Umdrehungen der Waschmaschine beim Schleudern?

vom 06.07.2012, 08:28 Uhr

Ich will heute mal eine Frage in den Raum stellen, die mir etwas unangenehm ist, weil ich glaube, dass man so etwas normalerweise weiß, aber ich habe tatsächlich keinen Schimmer, weshalb ich bei meiner Waschmaschine verschiedene Umdrehungen beim Schleudern einstellen kann. Meine Waschmaschine bietet mir unter anderem an, mit 1.000 Umdrehungen oder 1.200 Umdrehungen zu schleudern und sie ist auf 1.200 Umdrehungen eingestellt, aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wozu das gut sein soll oder was 1.200 Umdrehungen bringen, ob sie irgendwelche Vor- oder Nachteile zu den 1.000 Umdrehungen haben und weshalb ich überhaupt eine Einstellung vornehmen kann, die sich nur um 200 Umdrehungen unterscheidet.

Nun habe ich herumgerätselt, was es damit auf sich haben könnte und mir dabei auch die Frage gestellt, ob ich mal auf irgendeinem Kleidungsstück etwas dazu lesen konnte, aber das ist nicht der Fall. Ich kenne zwar die Anweisung, gar nicht zu schleudern, aber mit welcher Anzahl an Umdrehungen ich meine Waschmaschine schleudern lasse, wird mir natürlich nicht vorgegeben. Auf welcher Grundlage entscheide ich das denn dann? Und was hat es überhaupt mit den Umdrehungen beim Schleudern auf sich? Welche Einstellung sollte ich generell wählen, oder wäre es sogar gut, sie immer wieder neu einzustellen, bei jedem neuen Waschgang? Welche Vor- und welche Nachteile bringen mir die einzelnen Einstellungen?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Anzahl der Umdrehungen beim Schleudern ist entscheidend, wie viel Wasser aus der Wäsche geschleudert wird. Bei 1400 Umdrehungen ist die Fliehkraft höher, als bei 1000 Umdrehungen. Dementsprechend "flieht" mehr Wasser aus der Wäsche und sie ist nach dem Schleudergang mit 1400 Umdrehungen trockener als bei einem Schleudergang mit 1000 Umdrehungen.

Soviel zur Theorie :D Das Schleudern ist belastend für das Gewebe der Wäschestücke, einige Gewebearten vertragen die Geschwindigkeit nicht besonders gut. Sie knittern z.B. unter Umständen stark und die Knicke bekommt man dann auch nicht mehr gut weg, wenn man das Kleidungsstück bügelt. Pflegeleicht zu waschendes Gewebe sollte man also nicht sehr stark schleudern. Wenn Deine Waschmaschine verschiedene Programme hat, also Normal, Pflegeleicht, Wolle, Seide usw. dann zeigt sie vielleicht auch bei Anwahl der einzelnen Programme an, mit welchen Umdrehungen sie den Schleudergang durchführt. Bei unserer Maschine ist das jedenfalls so, da kann man dann erkennen, welche Materialien schonender geschleudert werden, als andere.

Wenn man die Wäsche nachher nicht bügeln möchte, kann es auch ratsam sein, die Wäsche nicht so sehr zu schleudern. Je nasser das Wäschestück beim Aufhängen ist, umso schwerer sind die einzelnen Fasern mit dem Wasser darin und hängen sich so oft knitterfrei in Form. klappt z.B. mit meinen Oberhemden ganz gut :wink:

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Vielleicht kann man noch zusätzlich erwähnen, dass es heute ja auch Maschinen mit 1600 "Umis" gibt. Der Feuchtigkeitsunterschied zwischen 1400 und 1600 ist aber nur noch marginal. Ich meine mal was von ca. 2% gelesen zu haben. Dann hängt die Wäsche halt 30 min weniger im Wind. Legt man die Wäsche hinterher in einen Wäschetrockner, macht sich eine höhere Umdrehungszahl auf Dauer natürlich schon bemerkbar. Aber:

Ein weiteres Problem, neben dem bereits erwähnten Problem der Wäschebelastung, ist auch das der Belastung der Maschinentechnik durch die hohe Umdrehungszahl. Du kannst dir sicher vorstellen, dass je höher ein Motor sich dreht, desto schneller verschleißt er. Das betrifft vor allem die Lager. Zudem kann man sich ebenso leicht vorstellen, was passiert, wenn es da eine Unwucht gibt, z. B. wenn sich ein Wäschestück unglücklich verklemmt oder verknotet, mit dem Resultat, dass die Wäsche ungleichmäßig in der Trommel verteilt ist. Das ist bei höheren Umdrehungszahlen natürlich dramatischer. Im schlimmsten Fall fängt die Maschine an zu wandern. Das versucht man natürlich durch mehr Technik zu verhindern, aber mehr Technik heißt auch, dass mehr kaputt gehen kann und dass so eine Maschine auch teurer ist.

Der beste Kompromiss zwischen Kosten, Trockenergebnis und Haltbarkeit dürften heute Maschinen mit 1400 "Umis" sein. Unter ca. 500 € mit bescheidenerer Technik, was z. B. Lager, Pumpen und Materialien angeht, über ca. 500 € gibt es bessere Motorentechnik.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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