Elterngeld: Wie funktioniert das eigentlich?

Ich habe nun schon sehr oft gehört und gelesen, dass junge Eltern Elterngeld bekommen. Aber wie das so richtig funktioniert habe ich noch nicht herausgefunden. Wenn jetzt beispielsweise A und B ein Baby bekommen. Was müssen die beiden machen um Elterngeld zu bekommen und wie hoch ist dieses Elterngeld? Wie lange wird es gezahlt und bekommt es Mutter oder Vater?

Was ist, wenn A und B nun nach einem Jahr noch einmal Eltern werden? Was ist, wenn sie Zwillinge bekommen? Wird das Geld dann verdoppelt, bzw. verdreifacht bei drei Kindern?

Elterngeld...so eine Sache für sich. Also, um Elterngeld zu beziehen, muss natürlich ein Antrag gestellt werden. Bei uns war damals das Jugendamt dafür die Anlaufstelle. Die Höhe beträgt (glaube ich) momentan bei 65 Prozent des vorherigen Durchschnittsnettoeinkommens der zwölf Monate vor der Geburt. Höchstens aber 1800 Euro, mindestens 300 Euro.

Es kann von jeweils einem Elternteil beantragt werden, von demjenigen, der für die Kinderbetreuung auch zu Hause bleibt und somit sein Einkommen aufgibt. Gezahlt wird es dann für maximal 12 Monate. Bleiben beide Elternteile zu Hause, kann man es auch aufteilen, dann wird das Elterngeld bis zu 14 Monate lang gezahlt.

Bei Mehrlingsgeburten gibt es einen Aufschlag von 300 Euro pro zusätzlichem Kind, also keine Verdoppelung oder Vervielfachung. Sind Geschwisterkinder vorhanden und diese unter 3 Jahre alt, gibt es einen Geschwisterbouns in Höhe von 75 Euro monatlich.

Das Elterngeld ersetzt grundsätzlich erstmal das Einkommen Berufstätiger in den ersten 12 Lebensmonaten des Kindes und gibt eben diesen so letztlich die Wahlfreiheit zwischen Beruf und persönlicher Kinderbetreuung. Im Gegensatz zum vorherigen Erziehungsgeld, welches vorrangig einkommensschwache Eltern unterstützte, ziehen aus dem Elterngeld diejenigen den größten Vorteil, die vorher gut verdient haben.

Elterngeld bekommt grundsätzlich erstmal jeder, zumindest wird einem stets mindestens der gesetzlich festgeschriebene Mindestbeitrag von 300 Euro ausgezahlt (diesen bekommen auch Eltern, die vor der Geburt des Kindes nicht erwerbstätig waren) . Die Leidtragenden in diesem Fall sind die Empfänger von Sozialleistungen wie Hartz IV, dort wird das Elterngeld nämlich komplett angerechnet. Auch Menschen die alleine 250.000 Euro oder gemeinsam mit ihrem (Ehe-)Partner mehr als 500.000 Euro verdienen verlieren jeglichen Anspruch auf Zahlungen der Elterngeldstelle.

In aller Regel werden 67% des vorherigen Einkommens als Elterngeld ausgezahlt, die maximale Höhe pro Monat beläuft sich jedoch auf 1755 Euro. Eltern, deren durchschnittliches Monatseinkommen vor der Geburt bei weniger als 1000 Euro lag haben die Möglichkeit einen höheren Prozentsatz zu erzielen. Hierbei wird der Prozentsatz um jeweils 0,1 Prozentpunkte angehoben für jede zwei vollen Euro, die das maßgebliche Erwerbseinkommen unterhalb der 1000 Euro Grenze liegt. Maximal kann sich dies so auf 100% erhöhen.

Bei Zwillingsschwangerschaften oder sonstigen Mehrlingsgeburten wird das Elterngeld nicht verdoppelt, allerdings wird der gesetzlich festgeschriebene Mindestbeitrag von 300 Euro für jedes Mehrlingsbaby bezahlt.

Elterngeld wird in der Regel vom Jugendamt auf Antrag gewährt. Bevor man Elterngeld bekommen kann, sollte man sich überlegen, ob lieber Vater oder Mutter das Elterngeld bekommen, denn während der Elternzeit bleibt der jeweilige Empfänger des Elterngeldes zum Wohle des Kindes zuhause und bekommt in der Regel 67 % des letzten Einkommens.

Bei uns war es so, dass nur meine Frau das Elterngeld beantragt hat, da sie keine Arbeit vor der Entbindung hatte und wir somit den Mindestbeitrag von 300 € noch bekommen haben. Dieser wird für eine Dauer von 12 Monaten gewährt. Wenn der andere Elternteil dann ebenfalls noch Elternteil beantragen möchte, kann sich diese Zeit sogar auf 14 Monate verlängert werden.