Wieso sind manche Vegetarier intolerant?
Ich denke, es kommt ganz darauf an, aus welchen Gründen man sich dazu entschieden hat, lieber als Vegetarier durchs Leben zu gehen. Und dann kommt es aus meiner Sicht auch darauf an, wie alt und reif man selbst überhaupt ist. Das Beispiel deiner Klassenkameradin, die ihren Freund nicht küssen möchte wenn er Fleisch isst, zeigt meiner Meinung nach die geringe Reife ihrer Person an. Wenn man vernünftig und erwachsen genug ist, respektiert man alle Seiten und lernt damit umzugehen ohne den anderen unter Druck zu setzen. Denn das führt letztlich doch nur zu Auseinandersetzungen und Grundsatzdiskussionen, die meiner Meinung nach am Ende zu nichts führen, weil jede Partei ihre Ansichten hat.
Ich weiß nicht, warum manche Vegetarier so streng mit Menschen sind die Fleisch essen, aber es gibt wiederum auch Fleischesser, welche die Vegetarier nicht verstehen können. So wird es wohl immer sein und da wo unterschiedliche Ansichten aufeinander treffen, gibt es auch solche Extreme, die sich dann so äußern wie von dir beschrieben. Richtig finde ich das sicherlich nicht, aber mancher muss eben seinen Glauben oder seine Einstellung mit extremen Varianten durchsetzen. Ich würde mir da nicht weiter Gedanken darüber machen, denn die Ansichten ändern sich dadurch ohnehin nicht. Besser ist, man arbeitet an seiner eigenen Einstellung und sieht zu, dass dort immer Respekt und Toleranz für andere Ansichten vorhanden ist.
Ich weiß nicht, welche Gründe zu deiner Entscheidung geführt haben, dich vegetarisch zu ernähren, aber für viele Vegetarier ist diese Lebensweise ideologisch bedingt: Sie halten es für falsch, dass Menschen allgemein Fleisch essen, weil sie zum Beispiel gegen Massentierhaltung sind oder ihnen die Tiere leid tun. Da ist es doch recht logisch, dass sie es problematisch finden, wenn andere Fleisch essen, weil sie diese Ideologie eben als nicht nur für sich sonder als allgemeingültig ansehen. Zum Vergleich: Wer gegen Rassismus ist, gibt sich im Allgemeinen nicht dabei zufrieden, selbst kein Rassist zu sein, sondern stört sich auch an rassistischen Aussagen und Taten anderer Menschen.
Dass jemand, der vegetarisch lebt, ungern jemanden küssen möchte, der gerade Fleisch gegessen hat, kann ich gut nachvollziehen - und dabei spielt es nicht mal eine Rolle, warum derjenige Vegetarier ist. Die meisten Vegetarier finden den Geschmack und Geruch von Fleisch nicht sehr appetitlich und beim Küssen kommt ja nun mal dem Mund des anderen sehr nah. Ich finde zum Beispiel Essiggeruch sehr unangenehm und küsse meinen Mann auch ungern, wenn er gerade etwas mit starkem Essiggeschmack zu sich genommen hat. Das ist doch aber nun nicht so ein Problem, dann putzt sich derjenige halt mal die Zähne oder lutscht einen Pfefferminzbonbon.
Die meisten Vegetarier, die ich kenne, haben diese "Lebenseinstellung" wirklich nur aus der Mode entnommen. Zum Beispiel sagt eine gute Freundin von mir oft zu Fisch ja, weil es ihr einfach schmeckt. Auch Gummibärchen isst sie nach wie vor, sie ist also eher so eine Mode-Vegetarierin. Lächerlich finde ich es aber, wenn ich so etwas höre wie den Fall deiner Freundin. Ich persönlich hätte das als Freund schon lange Schluss gemacht, so ein Gesülze würde ich mir überhaupt nicht anhören wollen. Nur weil er Fleisch isst, heißt das doch noch nicht, dass man über den Speichel oder wie auch immer irgendwelche tierischen Stoffe übertragen bekommt, oder was ist ihre Sorge nun genau, wenn sie ihren Freund küsst?
Dennoch finde ich es in Ordnung, vegetarisch zu leben und sich zu ernähren. Nicht in Ordnung finde ich es aber, wenn sich Vegetarier darüber aufregen, dass die anderen Esser davon unbeeindruckt sind und weiterhin Fleisch essen. Meiner Meinung nach soll jeder das essen, was ihm schmeckt und auf was er Lust hat. Wenn nun jemand kein Fleisch essen möchte, ist das doch in Ordnung, aber das muss man doch dann nicht weiter ausbreiten und es aufs Zusammenleben, Küssen und so weiter übertragen. Das schafft doch nur unnötige Probleme, wie ich finde.
Ich denke einfach auch, dass es sowohl intolerante Vegetarier als auch intolerante Fleischesser gibt, ebenso wie es auch tolerante Vegetarier gibt und tolerante Fleischesser. Ich glaube einfach, dass bei den intoleranten Vegetariern ihr Charakter zu tragen kommt. Oftmals sind diese doch eher extrovertiert und sie geben gerne ihre Meinung kund, vor allem geben sie eben auch gerne Contra, wenn sie von etwas überzeugt sind. Da sie in diesem Fall sehr von ihrer Ernährungsweise überzeugt sind, äußert sich ihr Unmut eben geneüber Leuten, die sich nicht so ernähren wie sie.
Mich persönlich stört es nicht, wenn mich ein solcher Vegetarier schräg von der Seite anmacht. Soll er doch seine Meinung haben, ich habe die meine. Deshalb werde ich aber noch lange nicht selber zum Vegetarier .
Genau wie Nettie sehe ich es auch so, dass es eben intolerante und tolerante Vegetarier gibt und so wird es auch Fleischesser geben, die intolerant und die tolerant sind. Natürlich trifft man hin und wieder auf militante Vegetarier, aber genauso militant können Fleischesser sein. Ich bin ja schon immer dafür, leben und leben lassen, aber ich kann es schon verstehen, wenn ein Vegetarier seine Fleisch essende Freundin nicht mehr küssen möchte und so etwas. Das halte ich für keine einfache Situation und somit muss man eben auf beiden Seiten einen Weg finden, wie man damit umgeht, nicht wahr?
Es kommt aber auch wirklich darauf an, aus welchen Gründen ein Vegetarier zu diesem geworden ist. Liegt es daran, dass er Fleisch einfach nicht mag, liegt es daran, dass er eine fleischlose Ernährung für gesünder ernährt, liegt es daran, dass er die Massentierhaltung nicht unterstützen will und so weiter. So vielseitig die Gründe sind, so viele Vegetarier gibt es auch, die intolerant und tolerant gegenüber Fleischessern sind.
Ich würde aber mal in Deiner Klasse die Vegetarier fragen, weshalb sie auf Dich intolerant wirken. Bei manchen Leuten scheint es einfach nur modern zu sein und sind vielleicht neidisch, dass sie in dem Sinne kein Burger essen, der mit entsprechendem Fleisch bestückt ist, aber andere Gründe habe ich oben schon benannt. Manchmal könnte es aber auch einfach nur daran liegen, dass man selbst Angst hat, wieder rückfällig zu werden und damit als "schwach" abgestempelt zu werden.
Ich bin auch Vegetarier und ich habe auch bemerkt, dass es sehr viele Unterschiede gibt, wie Sensibel Vegetarier auf Fleischgenuss reagieren. Für mich persönlich zählt Fisch definitiv auch zu Fleisch, weil ich keinen Unterschied sehe: Fische sind genau so Tiere!
Diese Meinung teilen eigentlich fast alle meiner vegetarischen Freunde, wobei es auch manche gibt, die sich Vegetarier nennen, und trotzdem ab und zu Fleisch essen "wegen ihrem Eisenmangel". So etwas verstehe ich gar nicht, weil jede Frau Eisenmangel hat, vor allem bei Verzicht auf Fisch und Fleisch, das kann man gut mit Tabletten ausgleichen.
Und so unterscheiden sich die Ansichten, es gibt ja sogar Tests, mit denen man herausfinden kann, was für ein Vegetarier man ist, wie Tolerant man mit Fleischessern umgeht usw. Ich persönlich bin auch sehr sensibel. Ich kann nicht akzeptieren, dass mein Essen in einer Pfanne gebraten wird, in der zuvor Fleisch oder Fisch gebruzelt wurde, und auch im Backofen darf neben meinem Gemüseauflauf kein Fleisch liegen.
Mein Freund isst Fleisch und ich habe kein Problem damit, aber er akzeptiert, dass ich es nicht mag, wenn er mich nach dem Essen von Wurst usw. küsst. Und ich glaube, jeder muss das mit seinem Partner irgendwie regeln, damit man sich nicht wegen so etwas belanglosem streiten muss. Ich akzeptiere nun mal auch jeden, der Fleisch isst, auch wenn ich gern mal darauf hinweise, wie schlecht die Tiere gehalten werden usw. Aber nicht, weil ich die Menschen ärgern will oder provozieren möchte, sondern einfach, um darauf aufmerksam zu machen und heraus zu finden, was Menschen dazu bewegt, immer noch Fleisch zu essen, in einer Zeit, wo man durchaus darauf verzichten kann, wenn man es will.
Also ein Vegetarier hat schon einfach gewisse Wertvorstellungen, Bezüge zu einem Tier/Lebewesen und ein spezielles Ziel. Die Vegetariern geht es nicht ausschließlich darum, dass diese Personengruppe den Fleischessern dies nicht vorneweg gönnen würde, sondern eher das Problem in der Haltung/Schlachtung und anderen Faktoren sieht. Dadurch entwickelt sich natürlich auch irgendwann Mal der krankhafte Veganismus, wenn du mich persönlich fragst. Ein Vegetarier verzichtet ja vorrangig nur auf Fleischprodukte, aber nimmt dennoch tierische Produkte zu sich in anderen Formen, was für mich wiederum ein totaler Widerspruch ist. Während ein Veganer komplette Tierprodukte aus dem Sortiment seines Nahrungsplanes nimmt und diese auch unter keinen Umständen nutzt.
Für mich reagiert deine Freundin bei ihrem Freund über und ich würde mich trennen. Fertig. Ich würde mich unter keinen Umständen von einem Vegetarier erpressen lassen Wertvorstellungen, Ziele und auch Wünsche mir geradewegs aufdrängen zu lassen, damit es meiner Partnerin gut geht, das sehe ich nicht ein.Deine Freundin sollte auch ein Stück weit nachdenken, dass man jemanden dazu einfach nicht zwingen kann, denn so etwas muss von alleine passieren, damit es dauerhaften Erfolg versprechen kann und selbst da ist es nicht ausgeschlossen, dass die Menschen wieder Mal Fleisch essen werden.Ich war Mal eine sehr intensive Fleischfresserin, so kann man es schon sagen, aber mittlerweile ist mein Fleischkonsum um mehr als die Hälfte reduziert worden. Dennoch werde ich nicht komplett aufhören, weil ich es weder will noch kann.Ich habe meinen Fleischkonsum reduziert, weil auch mir die Tiere leid tun und die Haltungsbedingungen gegen den Strich gehen, aber ganz verzichten kann ich einfach nicht, weil mir vieles dennoch sehr lecker schmeckt.
Vegetarier empfinde ich auch gar nicht so als ein großes Problem in der Toleranzgrenze, sondern eher die Veganer. Diese sind teilweise sehr hart in den Aussagen, unverschämt und einfach völlig neben der Spur. Es wird ständig versucht die eigene Lebensweise, als die Beste darzustellen und anderen zwanghaft auf zu schmatzen und das passt mir gar nicht. Jeder muss leben wie er/sie möchte und da quatscht mir gefälligst niemand rein. Ich kann von mir sagen, dass wenn jemand so wie deine Freundin bei mir reagieren würde, die Tür gewiesen bekäme.
LeTrac hat geschrieben: Eine sehr gute Freundin von mir droht ihrem Freund damit, dass sie ihn nicht mehr küsst, wenn er Fleisch isst.
Das finde ich auch sehr übertrieben. Ich bin auch Vegetarierin und habe einen fleischessenden Freund, aber ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich von ihm nie verlangen würde, dass er auch zum Vegetarier wird. Wenn ich ihm sagen würde, dass ich ihn nicht küssen möchte, nachdem er Fleisch gegessen hat, dann würde er wohl nicht zögern und augenblicklich Schluss machen. Da versteht er überhaupt keinen Spaß und das weiß ich auch, deswegen lasse ich ihn mit dem Thema in Ruhe. Das einzige, was ich von ihm verlange, ist, dass er akzeptiert, das ich mir für diese Ernährungsweise entschieden habe und mir nicht versucht, Fleisch aufzudrücken oder ähnliches. Das macht er aber zum Glück nicht.
Ich muss an der Stelle aber auch mal Partei für die Vegetarier ergreifen, die es auch nicht immer einfach haben. Meine Großeltern zum Beispiel wollen einfach nicht akzeptieren, dass ich mich vegetarisch ernähren möchte und bieten mir einfach immer wieder Gerichte an, die Fleisch enthalten. Das finde ich nicht nur nervenaufreibend, sondern auch ein wenig traurig. Für sie gehört Fleisch auf den Teller, für mich nicht. Warum können nicht beide Parteien gleichermaßen akzeptieren, was für den anderen richtig ist und das Thema nicht jedes Mal aufs Neue zur Diskussion bringen?
Ansonsten muss ich aber auch zugeben, dass es natürlich viele Vegetarier gibt, die andere versuchen, von ihrem Lebensstil zu überzeugen. Solche Leute gibt es aber überall, muss ich dazu sagen. Manche Menschen versuchen andere von ihrer Religion beziehungsweise ihrem Glauben zu überzeugen, andere von der Partei, die sie wählen und wiederum andere eben von der Ernährungsweise. Solche Menschen gibt es überall, schade ist nur, dass Vegetarier in der Hinsicht öfters negativ auffallen.
Ich muss ehrlich sagen von Vegetarier erlebe ich so ein Verhalten eigentlich absolut ganz selten bis eher gar nicht, die meisten die ich kenne haben kein Problem damit wenn ich Fleisch esse, sogar direkt neben ihnen, das ist meist oft nicht mal ein Gesprächsthema. Manche Vegetarier sind ja nicht nur als moralischen Gründen oder aus Überzeugung Vegetarier. Und ja ich kenne auch Leute die für andere Fleisch zubereiten es selbst aber nicht Essen.
Leute die sehr militant bis extrem aggressiv auf mich wirken sind die Mehrheit der Veganer, viele dieser Leute wollen mir ihr Essverhalten aufzwingen und mich Erpressen und schwingen mit Moralkeulen um sich so das man sich nur noch denken kann: "Lasst mich in Ruhe, ihr scheiß Freaks".
Ich muss aber auch sagen wenn mir jemand sagt das er/sie kein Fleisch ist, oder Veganer ist, dann achte ich beim Kochen auch darauf das ich deren Essgewohnheiten mitbeachte und Koche halt auch notfalls zwei verschiedene Essen oder mache eben das Fleisch extra und nicht in die Nudeln oder so, man kann ja auch als nicht-Veggi mal Veggi kochen.
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