Dali Bild gestohlen und dann wieder zurückgeschickt
In New York wurde aus einer Galerie das Bild "Cartel des Don Juan Tenorio" von Salvador Dali gestohlen. Der Dieb war ein Mann, der sich als Kunde Ausgabe und das Bild anschließend in einer Einkaufstasche herausgetragen hat. Das Bild stammt aus dem Jahr 1949 und ist 150 000 Dollar wert. Dali war ein besonders geschätzter Künstler, der den Surrealismus geprägt hat. Der Diebstahl wäre also ein derber Verlust für die Kunstwelt gewesen. Der Dieb entschied sich nach einer Woche, das Bild wieder an die Galerie zurückzuschicken und gab die Frachtnummer an und das Bild konnte dann am Flughafen wieder abgeholt werden. Der Mann wurde nicht festgenommen.
Nun stellt sich für mich die Frage, was hat er mit dem Bild gemacht und warum hat er es wieder zurückgegeben? Immerhin scheint er schon ziemlich routiniert gehandelt zu haben. Man geht ja nicht mal eben in eine Galerie und nimmt ein Bild mit, was 150 000 Dollar wert ist. Kann man ihm deswegen strafrechtlich nichts vorwerfen?
Selbstverständlich muss der Dieb verfolgt und bestraft werden, immerhin hat er etwas gestohlen, dass er es im Endeffekt zurückgegeben hat, ist in diesem Zusammenhang nur zweitrangig. Dass er bisher nicht verhaftet wurde, liegt ja auch nur daran, dass es noch keine konkrete Spur gibt, um ihn zu finden. Das Zurücksenden des Bildes wird in einem Prozess aber wahrscheinlich als mildernder Umstand gewertet werden.
Die wirklich interessante Frage hinter diesem Sachverhalt ist doch vielmehr, welche Motive der Dieb hatte. Erst einmal das Bild zu klauen und es dann wiederum zurückzugeben. Hat er die Rückgabe von vorneherein geplant? Vielleicht hat er den Raub auch einfach zu wenig durchdacht und musste bemerken, dass er ohne die richtigen Kontakte keinen Käufer finden konnte.
Daneben muss auch die bestohlene Galerie sich ernsthafte Gedanken machen, wie der Raub so einfach vonstatten gehen konnte. Immerhin hat der Dieb das teure Gemälde am Helligten Tag in einer Tasche versteckt und durch die anscheinend schwachen Sicherheitskontrollen geschmuggelt.
Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder wollte er es fälschen und brauchte eine gute Vorlage. Oder er wollte sich in der Diebesszene beweisen und hat es in der Szene herumzeigt als Beweis.
Ich glaube, das Variante eins die logischere ist und auch möglich ist.
Ist denn sicher, dass das zurückgeschickte Bild das Original ist und nicht lediglich eine gute Fälschung? Zum Teil hängen in den Museen nämlich nur noch Fälschungen berühmter Werke, bloß dass diese oft erst spät erkannt werden, einige vermutlich bis heute nicht erkannt wurden.
Ansonsten kann das Verhalten des Diebes viele Gründe haben, zum Beispiel späte Reue. Wer weiß, vielleicht hat sich da ja jemand entschieden sich zu bessern. Möglich ist aber auch, gerade, da das Bild in einer Galerie und nicht in einem Museum gestohlen wurde, dass es sich dabei um eine PR-Aktion handelt. Solch eine Story weckt das Interesse der Medien, es wird darüber berichtet und möglicherweise gewinnt die Galerie neue Kunden, die erst dadurch auf die Galerie aufmerksam wurden.
Vielleicht hatte der Dieb auch nur ein Date mit einer hübschen Dame und wollte diese mit einem Original-Dalí beeindrucken.
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