Ehrenamtlich arbeiten - eure Vorschläge und Tipps
Momentan arbeite ich nur auf 400-Euro-Basis und fühle mich nicht ausgelastet genug. Zwar treibe ich Sport und unternehme regelmäßig etwas mit Freunden, würde aber gerne noch etwas sinnvolles tun. Daher dachte ich an eine ehrenamtliche Tätigkeit. Was ich unheimlich gerne tun würde, wäre die Arbeit im Tierheim. Leider ist das einzige Tierheim in unserer Stadt für mich sehr weit entfernt und auch schlecht zu erreichen. In der Bücherei ist der Bedarf auch erst einmal gedeckt. Was auch noch gut erreichbar ist, wäre die Tafel, aber ehrlich gesagt bin ich nicht sehr scharf auf diese Arbeit.
Da ich jeden Monat einen neuen Dienstplan fürs arbeiten bekomme, der wirklich sehr unterschiedlich ausfallen kann (vorletzte Woche musste ich beispielsweise 29 Stunden arbeiten und letzte Woche nur acht Stunden), sollte es sich um eine Tätigkeit handeln, in der ich mir meine Arbeitszeiten selber einteilen kann. Und am besten eine, für die ich keine Fortbildung benötige. Einen Erste-Hilfe-Kurs habe ich übrigens schon wegen des Führerscheins absolviert, aber für einen Kurs wie Gruppenleiter oder Ähnliches habe ich dann doch keine Zeit, weil ich in vier Monaten ohnehin nicht mehr in Deutschland sein werde.
Arbeitet jemand von euch ehrenamtlich? Wenn ja, habt ihr Vorschläge oder Anregungen für mich? Wie sehr lastet euch diese Tätigkeit aus?
Ich würde bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit wohl auch zunächst an die Arbeit im Tierheim oder allgemein im Tierschutz denken. Gibt es bei dir nur das Tierheim, oder gibt es vielleicht eine seriöse Tierschutzeinrichtung, die unabhängig vom Tierheim ist oder mit diesem zusammenarbeitet? Hier in der Stadt gibt es so etwas zusätzlich zum Tierheim. Zum Teil arbeiten die mit dem Tierheim zusammen. In einem kleinen Ort in der Nachbarschaft gibt es auch einen Tierschutzverein, der auch den Hundeplatz betreibt, den ich mit meinem Hund besuche. Dieser wiederum arbeitet mit dem Tierheim zusammen. Das sieht dann so aus, dass vor allem die Hunde, die noch nicht sehr viel können, von ehrenamtlichen Helfern aus dem Tierheim geholt und mit auf den Platz genommen werden. Dort gibt es auch verschiedene Kurse und so lernen die Hunde ganz grundsätzliche Dinge, wodurch die Vermittlung dann auch vereinfacht wird. Selbst wenn ein Tierheim also nicht unbedingt direkt vor Ort Bedarf an Helfern hat, kann es sein, dass für solche Zwecke Leute gesucht werden, die einen Hund dann einfach zum Hundeplatz begleiten und mit ihm arbeiten. Ich weiß aber nicht, ob das weit verbreitet ist und kenne das in dieser Form auch nur von diesem einen Tierheim aus dem Nachbarort.
Auch sehr beliebt sind ehrenamtliche Tätigkeiten bei der Freiwilligen Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk. Dafür brauchst du dann aber gewisse Kenntnisse, die dir dort erst im Rahmen von Schulungen vermittelt werden. Auch im Rettungsdienst findet man zum Teil freiwillige Helfer. Allerdings denke ich nicht, dass der Kurs, den du für den Führerschein absolviert hast, dafür ausreicht. In der Regel handelt es sich dabei nicht um einen Kurs in erster Hilfe, sonden nur um die lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort. Das ist ein kleiner Unterschied. Allerdings kann man so einen Kurs in erster Hilfe relativ schnell nachholen.
Ich selbst habe noch nie ehrenamtlich gearbeitet, aber ich habe es zumindest mal versucht, allerdings recht schnell die Interesse daran verloren. Es handelte sich dabei um eine ehrenamtliche Arbeit in einem Altersheim. Eine Bekannte von mir hat diese Arbeit angenommen. Es geht hier mehr oder weniger darum, dass viele der älteren Menschen in diesen Altersheimen kaum mehr Besuch bekommen. Einige der Verwandten wohnen vielleicht zu weit weg, aber es gibt auch einige, die einfach keine Lust haben, auf derartige Besuche, entweder sie sind zu beschäftigt oder aber viele haben auch einfach keine Geduld für sowas. Man muss bedenken, dass viele der älteren Menschen auch nicht mehr so fit sind, wie jüngere, das heißt mehr oder weniger, dass sie etwa Hörprobleme haben und so weiter, man muss es langsam angehen lassen, man muss geduldig sein, einige Dinge eben auch wiederholen, gegebenenfalls muss man beim Essen helfen oder ähnliches. Vielen jüngeren Leuten ist das unangenehm und sie haben keinen Spaß an solchen Besuchen, lassen es häufig also ganz sein. Ich selbst kenne durchaus solche Fälle, wo man sich trotz Nähe nur an Feiertagen oder so besucht.
Die meisten Altersheime stellen dann durchaus gerne Ehrenamtliche Helfer ein, die dann diese Aufgaben übernehmen, sie unterhalten die ältere Gesellschaft. Meine Freundin hat dann unterschiedliche Sachen gemacht. Von der Verwaltung werden Pläne erstellt, welche älteren Menschen regelmäßig Besuch bekommen und welche nicht, die die keinen bekommen, werden dann eben ehrenamtlichen Helfern vorgeschlagen, die dann etwa kommen und diesen Leuten vorlesen, aus Büchern oder aus der Zeitung, es gibt welche, die spielen Instrumente vor oder spielen auch einfach Brettspiele mit den älteren Herrschaften, man geht spazieren und redet auch einfach nur, man hat Gesellschaft. Für mich wäre das nichts, aber meine Freundin macht das sehr gut und ich finde auch, dass es an sich eine wirklich gute Sache ist, also wenn du Spaß daran hast, wieso nicht.
In vielen Großstädten gibt es die Tiertafel, die immer Unterstützung brauchen. Dabei bekommen sozial schwache Menschen Unterstützung was das Futter angeht. Darüber hinaus werden auch Untersuchungen der Tiere durchgeführt. Die Hilfe kann dabei sehr unterschiedlich aussehen. Wenn Du also an Arbeit mit Tieren interessiert bist, dann kannst Du Dich an die Tiertafel wenden.
Ansonsten suchen auch Altersheime immer wieder Hilfe. Die Menschen dort haben nicht alle Besucher, sodass sie sehr einsam sind. Eine andere Möglichkeit sehe ich auch bei der Kirche. Auch dort werden viele soziale Projekte angeboten, wie zum Beispiel mit Kindern.
So hast Du dann doch schon eine gewisse Auswahl. Vielleicht interessiert Dich die ein oder andere Arbeit, die Dir dann auch Spaß macht. Einfach überall einmal herein schnuppern und dann bei einer Sache bleiben.
Ich würde dir empfehlen, einfach mal Zettel rauszuhängen, dass du dich gerne um Tier kümmern würdest. Es gibt viele Menschen, die haben ein Tier und suchen nach einer weiteren Betreuerperson.
Eine weitere Möglichkeit ist die Behindertenhilfe. Jetzt keinen Schreck bekommen, das ist nicht schlimm. Die Einrichtungen suchen oftmals Menschen, die mal mit den Behinderten einkaufen, raus gehen oder sie irgendwo hinfahren. Also leichte Tätigkeiten, die man so vielleicht schlecht immer machen kann, weil das Personal zu wenig ist. Ich habe so etwas gemacht und muss sagen, dass es eine sehr befriedigende Arbeit ist, weil man viel emotional zurück bekommt.
Die Altenhilfe wurde ja schon angesprochen, hier bleibt zu erwähnen, dass du auch gerne mal ältere Menschen in deiner Nachbarschaft fragen kannst, ob du ihnen helfen kannst. Viele Sachen sind für ältere Menschen schwerer und du kannst sie sicher besser erledigen. Hier bekommst du dann auch sicher immer mal etwas Geld, da die meisten älteren Menschen dich dafür entlohnen wollen.
Einige Aspekte hast Du ja schon benannt. Mit Menschen zu arbeiten wäre natürlich empfehlenswert, aber hier ist die Sache, dass man zu den Menschen ja auch eine Beziehung aufbauen sollte und wenn man nach ein paar Monaten sowieso nicht mehr die Tätigkeit ausüben kann, ist es vielleicht besser, sich nach etwas anderem umzusehen oder irgendetwas "im Hintergrund" zu machen.
Gibt es bei Euch in der Gegend vielleicht so etwas wie eine telefonische Seelsorge? Hier bei uns werden speziell für solche Sorgentelefone immer mal Leute gesucht, die auf ehrenamtlicher Basis da einfach ein offenes Ohr haben möchten. Und da ja nun demnächst wieder Zeugnisse herausgegeben werden, werden gerade Kinder und Jugendliche sich hin und wieder einen Rat suchen. Vielleicht schaust Du da noch einmal nach, sofern es etwas für Dich wäre.
Ansonsten fallen mir auch eben eher die Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser und so weiter ein - da müsste man Kontakt aufnehmen. Aktuell werden halt auch gern Gesellschafter für ältere Personen gesucht, die auch speziell geschult werden. Aber ich denke, das würde für Dich ja auch wieder mehr Zeit wegnehmen, weil eben eine Schulung absolviert wird. Aber wie gesagt aufgrund der Beziehungsarbeit ist es eher keine ganz so gute Idee, wie ich finde.
Jetzt aus "Langeweile" irgendeine "ehrenamtliche" Tätigkeit zu suchen, wäre sicher verkehrt und für tatsächlich alle Beteiligten letztlich nicht vorteilhaft. Schließlich handelt es sich um Tätigkeiten, die zumindest für die Anbieter eben wichtig sind und daher nicht von der Laune abhängen sollte, die die ausführende Person hat. Und wer bei so was nicht mit dem Herzen dabei ist, sieht darin vielleicht bald schon eher was belastendes.
Jetzt hast du ja schon doch konkretere Vorstellungen (Tiere, Tierheim usw.). Von dieser Vorstellung solltest du dann auch nicht abrücken, sofern du in dem Neuen nicht das gleiche Verlangen verspürst, wie eben bei der ersten Geschichte. Und nachdem eben das Tierheim weg fällt, kannst du versuchen, statt der ehrenamtlichen Tätigkeit dich entweder doch als bezahlte "Tiersitterin" anzubieten, oder aber du fragst entsprechend Tierbesitzer, ob es Gelegenheiten gibt, dich um deren Tiere zu kümmern. Allerdings halte ich das für wirklich viel Aufwand dafür, wenn man bedenkt, dass du das bloß aus Langeweile machst. Irgendwie ein Luxusproblem.
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