Kassenpatient oder Privatpatient - schneller Termin bekommen

vom 01.04.2008, 19:38 Uhr

Natürlich sind auch viele Beamte privat versichert - und auf die trifft das Argument natürlich nicht zu da es sich bei Beamten (im Grunde) auch nur um Angestellte handelt mit festem Zeitkonto. Das stimmt natürlich - und bei dieser Gruppe ist eine Bevorzugung auch nicht berechtigt nur aufgrund der Tatsache dass sie privat versichert sind, da diese keinen echten "Nachteil" dadurch erleiden wenn sie mal warten müssen (im Vergleich zu Selbstständigen).

Natürlich bringt die Selbstständigkeit nicht nur Vorteile - aber wenn man schon mehr arbeitet und mehr zahlt möchte man dafür auch mehr Leistungen. Seien es bessere Leistungen seitens der Kasse oder seitens der Ärzte mit einer bevorzugten Behandlung. Es mutet dann für jeden seltsam an, wenn er mehr zahlt aber gleiche Leistungen bekommt.

Wobei dass im Grunde Quatsch ist, denn man zahlt bei einer privaten Versicherung nicht unbedingt mehr im Vergleich. Man kommt sogar billiger weg als bei einer gesetzlichen - das gilt natürlich nur unter der Voraussetzung dass man weitestgehend gesund ist und es auch bleibt. Im Grunde verhält es sich bei den Privatversicherungen wie bei den KfZ Versicherungen: Solange einem nichts passiert und man gesund ist kann man sich über sehr gute Konditionen und Beitragssätze freuen. Teuer ist die Privatversicherung im Grunde nur für chronisch kranke Menschen - doch diese werden oft gar nicht angenommen sowie Risikopatienten (Übergewicht & Co).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Privatpatienten werden bei eigentlich allen Ärzten bevorzugt behandelt, so sind jedenfalls meine Erfahrungen. Nur bei meinem Zahnarzt habe ich bisher, hinsichtlich der Wartezeiten, keine Unterschiede feststellen können. Mein Bruder und ich sind mehrere Male zum Arzt, weil wir Impfungen benötigt haben. Wir waren da hin (z.T. ohne Termin), wurden ins Wartezimmer gebeten und mussten auch einige Zeit warten. Das Wartezimmer war meist recht voll und viele waren sicher um einiges länger als wir da, trotzdem kamen wir immer als einige der ersten wieder heraus :)

Als Privatpatient genieße ich diese Bevorzugung natürlich, ob sie fair ist, naja, i.d.R. zahlt man ja auch (deutlich) mehr für eine Privatversicherung, so gesehen wäre das ja in Ordnung.

» Hotwave » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,03 »


Ich wüsste nicht, was daran verwerflich sein sollte die Privatpatienten den Kassenpatienten vorzuziehen. Die Kassenpatienten bringen einem Arzt so gut wie gar nichts, teilweise legt der Arzt da sogar noch drauf und die Privatpersonen können viel höher abgerechnet werden und bringen auch noch ein Plus in die Kasse und gleichen es ein wenig aus. Deswegen sind die Privatpatienten immer lieber gesehen als die Kassenpatienten, und ein Arzt ist auch daran interessiert, dass diese guten Kunden wieder kommen. Müssten sie jedoch Wochenlang auf einen Termin warten müssen, werden sie sich sehr schnell nach einem anderen Arzt umsehen der sie früher dran nimmt.

Was ist auch daran das Problem, wenn man einen Standarttermin hat nur einmal zur Kontrolle und es schon ein Jahr im vorraus weiß, dass man dann wieder hin muss. So kann man auch als Kassenpatient einen Termin vorzeitig ausmachen, und ich hatte komischerweise noch nie Probleme damit. Ich muss selbst einmal im Jahr zum Augenarzt, und immer wenn ich meine Termin wahr genommen hatte, lasse ich mir direkt für 12 Monate später wieder einen geben. Ich hab dann keine langen Wartezeiten gehabt und verstehe auch diese Aufregung nicht. Wenn etwas nicht akut und wichtig ist, dann kann man auch einmal warten - denn man ist auch nicht der einzigste Mensch auf der Welt. Und auch die anderen Leute haben unter umständen schon Wochenlang auf einen Termin beim Arzt gewartet und mit rumgezickte und rumgeschreie in der Praxis, erreicht man normalerweise gar nichts.

Bei aktuen Fällen ist es etwas anderes, aber das merkt dann auch ein Arzt und zieht solche Patienten nach vorne und lässt diese nicht Wochelang warten. Und wenn es beim ersten Arzt nicht möglich ist, dann kann man immer noch ins Krankenhaus gehen oder zu einer Notärztlichen Versorgungsstelle, die einen dann überstellt bzw. einweißt. So bekommt man auch ein schnelle adäquate Versorgung und muss sich gar nicht erst großartig mit Terminvergaben ärgern. Alternativ kann man auch seinen behandelnden Hausarzt mit dem Facharzt direkt telefonieren lassen, damit sich die Ärzte einmal austauschen können und beratschlagen wann es am Sinnvollsten ist, dass der Patient dort auftaucht. Man müsste halt nur einmal fragen, von sich aus machen das die wengisten Hausärzte.

Falls jetzt jemand meint ich bin ein Privatpatient, der irrt sich. Ich bin seit langem ein Kassenpatient und stolz darauf, obwohl ich die Möglichkeit hätte mich Privat versichern zu lassen und es mir auch leisten könnte, sehe ich davon ab. Denn bislang habe ich noch nicht so gravierende Nachteile erlitten, dass mir ein Gesundheitlicher Schaden zu Teil geworden wäre. Und so ist die Versorgnung in Deutschland bislang auch noch ganz in Ordnung. Was aber gesagt wurde von Subbotnik, dasss ich mich als Arbeitnehmer öfters krankschreiben lasse und nur im Wartezimmer hocken möchte kann ich so auch nicht unterschreiben. Ich bin in den letzten vier Jahren gerade einmal an elf Tagen durch Krankheit nicht erschienen. Von diesen elf Tagen musste ich
sieben Tage aufgrund des Infektionsschutz daheim bleiben und mich krankschreiben lassen, obwohl es mir nicht wirklich schlecht ging. Aber so sind nunmal die Bestimmungen und dagegen wehren kann man sich auch nicht :wink: Jedoch hatte ich in dieser Zeit auch etwas anderes zu tun, als im Wartezimmer zu sitzen und abzuwarten da ich von Zuhause weiter gearbeitet habe.

Und ich verstehe nicht, wieso ein Selbstständiger zum Arzt geht wenn er danach wieder auf die Arbeit geht. Dann könnte er sich die Zeit auch sparen, und direkt an die Arbeit gehen und es mit "Selbstdiagnosen" und "Selbstbehandlung" versuchen. Denn Zeit ist Geld, und wer verschwendet schon unnötige Zeit beim Arzt. Macht auch keinen Sinn, wenn man hinterher nicht dazu bereit ist das ganze auszukurieren. Und als nicht ganz ungebildete Person, auch eine Grippe kann zur Pneumonie führen die im weiteren Stadium auch das Perikard (Herz) betreffen kann, woran man verstirbt wenn man sich nicht ausruht. Aber die Selbstständigen sind so schlau, dann müssten sie gar nicht erst zum Arzt rennen wenn sie eh nicht auf die Ratschläge von dort hören. Ach ja, da widerspricht es sich auch mit deinem anderen Satz mit der suboptimalen Behandlung. Eine Behandlung kann nur so gut sein, wie der Patient bei ihr mitwirkt. ;)

Was ich noch sagen wollte, wir haben nur eine zwei Klassen Medizin in Deutschland. Aber nicht jeder Privatversicherte ist auch Selbstständig. Deswegen muss man auch dort differenzieren können.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Um ehrlich zu ein, verstehe ich die ganze Aufregung hier nicht: Ja es gibt eine Zwei-Klassen-Medizin, aber das ist doch schon lange nichts Neues mehr!

Darauf muss und kann man sich auch einstellen, wie Sorae auch schon verschiedenste Methoden beschrieben hat. Vorsorgetermine eben rechtzeitig vereinbaren, da kennt man ja dann aus Erfahrungen schon die Wartezeiten. Im Zweifelsfall auch mal Druck machen. Als eine Bekannte beim Gynäkologen erst einen Vorsorgetermin im nächsten Jahr bekam, bat sie um eine Bescheinigung, falls später mal Erkrankungen oder Komplikationen aufträten, die durch die Vorsorgeuntersuchung hätten gelindert oder vermien werden können.

Und bei akuten Erkrankungen eben andere Wege suchen. Eben nicht bei dem ersten Facharzt mit langer Wartezeit aufgeben und meckern, sondern weitere Fachärzte anfragen. So hab ich recht kurzfristig doch einen Termin beim Augenarzt bekommen.

Ansonsten habe ich noch nie unakzeptabel lange auf einen Termin beim Facharzt warten müssen. Allerdings macht da vielleicht auch der Ton ein wenig die Musik, wenn ich sowieso schon schlecht gelaunt einen Termin vereinbaren möchte, und mir sicher bin, dass ich sowieso nicht so gut behandelt werde und deswegen schon die Dame(n) am Empfang vollmaule, na dann wird das Engagement dort auch nicht gerade erhöht, mir schnell zu helfen.

Ach ja: Ich bin derzeit aus verschiedensten Gründen auch in GKV und fühle mich dort sehr wohl.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hi,

ich bin Privatpatient und habe schon öfters eine Bevorzugung vor allein bei den Wartezeiten und bei der Erstellung eines Termins erlebt. Dazu möchte ich kurz 2 Beispiele schildern.
1: Wartezeit: Ich war zu einer Untersuchung meines Fingernagels bei einem Arzt. Im Wartesaal war ein Junge der sich über die lange Wartezeit lauthals bei seiner Mutter beklagte und er sagte dass er ausrasten würde wenn jemand vor ihm drankommen würde. Kaum hatte ich mich hingesetzt, wurde ich auch schon ins Behandlungszimmer gebeten.
2: Termin: Meine Mutter wollte bei einem Arzt einen Termin für eine Untersuchung. Erst sagte die Sekretärin dass sie keine Termine mehr frei hätten. Als meine Mutter hinzufügte dass wir Privatpatienten sind hatte sie plötzlich noch einen Termin frei.

Gruß, Schirms

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» Schirms » Beiträge: 352 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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