Nach langer Arbeitslosigkeit Arbeit gefunden und nur Kritik

vom 08.07.2012, 11:18 Uhr

A war sehr lange arbeitslos und hatte zwischenzeitlich auch Arbeitslosengeld II bezogen, keine schöne Sache. Durch diese Arbeitslosigkeit und ein Sozialgeld war A dann in der Position, eine Umschulung zu machen, worüber A zwar froh war, aber A hat schon während der Umschulung immer wieder Kritik geübt und gemeckert, das passe nicht und das sei nicht richtig. Nach der Umschulung, die A bestanden hat, war es dann so, dass sie kurze Zeit arbeitslos war und sich in dem Beruf beworben hat. Es dauerte auch nicht lang, bis A wieder in ein (unbefristetes) Arbeitsverhältnis übernommen wurde und auch hier dauerte es nicht lang, ehe A sich über alles mokiert hat. Mal passen die Dienste nicht, mal fühlt sie sich allein gelassen, mal sind die Kollegen scheiße und so weiter.

Ich meine, es ist ja okay, wenn man mal etwas zu kritisieren hat und sich mal nicht wohlfühlt, aber andererseits ist es nun auch einmal so, dass Jobs auch heute nicht auf der Straße liegen. Es gibt wohl kaum eine Arbeitstätigkeit, in der alles zur eigenen Zufriedenheit läuft, aber gerade dann, wenn man eine Chance bekommen hat, sollte man doch auch dankbar für die Möglichkeit sein, oder? Dass da nicht alles Gold ist, was glänzt, kann ich verstehen, aber ich habe bei A noch nie ein Wort über positive Seiten während der Umschulung und auch während des Arbeitsverhältnisses gehört.

Habt Ihr auch schon Menschen erlebt, die sich so negativ über ihr Berufsleben äußern und keine positiven Seiten daran sehen? Wie reagiert Ihr auf ein solches Verhalten oder ignoriert Ihr so etwas eher? Woher kommt diese ständige Ausübung an negativer Kritik und dabei keinen Willen zu haben, etwas daran zu ändern?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich habe schon öfter so etwas gehört, vor allem bei Menschen, die vorher lange Zeit arbeitslos waren. Man muss da auch ganz klar den Tatsachen ins Auge sehen: Solche Leute haben einfach keine Lust zu arbeiten. Im ersten Moment zwar schon, aber dann finden sie immer Kleinigkeiten, die sie an dieser Stelle aufregen und merken, dass man genauso viel Geld bekommt, wenn man nur zu Hause sitzt und nichts tut. Das ist dann einfach die Bequemlichkeit und meistens geben solche Leute es auch nach einiger Zeit zu.

Man sollte sich heutzutage mit einem Job zufrieden geben, der gut bezahlt ist und das Arbeitsklima auch gut ist. Und manche Leute sind sogar zufrieden, wenn sie überhaupt Arbeit haben.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich persönlich kenne keinen mit einer solchen Einstellung. Wenn man nach einer arbeitslosen Zeit endlich eine passende Arbeit findet, dann sollte man echt froh und diese Chance auch nutzen anstatt sich regelmäßig zu beschweren. Auch wenn man beispielsweise bei der Arbeit allein gelassen wird, ist es nichts schlimmes. Schließlich soll man seine Arbeit guter Dinge verrichten und nicht mit diversen anderen Angestellten Gespräche führen. Es gibt genügend Leute ohne Arbeit und währen auf eine solche Stelle froh. Aber einige Menschen sind leider etwas kompliziert und deshalb passiert wahrscheinlich auch öfters eine solche Nörgelei.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn man aus einer langen Arbeitslosigkeit kommt, denke ich, dass es schwerer wird, sich wieder ins normale Berufsleben einzufinden. Das ist schon eine große Umstellung für viele Menschen. Doch denke ich nicht, dass gerade Leute, die eine Umschulung machen, und diese auch bestehen, keine Lust auf Arbeit allgemein haben. Wenn man doch keinen Bock hat zu arbeiten, dann wird es sicherlich Leute geben, die dann die Umschulung einfach nicht bestehen.

Wenn man vom Arbeitsamt in eine solche Umschulung gesteckt wird, die man eigentlich gar nicht machen möchte, da der Job einfach nicht zu einem passt, ist das bestimmt nicht sehr angenehm. Eine Arbeit sollte ja auch Spaß machen, sodass man gerne dorthin geht. Und dann ist es normal, dass man eben über die Arbeit am meckern ist. Aber dass man dann auch noch über die Dienstzeit meckert, finde ich nicht so gut. Denn es gibt genügend Jobs, die eine zeitliche Flexibilität voraussetzen. Das ist doch fast in jedem Job so, dass man auch mal länger oder auch am Wochenende arbeiten muss.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke, dass es genauso wie im umgekehrten Fall ist, wo ein Mensch, der sein Leben lang gearbeitet hat, plötzlich arbeitslos ist. Es ist eine völlig andere Situation und irgendwie ist es dann auch klar, dass einem immer was einfällt, was einen stört und besonders dann, wenn es nun mal nicht der Traumberuf ist, den man sich erhofft hat.

Sicher ist es blöd, wenn derjenige sich nur das Negative aus seinem Job heraussucht. Aber ich denke, dass es erst einmal ziemlich normal ist, wenn es nicht der Job ist, den er eigentlich haben wollte. Ich denke aber auch, dass jeder sich daran gewöhnt und es dann auch nicht mehr so schlimm findet. Man sollte A einfach was Zeit lassen sich an die neue Situation zu gewöhnen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


A wollte diese Umschulung selbst machen und hat sich dafür beworben. Sie hätte sogar noch weiter machen können, um mehr Verantwortung zu bekommen, aber das wollte A auch nicht. Der ganze Zeitraum erstreckt sich inzwischen auf nahezu drei Jahre, inklusive der einjährigen Umschulung - ich weiß jetzt nicht, wie viel Zeit man A da noch geben soll. Aber vermutlich ist es eher mein Unverständnis, weshalb ich es nicht nachvollziehen kann, dass scheinbar einfach nichts richtig ist, nichts stimmt und es nur Kritik gibt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich kenne so ein Verhalten sogar sehr gut. Wobei man hier nicht zwangsläufig vorher über einen längeren Zeitraum arbeitslos gewesen sein muss um so ein Verhalten an den Tag zu legen. Ich selber schätze es sehr, dass ich eine Arbeit habe und betrachte diese auch ein wenig als heilig an, da ich dort sehr viele Freiheiten habe und man mir sehr entgegen kommt. Ich kann es also absolut nicht verstehen, warum man über sämtlichen Sachen nur am nörgeln ist. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und manche Dinge muss man nun mal so nehmen, wie sie kommen. Das lässt sich nicht ändern und man sollte sich irgendwann auch mal der Sache fügen.

An sich ist es ja schon mal gut, dass sie sich für eine Umschulung entschieden hat. Man muss mit der Zeit gehen und sich dem aktuellen Berufsverhältnissen anpassen. Manche Umschulungen stellt man sich ganz anders vor als man vorher gedacht hat. Man sollte aber nicht gleich alles kritisieren und anzweifeln. Man sollte diese Chance am Schopf packen und zu Ende bringen.

Ich habe ja selber ein paar Kollegen, die nur am nörgeln sind und sich mit nichts zufrieden geben. Ich kann diese Haltung absolut nicht nachvollziehen. Sie können doch so froh sein, dass sie einen so sicheren Arbeitsplatz haben. Die Arbeitszeiten sind nun auch wirklich angenehm und alles andere als unfair. Bei diesen Leuten reagiere ich immer mit den Worten:"Sei doch froh, dass du überhaupt Arbeit hast." Diese paar Worte bringen bei den meisten aber leider nichts. Für sie muss alles absolut perfekt sein. Ich behalte meine Einstellung und gebe mich mit dem Zufrieden, was ich habe und bekomme. Es ist ja nicht verkehrt nach höheren zu streben aber man kann es auch übertreiben.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke nicht, dass es an A´s langer Arbeitslosigkeit liegt, dass diese Person sich über alles mokiert und an nichts etwas Gutes finden kann. Dieses Verhalten liegt wohl eher in der Person selbst begründet. Denn meist hört das auch nicht auf, wenn A dann scheinbar ideale Bedingungen vorfindet sonder geht dann weiter.

Bei solchen Personen mache ich dann nichts weiter als ihnen aus dem Weg zu gehen. Denn in der Regel sind die ohnehin nicht zufrieden zu stellen, weder mit aufmunternden Worten noch mit Tipps, wie man vielleicht mit der Situation umgehen könnte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich verstehe nicht, wieso man dann eine Umschulung zu etwas macht, was man so gar nicht leiden kann. Soweit ich weiß kann man sich entscheiden, wozu man eine Umschulung macht oder man ist zumindest nicht gezwungen, eine Umschulung zu machen,die man nicht will. Heutzutage kann man doch echt froh sein, wenn man einen Job hat und wenn der Arbeitsvertrag dann auch noch unbefristet ist, ist das eigentlich eine Sache, über die man sich freuen kann.

Gut, ich bin durchaus auch der Meinung, dass man sich zumindest ein bisschen für den Beruf begeistern muss. Allerdings sind viele schon motiviert, wenn sie gutes Geld verdienen und alles ist besser, als Arbeitslosengeld zu bekommen und daheim zu hocken. Vielleicht steckt auch mehr hinter dieser chronischen Unzufriedenheit. Das ist zwar das, was man als Außenstehende so mitbekommt,aber manchmal ist es einfach mehr.

Entscheidend finde ich auch immer, welchen Beruf man da ausübt. Hat man mit Menschen zu tun, dann ist das unmöglich, wenn man ständig nörgelt und schimpft. Hat man einen Bürojob, dann stört das zwar die Arbeitskollegen, aber man lässt es nicht an Kunden. Patienten oder Klienten aus.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Mich würde hier einmal interessieren, warum A immer wieder Kritik an scheinbar normalen Sachen übt. Es ist ja nun mal so, dass man für einen Job ein Gehalt erhält. Ob das jetzt zu niedrig ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Im Gegenzug hat man halt seine Arbeitsleistung zur Verfügung zu stellen, wenn nötig auch im Schichtsystem. Entweder man hält sich daran oder man bleibt halt daheim und bezieht Leistungen vom Staat. Ich habe dieses Verhalten bereits öfters bei so genannten Langzeitarbeitslosen erlebt, ohne dass ich an diesen Leuten jetzt allgemein Kritik üben möchte.

Ca. 3/4 von denen, die ich anlernen sollte, sind nach 2 Wochen wieder weg gewesen, weil sie nicht mit dem Job und dem Drumherum klarkommen. Der Rest ist zum Glück geblieben und hat sich gut integriert. Ich glaube, wenn man schon sehr lange aus dem Job draußen ist, ist man gefrustet und nimmt eine gewisse Erwartungshaltung an. Bekommt man dann in der Realität wieder ein neuen Arbeitsplatz, wird erst mal an allem genörgelt. Ich möchte das jetzt wirklich nicht verallgemeinern, aber ich habe es bisher oft erlebt.

» Pommeline » Beiträge: 189 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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