Welche medizinischen Berufe mit Fachabitur?
Meine Freundin hat ein Jahr vor dem Abitur im Gymnasium die Schule trotz guter Noten geschmissen. Sie hatte keine Lust mehr auf Schule. Sie hat dann eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht. Aber irgendwie ist sie damit nicht ausgelastet und möchte gerne einen medizinischen Beruf ergreifen. Sie hat die Fachhochschulreife und könnte ja in einer Hochschule studieren. Aber wo kann man dort einen medizinischen Beruf ergreifen? Medizin selber scheidet ja aus, weil sie eben kein Abitur hat und in keiner Universität studieren kann. Arzthelferin und Krankenschwester ist ihr zu wenig.
Kann sie in den medizinischen Bereich gehen, auch ohne Abitur zu haben oder sollte sie wirklich das Abitur noch nachmachen? Wie ist das bei einer medizinisch technischen Assistentin? Wie kann man das werden?
Was mir da direkt in den Sinn kommt sind angewandte Informatik, Ingenieurswissenschaften, Chemie, Physik und Co. Das alles lässt sich gut mit Medizin kombinieren und ist auch durchaus gefragt. Hier stellt sich natürlich die Frage, was genau deine Freundin machen möchte. "Irgendwas mit Medizin" kann ja vieles sein, aber wenn sie z.B. viel Wert auf den Kontakt zu Patienten legt, dann wären die o.g. Studiengänge nichts für sie, denn hier geht es mehr um die Entwicklung neuer Produkte für den medizinischen Gebrauch.
Ich würde ihr einen therapeutischen Beruf empfehlen. Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie - all dies kann man an Fachschulen erlernen. Ich selbst habe vor kurzem die Ausbildung zur Logopädin begonnen und bin echt super zufrieden. Wenn man gut ist, wird man an einer staatlichen Schule angenommen und muss kein Schulgeld bezahlen.
Medizinisch technische Assistentin könnte sie werden. Hier findest du einige Informationen zu dem Berufsbild. Dann muss sie 3 Jahre in die Schule und dort auch Geld bezahlen. Ansonsten kann man auch eine Pflegeausbildung machen oder eben über ein paar Umwege ein Studium machen. Ich würde ihr empfehlen, dass ein Jahr noch das Abitur zu machen und dann an eine Universität zu gehen. Schafft sie das vom Willen her nicht, sollte sie eine Ausbildung machen, weil dann ist ein Studium das Falsche.
Ich kann die Ausbildung zum Physiotherapeuten natürlich wärmstens empfehlen - schließlich bin ich schon lange als solcher tätig. Im medizinischen Sektor ist der Beruf des Physiotherapeuten, abgesehen vom Arzt, vermutlich der mit den meisten Möglichkeiten und weitergehenden Zweigen.
Während man in der Ergotherapie, als medizinischer Bademeister oder Logopäde im Großen und Ganzen in einem festen Arbeitsfeld tätig ist, kann man mit der Physiotherapie nach Beenden der Ausbildung in viele Richtungen gehen. Es gibt Sportphysiotherapie, in der mit Leistungssportlern gearbeitet wird oder im krassen Gegenteil in der Neurologie, in der mit Querschnittsgelähmten das laufen wieder erlernt wird. Gynakologische Betreuung, Elektrotherapie, Schmerztherapie und Orthopädie, praktisch alle Bereiche, die einen eigenen Arztberuf besitzen, sind auch als Physiotherapeut möglich zu belegen. Aber auch die Fitnesskurse oder Trainingsbereiche werden von Physiotherapeuten abgedeckt, sowie Hausbesuche.. Abgesehen davon beginnt momentan die Akademisierung der Physiotherapie, das heißt, die ersten Studiengänge sind fachhochschulisch belegbar.
Das alles ist ein riesen Spektrum und das tolle ist, dass man sich erst nach der Ausbildung spezialisiert, also viel Zeit hat, sich zu entscheiden wie es weiter geht. Die Möglichkeiten sind grenzenlos und wenn man medizinisch arbeiten will und mit Patienten, dann ist das der perfekte Weg, da man alles lernt und danach dann sehen kann, in welche Richtung man sich fortbildet. Selbst ohne Patientenarbeit kann man in die Forschung gehen oder Sportanalyse. Das einzige was dagegen spricht sind die hohen, anfänglichen Kosten. Nach meinem Wissensstand kosten die Ausbildungen momentan noch zwischen 150 und 400 Euro pro Monat, je nach Schule variiert das. Empfehlen kann ich es trotzdem!
Es ist zwar nicht direkt ein medizinischer Beruf - aber deine Freundin kann sich ja über den Beruf Heilerziehungspflegerin informieren. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber mit Fachabitur kann es sein, dass sie gleich in dieser Ausbildung beginnen kann. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre. An einer staatlichen Schulen bräuchte sie dafür kein Schulgeld zahlen. Beantragen kann sie dafür u.a. Schülerbafög.
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