Ruhe genießen können seltsam?

Ich wohne ja nun hier in meiner Zwei-Zimmer-Wohnung in der absoluten Ruhe. Um mich herum ist jede Menge Natur und ich höre eigentlich selten etwas anderes als die zwitschernden Vögel, obwohl die Ortsdurchgangsstraße nun auch nicht allzu weit entfernt von mir ist. Aber von ihr höre ich nichts und die Nachbarn verhalten sich nun auch den Großteil der Zeit über ruhig. Lediglich am Abend und wenn es warm ist, kommen einige wohl aus ihren Häusern und Wohnungen, um sich in ihren Gärten, auf den Balkonen oder Terrassen aufzuhalten. Ansonsten herrscht hier wirklich absolute Ruhe. Diese Tatsache genieße ich absolut, und wenn ich mich vor der Arbeit am Vormittag hier in meiner Wohnung aufhalte, habe ich meine Balkontür weit geöffnet und höre eben nur, was sich draußen abspielt: Natur und ansonsten Ruhe. Ich kann hier auch abends hervorragend in meinem Wohnzimmer sitzen und diese friedvolle Ruhe aufsaugen, und ich brauche dann weder irgendein Gedudel aus dem Radio noch einen laufenden Fernseher. So, wie es ist, ist es einfach nur herrlich.

Mich wundert allerdings, dass ich nun zwei Personen kenne, die mich hier besucht und auf eben diese Ruhe, die bei mir herrscht, angesprochen haben. Dabei ging es allerdings aber nicht um meine sehr ruhige Wohnlage, sondern eher darum, dass bei mir kein Gerät läuft, das diese natürliche Stille durchbricht. Von einer dieser beiden Personen wurde ich sogar gefragt, ob mich diese Ruhe nicht störe. Diese Frage hat mich regelrecht verblüfft, weil ich nicht wirklich nachvollziehen kann, weshalb mich die Ruhe denn stören sollte. Ich kann mir zwar vorstellen, dass Stille auch etwas Bedrückendes haben kann und manchmal wünsche ich mir auch irgendein Gedudel, aber dann kann ich ja meinen Fernseher einschalten. Aber ich benötige das nun absolut nicht die ganze Zeit, ganz im Gegenteil. Den Großteil der Zeit über habe ich hier kein solches Gerät laufen. Und das ist es wohl, was denjenigen, der mich fragte, ob mich die Ruhe nicht störe, irritiert hat und was für ihn so auch wiederum nicht nachvollziehbar war.

Ich kam mir in dieser Situation ein wenig vor wie ein Alien, weil ich mich plötzlich dafür erklären musste, dass ich die Ruhe einfach gern habe. Ich brauche sie sicherlich nicht, um mich konzentrieren zu können und ich werde auch nicht direkt hektisch, wenn ich sie nicht habe. Aber diese Ruhe hier, die ja schon aufgrund der brüllenden Vögel keine wirkliche Stille ist, stellt für mich einen perfekten Ausgleich dar zu dem, was ich sonst während meiner Arbeitszeit erlebe. Die erstreckt sich zwar nicht auf einen Großteil meines Tages, aber während der Arbeit höre ich dennoch unglaublich viele Geräusche – Straßenlärm, das Klingeln des Telefons, das manchmal überhand nimmt, das Klingeln der Tür, das Piepen des Faxgerätes und all das. Und nicht nur ich höre all das, sondern doch wohl viele andere Arbeitnehmer auch. Für mich ist es dann aber eine absolute Wohltat, wenn ich nach Hause komme, meine Terrassentür öffne und nichts höre, außer den Vögeln, die hier ihren Spaß haben.

Wie geht Euch das? Könnt Ihr Ruhe auch genießen oder mögt Ihr es eher, wenn Ihr irgendeine Geräuschquelle wie den Fernseher, das Radio oder einen MP3-Player habt? Könnt Ihr eine solche Ruhe aufnehmen oder macht sie Euch eher innerlich unruhig? Könnt Ihr nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die diese Ruhe brauchen? Oder umgekehrt, dass manche Menschen mit einer solchen Ruhe nichts anfangen können, weil sie diese nicht aufnehmen können?

Ich kann die Ruhe auch genießen. Jetzt nicht völlige Stille, aber wenn man draußen in der Natur ist, ein paar Vögel singen hört und noch ein bisschen das Rascheln der Blätter im Wind kann ganz entspannen sein. Wenn noch ein bisschen Sonne da ist, leg ich mich gerne mit einem guten Buch auf eine Liege. Ich kann dir somit versichern, dass du nicht die einzige Person bist, welche Ruhe genießen kann

Wenn ich nichts zu tun habe und niemand da ist, stört es mich, wenn es ganz ruhig ist. Ich muss dann den Fernseher laufen lassen oder den Computer anmachen. Einfach dazusitzen und die Ruhe genießen, kann ich leider nicht. Ich sage leider, weil ich diese Ruhe gerne hätte. Ich glaube, man kann die Ruhe nur genießen, wenn man selber ausgeglichen ist, und das bin ich leider nicht. Wenn ich lese, stört mich die Ruhe natürlich nicht, dann habe ich ja etwas zu tun. Aber wenn ich dann aufhöre zu lesen, muss ich unbedingt Stimmen hören und dann mache ich den Fernseher an.

Ich kann voll und ganz nachvollziehen, wie du die Ruhe genießt. Denn auch ich liebe Ruhe und genieße sie. Ich habe momentan die Fenster geöffnet und nur das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Ab uns zu bellt mal der Hund des Nachbarn. Ansonsten sehe ich die Bäume, die sich hin und her bewegen. Es ist heute besonders schön, weil alle Nachbarn anscheinend gestern ihren Rasen gemäht haben. Vielleicht machen sie morgen weiter, ich hoffe nicht. Heute scheint auch der Nachbar nicht da zu sein, der sonst seinen Fernseher immer so laut hat.

Es gibt viele Menschen, die nicht verstehen, warum man die Stille und Ruhe lieben kann. Sie haben sich mittlerweile so an die vielen alltäglichen Geräusche gewöhnt, dass sie unruhig werden, wenn es mal etwas stiller ist. Selbst beim Lesen oder auch Lernen benötigen sie eine Geräuschkulisse im Hintergrund, so wie anlupa es beschrieben hat. Vielleicht ist es so, dass sie selbst warten müssen, bis sich ihr Körper und ihre Seele an Ruhe gewöhnen und mit der Zeit selbst ruhiger werden, um die Ruhe fühlen zu können und sie schließlich zu genießen.

Ich hatte in der Schule einen Englischprofessor, der über die momentane Entwicklung der Jugendlichen immer wieder aufs neue empört war und dann einmal zu uns meinte, dass die Menschen heutzutage nicht mehr mit ihren eigenen Gedanken alleine sein können. Wir werden heute zu jeder Zeit, überall berieselt, egal ob im Supermarkt, im Wartezimmer oder im Auto, es läuft doch immer im Hintergrund irgendwo Musik, es hängen Plakate herum und es wird Small Talk gehalten, so schaut's aus. Ruhe hat man heute eigentlich kaum mehr, ich habe sogar das Gefühl dass viele geradezu verlangen dass immer etwas da ist, wovon man sich berieseln lassen kann, weil Stille unangenehm ist. Ich selbst merke dass manchmal, wenn ich Besuch bekomme. Ich selbst muss ja sagen, dass ich ein sehr musikalischer Mensch bin, dass heißt, dass ich in meiner Freizeit viel Musik mache aber auch sehr viel Musik höre, Wenn ich zu Hause bin, läuft häufig mal ein Konzert oder auch mal eine Oper im Hintergrund. Aber ich kann dennoch auch ganz gerne hin und wieder die Stille genießen und das tue ich auch häufiger. Wenn es dann mal so still ist und ich irgendwas bei mir zu Hause mache oder so und es kommt Besuch, dann wird häufiger schon mal erwähnt, wieso es denn so still wäre und dann wird gefragt ob man das Radio einschalten könnte oder so.

Das Leute mit ihren Gedanken nicht mehr alleine sein können, sieht man meiner Meinung nach aber auch überall im Alltag, im Wartezimmer, im Bus, sogar in der Schule, jedes Mal wenn es zu Situationen kommt, wo Leute mal warten müssten und es irgendwie dazu kommen müsste, dass sie nachdenken oder so, wird genau dies vermieden, indem man sich mit Musik voll dröhnt, die meisten fangen aber dann an mit ihrem Handy herumzuknipsen, sie schrieben SMS und spielen Spiele, Hauptsache sie sind abgelenkt und müssen nicht mit sich selbst alleine sein. Sogar bei meinem Nebenjob finden es viele der Mitarbeiter merkwürdig, wenn ich nebenher keine Musik laufen lasse, weil sie das immer tun und sich nicht vorstellen können, dass es angenehm ist so die Zeit im Stillen zu verbringen.

Ich kenne in der Tat auch mehrere Menschen, die meine Vorstellung von Ruhe nicht nachvollziehen können. Zuletzt habe ich am Wochenende mit einem Freund darüber gesprochen. Er sagte, dass bei ihm praktisch immer Musik läuft, wenn er zu hause ist. Für mich ist das ein absoluter Alptraum und er konnte sich das gar nicht vorstellen, dass mich Musik massiv stört. Auch andere Freunde und Bekannte brauchen immer wieder Musik. Meine letzte Freundin fand es total schön, bei Musik zu kuscheln. So etwas mag ich auch nicht und ich war einmal so genervt von dem blöden langsamen Gedudel, dass ich nach hause gefahren bin, weil ich einfach meine Ruhe haben wollte. Ich bemerke, dass ich in den letzten Jahren zunehmend genervt bin durch manche Geräusche. Das ist auch mehr geworden im Laufe der Zeit.

Am schlimmsten finde ich wirklich Musik. Ich höre zwar gelegentlich auch mal Musik, dann allerdings höchstens mal im Auto oder bei Konzerten und Festivals. Dann höre ich aber gezielt die Musik, die mir zusagt. Ich würde also niemals Radio hören und empfinde dauernde Radio-Beschallung auch als schlimmste Ruhestörung überhaupt. Ich finde es auch ätzend, dass in fast jedem Laden, den man betritt, irgendwelche blöde Musik läuft, vor allem wenn das so ein entsetzliches Gedudel aus den Charts ist. Ansonsten mag ich es auch nicht so gerne, wenn ich irgendwelchem Geschrei oder Gequatsche ausgeliefert bin. Kindergeschrei, Leute, die sich vor dem Haus unterhalten oder laute Gartenpartys mag ich daher ebenfalls nicht. Ich finde es auch furchtbar, wenn man bei anderen Leuten mitbekommt, dass diese Musik hören oder den Fernseher eingeschaltet haben. Ich möchte so etwas einfach nicht hören und erwarte, dass jeder sich so leise verhält, dass niemand seine Geräusche mitbekommt.

Ansonsten gibt es auch Geräusche, die mir nicht so viel ausmachen, die andere Leute aber als stressig empfinden. Straßenlärm macht mir eigentlich nichts aus, allerdings bekomme ich davon auch kaum etwas mit. Ich wohne in einer Tempo-30-Zone, die in einen verkehrsberuhigten Bereich übergeht. Das ist schon in Ordnung so, aber im Zweifelsfall würde ich eher an einer Hauptverkehrsstraße wohnen wollen als Musik hören zu müssen. Auch Baustellenlärm finde ich meistens nicht so schlimm. Schöner ist es natürlich, wenn man gar nichts hört. Wenn ich mich für Geräusche entscheiden müsste, wäre es mir aber auch am liebsten, wenn diese sich auf Maschinengeräusche, Vögel oder Autos beschränken würden. Gespräche und Gesänge sind in jedem Fall schlimmer und ich fühle mich manchmal einem Nervenzusammenbruch nahe, wenn ich Musik hören muss und den Mist nicht abstellen kann.

Ich habe auch schon manche Besuche bei anderen Leuten frühzeitig beendet, wenn dort Musik oder der Fernseher lief. Musik stört mich zwar mehr als der Fernseher, aber unhöflicher finde ich es eigentlich, wenn der Fernseher läuft, obwohl man Besuch hat. Daher ist es für mich persönlich, das Gerät auszuschalten, wenn ich Besuch bekomme. Etwas anderes ist es, wenn man sich gemeinsam einen Film anschauen möchte, aber das liegt mir auch nicht unbedingt. So etwas kann man besser alleine machen. Musik finde ich einfach nur anstrengend, weil ich mich wirklich nicht unterhalten kann, wenn irgendwo Musik läuft. Es lenkt mich ab, macht mich wahnsinnig und ich gehe dann auch davon aus, dass derjenige keinen Wert auf meinen Besuch legt. Ich muss meine Ruhe haben und kann mich nicht mit solchen Geräuschen arrangieren. Daher genieße ich es auch sehr, wenn irgendwo Ruhe herrscht. Eine angenehme Ruhe ist niemals in der Lage, mich zu stören. Geräusche hingegen schaffen das sehr leicht.

Ich glaube, wenn man Ruhe absolut nicht gewöhnt ist, kann man sie schnell mal als unangenehm empfinden. Leute, die mit mehreren Geschwistern aufgewachsen sind oder in einer Großstadt an der Hauptstraße wohnen, sind den ständigen Lärm gewohnt und nehmen ihn als solchen kaum noch wahr. Ich kenne es auch von Freunden und Bekannten, dass entweder die aktuelle Playlist laufen muss oder nebenbei der Fernseher läuft. Egal, ob man gerade wirklich Fernsehen schaut oder nicht. Gerade wenn man Besuch hat oder bei jemandem zu Besuch ist, meint der Gastgeber immer den iPod an die Anlage anschließen zu müssen, was meiner Meinung nach den Gesprächsfluss stören kann, wenn zum Beispiel plötzlich ein sehr lautes Lied abgespielt wird. Wieso es so viele Menschen gibt, die permanent beschallt werden wollen oder Stille einfach nicht mögen, verstehe ich nicht.

Ich selber kann deine Einstellung jedenfalls voll und ganz nachvollziehen, denn ich habe unheimlich gerne Stille um mich herum. Bei der Arbeit läuft ständig Musik und es ist wegen der vielen Kundschaft relativ laut. Wenn ich bei Freunden bin, muss (bei den meisten) Musik laufen, wenn ich gerade im Bus sitze, gibt es sehr viele Nebengeräusche und in der Stadt sowieso. Ich genieße die Stille in meiner Wohnung, weil ich den Großteil der Zeit alleine verbringe und niemanden um mich herum habe. Die Straße gegenüber ist nicht allzu stark befahren und der Verkehr daher eher ruhig. Wenn ich im Wald joggen gehe, höre ich ja auch nur das Singen der Vögel, was ich aber nicht als Ruhestörung empfinde.

Ich muss auch sagen, dass mich Musik sehr ablenkt und ich mich weniger konzentrieren kann. Ich kann beispielsweise schlecht lesen, wenn nebenbei Musik läuft und lernen schon gar nicht. Ich kenne es noch aus der Schulzeit, dass einige Klassenkameraden sogar meinten, sie würden während des Lernens Musik hören, sie bräuchten das einfach. Völlig unnachvollziehbar für mich.

Mir ist Ruhe schon sehr wichtig und mir ist es auch wirklich lieber, allein von der Ruhe umgeben zu sein. Ich brauche kein stundenlanges Laufen des Radios, weil es mich sowieso irgendwann nervt, ich brauche auch keinen Straßenlärm um mich herum und auch, wenn ich Kinder gern mag und sie betreue, bin ich da auch glücklich, wenn sie etwas ruhiger sind und für sich spielen oder zum Beispiel auch einfach etwas singen und so weiter. Ich genieße so etwas total und kann Dich sehr gut verstehen, dass diese Stille für Dich einfach so etwas wie eine Entspannung ist.

Früher war es mir zum Beispiel auch sehr wichtig, rund um die Uhr von Musik oder dergleichen umgeben zu sein, heute höre ich Musik bewusst oder auch Radio oder Hörspiele. Der Fernseher läuft, wenn ich mich mal mit Berieselung entspannen möchte oder etwas schauen möchte, aber als alleinige Geräuschkulisse kommt mir der Fernseher nicht in Frage. Ich habe ihn früher genutzt, um nicht das Gefühl zu haben, allein sein zu müssen oder zu können, heute ist es etwas ganz anderes.

Ich kann verstehen, dass es Menschen gibt, die mit einem "krassen Wechsel" nicht so umgehen können, wie es meine Vorrednerin schon so nett beschrieben hat. Manchmal ist auch das Leben einfach recht laut, stressig und hektisch und dann kommt man in eine ganz andere Welt hinein, in der es eben stiller, ruhiger und gelassener zugeht und diesen Widerspruch hat man nicht so schnell auf dem Schirm.

Absolut unhöflich finde ich es schon, wenn im Hintergrund der Fernseher oder so läuft, wenn man Besuch bekommt. Das wäre etwas anderes, wenn man sich zum gemeinsamen Schauen verabredet hätte oder so. Ehrlich gesagt kenne ich auch niemanden bis auf eine Ausnahme, der den Fernseher weiterlaufen lassen würde, wenn er Besuch bekommt. Eine Person ist mir da zwar schon bekannt, aber okay, da läuft den ganzen Tag ein Nachrichtensender und auch, wenn ich es selbst für störend empfinde, so ist es sein Haus, seine Wohnung und ich muss mich dem fügen, wenn ich keine andere Konsequenz ziehen mag.

Ich kann zum Beispiel zwar am Computer sitzen und lange Texte schreiben oder eben etwas anderes erledigen, wobei ich mich konzentrieren muss, manchmal ist da ein Hintergrundgedudel ganz nett, aber irgendwann einmal kommt der Punkt, an dem ich nicht mehr die Konzentration aufrecht erhalten kann oder ich bin plötzlich davon genervt und schalte es dann auch aus.

Ich bin schon immer eher ruhigeres Wohnen auch bedingt durch meinen Herkunftsort gewöhnt und könnte mir nur schwer vorstellen, plötzlich in einer lauten Ecke zu wohnen. Das kann ja auf dem Land genauso der Fall sein wie in einer Großstadt, wobei die Möglichkeit auf dem Land da etwas kleiner ist und entsprechend eher von mir bevorzugt werden würde. Manchmal wäre eine Mischung schon angenehm, aber man weiß ja auch in der Regel erst einige Zeit, nachdem man nun eine Wohnung bezogen hat, ob es dort eher leise oder eher laut zugeht.

Ehrlich gesagt bin ich ein Mensch, der Ruhe absolut gar nicht genießen kann. Ich hasse es sogar, wenn es ganz still im Haus ist. Immerhin fühle ich mich dann einfach schrecklich einsam und allein und ich bekomme das Gefühl, dass mich die Ruhe erdrückt. Von daher ist es mir immer wichtig, dass der Fernseher oder zumindest Musik bei mir im Zimmer läuft, da ich mich sonst einfach nicht wohl fühlen kann. Dabei brauche ich ständig irgendwelche Geräusche um mich herum. Auch wenn ich Hausaufgaben mache oder am Laptop sitze, muss der Fernseher nebenbei laufen und wenn ich lernen möchte, dann kann ich mich nur konzentrieren, wenn ich Musik über Kopfhörer hören kann. Ansonsten kann ich mich nicht konzentrieren und ich fühle mich dann auch gar nicht wohl.

Auch nachts habe ich gerne Geräusche um mich herum, weshalb ich wunderbar einschlafen kann, wenn es lauter um mich herum ist oder wenn der Fernseher läuft. Dabei habe ich mich zumindest daran gewöhnt, schlafen zu können, wenn bei mir im Zimmer nur die Uhren ticken. Wenn ich jedoch bei jemand anderem schlafe, dann brauche ich immer den Fernseher oder das Radio, da ich mich sonst einfach nicht richtig entspannen und somit auch nicht einschlafen kann.

Ich finde es sehr merkwürdig, wenn andere Leute so viel Ruhe benötigen, da ich mir das selbst für mich auch überhaupt nicht vorstellen kann. Für mich wäre das nichts, so viel Ruhe zu haben und ich finde es auch komisch, weshalb manche Leute lieber in Stille leben, als Musik oder Geräusche um sich herum zu haben. Immerhin fühlt man sich doch dann auch sehr schnell einsam und ich würde es gar nicht den ganzen Tag zu Hause aushalten, ohne irgendwelche Geräusche zu haben, da ich sonst die Krise bekommen würde. Von daher wäre es ehrlich gesagt auch gar nichts für mich, im Grünen zu wohnen. Viel lieber habe ich den Lärm einer Großstadt um mich herum.

Ich habe keine Probleme mit der Ruhe. Ich muss nicht unbedingt permanent irgendein Gerät am laufen haben, damit ich ein Hintergrundgeräusch vernehmen kann. Ich brauche nicht unbedingt einen laufenden Fernseher, wenn ich am Computer sitze, nur damit ich etwas hören kann. Und ich muss auch nicht ständig Musik hören.

Ich kann allerdings beide Seiten verstehen. Also die, die die Ruhe um sie herum toll finden und auch richtig zu schätzen wissen, wie auch die, die immer ein Geräusch im Hintergrund haben müssen. Ich denke, dass es auch viel damit zu tun hat, wie man selber gelebt hat oder auch noch lebt. Kommt man aus einer Stadt, so ist es sicherlich ungewohnt und daher vermutlich auch unangenehm, wenn man auf einmal keine alltäglichen Geräusche mehr um sich herum hören kann, sondern der vollkommenen Stille ausgesetzt ist. Oder sagen wir besser der natürlichen Stille, denn vollkommen ist sie natürlich nie. Und kommt man aus einer eher ruhigen Gegend, dann ist man der Ruhe vielleicht eher zugetan und mag es nicht so gerne, wenn ständig eine Beschallung in welcher Form auch immer gegenwärtig ist.

Persönlich bevorzuge ich im Moment das Klappern meiner Laptop-Tastatur oder die komplette Stille. Gehe ich jedoch ins Badezimmer, bin ich wirklich genervt von der Lüftung und deshalb mache ich Musik an. Laute Musik. Ich bin da also nicht auf eine Schiene ausgerichtet, sondern wechsele je nach Situation.