären Menschen, eine etwas unglückliche Formulierung unter Umständen, ein wenig anders aus. Schließlich esse ich auch rund drei, viermal in der Woche Fleisch, was womöglich auch zu viel ist. Aber mir schmeckt Fleisch eben und es gibt ja so viele Variationen, Rindfleisch, Pute, Schwein, da wird einem nicht langweilig.

Generell handhabe ich es so wie mit jeglichen Lebensmitteln (Kohlenhydrate werden ja auch oft verteufelt). Ich brauche einfach von allem etwas. Ohne Nudeln schmeckt mir mein Essen nicht, aber ohne Fleisch auch nicht und wenn die Sahnesoße fehlt, dann finde ich das Essen auch nicht lecker. Und ohne Gemüse fehlt mir der richtige Geschmack. Also braucht man meiner Meinung nach immer eine gesunde Mischung, dann ist man auch auf der sicheren Seite, was die Lebensmittel angeht.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


fcbtill hat geschrieben:Tunfisch ist nun kein Fleisch, aber dennoch würde auch ich darauf nicht verzichten wollen.


Wie kommst du denn darauf? Fische sind vielleicht Wechselwarm im Gegensatz zu den meisten anderen Tieren, die wir essen, aber dennoch Tiere, die aus Fleisch bestehen. Ein wahrer Vegetarier verzichtet auch auf Fisch, was wegen der Überfischung auch sinnvoll ist meiner Meinung nach. Leute, die kein Fleisch essen, aber trotzdem Fisch, nennen sich übrigens Pescetarier. Eine Einstellung, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann, denn Fische sind für mich genauso Lebewesen wie Rehe und Kaninchen mit dem Unterschied, dass sie nicht so niedlich aussehen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 09.07.2012, 18:51, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Also ich bin sogar erst seit knapp zwei Monaten Vegetarierin. Ich hab schon immer versucht mich bewusst und gesund zu ernähren, aber ab und zu hab ich mir eben auch einen Burger oder einen Döner gegönnt. Seit ich studiere bin ich immer öfter mit Vegetarierin zusammengekommen und man unterhält sich eben über das ein oder andere und ich hab dann auch mal angefangen genau darüber nachzudenken.

Ich finde es dabei aber ganz wichtig zu sagen, dass mich nie jemand versucht hat zu überreden oder zu überzeugen, wir haben uns einfach darüber unterhalten, man hat gemeinsam vegetarisch gekocht und wie gesagt, irgendwann hab ich dann für mich selbst beschlossen, dass ich die Massentierhaltung nicht unterstützen möchte und es eigentlich sowieso blöd finde, dass ein Tier sterben muss, nur damit ich etwas zu essen habe. Ich hab dann versucht mich zu informieren, weil heutzutage einfach Vegetarier sein, gar nicht so einfach ist! Da gibt es so viele Untergruppen und Zwischenformen, das ist echt der Wahnsinn.

Ich hab dann erst mal für mich beschlossen komplett auf Fleisch und Fisch in meiner Ernährung zu verzichten. Es gibt auch Leute in meinem Bekanntenkreis, die keine Produkte mehr essen, die mit Zusätzen von Molke Pulver gemacht sind, weil wohl Reste von Tierischen Knochen in dieser Molke enthalten sind, weil es keine reine chemische ist. Und ich hab auch Freunde, die nur Wein trinken, der auf bestimmte Art und Weise geklärt wurde, weil bei den meisten Weinen wohl auch tierische Bestandteile zum Klärungsvorgang dazugehören. Für den Anfang ist mir das alles ein bisschen viel muss ich sagen, aber auch das werde ich mir irgendwann nochmal genauer überlegen, denk ich.

Bisher fällt es mir ziemlich leicht auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Das ist im alltäglichen Leben überhaupt kein Problem und ich hab auch bisher noch keinen wirklichen Appetit auf so etwas bekommen oder so. Es gab nur mal, als ich gerade mal zwei Wochen lang Vegetarierin war, eine Situation, die etwas schwer war für mich. Da war ich mit Freunden auf einer Studienfahrt in Wien und beim Shoppen haben wir natürlich Hunger bekommen und meine Freunde wollten unbedingt ein Wiener Schnitzel essen- da hätte ich schon gerne mitgemacht, und es war wirklich schwerer als gedacht in dem Moment mich für die Gemüsepfanne zu entscheiden.

Aber das hat dann hinterher auch echt gutgetan! Inzwischen ist es sogar so, dass wenn ich in der Stadt an einer Imbissbude vorbegehe und Dönerfleisch oder Bratwurst rieche, auch schon einen richtigen Eckel davor bekomme. Wenn ich dann noch sehe, wie das vor Fett trieft, hab ich wirklich keine Lust mehr so etwas zu essen!

» Katjaactress » Beiträge: 246 » Talkpoints: 1,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Seit Mitte Mai bin ich nun auch Vegetarier. Ich habe zu dem Thema ein Buch gelesen, in welchem sehr bildlich beschrieben wurde, was mit den Tieren in der Fleischindustrie geschieht, wobei es mir ziemlich den Magen umgedreht hat. Da ich zur gleichen Zeit schwanger war, durfte ich auch keine Salami essen - was eigentlich etwas war, worauf ich mich nach der Schwangerschaft gefreut hatte. Ich habe es auch tatsächlich probiert, jedoch festgestellt, dass ich kein Bedürfnis danach habe und es mir auch nicht mehr so gut schmeckt, wie ich eigentlich erwartet hatte. Seit diesem Mal esse ich gar kein Fleisch mehr und auch nur gelatinefreie Gummibärchen.

Meine Familie hat diese Entscheidung eher negativ aufgefasst. Sie meinten, ich bräuchte unbedingt Fleisch um fit zu bleiben, besonders, da ich meine Tochter stille. Das gemeinsame Abendessen am Wochenende ist auch nicht gerade einfach, da es jeden Sonntag eigentlich einen Braten mit viel Soße gibt. Ich bin dazu übergegangen, mich an die Nudeln zu halten, an denen weder Fleisch noch Soße ist.

Mittlerweile hat es meine Mutter akzeptiert und kocht für mich bei Spaghetti Bolognese beispielsweise eine extra vegetarische Soße. Mein Vater findet dies immer noch sehr seltsam und versucht immer noch, mir hin und wieder Fleisch anzubieten. Auch ist er von einer fleischlosen Ernährung nicht überzeugt; jedoch habe ich gelernt, damit umzugehen und vermisse überhaupt nichts.

» Lafayette » Beiträge: 236 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich selber bin keine Vegetarierin, aber akzeptiere die Menschen natürlich die so Leben wollen. Ich kenne jedoch auch viele Menschen, die kein Fleisch zu sich nehmen. Der eine nimmt z.B kein Fleisch zu sich in jeglicher Form und zählt auch Fisch dazu, während eine andere Person nur Fisch ist. Ich selber kann leider nicht auf Fleisch verzichten, weil mir gewisse Gerichte einfach sehr gut schmecken und ich deswegen auch nicht verzichten möchte. Jeder soll jedoch selber wissen, was er/sie tut.

Der Grund, warum viele Menschen Vegetarier werden, liegt wohl daran, dass einigen das Fleisch zum Halse heraushängt, den anderen das Leid der Tiere zu schwer wird und den anderen wiederum die ganzen dubiosen Inhaltsstoffe im Futter etc nicht passt. Es gibt somit immer unterschiedliche Ansichten, wieso es sich lohnt, ein Vegetarier zu werden. Das obliegt dann somit auch an den Menschen selber.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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