Bäcker in Schulen - dürfen diese die Schüler so abzocken?

vom 03.07.2012, 16:43 Uhr

Ich war in meinem Leben schon auf mehr als fünf verschiedenen Schulen und habe mir dort natürlich auch immer wieder etwas bei dem Schulbäcker zu essen gekauft. Ich habe dort meistens sehr viel Geld für wenig Essen ausgeben müssen, was nicht einmal wirklich überzeugend schmeckte. Da es jedoch keine Alternative in der Nähe gab, bin ich dort immer wieder hin, wenn ich es vergessen hatte, vor der Schule schon irgendwo etwas zu essen einzukaufen.

Nun bin ich auf einer Berufsschule, wo man für wenig Geld sehr gutes Essen bekommt. Man hat dort eine riesengroße Auswahl und das Essen schmeckt sehr gut. Scheinbar geht es auch anders. Ich frage mich also, weshalb solche Bäcker die Schüler so abzocken dürfen. Gerade Schüler haben wenig Geld und brauchen einfach etwas zu Essen, um sich anstrengen zu können.

Meines Wissens gibt es in Deutschland doch ein Gesetz, welches besagt, dass die Grundnahrungsmittel so günstig sein muss, dass sie sich jeder leisten kann. Gilt dies den nicht für Bäcker in Schulen? Denn gerade dort haben die Menschen doch sehr wenig Geld.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



hennessy221 hat geschrieben: Meines Wissens gibt es in Deutschland doch ein Gesetz, welches besagt, dass die Grundnahrungsmittel so günstig sein muss, dass sie sich jeder leisten kann.


Dazu konnte ich leider im Netz nichts finden und kenne mich mit der Gesetzeslage auch nicht aus. Hast du das Gesetz mal zur Hand, denn das wüsste ich doch gerne mal, wo das denn bitte geschrieben steht.

hennessy221 hat geschrieben:Gilt dies den nicht für Bäcker in Schulen? Denn gerade dort haben die Menschen doch sehr wenig Geld.


Ich habe es wirklich schwer mit deinem Eingangsbeitrag, denn ich finde ihn übertrieben. Du bringst nicht einmal ein Beispiel dafür, welche Preise du für überhöht hältst und welche Produkte denn nun so teuer sein sollen. Das würde helfen, um hier eine vernünftige Diskussion führen zu können. Einfach nur "der Bäcker in der Schule ist unverschämt teuer" reicht da einfach nicht, denn ob etwas zu teuer ist oder nicht, ist ja bekanntlich auch Ansichtssache. Hast du also Beispiele?

Desweiteren finde ich nicht, dass Schüler sich zwingend etwas beim Bäcker in der Schule kaufen müssen. Ich habe früher mein Essen immer mit bekommen und musste mir sehr selten etwas kaufen. Zumeist habe ich das gemacht, weil ich mal etwas anderes essen wollte, aber nicht weil ich es musste. Ist das heute anders? Sind Schüler tatsächlich mittlerweile gezwungen, dort etwas zu kaufen, weil sie nichts von zu Hause mitbringen?

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mal ganz davon abgesehen, ob dies gesetzlich ok ist oder nicht, finde ich es doch rein menschlich gesehen schon ganz schön heftig, dass Kinder abgezockt werden. Sicher es ist ein leichtes Kindern Ihr Taschengeld aus der Tasche zu ziehen, denn schließlich ist die Verlockung groß. Ich finde es jedoch mehr als unpassend, dass Bäcker in einer Schule so hohe Preise verlangen.

Betrachtet man beispielsweise die Unis, so gibt es dort auch ganz spezielle Mensas und Cafès, die günstiges Essen anbieten. Dies finde ich sehr gut und so wird der Geldbeutel ein wenig geschont. Immerhin ist das Geld in diesem Lebensabschnitt meist noch sehr rar und so kommt es auf jeden Cent an.

In Schulen, in denen solch ein teuer Bäcker existiert, sollten sich die Eltern stark machen und für andere Möglichkeiten sorgen.

» viopa » Beiträge: 61 » Talkpoints: 30,76 »



Ich finde es auch schwierig deinen Beitrag zu kommentieren, da mir einfach die Information fehlt, was du für "Abzocke" hältst (ich finde das Wort ohnehin unpassend, da den Schülern wohl keine versteckten Kosten entstehen dürften, die eine wahre Abzocke ausmachen). Ich habe in meinem Leben auch schon 4 Schulen besucht. Das Essen war zwar oft nicht besonders gut, aber günstig war es immer, eine warme Mahlzeit bekam man eigentlich überall für unter 4 Euro.

Welches Gesetz du meinst, würde mich auch interessieren. Denn wenn es ein solches gibt, dann ist die Umsetzung gründlich misslungen! Es gibt auch in Deutschland immer noch Menschen, die es wirklich schwer haben (und sich nicht nur selbst die Pausenbrote schmieren müssen, da das Essen in der Schulkantine zu teuer ist) und kaum über die Runden kommen. Rein theoretisch müssten die Grundnahrungsmittel, wenn es dieses Gesetz denn gäbe, sogar kostenlos sein, sodass wirklich jeder, auch der, der nichts hat, sich diese leisten kann.

Oben habe ich dir aber schon zu erkennen gegeben, dass es eben auch eine Alternative zur Schulkantine gibt, das Pausenbrot. Sicher, das ist weniger bequem, aber garantiert günstiger. Ein Recht aufs bekocht werden gibt es meines Erachtens nämlich wirklich nicht.

» thairu » Beiträge: 184 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also zunächst einmal bezahlen sich die aller wenigsten Schüler an den Schulen ihr Essen selbst, meistens gibt es doch hierfür Taschengeld von Papa und Mama und das ist nicht wenig. Ich selbst kenne das zumindest so und meine Freunde haben auch immer stets Taschengeld für das Essen bekommen, wenn sie sich zu Hause aus Zeitgründen keines gemacht haben oder gerade kein Brot da war oder so. Wenn ich aber alles da hatte und einfach zu spät aufgestanden bin oder so, dann habe ich von meinen Eltern auch nicht immer Geld bekommen. Dann war das aber auch meine Schuld, denn ich hätte mich ja etwas eher hochraffen und mir mein Essen machen können. Was ich damit also sagen will ist zum einen, dass die Bäcker, wenn sie denn hier jemanden abzocken, dann meistens eher die Eltern der Kinder, und zum anderen würde ich das hier nicht abzocken nenne. Abzocke ist für mich beispielsweise, wenn irgendwelche Anschaffungen, die man sich zwangsläufig machen muss, unerhört teuer sind, aber du musst dir in der Schule nichts zu Essen kaufen!

Hättest du in der Woche besser aufgepasst und hättest beim Einkaufen vielleicht auch einfach irgendwelche Bananen oder Äpfel mitgenommen, würdest morgens rechtzeitig aufstehen und so weiter, dann wäre das Problem eigentlich auch gar nicht gegeben und du hättest jeden Tag etwas für die Schule zum Essen. Eine Abzocke ist das also nicht, du kaufst dir etwas, weil du schlecht geplant hast und es nicht geschafft hast, dir dein Essen von zu Hause mitzubringen. Wie auch immer, auf jeden Fall kann jeder Schüler selbst entscheiden, ob er dort einkauft und sein Taschengeld für überteuerte Backwaren ausgibt oder nicht. Niemand wird dazu gezwungen und wenn man das muss, dann ist man mehr oder weniger selbst Schuld daran, dass ist zumindest meine Sicht der Dinge.

Ich selbst habe keine derart negative Erfahrung mit dem Café in unserer Schule machen müssen. Unser Café ist wenige Monaten nachdem ich an der Schule ankam vergrößert worden, es wurden vom Bäcker Brötchen geliefert aber dort von den Müttern belegt, die dort arbeiteten, es gab dann also auch jede Pause frische Brötchen. Ansonsten wurden zu recht günstigen Preisen Teilchen, Obst, Eis und andere Backwaren verkauft. Wir waren mit unserem Café immer sehr zufrieden und die Preise waren absolut angemessen. Es kommt also sicherlich auch darauf an, wie die Schule das regelt, weil man bedenken muss, dass die Mütter, die bei uns an den Schulen das Café machen, dass freiwillig und unbezahlt tun, dass ist natürlich ein großer Unterschied, zu einem Café wo dann ein Angestellter aus der jeweiligen Bäckerei verkauft. Mit ein bisschen Engagement könnten die Schulen sich selbst darum kümmern, dass die Preise niedrig bleiben.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es gibt keine Gesetz, dass die Grundnahrungsmittel günstig sein müssen. Wir leben in einer Marktwirtschaft und nicht im Kommunismus. Ich verstehe auch nicht, warum sich Schüler beim Schulbäcker Brote kaufen. Meine Kinder haben nie Geld dafür mitbekommen. Sie mussten so etwas vom Taschengeld bezahlen. Warum sollte man sich ein Wurstbrötchen am Schulkiosk kaufen, wenn man es sich zu Hause machen und mitnehmen kann? Wenn die Leute die Sachen kaufen, die in der Schule angeboten werden, sind sie selber schuld.

Ich habe Kollegen, die sich unterwegs einen Kaffee togo und ein Baguette kaufen und jammern, dass alles so teuer ist. Ich nehme immer meine Thermoskanne mit und meine Brotzeitbox. Das ist besser und billiger.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Meines Wissens gibt es in Deutschland doch ein Gesetz, welches besagt, dass die Grundnahrungsmittel so günstig sein muss, dass sie sich jeder leisten kann.

Grundnahrungsmittel sind aber die üblichen Waren beim Bäcker nicht. Ich bezweifle, du hast dort Mehl gekauft. Mehl ist eines der Grundnahrungsmittel, die mal erschwinglich sein mussten. Ob es dieses Regelung immer noch gibt, weiß ich nicht.

Und ich kann generell nicht verstehen, warum man in der Schule bei einem Bäcker was kaufen muss. Man kann sich doch sein Essen mitbringen? Bei einem Bäcker erwarte ich Brot, Brötchen und Teilchen. Eventuell noch belegte Brötchen, die aber wiederum kein Grundnahrungsmittel sind. Und ich bezweifle hier, dass du dort trockene Brötchen oder einen Laib Brot gekauft hast. Und wenn um es belegte Brötchen geht, die kann man auch von daheim mitbringen.

Ansonsten Angebot und Nachfrage. Wenn an einem Ort mehrere Geschäfte sind, die die selben Waren anbieten, wird sich der Markt regulieren. Ist aber nur ein Geschäft vor Ort, kann der Geschäftsinhaber quasi Preise machen, wie er lustig ist. Was in den von dir genannten Fällen ja so ist. Wie bereits mehrfach erwähnt, nennst du keine Vergleiche. Aber ist dir an sich bewusst, dass die Geschäfte in Schulen oftmals mehr Miete zahlen müssen? Beziehungsweise die Miete vielleicht ähnlich wie für ein Geschäft außerhalb sein mögen, aber die Verkaufszeiten wesentlich geringer sind? Somit eine ganz andere Kalkulation gemacht werden muss.

Ich sehe Bäcker und andere Verkaufsstellen in Schulen eher wie Tankstellen oder Geschäfte in Bahnhöfen an. Sie sind da, bieten einen Grundbedarf, aber den in der Regel zu wesentlich höheren Preisen. Eben weil sie auch den Menschen dienen, die nicht zu anderen Uhrzeiten einkaufen können oder wollen. Da du ja nun sagst, du kennst nun auch Schulen, die relativ günstiges Essen anbieten. Betriebe die zum Selbstkostenpreis abgeben, werden besonders bezuschusst. Aber es entsteht eben auch kein Gewinn und die Mitarbeiter erhalten oftmals auch keinen wirklichen Lohn.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich glaube mit deinem "Gesetz" hast du dich ein wenig getäuscht, denn wenn es so etwas gäbe, wären viele Lebensmittel gar nicht so teuer wie sie sind und gerade in Bäckereien finde ich die Preise für kleine Brötchen recht hoch; dort kaufe ich aber dann einfach nicht ein. Das sollte jeder so machen der der Meinung ist dass der Preis zu hoch ist und die Ware dafür noch nicht mal schmeckt. Da ist doch jeder selbst Schuld, der meckert aber trotzdem weiter fleißig dort einkauft.

Bei mir auf der Realschule gab es 1x in der Woche einen Brötchenverkauf, bei dem ich selbst mit geholfen haben, dort waren die Preise in Ordnung und geschmeckt hat es. Aber ich habe mir nie etwas irgendwo gekauft für die Schule, da gab es immer etwas von zu Hause mit. Das ist die einfachste und günstigste Variante. Zu deiner Frage, warum Bäcker Schüler so "abzocken" dürfen (wie auch immer du darauf kommst); die Schüler lassen sich doch anscheinend abzocken?!

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Nun ich glaube, dass ich das verwechselt habe und dieses Gesetz in irgendeinem anderen deutschsprachigem Land existiert. Jedenfalls habe ich früher oft mehr als zwei Euro für ein sehr wenig belegtes Brötchen bezahlen müssen. Dort hat die eine Scheibe Wurst oder Käse sowie das Brötchen oft nicht frisch geschmeckt.

Momentan habe ich einen Bäcker in der Schule. Dort bekommen man ein Frikadellenbrötchen mit Spiegelei für gerade mal 1,20€. Belegte Brötchen gibt es schon ab einem Euro und täglich gibt es variierende Backwaren für 50 Cent und diese schmecken auch noch sehr gut.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Angebot und Nachfrage gibt es als wirtschaftliches Gesetz. Was am Ende heißt, dass man teuer verkaufen kann, wenn die Leute auch bereit sind den Preis zu bezahlen. Wenn niemand kauft, muss man die Preise senken oder die Leistung erhöhen. Was du als Gesetz zu kennen meinst, bezieht sich auf Getränke im gastronomischen Bereich. Dort muss ein alkoholfreies Getränk preiswerter sein, als das günstigste alkoholische Getränk.

Ansonsten sehe ich die verkaufenden Bäcker in der Schule als Unterstützung für die Faulheit der Eltern. Denn es ist ja wesentlich einfacher dem Nachwuchs morgens zwei Euro in die Hand zu drücken, als die Zeit ins Pausenbrot zu investieren. Es ist also deine eigene Entscheidung, da du mittlerweile ja alt genug bist, ob du Geld dort ausgibst, wenn du genauso dein Pausenbrot von zu Hause mitnehmen kannst. Und das ist doch grundsätzlich wesentlich günstiger.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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