Zunehmend genervt von Zärtlichkeiten, Kuscheln und Küssen?
Durch einen anderen Thread musste ich gerade daran denken, dass ich in Liebes- und Beziehungsdingen oft ein bisschen anders ticke als andere Leute. In dem Thread war die Rede von Pärchen, die die ganze Zeit während eines Kinofilms knutschend im Saal saßen. Dabei dachte ich mir, dass mir das mittlerweile nicht mehr passieren könnte. Ich bin nun auch noch nicht so alt, aber irgendwie hat sich in den letzten Jahren einiges geändert, manche Tendenzen waren auch vorher schon da. So stelle ich immer wieder fest, dass ich mich sehr schnell langweile. Das betrifft sehr viele Bereiche, mit Ausnahme des Studiums und wenigen Hobbys, die mich auch nach Jahren noch sehr interessieren. Mittlerweile ist es so, dass ich sehr schnell vom küssen und kuscheln gelangweilt bin. Ich habe da irgendwie kein wirkliches Bedürfnis nach. Ich kenne mehrere Leute, für die diese beiden Dinge das Nonplusultra darstellen und die sich zum Beispiel niemals einen Partner vorstellen könnten, der nicht ebenfalls am liebsten von morgens bis abends kuscheln würde. Für mich wäre das fast schon so etwas wie eine Strafe, wenn ich die ganze Zeit kuscheln "müsste".
Ansonsten stört es mich ja auch, wenn jemand in meinem Bett schläft. Mein Hund darf das natürlich und es ist auch in Ordung, wenn er schnarcht. Bei Menschen stört mich das Schnarchen sehr, weil es meistens auch lauter ist und länger anhält. Aber ich finde es auch nicht toll, wenn jemand mein Bett belagert und mir den Platz wegnimmt. Ich habe ein mittelgroßes Bett von 160 Zentimetern Breite, aber auch in einem zwei Meter breiten Bett würde es mich stören, wenn noch jemand da wäre. Auch wenn ich jemanden wirklich geliebt habe, konnte ich es bisher nur selten leiden, dann auch immer gemeinsam die Nacht zu verbringen. Hin und wieder ist es in Ordnung, zum Beispiel wenn wir beide sehr spät nach hause kamen und müde waren. Im normalen Alltag kann ich das aber nicht haben, vor allem nicht, wenn ich am nächsten Morgen früh raus muss. Dann muss ich in jedem Fall alleine schlafen.
Mir fällt auch immer wieder auf, dass ich Hobbys vor zwischenmenschlichen Dingen vorziehe. Dass mein Hund an erster Stelle steht, ist klar. Aber er ist ja kein Hobby. Aber es gibt durchaus Aktivitäten, die ich gerne mag und die mir wichtiger sind als zum Beispiel der Austausch von Zärtlichkeiten. Diese kommen dann direkt nach meinem Hund. Es gab in der Vergangenheit natürlich immer wieder Situationen, in denen ich mit einem Partner oder sonst jemandem, den ich gerne mochte oder gar geliebt habe, mal gekuschelt oder rumgeknutscht habe. Aber im Laufe der Zeit habe ich mir immer wieder gedacht, dass ich in der Zeit, in der ich mit solchen Aktivitäten beschäftigt bin, vielleicht besser fotografieren gehen könnte. Wenn ich mal jemanden mitgenommen habe zum Urban Exploring, war das meistens so, dass die Leute das zwar nett fanden, aber zwischendurch auch mal ein bisschen kuscheln oder knutschen wollten. Ich hingegen war dann meistens so interessiert an den alten Gebäuden und Anlagen, dass ich mir das lieber angeschaut und fotografiert habe. Wenn dann jemand von hinten kommt und mich umschlingen und küssen möchte, nervt mich das ziemlich, einfach weil der "Lost Place" grundsätzlich immer interessanter ist als solche Zärtlichkeiten.
Ich weiß, dass es ganz viele Leute gibt, die sehr auf Kuscheln und Küssen stehen und sich danach regelrecht sehnen. Das hatte ich noch nie. Ich fand es früher zeitweise nett und mittlerweile oft einfach lästig und überflüssig. Einen richtigen Sinn hat es ja nicht und ich habe daran auch nicht wirklich Spaß, daher lasse ich es dann sein. Ich denke, dass es den wenigsten so geht. Dennoch interessiert mich mal, wie ihr das seht. Kennt ihr vielleicht andere Leute, die mit so etwas ebenfalls nicht so viel anfangen können?
Die Sache mit deinem Hund mag zwar für dich selbstverständlich sein, aber bei mir führt sie erst einmal zu Kopfschütteln. Ich frage mich ja generell schon, wie man sich so ein nerviges Haustier überhaupt anschaffen kann, dann ist es für mich komplett ekelerregend und komisch, würde ein stinkender, haariger Hund bei mir im Bett schlafen. Aber zugegeben, da bin ich wirklich sehr extrem, ich mag Hunde eben überhaupt nicht.
Zugegeben, ich persönlich bin auch noch ziemlich jung und kenne demnach auch viele junge Leute. Hier habe ich es überhaupt noch nicht beobachten können, dass jemand irgendwann zuviel von Zärtlichkeiten & Co. hat. Auch mir geht es nicht so. Ich bin nun seit einiger Zeit single und demnach ist es logisch, dass ich vom Küssen & Co. nicht überlastet bin. Aber so, wie du dein Verhalten gegenüber jeglichen andauernden Zärtlichkeiten beschreibst, kann ich das schon verstehen und finde es interessant.
Nun geht es mir selbst zumindest ähnlich. Wahrscheinlich ist der Grund, warum ich im Moment single bin, vor allem der, dass ich jedes Wochenende irgendwo verreist bin aus sportlichen Gründen und demnach nicht mit Freunden weggehe und dort lernt man ja in der Regel die Leute kennen. Nun kann man sie auch beim Sport selbstverständlich kennenlernen, aber Tischtennis-Mädels sind nun ein anderes Thema. Demnach würde ich sagen, dass ich im Moment auch mein Hobby anderen Zärtlichkeiten vorziehe, da ich eben sehr ehrgeizig und auch erfolgreich bin.
Bei deinem konkreten Fall verstehe ich das aber nicht so ganz. Schließlich laufen diese alten Gebäude doch nicht weg, nur weil man mal kurz eine Kuschelpause einlegt, oder? Wie läuft denn dieses Urban Exploring genau ab? Fährt man da mit einem Bus durch eine alte Stadt oder mit einem Boot durch einen Fluss im Wald oder wie kann man sich das vorstellen? Es klingt nämlich im Moment ein wenig so, als würdest du keine Zeit zum Kuscheln haben, weil du die Gebäude ganz schnell fotografieren müsstest?
@Cologneboy2009: Ich bin fest davon überzeugt, dass die einfach noch nicht die richtige Person über den Weg gelaufen ist, mit der du auch viel Zärtlichkeiten austauschen willst, kuscheln willst und vom Küssen nicht genug bekommst. Es wird irgendwann dieser Mensch auftauchen, mit dem du morgens aufwachen willst und wo dich auch schnarchen nicht weiter stört. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass es keine Last sein kann, wenn man einen Menschen wirklich liebt.
Dass der Hund für dich an erster Stelle kommt finde ich schon ziemlich krass und für mich hört sich das schon danach an, als ob der Hund sehr vermenschlicht wird und es wohl bestimmt auch einem Partner stört, wenn dieser in deinem Bett schlafen kann und darf und er nicht.
Ich musste ja ein wenig schmunzeln, als ich den Beitrag gelesen habe, aber ich glaube, ich hätte nichts anderes von Dir erwartet. Ehrlich gesagt mag ich es selbst auch zu kuscheln und zu knuddeln, aber ich "brauche" so etwas auch nicht jeden Tag und nicht rund um die Uhr. Es ist schön, wenn mein Partner neben mir im Bett liegt und schläft, aber zu gewissen Momenten ist das bei uns nicht möglich und da genieße ich es durchaus auch mal, wenn ich allein im Bett liege und schlafen kann.
Nun hätte ich jedoch ein Problem damit, wenn der Hund mit im Bett schlafen dürfte, beziehungsweise er sogar bevorzugt werden würde, gerade in einer lang andauernden Partnerschaft. Aber andersherum denke ich wieder, dass man sich vielleicht damit auch arrangieren muss oder so, denn immerhin scheint der Hund ja auch als erstes da gewesen zu sein. Ob und inwiefern der Hund vermenschlicht wird, weiß ich nicht, aber das ist in meinen Augen auch Sache des Hundebesitzers und des vermeintlichen Partners.
Ganz auf den Austausch von Zärtlichkeiten kann und möchte ich nicht verzichten, ich bin eben "nur" recht eigenbrötlerisch und manchmal durchaus auch egoistisch, genervt oder gelangweilt, was aber nichts mit meinem Partner, sondern mit mir selbst zu tun hat. Solange aber ich meinen Partner nicht zurückweise, ich ihm aber auch so etwas zugestehe und wir beide wunderbar damit leben können, ist für mich auch alles in Ordnung. Da mache ich mir keine Gedanken damit. Immerhin gibt es auch Phasen, in denen ich nicht genug von so etwas bekommen kann.
Ich kann gar nicht so genau sagen, ob mich das nerven würde, weil ich nun schon seit einigen Jahren eine Beziehung habe, in der es normal ist, dass jeder seine Freiheiten hat und, dass man eben nicht immer aneinander klebt. Wir wohnen ja nicht ständig zusammen und es kommt aus beruflichen Gründen schon mal vor, dass wir uns eine Woche oder länger nicht sehen können. Danach liegen wir uns dann schon in den Armen, aber wenn ich am nächsten Tag fotografieren gehen möchte und wenn sich mein Freund dazu entschließt mich zu begleiten ist klar, dass ich dann auch wirklich Fotos machen möchte und nicht irgendwann knutschend auf der Wiese landen möchte. Das wäre höchstens eine Option, wenn die Fotos im Kasten sind.
Diamante hat geschrieben:@Cologneboy2009: Ich bin fest davon überzeugt, dass die einfach noch nicht die richtige Person über den Weg gelaufen ist, mit der du auch viel Zärtlichkeiten austauschen willst, kuscheln willst und vom Küssen nicht genug bekommst. Es wird irgendwann dieser Mensch auftauchen, mit dem du morgens aufwachen willst und wo dich auch schnarchen nicht weiter stört. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass es keine Last sein kann, wenn man einen Menschen wirklich liebt.
Das ist ja so das Standardargument, dass immer dann raus geholt wird, wenn irgendjemand andere Vorstellungen über Beziehungen oder Sex hat als man selber. Tatsache ist aber, dass nicht jeder Mensch zwangsläufig die gleichen Vorstellungen hat, und dass die eigenen Vorlieben auch nicht das Maß aller Dinge sind. Wenn jemand keine Lust hat irgendwas mit einer bestimmten Person zu machen, dann ist das noch lange nicht die "falsche Person", dann hat er wahrscheinlich einfach generell keine Lust darauf.
Ich bin schon lange mit der "richtigen Person" zusammen und finde es trotzdem wesentlich entspannender, wenn ich alleine in einem Raum schlafen kann, was bei mir allerdings auch und vor allem Haustiere betrifft. Meine Katzen dürfen das obere Stockwerk, in dem sich auch mein Schlafzimmer befindet, generell gar nicht betreten. Es ist ja auch nachgewiesen, dass es erholsamer ist, wenn man alleine in einem Raum schläft, weil man nicht nur Geräusche von anderen Personen sondern auch Bewegungen unbewusst registriert und darauf reagiert.
fcbtill hat geschrieben:Bei deinem konkreten Fall verstehe ich das aber nicht so ganz. Schließlich laufen diese alten Gebäude doch nicht weg, nur weil man mal kurz eine Kuschelpause einlegt, oder? Wie läuft denn dieses Urban Exploring genau ab? Fährt man da mit einem Bus durch eine alte Stadt oder mit einem Boot durch einen Fluss im Wald oder wie kann man sich das vorstellen? Es klingt nämlich im Moment ein wenig so, als würdest du keine Zeit zum Kuscheln haben, weil du die Gebäude ganz schnell fotografieren müsstest?
Nein, die Gebäude und Anlagen laufen nicht weg, zumindest solange sie noch nicht abgerissen oder saniert werden sollen. Allerdings sind sie in dem Moment einfach interessanter. Wenn ich extra irgendwohin fahre, und das ist nicht nur auf das nahe Ruhrgebiet beschränkt, dann möchte ich den Ort auch sehen und möglichst viel entdecken. Man fährt da natürlich nicht mit einem Bus oder einem Boot herum, sondern schaut sich meistens alleine oder mit Gleichgesinnten alte Objekte an, teilweise auch außergewöhnliche Abrisshäuser. Ein paar schnelle Schnappschüsse mache ich da so gut wie nie, ich habe das Bild grob im Kopf, das ich machen will und positioniere dann Stativ und Kamera so, dass alles passt. Das nimmt eher Zeit in Anspruch, bis dann mal ein Bild oder eine Belichtungsreihe entsteht. Aber es ist einfach so, dass mich diese alten Objekte mehr interessieren als das Küssen oder Kuscheln. Wenn ich schonmal in solchen Gebäuden übernachtet habe, kam es auch vor, dass wir mal ein bisschen gekuschelt haben. Das ist dann auch okay. Solange ich eine Kamera in der Hand halte, ist die aber interessanter.
Diamante hat geschrieben:@Cologneboy2009: Ich bin fest davon überzeugt, dass die einfach noch nicht die richtige Person über den Weg gelaufen ist, mit der du auch viel Zärtlichkeiten austauschen willst, kuscheln willst und vom Küssen nicht genug bekommst. Es wird irgendwann dieser Mensch auftauchen, mit dem du morgens aufwachen willst und wo dich auch schnarchen nicht weiter stört. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass es keine Last sein kann, wenn man einen Menschen wirklich liebt.
Dass der Hund für dich an erster Stelle kommt finde ich schon ziemlich krass und für mich hört sich das schon danach an, als ob der Hund sehr vermenschlicht wird und es wohl bestimmt auch einem Partner stört, wenn dieser in deinem Bett schlafen kann und darf und er nicht.
Zum einen denke ich nicht, dass es die eine, richtige Person gibt. Das würde auch nicht viel Sinn machen, weil dann kaum jemand sein perfektes Gegenstück finden würde und sich die Anzahl der Menschen infolge dessen auch eher minimieren würde. Es kann mehr als einen richtigen Partner für einen geben, denke ich. In einem Fall würde ich sagen, dass es sich wirklich um einen Menschen gehandelt hat, mit dem ich mir viel mehr als so eine nette kleine Beziehung hätte vorstellen können. Zum Glück waren wir fast wie zwei Klone, denn wir hatten nicht nur die gleichen Hobbys (Urban Exploring und Rennradfahren), sondern auch eine ähnliche Einstellung zum Thema Kuscheln und Knutschen.
Ansonsten gab es noch zwei weitere Personen, die zu der Zeit wohl in mein Leben passten, wo ich aber wusste, dass sie für den Moment richtig sind, aber nicht für mein ganzes Leben. Und eine Geschichte hätte ich mir sicher sparen können, obwohl das auch ganz schön war, aber eben auch nicht der richtige Mensch für eine längere Zeit. Allerdings ist es nicht so, dass es einen nennenswerten Unterschied gab in meiner Einstellung den Zärtlichkeiten gegenüber. Auch bei der bisher größten Liebe hatte ich nicht den Wunsch, dauernd zu kuscheln.
Abgesehen von der Tatsache, dass ich das irgendwie immer weniger brauche und es auch nicht vermisse, wenn der Partner gerade nicht da ist, denke ich nicht, dass man seine ganze Einstellung über Nacht ändert, nur weil der Prinz auf dem weißen Pferdchen vor einem steht. Notfalls geht es mal, dass jemand in meinem Bett schläft. So wird am Wochenende beim Zelten auch jemand mit in meinem Zelt übernachten. Ich liebe denjenigen nicht, aber ich habe ihn dennoch gerne. So etwas geht mal, weil wir ja auch beide frei haben. Aber im Alltag stört es mich, da kann die Liebe noch so groß sein.
Vermenschlichung von Haustieren hat nichts damit zu tun, dass der Hund im Bett schlafen darf oder den Status "wichtigstes Lebewesen" bekommt. Mein Hund lebt nun zweieinhalb Jahre bei mir und auch wenn es anfänglich schwer war, ist er jetzt doch mein liebstes Lebewesen. Natürlich ist er ein Hund und ich bin ein Mensch, daher hat die Art der Zuneigung eine andere Qualität. Aber die Qualität der Zuneigung ist keine andere und ich denke auch nicht, dass ich einem Partner einen höheren Stellenwert einräumen sollte als meinem Hund, der immerhin schon länger bei mir ist. Abgesehen davon hat jedes Lebewesen grundsätzlich erstmal den gleichen Wert, ganz gleich ob es sich um einen Hund oder um einen Menschen handelt.
Wenn es einem Partner nicht gefällt, dass der Hund im Bett schläft, muss er nicht bei mir übernachten. Ich habe das in den zweieinhalb Jahren aber so erlebt, dass das nicht als Problem angesehen wurde. Normalerweise läuft es dann so, dass man nur wenige Nächte miteinander verbringt und wenn der Hund dann auch im Bett ist, kam das eher gut an, weil er wirklich süß ist und sich gut einschleimen kann.
*steph* hat geschrieben:Ganz auf den Austausch von Zärtlichkeiten kann und möchte ich nicht verzichten, ich bin eben "nur" recht eigenbrötlerisch und manchmal durchaus auch egoistisch, genervt oder gelangweilt, was aber nichts mit meinem Partner, sondern mit mir selbst zu tun hat. Solange aber ich meinen Partner nicht zurückweise, ich ihm aber auch so etwas zugestehe und wir beide wunderbar damit leben können, ist für mich auch alles in Ordnung. Da mache ich mir keine Gedanken damit. Immerhin gibt es auch Phasen, in denen ich nicht genug von so etwas bekommen kann.
Eigenbrötlerisch ist ein gutes Wort, das trifft in verstärktem Ausmaß auf mich sicher zu und ich würde es daher auch auf mich beziehen wollen. Und egoistisch bin ich wohl auch in sehr weiten Bereichen. Davon abgesehen kann man mich schnell nerven und langweilen sowieso. Das betrifft bei mir allerdings auch eventuelle Partner oder auch andere Leute, die ich so kennenlerne. Wenn es irgendwo mal ein kleines Küsschen gibt, wenn man ohnehin gerade nichts produktives macht, oder dem anderen mal den Rücken massiert, finde ich das auch okay. Allerdings stört es mich, wenn dieses ganze Gekuschel zu viel wird und wie selbstverständlich dazugehört. In Ausnahmesituationen mag ich es vielleicht mal, aber das war es dann auch schon.
Vielleicht habe ich auch zu viele Leute kennengelernt, denen Kuscheln und Küssen sehr wichtig war. So habe ich es einmal erlebt, dass jemand auch bei Spaziergängen immer wieder stehenblieb und knutschen wollte. Zwischendurch gibt es dann das Händchenhalten, am besten ohne Unterbrechung und abends wird zusammen eingeschlafen, am besten mit einem möglichst geringen Abstand. Solche Wunschvorstellungen habe ich schon häufiger mitbekommen, beziehungsweise war mit ihnen konfrontiert (zum Glück nicht immer). Und das schreckt mich richtig ab.
@Cologneboy2009, ich kann vieles wirklich gut nachvollziehen. Ich brauche auch so meine Freiheiten, im Sinne von frei atmen können und das auch in einer Beziehung und mit einer gemeinsamen Wohnung. Diese Freiheiten brauchen wir aber beide und ich mag es auch nicht, immer mit dem Partner bei aller Liebe zusammenzukleben. Sicherlich gibt es solche Partnerschaften, wo es sich so gehört, aber bei mir sind diese Wunschvorstellungen auch nicht vorhanden.
Früher habe ich auch gedacht, es muss so sein, dass man stets und ständig zusammen hockt, aber ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass ich es so nicht brauche und einen Partner gefunden habe, der es genauso sieht. Ich mag zwar das gemeinsame Einschlafen und das gemeinsame Aufwachen, aber ich mag eben auch gern mal allein und für mich sein, auch am Anfang einer Beziehung war es so gewesen. Das wurde gern mal mit Skepsis betrachtet, aber warum soll ich mich da verstellen. Dass es andere Vorstellungen gibt, damit kann ich leben, und ich plädiere doch dafür, es jedem selbst zu überlassen, ob und wie viel Zärtlichkeiten in einer Beziehung ausgetauscht werden. Das sollte Sache zwischen den Partnern bleiben, denke ich und nicht gleich mit Skepsis betrachtet werden, nur, weil man selbst eine andere Vorstellung davon hat.
Das ist einfach total unterschiedlich, von Mensch zu Mensch. Oft sind ja auch dann die Menschen zusammen, die die gleiche Einstellung haben, was Kuscheln, Küssen und Sex angeht.
Ich kenne selbst ein Pärchen, das sich dazu entschlossen hat, in der Öffentlichkeit weder Händchen zu halten, noch sich zu küssen. Ich weiß nicht, wie es aussieht, wenn sie allein sind, aber ich glaube, die beiden brauchen das einfach nicht so. Sie lieben sich, ohne dass sie die ganze Zeit aufeinander hocken müssen. Ich habe meine Freundin auch mal gefragt, woran das liegt, aber sie seien einfach sich einig gewesen, dass es auch ohne geht und dass es unnötig sei.
Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, weil ich diese Nähe und Wärme in gewisser Weise brauche und ich genieße es einfach, wenn mein Freund für mich da ist. Vielleicht liegt es auch an der Fernbeziehung die wir führen, aber auch sonst gehört es für mich einfach dazu.
Mir fällt nun niemand ein, dem es auch so geht, jedenfalls nicht in einem solchen Ausmaß wie Du es hier beschreibst. Zwar kann ich es auch nicht haben, wenn jemand auf diesen Zärtlichkeiten zwingend besteht und ich fühle mich auch manchmal wirklich eingeengt und beinahe umklammert, wenn mein Partner auf irgendwelchen Zärtlichkeiten beinahe besteht, jedenfalls aber versucht, sie zu bekommen, dass ich dann auch schon häufiger abgeblockt habe. Ich mag körperliche Nähe zu einer Person, die mir emotional nahe steht, durchaus sehr gerne, aber ich kann das nicht grundsätzlich immer haben. Es ist zwar für mich absolut in Ordnung und zeitweise sogar regelrecht erwünscht, wenn über einen längeren Zeitraum irgendeine Form von leichtem Körperkontakt besteht, beispielsweise wir einige Stunden an einem Tisch sitzen und er seine Hand auf mein Bein legt oder unsere Beine sich berühren, aber ich will vor allem nicht die ganze Zeit umarmt werden, weil mir das schnell so vorkommt als würde ich festgehalten werden. Und wenn ich gegen eines allergisch bin, dann dagegen, festgehalten zu werden.
So kam es nun auch schon einige Male vor, dass ich vom Tisch aufgestanden bin, wo wir gerade gegessen hatten und entweder das Geschirr abräumen oder etwas wegwerfen wollte, je nachdem, bei wem wir waren. Wir sitzen sowohl bei meinem Partner als auch in meiner Wohnung in derselben Anordnung am Tisch und er sitzt an der Stirnseite. Ich muss also, um meinen Weg fortzusetzen, an ihm vorbeigehen und nicht selten streckt mein Partner dann seinen Arm aus, während er sitzt, sodass ich quasi gegen eine Schranke laufe. Mittlerweile stößt mich das schon richtig ab, weil es mir einfach zu viel wird und ich kann mich auch daran erinnern, dass ich ihm einmal recht unwirsch gesagt habe, dass er das sein lassen soll. Mein Partner kann aber nicht damit umgehen, auf diese Weise zurückgewiesen zu werden und es hilft leider auch nichts, wenn ich ihm erkläre, weshalb ich das nicht mag. Jedenfalls gab es erst kürzlich wieder eine solche Situation und ich habe ihm erneut gesagt, dass ich das nicht haben kann und dass es mich sogar richtig stört. Ich bin mir aber leider felsenfest sicher, dass sich dies wiederholen wird.
Ansonsten habe ich vor allem mit den Formen von Nähe ein Problem, die ich gerade im jeweiligen Moment aus irgendwelchen Gründen als unpassend empfinde. Vor allem, wenn ich merke, dass etwas irgendwie einstudiert wirkt oder jetzt ein Kuss gefordert wird, weil es schon eine halbe Stunde keinen mehr gab, dann ist das für mich total suspekt. Ein Kuss, abgesehen vom Abschied oder der Begrüßung, ist für mich nichts Planbares, das in regelmäßigen Abständen vollzogen werden muss, aber mir kommt es besonders bei meinem Partner so vor als würde er an der Häufigkeit des Küssens abschätzen oder sogar messen, wie eng unsere Beziehung ist und das geht mir gehörig auf den Keks. Habe ich eine solche Vermutung erst einmal und bestätigt sie sich dann scheinbar erneut, sodass ich meine, ein Muster erkennen zu können, dann nimmt bei mir auch generell die Lust ab, das Eingeforderte überhaupt zu leisten und es ist keine Freiwilligkeit mehr dahinter, sondern eine Form von Zwang, die mir nicht gefällt. Ab diesem Moment weiche ich allerdings generell deutlich zurück und ich habe dann auch das Bedürfnis, das Weite zu suchen.
Generell bin ich aber wohl schon jemand, der auf den Austausch von Zärtlichkeiten steht und auch eine gewisse Form von Nähe braucht. Allerdings konnte ich bisher nicht erkennen, dass das irgendwie unerwünscht oder einseitig war, wenn man von meiner aktuellen Beziehung einmal absieht. Hier scheint es mir eben eine Form von Kontrolle zu sein, in der diese Zärtlichkeiten teilweise eingefordert werden und das stößt mir richtig sauer auf. Davon abgesehen habe ich aber kein Problem mit Menschen, die mit mir im selben Bett schlafen oder mich mit Zärtlichkeiten überraschen, sofern sie mich damit nicht überfordern, was eigentlich nur bedeutet, dass sie ein gewisses Maß an Feingefühl aufweisen können sollten. Wenn von mir im Moment nicht so viel zurückkommt und ich nicht offensichtlich genieße, was mir entgegengebracht wird, dann wird es wohl so sein, dass ich momentan einfach nicht den Kopf frei für Streicheleinheiten habe oder sie mir sogar unwillkommen sind. Wer das nicht beachtet und für sich dann auch noch einfordert, dass ich bestimmte Gegenleistungen zu erbringen habe, der muss schnell damit rechnen, dass ich das Weite suche, denn das kann ich tatsächlich nicht ertragen.
Ich kann das absolut nicht verstehen und schon gar nicht nachvollziehen, da ich auch in die Kategorie gehöre, die sehr verkuschelt ist und gerne auch mal stundenlang rumknutscht oder einfach nur neben jemandem liegt und mit ihm kuschelt. Auch liebe ich es, wenn die Person, die ich liebe, in meinem Bett schläft und einfach bei mir ist. Da ist mir dann auch das Schnarchen bis zu einem gewissen Punkt egal, obwohl mich das irgendwann auch aufregt, wenn ich dann nie schlafen könnte.
Mein Freund war aber mit einer Frau zusammen, die absolut keine Nähe wollte. Sie waren mehrere Jahre zusammen, aber hatten auch nur einmal im Monat Sex, weil sie sich dazu eben verpflichtet gefühlt hat. Kuscheln und Küssen war bei ihr auch total out, das haben sie nur am Anfang der Beziehung etwas gemacht, aber danach gar nicht mehr. Sie fand es eklig und die Nähe war ihr immer zu viel. Mein Freund hat das ziemlich lange durchgehalten, aber glücklich war er damit nicht wirklich, da er eigentlich sehr verkuschelt ist.
Ich denke also schon, dass es auch andere Personen gibt, denen es ähnlich geht und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Allerdings muss man dann eben schauen, dass man einen solchen Partner findet. Wenn dem einen das dauerhaft zu wenig ist und es ihn unglücklich macht, dann kann es wohl nicht das Wahre sein. Und wenn sich der andere, also in diesem Fall du, dann dazu zwingen muss, ist das sicherlich auch nicht empfehlenswert und sollte überdacht werden.
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