Klassenausflüge vom Taschengeld bezahlen?

vom 07.07.2012, 14:08 Uhr

In der Regel werden Klassenausflüge ja mit den Eltern abgestimmt und im Endeffekt entscheiden die Erziehungsberechtigten, ob ihr Kind an den Ausflügen teilnehmen soll. Nun soll ein Ausflug gemacht werden, der den Eltern nicht wirklich gefällt, der zum Beispiel entgegen ihren Grundsätzen ist. Nehmen wir als Beispiel der Besuch in einem Zoo und die Eltern sind Veganer und lehnen den Umgang von eingesperrten Tieren einfach ab.

Würdet ihr dem Kind die Wahl lassen, die Entscheidung selbst zu treffen, ob es an dem Ausflug teilnehmen möchte? Da man selbst dagegen ist, vielleicht mit der Option, Kind du kannst gerne mitgehen, falls du das möchtest, aber wir unterstützen das finanziell nicht und du musst die Kosten selber tragen?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Klassenausflüge gehören zum Unterricht und daher gibt es eine Teilnahmepflicht. Es sei denn, dass das Kind krank ist und ein entsprechendes Attest vorgelegt werden kann. Ansonsten wird man nie allen Eltern alles Recht machen können. Aber die Eltern können wegen ihrer Lebenseinstellung die Teilnahme am Klassenausflug nicht verbieten. Genauso dürfen sie auch die anteiligen Kosten dafür nicht verweigern.

Es liegt also nicht im Ermessen des Kindes, ob es daran teilnehmen möchte. Die Eltern haben dafür Sorge zu tragen, dass ihr Kind der entsprechenden Schulpflicht nachkommt. Übrigens dürfen auch Ordnungsgelder gegen die Eltern verhängt werden, wenn sie ihr Kind nicht zum Schulausflug lassen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Meiner Meinung nach müssen die Eltern dem Kind die Wahl lassen und dann auch finanziell Sorge dafür tragen, dass der Wunsch auch umgesetzt werden kann. Klar kann man seine eigene Meinung zum Thema haben, aber man kann einem Kind keinen Ausflug verweigern, nur weil man selber das für sich nicht möchte. Kinder müssen weltoffen erzogen werden und so kann man ihnen so einen Besuch nicht verbieten, zumal das sicher Pflicht für die Kinder ist und das Kind dann in eine andere Gruppe muss, wenn die Eltern es verbieten.

Eine Abmachung, dass das Kind dann selber zahlen muss, finde ich mehr als übertrieben, da das Kind sich sicher dafür entscheiden, wird im Klassenverband zu bleiben und das auch finanziell unterstützt werden sollte. Darf das Kind sich nicht eine eigene Meinung bilden? Man kann doch vorher über das Thema und die Bedenken reden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ein Klassenausflug ist eine Pflichtveranstaltung, sie fällt unter die Schulpflicht. Die Eltern machen sich strafbar, wenn sie ihr Kind nicht daran teilnehmen lassen. Also ist die Forderung, dass das Kind den Ausflug bezahlen muss, völlig absurd.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Da du vorhin als Beispiel ja ein Kindergartenkind angebracht hast, wird es wohl kaum möglich sein, dass das Kind sich den Ausflug allein finanziert, aber ich finde das Prinzip an sich nicht weiter schlecht. Größere Klassenfahrten in Schulen sind an sich ja schon eine recht teure Angelegenheit und das würde ich keinem Kind zumuten, wobei ich aber auch bezweifele, dass Kinder so viel Geld haben. In der Oberstufe wird das möglicherweise machbar sein, aber nicht bei Schülern der Unterstufe. Normale Klassenausflüge sind an sich nicht sonderlich teuer, man muss den Bus bezahlen und den Eintritt, für beides bekommt man Ermäßigung, Gruppenrabatt und so weiter, dass heißt, dass man mit 30-40 Euro locker dabei ist und sich vielleicht noch ein bisschen Taschengeld für den Tag mitnehmen sollte.

Prinzipiell finde ich das nicht schlecht, aber nur sofern das Kind dadurch nicht großartig belastet wird. Bekommt das Kind so schon wenig Taschengeld und die Eltern kommen und sagen, es soll sich einen solchen Ausflug selbst bezahlen, dann wird das Kind vielleicht nicht teilnehmen können, was auch wieder irgendwo falsch wäre, weil es schließlich nicht die Meinungen der Eltern vertreten muss und daran womöglich Spaß gehabt hätte und auch gerne mitfahren würde. Bekommt das Kind genug Geld, sehe ich darin aber kein großes Problem, Eltern müssen ihren Kindern nicht zwingend Dinge finanzieren, wenn sie diese nicht unterstützen, durch diese Maßnahme gelingt es ihnen wenigstens dem Kind ihren eigenen Standpunkt klar zu machen, ohne ihm direkt etwas aufzuzwingen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde, dass Eltern grundsätzlich die Ausflüge bezahlen sollten, die von der Schule ausgehen. Immerhin ist es ja nicht so, dass die Kinder es sich selbst aussuchen können, ob sie teilnehmen möchten oder nicht. Stattdessen werden solche Ausflüge als Pflicht angesehen und die Lehrer wollen es ja auch, dass alle Schüler daran teilnehmen. Immerhin würden sie wohl kaum solche Ausflüge planen, wenn ohnehin nur ein Viertel der Kinder daran teilnehmen würden und von daher sollte es klar sein, dass jedes Kind daran teilnimmt, zumal man bei vielen dieser Ausflüge ja auch etwas lernt.

Ich fände es alles andere als gut, wenn ein Kind einen solchen Ausflug selbst bezahlen müsste. Immerhin muss das Kind quasi an so einem Ausflug teilnehmen und es ist ja auch nicht seine eigene Entscheidung. Das ist für mich das gleiche, als wenn ein Kind selbst seine Stifte und seine Hefte für die Schule bezahlen müsste und ich finde einfach, dass das von den Eltern bezahlt werden muss. Immerhin sollte ein Kind sein Taschengeld wirklich nur für seine eigene Freizeit ausgeben und nicht für Materialien und Veranstaltungen, die mit der Schule zu tun haben.

Normalerweise bekommen Kinder ja auch nicht so viel Taschengeld und wenn sie davon dann immer noch die ganzen Ausflüge bezahlen müssten, hätten sie ja kaum noch etwas übrig. Stattdessen müssten sie wohl die ganze Zeit dafür sparen, um sich solche Ausflüge leisten zu können und das fände ich einfach nicht richtig. Ich finde, dass man als Eltern auf jeden Fall in dieser Hinsicht die Kinder unterstützen sollte, auch wenn einem der Ausflug selbst nicht unbedingt zusagt. Dabei ist es jedoch Pflicht und von daher sollte man dem Kind auch diesen Ausflug gönnen, auch wenn man selbst andere Ausflüge besser fände.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Definitiv würde ich den Willen meines Kindes nicht eingrenzen und ihn meine Lebensart aufzwingen. Wenn ich beispielsweise den Besuch im Zoo nicht toll finde und die Klasse meines Kindes einen Ausflug in den Zoo plant, ich aber wiederum der Meinung bin, dass ich den Umgang mit den eingesperrten Tieren ablehne, dann soll mein Kind doch selber entscheiden können, ob es mit zu diesem Klassenausflug möchte oder, ob es meine Entscheidung teilt und auch den Umgang mit den eingesperrten Tieren ablehnt.

Ich finde, wenn man das Kind vor die Wahl stellt und sagt, dass das Kind gerne in den Zoo kann mit der Klasse und es aber die finanziellen Kosten alleine tragen muss, aufgrund dessen, dass man den Umgang mit den eingesperrten Tieren ablehnt. Bin ich der Meinung, dass man das Kind in eine Ecke drängt. Immer hin ist es denn so, dass das Kind sich zwei Mal überlegt, an dem Ausflug teilzunehmen. Immer hin muss das Kind das ersparte Taschengeld dafür opfern und die Vorfreude auf den Klassenausflug ist sicherlich auch gebremst.

Generell bin ich der Meinung, dass die Eltern die finanziellen Kosten für einen Klassenausflug des Kindes übernehmen sollten. Immer hin sind bei uns die Klassenausflüge zum Beispiel Pflichtveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht. Da kann man nicht einfach grundlos entscheiden, ob das Kind daran teilnimmt oder eben auch nicht. Zu dem entscheidet das Kind ja nicht, ob es den Ausflug dort hinmacht oder desgleichen, sondern die Schule beziehungsweise die Lehrer entscheiden, wohin der Ausflug gemacht wird.

Und das Taschengeld ist für etwas anderes da, aber doch nicht zur Finanzierung der Klassenausflüge. So etwas würde ich persönlich unfair finden. Aber im Großen und Ganzen würde ich meine Kinder selber entscheiden lassen, ob sie an dem Ausflug teilnehmen möchten und zu dem würde ich die Kosten auch übernehmen und sie müssten nichts von ihrem Taschengeld opfern.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Was hat eine Pflichtveranstaltung der Schule mit der Wahlfreiheit des Kindes zu tun? Selbstverständlich müssen die Eltern für die Kosten des Zoobesuchs aufkommen. Taschengeld hat mit solchen Veranstaltungen nichts zu tun und ist für andere Zwecke gedacht. Ich würde es als Frechheit der Eltern ansehen, dem Kind die Wahl zu lassen, ob es mitgehen will oder nicht und wenn, dass es die Kosten selbst übernehmen soll. Was soll in einem solchen Fall das Kind machen?

Ferner glaube ich nicht, dass es Eltern gibt, die ihr Kind so in die Enge treiben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Also ich muss sagen, dass ich in meiner Lebenszeit in der Schule auch öfters Klassenausflüge hatte. Jedoch muss ich sagen, dass keine einzige davon eine Pflichtveranstaltung war. Wer nicht mit wollte, musste niemals mit. Dafür musste die Person aber die Woche über in die Schule und an den Unterricht der Parallelklassen teilnehmen. Also kann ich nicht verstehen, wieso eure Kinder teilweise zum Klassenausflug gezwungen werden, kann ich nicht nachvollziehen. Zwar versuchen LehrerInnen oft die Eltern zu überreden, aber wenn das Kind nicht will, dann will es nicht und basta.

In meiner Kindheit, gab es, wie schon erwähnt, auch öfters Klassenfahrten. Ich musste aber nie wirklich darüber nachdenken. Meine Eltern sahen die Klassenausflüge auch immer als große Erfahrung für mich selbst und das sind sie ja auch an erster Stelle. Man lernt, wie es ist, eine längere Zeit von den Eltern weg zu sein und etwas selbstständiger zu werden. Darüber hinaus, muss man auch eine längere Zeit mit Klassenkameraden auskommen, fällt vielen auch nicht so einfach. Aus diesem Grund, haben meine Eltern immer die Klassenfahrten für mich bezahlt. Dabei muss ich sagen, habe ich auch das Glück, dass meine Eltern das Geld haben und auch gut sparen konnten.

Ich kenne nämlich auch andere Fälle, wo Eltern nicht für die Klassenfahrten aufkommen konnte. Aber selbst da greift der Staat dann ein und finanziert dem Kind die Klassenfahrt, da dies doch eine wichtige Unternehmung ist. Auch der Staat ist sich bewusst, dass man dabei einiges lernt. Viele Eltern sind sich aber leider nicht bewusst, dass der Staat tatsächlich für viele Schulausflüge aufkommt und schämen sich dort nachzufragen. Unsere damalige Klassenlehrerin hat das aber immer die Hand genommen und die Eltern unterstützt.

Was meine Eltern jedoch nie machen würden ist, mir eine Klassenfahrt doppelt zu bezahlen. Sei es also, dass ich in der 12. Klasse nach Barcelona geflogen bin und sitzen geblieben wäre. Meine Eltern hätten mir nicht noch einmal das Geld für die Reise im nächsten Jahr bezahlt, weil ich ja schließlich eine kleine Strafe bekommen soll, dass ich sitzen geblieben bin. Ich kann das auch voll nachvollziehen und würde meinen Kindern auch nicht noch "loben" für das Sitzen Bleiben und dann noch einmal den Klassenausflug finanzieren. Entweder, er/sie hätte dann selbst gespart oder muss halt die Woche über zur Schule, da hätte ich dann auch wenig Verständnis und Mitleid.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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