Einfach so Personen etwas spenden?

vom 03.07.2012, 13:51 Uhr

Ich wurde heute auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums von einem jüngeren südländischen Mann angesprochen. Er hat nur einen Laut von sich gegeben und mir einen Zettel in die Hand gedrückt. Auf diesem Stand so etwas wie "Spendenorganisation für Taub- und Sprachbehinderte". Da ich eben kein Bargeld hatte, konnte ich ihm auch nichts spenden und bin eben weiter gelaufen. Auf diesem Zettel konnte man dann unterschreiben und den gespendeten Betrag eintragen. Scheinbar haben ihm auch schon mehrfach Menschen zweistellige Beträge gespendet.

Als ich aus dem Laden wieder raus kam, habe ich mir darüber Gedanken gemacht und irgendwie war mir der junge Mann nicht ganz geheuer. Ich wollte ihn noch einmal nach seinem Ausweis fragen, da ich dachte er wäre eventuell ein Betrüger. Doch da war er schon verschwunden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Maschen manche machen. Etwas ähnliches habe ich letztens erst bei "Die Betrüger" im Fernsehen gesehen. Ich würde also sehr aufpassen und nicht immer direkt jemanden Geld in die Hand drücken, nur weil er so etwas behauptet.

Was meint ihr denn zu meiner Aussage? Findet ihr ebenfalls, dass man sich darüber erst einmal genauer informieren sollte, bevor man jemanden Geld spendet? Oder hättet ihr dem jungen Mann einfach etwas gegeben? Müsste er nicht neben einem Behindertenausweis noch eine Bescheinigung besitzen, dass er überhaupt Spenden sammeln darf oder wird so etwas nicht benötigt?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Man braucht meiner Meinung nach keinen Spendennachweis. Ich würde in so einer Situation nicht mein Geld weggeben. Es ist sicher schwierig, wenn man sein Gegenüber nicht kennt und ihm auch nicht vertraut. Ich gehe schon wirklich gerne etwas, wenn es benötigt wird. Aber eine Spendenorganisation wird sich wohl kaum auf einem Parkplatz die Spender suchen und das erst recht nicht in der Art und Weise. Ich gebe Geld, wenn ich sehe, dass dieses auch benötigt wird, zum Beispiel an die Obdachlosen bei uns am Bahnhof. Diese sehe ich jeden Tag und weiß, dass sie es brauchen und wenn ich da ein bisschen hingebe, tut es mir auch nicht weh.

Man muss sich den Menschen eben ansehen, aber einen Behindertenausweis würde ich mir ehrlich gesagt nicht zeigen lassen, wenn ein Mensch finanzielle Hilfe braucht, sieht man das meiner Meinung nach meistens schon und daher kann man schon auf die eigenen Sinne vertrauen. Ich denke so wie du es beschreibst, hätte ich demjenigen auch nichts gegeben und wenn dann nicht im zweistelligen Bereich.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn du nicht nach einem Ausweis fragst, wird er dir auch keinen zeigen, vor allem dann nicht, wenn er keinen besitzt. Ich glaube nicht daran, dass dieser Mann behindert war. Schade, dass du die Taubstummensprache nicht kennst, sonst wäre der Mann – falls er ein Betrüger war, was ich annehme, sofort aufgefallen. Um an Geld zu kommen, lassen sich die Betrüger öfter mal eine neue Masche einfallen. Da ist es schon richtig, kein Geld zu geben. Nur schade für diejenigen, die ehrlich sind, aber auch dann zum Betrüger abgestempelt werden könnten. Aber bei der Flut an Betteleien kann man keinen mehr auseinander halten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich gebe solchen Leuten grundsätzlich nichts. Nur weil jemand taubstumm ist, muss er nicht betteln. Meine Schwägerin ist auch taub, arbeitet aber völlig normal. Behinderte haben in unserer Gesellschaft dieselben Rechte und Pflichten wie Nichtbehinderte. Es gibt überhaupt keinen Grund, dass sie betteln.

Diese Leute sich auf jeden Fall Betrüger, bzw. werden von kriminellen Organisationen, die diese Leute auf die Straße schicken und abends wieder einsammeln, ausgenutzt. In unserer Stadt gibt es in Bahnhofsnähe einige bettelnde Leute mit verkrüppelten Gliedmaßen. Sie tun mir Leid, aber ich gebe ihnen nichts, weil sie das Geld abgeben müssen, wenn sie abends wieder in Autos oder Bussen eingesammelt werden. Ich verstehe nicht, dass die Polizei nichts dagegen unternimmt. Ein alter Mann war eine Zeit lang immer an einer Stelle gesessen und hat jedem sein von Geschwüren übersätes Bein hingehalten. Ich glaube, dass diese Wunden nicht echt waren. Mich hat das sehr gestört, weil ja auch Kinder dort vorbeigehen. Wenn die Wunden echt gewesen wären, hätten sie nicht jeden Tag genau gleich ausgesehen.

Wenn ich etwas spende, dann nur per Überweisung an große Organisationen wie Unicef oder Brot für die Welt. Da weiß ich, dass das Geld effizient verwendet wird und bei den richtigen Leuten ankommt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Naja, wenn man das Geld übrig hat, dann kann man sicherlich spenden. Sicherlich weiß man nicht immer, ob das Geld da dann auch richtig ist, aber dann sollte man eben nur dahin was geben, wo man Beweise hat. Aber einen Taub-Stummen nach dem Behindertenausweis zu fragen dürfte nicht ganz einfach werden und peinlich ist es dann sicherlich auch, wenn er auch noch einen hat.

Ich laufe eigentlich fast immer ohne Bargeld herum, deswegen könnte ich nun sowieso nicht wirklich spenden. Aber hier gibt es auch nicht viele, die Geld sammeln. Ich bin wirklich der Meinung: wenn man tatsächlich Geld übrig hat, dann kann man es auch spenden und dabei bleibt es einem doch freigestellt, ob man das an Organisationen oder Personen tut. Und auch bei größeren Organisationen weiß man ja nicht immer und nicht unbedingt, ob das da ankommt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich denke, es war richtig, dass du diesem Bettler kein Geld gegeben hast. Oftmals sind ja gerade die Bettler, die einem einfach einen Zettel unter die Nase halten, Betrüger und werden von irgendwelchen Banden losgeschickt. Ich hätte diesem Mann sicher auch kein Geld gegeben, weil ich dem Braten nicht getraut hätte. Ich sehe es nicht ein, mein hart verdientes Geld irgendwelchen Betrügern in den Rachen zu werfen.

Du hättest sicher nach seinem Ausweis fragen können. Doch dann hätte der Mann auch so tun können, als ob er wirklich taub wäre und einfach nicht reagieren können. Dann hättest du noch immer nicht mehr gewusst. Ich reagiere schon gar nicht mehr wirklich, wenn mir wieder jemand ein Schild vor die Nase hält, dass ich spenden soll. Ich schüttle einfach nur den Kopf und gehe.

Über einzelne Personen, die auf der Straße nach Geld fragen, kann man sich in der Regel ja nicht genauer informieren, bevor man denen etwas spendet. Aber bei größeren Organisationen schaue ich schon genau, wem ich da etwas spende. Das ist mir auch wichtig, weil ich nicht unbedingt an eine Organisation spenden möchte, die zwar viele Mitarbeiter in der Verwaltung hat, wo im Endeffekt bei den Betroffenen aber nicht viel ankommt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Es ist wirklich schwierig zu erkennen, ob jetzt wirklich ein Hilfsbedürftiger vor einem steht oder ein Betrüger. Es gibt ja mehr als genug Menschen, die solche eine Situation nutzen um sich Geld zu er schnorren. Am Ende haben genau diese Leute es gar nicht nötig. Aber wie will man das erkennen? Am besten ist es natürlich, wenn man weiß wo sich solche wirklich hilfsbedürftigen Menschen aufhalten und direkt dahin geht und vor Ort den Personen etwas Geld gibt. Das ist natürlich nicht immer machbar aber die wirklich sichere Seite. Mich hatte im Urlaub auch mal jemand angesprochen ob ich nicht etwas Geld für ihn hätte. Er meinte er wäre aus Deutschland dorthin ausgewandert und wohne jetzt auf der Straße. Ich hab ihm nichts gegeben, weil ich ihm das nicht abgenommen habe. Mein Kumpel meinte, dass er Markenklamotten an hatte, worauf ich jetzt nicht so geachtet hatte. Ich habe hier mehr auf den Hund von ihm geachtet. Der war top gepflegt und sah nicht so aus als ob er auf der Straße lebt.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich gebe allgemein niemanden Spenden oder ähnliches. Ich glaube das liegt aber daran, dass ich in der Türkei lebe. Hier gibt es viele Zigeuner und bei denen weiß man, dass sie eine organisierte Bande sind und das die meistens mehr Geld haben, als jemand selbst.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da gibt es leider viele Betrüger, das habe ich auch erst letztens noch im Fernsehen gesehen. Ich weiß nicht mehr genau, in welcher Stadt es war, aber es wurden auch ausländische Männer festgenommen, die in der Stadt gebettelt haben. Den Passanten, haben sie dann auch nur einen Zettel hingehalten. Dazu hatten sie auch noch ihre Kinder dabei, damit diese noch mehr Mitleid erregen.

Und diese Männer wurden dann festgenommen, weil es ihnen nicht erlaubt war, dort zu betteln, und da es wohl Betrüger gewesen sein sollten. Meistens ist es ja auch so, dass es direkt eine organisierte Bande ist, die sich gezielt in der Stadt verteilen. Daher habe ich schon einen schlechten Eindruck, wenn ich solche bettelnden Menschen auf der Straße sehe.

Ich würde jemanden nicht so ohne weiteres Geld spenden. Vor allem würde ich jemanden nicht so schnell Geld geben, wenn er angeblich einer Organisation angehört. Das sieht dann für ich schon zu organisiert aus, sodass ich denke, dass es sich wirklich um Betrüger handelt. Nein, da gebe ich lieber einem wirklichen Obdachlosen Geld, denn ich regelmäßig in der Stadt sehe. Vor allem die ausländischen Menschen, neigen sicherlich eher dazu, zu betrügen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich gebe keinem Bettler auf der Straße etwas und das aus Prinzip nicht. Natürlich gibt es Leute, die mit teilweise echten und teilweise erfundenen oder übermäßig dramatisierten Geschichten versuchen, etwas Geld zu erbetteln. Allerdings spielen solche Überlegungen bei mir eine untergeordnete Rolle. Ich bin einfach der Meinung, dass in Deutschland niemand betteln muss und sehe es daher irgendwie grundsätzlich nicht ein, jemandem auf der Straße Geld zuzustecken. Selbst wenn es sich nur um einen geringen Betrag handelt, gibt es sicher noch Dinge, die ich damit besser anfangen kann, als sie an irgendjemanden zu verschenken, der mir nichts bedeutet und der mir im Grunde genommen egal ist.

Abgesehen davon weiß man nie, ob das Geld bei der richtigen Person landet. Wenn man schon andere Menschen in Deutschland unterstützen möchte, halte ich es für sinnvoller, soziale Einrichtungen zu unterstützen. Neben Geldspenden brauchen die oft auch Unterstützungen in Form von ehrenamtlicher Arbeit. So etwas finde ich weitaus sinnvoller als kleine Geldspenden an Bettler auf der Straße. Dabei erkauft man sich für einen Centbetrag ein gutes Gewissen und muss sich nicht weiter mit dem Thema auseinandersetzen. Ich glaube, dass die Unterstützung von spezifischen Einrichtungen sinnvoller ist, auch wenn das meistens nicht so schnell geht wie die Abgabe von ein paar Münzen an einen Bettler. Wenn man ein seriöses und unterstützenswertes Projekt finden will, muss man vielleicht auch mal etwas suchen.

Falls man einem Bettler aber grundsätzlich etwas auf der Straße zustecken möchte, sollte man das entweder aus Überzeugung tun und dann keine weiteren Fragen stellen, oder es einfach komplett lassen. Den Bettler nach seinem Ausweis zu fragen, finde ich mehr als beschämend für die Person und ich denke, dass man sich diese Überheblichkeit in jedem Fall sparen sollte. Ich glaube übrigens nicht, dass ein normaler Bettler eine Erlaubnis braucht, um etwas Geld zu erbetteln. So etwas wird wohl eher nötig, wenn Spenden für einen bestimmten Zweck gesammelt werden.

senny hat geschrieben:Vor allem die ausländischen Menschen, neigen sicherlich eher dazu, zu betrügen.


Wie bitte? Mehr Rassismus kann man wohl kaum in einen einzigen Satz packen. Solche Verallgemeinerungen sollte man sich grundsätzlich sparen. Vielleicht solltest du diese Aussage und das dahinterstehende Denkmuster noch einmal überdenken. Wie kommst du darauf, dass sich unter den ausländisch anmutenden Menschen mehr Betrüger befinden als in der Gruppe der Durchschnittsdeutschen?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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