Familie mit 6 Kindern werden von Nachbarn gemobbt

vom 08.07.2012, 13:55 Uhr

A und B sind Eltern von 6 Kindern. Die beiden ältesten machen im nächsten Jahr Abitur. Und die andern Kinder sind 10, 12, 13 und 14 Jahre alt. Die Kinder sind alle auf dem Gymnasium in der Stadt und gute Schüler.

A und B haben nun das Geld zusammen gehabt um sich ein Häuschen zu kaufen, was groß genug für die Großfamilie ist. Doch seit dem sie in diesem Haus wohnen geht die Mobberei in der Nachbarschaft los. Dinge wie "Wenn man so viele Kinder hat, hat man kein anderes Hobby als Sex" oder "Die Kinder müssen ja verkommen" über "Haus kaufen und an Kleidung für die Kinder sparen" usw. Die Kinder sind immer sauber angezogen. Sie sind so erzogen, dass sie sich auch ohne Markenkleidung durchsetzen können.

Die Familie ist schon so weit, dass sie daran denkt wieder auszuziehen. Aber das wäre die letzte Lösung. Wie kann man als Großfamilie gegen 4 oder 5 Nachbarn vorgehen, die einen meiden und die nur rumhetzen und die Kinder dumm anmachen? Was könnte die Familie machen, damit das aufhört. Besonders den jüngsten Kindern geht das sehr ans Herz. Sie trauen sich nicht mehr raus in den Garten, weil dann wieder eine dumme Bemerkung kommt, wie "asoziales Pack" usw.

Ich muss dazu noch ergänzen, dass die Kinder sehr ruhig sind und nie was vorgefallen ist. Es war schon ein Vorurteil, als die Nachbarn hörten, dass eine Familie mit 6 Kindern in das freistehende Haus einzieht. Für die Nachbarn war das schon ein Grund zur Revolte bevor sie die neue Familie kennengelernt haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



So eine Medaille hat natürlich immer zwei Seiten und du scheinst die beiden Seiten von einer betroffenen Person beschrieben bekommen zu haben, die somit nicht objektiv ist. Daher würde ich nun nicht allzu sehr auf dem Punkt "die haben nichts getan und die Nachbarn sind die Bösen" herumhacken.

Fest steht natürlich, dass es immer eine blöde Situation ist, wenn man lästernde/streitende Nachbarn hat. Dagegen vorzugehen dürfte schwierig, vor allem aber kontraproduktiv sein. Mobbing ist kein Straftatbestand. Nun könnte die Familie zwar wegen Beleidigung gegen die Nachbarn vorgehen, aber damit werden sie nicht gerade in deren Gunst steigen. Und da solche Verfahren nur schlecht gelingen, wird es für die Nachbarn wohl nicht einmal rechtliche Konsequenzen geben, die sie davon abhalten würden, weiterzumachen.

Das beste was man machen kann: Ignorieren. Natürlich ist mir klar, dass das gerade für Kinder schwer ist, aber es funktioniert. Entweder, weil die Nachbarn es merken und das alles nachlässt (es macht mehr Spaß jemand zu quälen, wenn dieser sich quälen lässt) oder aber, weil man sich einfach nur seinen Teil denkt und darüber steht. Anfreunden werden sie sich mit den Nachbarn wohl sowieso nicht mehr, also daher.

Wenn das alles nicht hilft: Verkauft die Story an RTL, vielleicht lohnt es sich ja.

» thairu » Beiträge: 184 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


An der Stelle von A und B würde ich zu den Nachbarn gehen und diese einfach mal zu sich einladen. Man kann ja sagen, dass man über das Problem reden möchte und in guter Nachbarschaft leben will.

Man kann natürlich immer sagen, dass da nichts war und vielleicht war es ja auch nichts. Die Nachbarn scheinen aber viele Sachen an der Familie nicht zu mögen und das kommt meistens nicht von ungefähr. Manche fühlen sich wegen Kleinigkeiten sofort beleidigt und reagieren daher so, wie es hier die Nachbarn tun.

Meiner Meinung nach kann man hier nur das Gespräch suchen und hoffen, dass sich die Nachbarn drauf einlassen. Man muss aber immer versuchen so freundlich, wie möglich zu bleiben, auch wenn es schwerfällt. Einen Auszug würde ich nur als letzte Lösung in Betracht ziehen, da man ja auf das Haus gespart hat und man das Problem ja vielleicht so lösen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



A+B+sechs Kinder = acht Personen, also in meinen Augen eine Großfamilie. Nun weiß ich nicht, wie viel Personen vorher in dem Haus gewohnt haben. Vielleicht ist es eine ausgesprochen ruhige Gegend mit älteren Menschen, die keine Kinder gewohnt sind. Nun haben sie bevor die Familie einzog gehört, dass es sich um acht Personen handelt und haben sich schon im Vorfeld ausgemalt, wie laut es dann in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zugeht. Obwohl keiner die Familie kannte, waren sie alle schon gegen sie eingestellt. Das kann man ihnen nicht verübeln, bei dem, was sie heutzutage so kennengelernt haben werden.

Diamante, du schreibst zwar, dass es ordentliche Leute sind und mit den Kindern nie etwas vorgefallen ist, aber in Wirklichkeit kannst du nur das wissen, was dir zugetragen wird. Etwas anderes wird man dir nicht sagen. Dass die Kinder Angst haben in den Garten zu gehen, glaube ich nicht. Das wird nur so dahin gestellt. Wenn nun die Kinder im Garten sind und Ballspiele machen, ist das alles andere als leise. Aber das dürfen sie ja auch. Und wenn das die Nachbarn stört, dann sollen sie persönlich kommen und mit A und B sprechen. Vielleicht wäre dann der Zeitpunkt gekommen, generell erst mir einem und dann mit allen Nachbarn ein Gespräch zu führen. Eventuell muss man ihnen auch mal vor Augen führen, dass Deutschland mehr Kinder braucht, wo denn ihr Anteil am Vaterland ist?

Ein Anstoß wäre es auch wert ihnen zu sagen, dass eine Großfamilie auch für einander da ist und sie auch für die Nachbarn sorgt, indem die Kinder für deren Rente später einzahlen. Wenn sie als asozial abgestempelt werden, sollte man dem auf den Grund gehen und darauf bestehen, was sie damit meinen und warum. Sollten die Nachbarn zu keinem Gespräch bereit sein, würde ich sehen, dass ich ein oder zwei Zeugen bekäme, die die Redensarten der Nachbarn bestätigen können und dann die Polizei bitten ein Schiedsverfahren einzuleiten. Wenn die Aussprüche nicht zu schlimm werden, sollte man sie ignorieren.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde, dass Vorurteile gegenüber solchen Großfamilien ganz normal sind und einfach an der Tagesordnung stehen. Die meisten Leute, die so viele Kinder haben, arbeiten nicht vernünftig und finanzieren sich über Kindergeld und sonstige Zuschüsse. So denken leider die meisten Leute und ich selbst habe solche Familien leider auch schon kennen gelernt. Deswegen kann ich solche Vorurteile schon nachvollziehen. Am besten man redet mal mit solchen Leuten, die Vorurteile haben. Eine Einladungsfeier wäre da eine gute Möglichkeit, um dieses Vorurteil aus der Welt zu schaffen. Die andere Alternative wäre, dass man einfach diese Leute ignoriert, denn wenn man sich nicht mehr darüber aufregt, hören sie irgend wann auf zu reden. Extra deswegen weg zu ziehen halte ich für unnötig, da man ja extra für das Haus gespart hat.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das ist ja eine merkwürdige Gegend, wo ihr wohnt. Ich kenne solche Vorurteile nicht. Wir hatten einmal einen Nachbarn, der in einem Haus mit einer 8-köpfigen Familie wohnte. Er war Architekt und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, die Familie als asoziales Pack zu bezeichnen. Familien mit viele Kindern, die sich ein Haus leisten können, sind doch gut situiert. Ich würde mir das nicht bieten lassen und Anzeige wegen Beleidigung und übler Nachrede stellen, wenn jemand so etwas zu mir oder über mich sagen würde.Ignorieren würde ich das nicht.

Ich verstehe nicht, dass du immer wieder betonst, dass die Kinder aufs Gymnasium gehen und gute Noten haben. Da höre ich Vorurteile durch. Wären Menschen, deren Kinder nicht aufs Gymnasium gehen und/oder die keine guten Noten haben, asoziales Pack. Indirekt höre ich da etwas heraus, das mich ein bisschen irritiert.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 08.07.2012, 16:38, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

anlupa hat geschrieben: Wären Menschen, deren Kinder nicht aufs Gymnasium gehen und/oder die keine guten Noten haben, asoziales Pack. Indirekt höre ich da etwas heraus, das mich ein bisschen irritiert.

Natürlich nicht. Zumindest von meiner Seite aus nicht. Ich habe das nur geschrieben, weil eben viele bei Hauptschülern schon die Probleme haben und ich wollte damit auch schreiben, dass sich eben auch um die Kinder gekümmert wird. Denn kaum ein Kind, wo sich nicht drum gekümmert wird, schafft das Abitur. Und wenn es dann auch noch alle 6 Kinder sind, die ins Gymnasium gehen, ist es schon enorm, dass man sich um alle Kinder so kümmern kann und dennoch arbeiten geht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Habe ich das jetzt richtig verstanden, Diamante, dass auch die Frau noch arbeiten geht? Dann würde ich gerne mal wissen, wie sie das macht. Den Haushalt versorgen, das Haus in Schuss halten, eine achtköpfige Familie betreuen, den Kindern bei Schularbeiten helfen. Hat der Mann eine Arbeit, wo er viel mit helfen kann? Oder ist noch eine Mutter oder Schwiegermutter mit im Haus, die hilft?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid hat geschrieben:Habe ich das jetzt richtig verstanden, Diamante, dass auch die Frau noch arbeiten geht? Dann würde ich gerne mal wissen, wie sie das macht. Den Haushalt versorgen, das Haus in Schuss halten, eine achtköpfige Familie betreuen, den Kindern bei Schularbeiten helfen. Hat der Mann eine Arbeit, wo er viel mit helfen kann? Oder ist noch eine Mutter oder Schwiegermutter mit im Haus, die hilft?

Ja, du hast es richtig verstanden. Der Mann ist Geschäftsführer in einer Firma. Die Frau arbeitet stundenweise in der Firma im Büro und teilweise auch von zu hause aus. Das macht sie aber erst seit dem alle Kinder auf dem Gymnasium sind. Als die kleineren Kinder noch in der Grundschule waren hat sie nur ein wenig von zu hause aus gearbeitet.

Sie hat keine Hilfe, die ihr im Haushalt hilft und bei ihr sieht es zu hause wirklich Tip Top aus. Das kann ich nur bestätigen. Die Kinder packen auch ohne zu murren und ohne dass man ihnen was sagt an. Die großen kümmern sich um die Gartenarbeit usw. Da hilft jeder jedem und deswegen klappt das auch.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Zugegeben, wenn ich hören würde, dass eine Familie mit 6 Kinder in die Nachbarschaft zieht, dann hätte ich im ersten Augenblick auch so meine Vorurteile. Zum einen würde ich mal befürchten, dass es dann ziemlich laut wird. Das wäre so das, was mich stören würde. Nun sagst du aber, dass die Kinder und Eltern absolut still sind - was will man da mehr? Bei uns in der Nachbarschaft gab es eine Familie mit 2 Kindern und die waren laut für 10 Kinder. Die waren wirklich aber auch kein Stück erzogen.

Als asozial kann man die Familie nun auch nicht beschimpfen, wenn beide Eltern arbeiten und die Kinder alle das Gymnasium besuchen - was bitte ist dann daran asozial? Die Kinder sind auch sauber angezogen und keines muss daran leiden, dass es so viele Geschwister hat. Geldprobleme scheint es auch nicht zu geben.

Da tippe ich dann wohl mal wieder auf Neid. Eine Familie, die sich viele Kinder leisten kann und wo dann auch noch alle Kinder wohlgeraten und wohlerzogen sind? Das ist wirklich selten. Vielleicht können die Nachbarn einfach nicht einsehen, dass es auch Familie gibt, die das alles unter einen Hut bekommen und die weder asozial noch sonst irgendwas sein müssen. Ich finde es schade, dass sie sich nicht die Mühe machen, die Familie besser kennen zu lernen und sie zu akzeptieren.

Wäre die Familie ein Störfaktor, dann würde die Welt noch einmal ganz anders aussehen. Aber das ist hier schlicht und ergreifend scheinbar nicht der Fall. Um da das letzte Wort zu sprechen, müsste man die Familie und die Nachbarn aber kennen, was ja nicht der Fall ist.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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