Zu einer Verabredung noch ungefragt Leute einladen?

vom 30.06.2012, 02:19 Uhr

Ich war heute mit meinem Partner und dessen bestem Freund verabredet, weil wir irgendwann mal zu dritt Essen gehen wollten. Die beiden hatten sich dafür den heutigen Abend herausgesucht und die Verabredung fixiert. Vor zwei Tagen fragte dann der beste Freund meines Partners, ob dieser einen Tisch reservieren würde, und zwar für vier Personen. Mein Partner, der von dieser Anfrage leicht überrumpelt und sagte deshalb zu. Gestern rief der beste Freund erneut an und fragte, ob die Reservierung schon stehe. Auf eine Verneinung von Seiten meines Partners erwiderte dessen Freund, dass er dann doch bitte gleich für fünf Personen reservieren möge. Auf die Frage, wen denn der beste Freund meines Partners noch mitbringen wolle, sagte dieser nur, mein Partner solle sich überraschen lassen.

Heute gab es dann einiges an Heckmeck wegen dieser Verabredung und es war bis zur verabredeten Uhrzeit nicht sicher, ob der beste Freund auch wirklich kommen würde. Wir saßen also zunächst zu zwei an dem für fünf Personen reservierten Tisch. Allerdings rief nun der beste Freund erneut an und offenbarte, wen er genau mitbringen wollte zu unserer Verabredung, und es handelte sich dabei zu unsere Verwunderung um seine neue Freundin, von der wir noch nicht wirklich etwas wussten, die allerdings aber in Begleitung einer Freundin ihrerseits zu unserer ursprünglichen Dreier-Verabredung erscheinen wollte. Das hat mich dann doch etwas fassungslos gemacht, weil ich nun auf einmal nicht mehr nur die Aktionen einer einzigen hieran beteiligten Person als absolut unhöflich empfand.

Ich habe mich in der folgenden Zeit dann ernsthaft gefragt, ob denn eigentlich der beste Freund meines Partners überhaupt Lust hatte, uns zu treffen. Sicherlich ist es in Ordnung, wenn er seine neue Freundin vorstellen möchte, aber ich finde ein Essengehen dafür ehrlich gesagt nicht gerade optimal gewählt, denn da sitzt man in der Regel doch einige Stunden zusammen, und ich kann mir gut vorstellen, dass das sowohl für die neue Freundin als auch für alle anderen Beteiligten teilweise unangenehm werden kann. Ich finde das jedenfalls für eine Vorstellungsrunde einfach zu strikt und hätte eine Feier oder ähnliches, auf der man sich auch einmal vom Geschehen zurückziehen kann, als besser geeignet empfunden.

Ferner habe ich mich dann gefragt, wie ich diese Situation aus Sicht der neuen Freundin betrachte und weshalb diese nun zu unserem Essen noch eine weitere Freundin mitbringt. Es hätte ihr eigentlich klar sein müssen, dass sie damit signalisiert, uns nun nicht unbedingt kennenlernen zu wollen, denn diese mitgebrachte Freundin sollte wohl noch am ehesten eine Art Rettungsanker für sie sein, aber durch das Mitbringen dieser Freundin zeigt sie doch allein schon deutlich, dass sie in Betracht zieht, sich möglicherweise zu langweilen, wenn sie ansonsten nur uns als Gesprächspartner zur Verfügung hat.

Ehrlich gesagt fand ich das alles reichlich unglücklich und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass irgendjemand heute Abend so richtig viel Lust auf dieses Treffen hatte. Es hätte zwar deutlich schlimmer verlaufen können, aber ich fand nun nicht, dass wir fünf irgendwie zusammengepasst hätten, es gab keine tollen Gespräche oder sonderlich viel zu lachen, sondern es wäre wohl rückwirkend betrachtet wirklich besser gewesen, der beste Freund hätte die Verabredung abgesagt, statt noch mit einer Dreiviertelstunde Verspätung und dann in dieser Konstellation aufzutauchen.

Was meint Ihr zu diesem Sachverhalt? Bin ich zu streng, wenn ich das Verhalten des besten Freundes egoistisch finde? Findet Ihr es auch unhöflich, zu solch einer Vorstellungsrunde im Freundeskreis noch eine Freundin mitzubringen, die wiederum niemand kennt? Oder denkt Ihr vielmehr, dass das alles so in Ordnung geht und habt noch irgendwelche Aspekte für mich, die ich außer Acht gelassen habe und die mir die möglichen Denkweisen der hier beteiligten Personen vielleicht noch irgendwie näher bringen können?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich hätte mich an deiner Stelle auch geärgert. Ein gemeinsames Essen in einem Restaurant ist ja etwas, was vorher geplant ist und auf das man sich in einer gewissen Weise einstellt. Vielleicht wolltet ihr auch alleine mit dem Freund sein, um eure Beziehung zu festigen. Gemeinsames Essen sehe ich auch als Beziehungspflege an. Der Freund deines Freundes ist wahrscheinlich so etwas wie ein Freund des Hauses, und es wären wahrscheinlich persönlichere Gespräche im Verlauf des Abends aufgekommen. Für die Vorstellung der Freundin hätte der Freund deines Freundes besser ein extra Essen geplant, man hätte sich dann darauf einstellen können.

Mir ist einmal etwas ähnliches passiert. Wir hatten meine Schwägerin einmal zum Essen eingeladen, weil sie uns ab und zu einmal Dinge mitbringt, was sie wiederum geschenkt bekommt. ich hatte mich auf dieses Essen gefreut, weil es sozusagen ein Familienessen war, nur ich, meine fast erwachsenen Kinder und meine Schwägerin. Ich war auch gespannt auf neuen Klatsch und Tratsch aus ihrer Familie, da liefen nämlich zur Zeit interessante Dinge ab, wie plötzlich auftauchende uneheliche Kinder ihres Onkels und Erbstreitigkeiten. Wir waren erstaunt, dass meine Schwägerin zum Essen einen Arbeitskollegen mitbrachte, mit dem sie kurz vorher eine Besprechung hatte. Sie hatte uns auch gar nicht "vorgewarnt", sondern ihn anscheinend ganz spontan mitgenommen.

Das Essen hat mir dann, wie zu erwarten war, gar nicht gefallen. Man konnte nur über neutrale Dinge sprechen. Meine Kinder waren sehr schweigsam, weil sie Fremden gegenüber erst einmal nicht so offen reagieren. Es gab manchmal peinliche Schweigemoment, über unsere Familien konnten wir gar nicht reden. Ich glaube aber, dass meine Schwägerin gemerkt hat, wie unpassend ihr spontaner Entschluss war. Auch das Bezahlen war ein bisschen peinlich, weil wir ja unsere Schwägerin eingeladen hatten, ich aber die Rechnung für den für mich Fremden nicht übernehmen wollte/konnte.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zunächst einmal finde ich deine Überschrift nicht besonders gelungen, denn ihr wusstet doch, dass noch zwei weitere Personen kommen würden. Es ist für mich ein Unterschied, ob man sich zu wenigen verabredet und dann eine der Parteien ungefragt noch die eine oder andere Person mitbringt oder ob man sich verabredet und eine Partei sagt bereits vorher Bescheid, dass noch zwei weitere Personen auftauchen werden. Und genau das war doch hier definitiv der Fall, denn der Freund hat euch doch Bescheid gegeben, dass der Tisch nun anstatt für drei, für sogar fünf Leute reserviert werden soll, also waren diese Personen in meinen Augen nicht unbedingt ''ungefragt'' eingeladen worden. Natürlich hat er jetzt nicht angekündigt, um wen genau es sich handelt und gefragt, ob es für euch in Ordnung wäre, hat er auch nicht, dass stimmt schon, aber ihr wusstet davon und wenn ihr etwas dagegen gehabt hättet, dann hättet ihr es in meinen Augen auch ruhig sagen können und das habt ihr nicht. Aus dem Grund finde ich den Ausdruck hier unpassend, denn ihr wusstet schon, dass mehr als drei Leute anwesend sein sollten und hättet euch demnach informieren können oder ganz einfach auch darauf bestehen können, dass ihr erfährt wer es ist, wenn euch die Situation im ganzen eher unangenehm war.

Wie auch immer, falsch finde ich das Verhalten des Freundes deines Partners ehrlich gesagt aber nicht zwangsläufig. Auf den ersten Blick mag das unangenehm sein, da gebe ich dir schon Recht, weil man möchte sich in vertrauter Runde zusammensetzen und ein schönes Essen miteinander verbringen, man glaubt zu wissen wer kommt und freut sich auf einen gemütlichen Abend und dieser Abend kann mitunter nun leider dadurch gestört werden, dass Personen auftauchen, die man nicht kennt und mit denen man möglicherweise nicht wirklich sympathisiert, woher will man das denn auch schon vorher wissen? Ich kann in gewisser Weise also durchaus nachvollziehen, worauf du hinaus willst und dass es dir vermutlich besser gefallen hätte, wenn der Freund alleine gekommen wäre, aber wenn ich mich versuche in seine Lage hineinzuversetzen, dann verstehe ich sein Verhalten durchaus. Ihr kommt als Paar und er sollte alleine kommen, kein Wunder also, dass er noch seine Freundin mitnehmen wollte. Dass er davon nichts gesagt hat, ist eine andere Sache, aber dass er in Begleitung gekommen ist und nicht alleine verstehe ich in gewisser Weise schon.

Ich denke außerdem, dass es ihm selbst vermutlich auch einfach wichtig war, dass seine Freundin Anschluss findet. Er selbst ist mit euch als Paar befreundet und kennt dich, als Freundin des besten Freundes und wieso soll er dann nicht auch seine Freundin mitbringen? Wundern tut es mich nun ehrlich gesagt wenig, was soll daran auch falsch sein? Und dass die Freundin dann auch noch jemanden mitgebracht hat, ist auch nicht so erstaunlich, möglicherweise wollte ihre beste Freundin den neuen Freund eben auch kennen lernen und letztendlich ergibt das ganze einen neuen Freundeskreis, der zwangsläufig früher oder später eh zusammen gekommen wäre, also wieso nicht bei diesem Essen? Klar war die Atmosphäre auf Anhieb dann vielleicht nicht gleich so ''gechillt'', wie sie sonst gewesen wäre, aber ich finde es schon auch wichtig, dass man sich in so einem Freundeskreis wenigstens mal ein bisschen kennenlernt und ob man sich nun beim Essen trifft oder woanders, macht für mich keinen Unterschied. Die paar Stunden kann man doch wohl zusammen aushalten und wenn man sich nicht kennt, dann lernt man sich einfach kennen, gel?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Gehe ich Recht in der Annahme, dass du zu dem besten Freund deines Partners keine besondere Beziehung hast? Damit meine ich jetzt nicht, dass ihr euch gegenseitig abgeneigt seid oder nichts miteinander zu tun haben wollt, sondern ich will wissen, ob du den besten Freund deines Partners wirklich hauptsächlich als solchen ansiehst, oder ob es inzwischen auch ein Freund für dich geworden ist, mit dem du dich alleine triffst, um private Dinge zu besprechen, und mit dem du auch nach einer eventuellen Trennung eine Freundschaft aufrechterhalten wollen würdest. Wenn Ersteres der Fall ist, dann sehe ich die Situation an sich so, dass du als Freundin ja letztlich schon ein inniges freundschaftliches Gespräch der beiden Männer behinderst, weil du als Anhang dabei bist, dann wäre es wohl aber auch legitim, die neue Freundin mitzubringen. Um es einfach zu formulieren: Entweder ein Essen zur Pflege der Freundschaft ganz unter Männern, oder ein gemütliches Essen mit dir als Freundin, dann dürfte es doch aber auch nicht unbedingt störend sein, wenn der Freund sich das Recht herausnimmt, seine neue Freundin mitzubringen.

Ich finde es jedenfalls gänzlich normal, wenn man einen Restaurantbesuch dazu nutzt, guten Freunden die neue Freundin vorstellen zu wollen, es ist eben gerade dann angebracht, wenn man sich sowieso nicht nur unter Freunden, sondern ohnehin in erweiterter Runde trifft. Im Übrigen finde ich im Gegensatz zu dir ein gemeinsames Essen zum Kennenlernen geradezu optimal, denn auf größeren Veranstaltungen, wie beispielsweise Partys, habe ich persönlich immer das Problem, einen anderen Menschen gar nicht wirklich in seiner Vielfalt zu erleben. Ich brauche ein Gespräch, um die Einstellung und den Charakter ergründen zu können, wenn man auf einer Party ein bisschen Smalltalk gehalten hat, wobei man noch über die laute Musik brüllen muss, genügt mir das nicht, um zu beurteilen, was ich von einem Menschen halte; somit finde ich die Situation eigentlich angemessen, wobei es natürlich besser gewesen wäre, euch ein wenig früher vorzuwarnen, allerdings erkläre ich diese Tatsache damit, dass der Freund möglicherweise stolz auf seine neue Freundin war und euch überraschen wollte. Diese kleine Taktlosigkeit hätte ich also auf jeden Fall verziehen.

So weit, so gut, unhöflich wird es wohl erst, wenn man die Verspätung und das Erscheinen der anderen Freundin in Betracht zieht. Für die Verspätung könnte ich jetzt nur die allgemeinen Entschuldigungen hervorkramen, das spare ich mir jetzt, und auch das Mitbringen einer weiteren Freundin könnte man so verstehen, als wolle die neue Partnerin der Langeweile vorbeugen oder sich absichern, möglicherweise gab es aber auch andere Gründe. Wer sagt denn, dass die Freundin nicht ein paar Tage zu Besuch war? Oder sie wollte sich nur absichern und den Rücken stärken lassen, weil sie sehr schüchtern ist? Wie auch immer, die Verspätung und den weiteren Gast betrachte ich als ungeschickt, die neue Freundin zu einem Treffen dieser Art mitzubringen, empfinde ich aber als völlig in Ordnung und angemessen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sagen wir mal so die Freundin wäre ja in Ordnung gewesen, aber dass diese dann auch noch ihre Freundin einlädt, ist sicher etwas zu viel. Der Abend war ja eigentlich zu dritt geplant und daher ist das Verhalten des Freundes bzw. seiner Freundin schon echt etwas komisch, man kann ja eigentlich bei einem Treffen zu dritt nicht noch Gäste mitbringen.

Meiner Meinung nach ist die Mitnahme der neuen Freundin in Ordnung, da ein Essen eigentlich bestens für die Vorstellung einer neuen Partnerin ist. Da diese sich aber scheinbar unwohl dabei gefühlt hat, so vorgeführt zu werden, hat sie sich eine Freundin mitgenommen. Was meiner Meinung nach einfach ein No Go ist, was man aber menschlich auch nachvollziehen kann. In den meisten Fällen erzählt die neue Person ja etwas über sich und bei einem langen Abend ist der Gesprächsstoff mit ihr schnell beendet und sie hat sicher gedacht, dass sich dann nur mit ihrem Freund unterhalten wird, und hat sich deswegen Unterstützung mitgenommen. Ich finde, in so einem Fall muss man eben durch und kann die Freundin nicht noch mitnehmen.

Ich hätte mich auch geärgert, erst recht wenn ich mit dem Freund schöne zeit verbringen wollte und sich dann ständig alles ändert. Das dann aus einem Essen zu dritt ein Essen zu fünft wurde, hätte mich wirklich sauer gemacht. Zumal die Gesprächslast ja irgendwie noch auf den drei Personen liegt, die sich treffen wollten und der Rest dann nur störend ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


@ Crispin: Die beiden mitgebrachten Mädels wurden tatsächlich ungefragt eingeladen, denn die ursprüngliche Verabredung von uns aus. Ungefragt waren also wir, denn wir wurden nicht gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn der Freund meines Partners noch eine weitere Person mitbringt und schon gleich gar nicht, ob er auf zwei Personen erhöhen kann. Diese Einladung, die er zwei weiteren Personen gegenüber ausgesprochen hat, wurde von ihm einfach unternommen, ohne uns zu fragen, ob uns das überhaupt recht ist, sondern er hat uns vor die vollendete Tatsache gesetzt, dass wir den Tisch für vier und dann für fünf Personen reservieren sollen - Punkt. Auch haben wir ihm mit keinem Wort angedeutet oder gar deutlich gemacht, dass es in Ordnung ist, wenn er noch jemandem zu unserer Verabredung mitbringt. Fest stand vielmehr, dass wir zu dritt Essen gehen und er hat immerhin erst einen Tag vor der Umsetzung dieser Verabredung angekündigt, dass er zwei Personen mitbringen wird.

So einfach war diese ganze Situation tatsächlich nicht, denn ich kenne in dieser Rund lediglich meinen Partner, den Freund meines Partners habe ich nun drei- oder viermal gesehen und ich fand ihn bisher auch ganz sympathisch, aber von Kennen kann eigentlich keine wirkliche Rede sein. Dass er uns seine Freundin vorstellen will, ist nicht wirklich mein Problem, ich finde es nur unpassend, das in einem solchen Rahmen zu tun und dann vor allem erst am Tag der Verabredung auf drängende Nachfrage damit herauszukommen, wen er überhaupt mitbringen will. Dass sie ihre Freundin mitgebracht hat, fand ich allerdings mehr als unpassend und ich meine, dass ich in meinem Eingangstext auch entsprechend argumentiert habe, weshalb.

Insgesamt war der Abend jedenfalls alles andere als gelungen, zumal man deutlich spüren konnte, dass niemand Lust auf diese Veranstaltung hatte. Die Freundin des Freundes meines Partners und ihre Freundin haben eine Gruppe gebildet und der beste Freund meines Partners mit meinem Partner ebenfalls, was mich wiederum allerdings weniger gestört hat, denn eben damit konnte ich ja rechnen.

Insgesamt betrachtet verstehe ich aus verschiedenen Perspektiven betrachtet natürlich auch, dass sowohl der Freund seine Freundin mitbringt als auch wiederum, dass sie nicht alleine kommen will - wobei ich mich frage, weshalb ihr Freund ihr nicht als Stütze reicht, was ihre mögliche Schüchternheit angeht. Eigentlich sollte man wohl davon ausgehen können, dass der eigene Partner doch weiß, dass man sich hier auf Neuland begibt und möglicherweise ängstlich reagiert, wenn man auf neue Leute trifft, mit denen man schlimmstenfalls nichts anfangen kann. So ging es mir doch auch, als ich mit zum Geburtstag dieses Freundes gegangen bin, aber ich habe mich dann eben an meinen Partner gehalten. Diese MItbringen der Freundin, die übrigens im selben Ort wohnt wie die Freundin des Freundes hier, finde ich insofern überhaupt nicht nachvollziehbar, wenngleich ich wohl nachvollziehen kann, dass sie jemanden an ihrer Seite haben wollte, der ihr vertraut ist. Das ist aber meiner Meinung nach eben ihr Freund.

Man hat gestern abend deutlich gemerkt, dass wir eigentlich genauso gut hätten wieder gehen können, weil diese Verabredung auch unter den dreien, die zu uns gestoßen sind, stattfinden hätte können. Dass uns der Freund seine neue Freundin vorstellen will, finde ich generell ja absolut in Ordnung, aber ich möchte ehrlich gesagt nicht, dass dafür eine unserer wenigen Verabredungen - genaugenommen überhaupt unsere erste Verabredung zu dritt - genutzt wird, zumal wir dann gleich Stunden mit dieser neuen Person verbringen müssen, was für uns alle unangenehm werden kann. Einen leichteren und ungezwungeneren Anlass hätte ich hier passender gefunden, und es hätte sicherlich einige Möglichkeiten gegeben, die Vorstellung so leichter zu machen und überhaupt mal herauszufinden, ob diese Vierer-Konstellation zusammenpasst.

Ich finde aber ganz generell, dass es sich nicht wirklich gehört, zu einer fixen Verabredung noch zwei weitere Personen mitzubringen, und wäre ich an seiner Stelle gewesen und hätte meinen Freund mitbringen wollen, dann hätte ich auch direkt bei der ursprünglichen Planung gefragt (!), ob ich meinen Freund vielleicht mitbringen könnte. Für mich ist es eine Frage des Anstands, dass ich einerseits eben frage, ob es für die anderen Teilnehmer in Ordnung ginge, wenn ich jemanden mitbringe und andererseits hätte ich direkt klar benannt, wen ich überhaupt mitbringen möchte und keine Show daraus gemacht, indem ich erst auf entsprechendes Drängen mit der Information rausrücke, wen ich nun eigentlich mitbringen will.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann in dieser Situation beide Seiten verstehen. Auf der einen Seite kann ich den Freund deines Partners verstehen, weil er euch eben seine Freundin vorstellen wollte. Dass diese nun direkt noch eine Freundin mitbringen muss, verstehe ich nicht so ganz, aber so hat sie sich wahrscheinlich einfach wohler gefühlt. Ich finde ein Essen eigentlich eine gute Gelegenheit, um jemanden kennen zu lernen.

Auf der anderen Seite kann ich dich aber auch gut verstehen, dass du nicht damit einverstanden warst, dass aus dem geplanten Essen für drei Personen nun plötzlich ein Essen für fünf Personen wurde. Ich hätte aber den Freund auch sofort gefragt, wer denn noch mitkommt, als er darum bat, den Tisch für vier, bzw. später dann für fünf Personen zu reservieren. Dabei hätte ich dann auch darauf hingewiesen, dass das Treffen doch nur für euch drei geplant war. Je nach Reaktion des Freundes hätte man dann ja noch ein separates Treffen vereinbaren können, um seine Freundin kennen zu lernen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wenn der Freund meines Partners mit mir gesprochen hätte, als er sagte, dass der Tisch für vier Personen reserviert werden soll, hätte ich ihn da bereits gefragt, wen er denn mitbringen möchte und ihm vermutlich schon vor dieser Frage gesagt, dass es mir lieber gewesen wäre, wenn wir zunächst mal die ursprüngliche Verabredung wie geplant hätten umsetzen können, also zu dritt. Allerdings wäre in dem Fall, dass er nur eine weitere Person mitbringen hätte wollen, relativ naheliegend gewesen, dass es sich hierbei um seine Freundin handelt, und das hätte ich ihm wiederum nicht „verbieten“ wollen, auch, wenn ich nicht begeistert davon gewesen wäre. Aber ich hätte sicherlich versucht, dafür Verständnis aufzubringen und ich wäre auch nicht abweisend zu irgendwem gewesen – das war ich gestern übrigens auch in dieser Fünferkonstellation nicht.

Allerdings hat der beste Freund meines Partners eben nicht mit mir gesprochen, sondern nur mit meinem Partner, sodass ich selbst immer nur von meinem Partner darüber informiert worden bin, was nun genau Stand der Dinge ist. Meine erste Frage war, ob dieser seinen Freund denn nicht gefragt habe, wen er denn noch mitbringen will, und als der Freund dann auf zwei Personen, die er mitbringen wollte, erhöht hat, habe ich meinen Partner außerdem gefragt, weshalb er seinem Freund denn nicht sagt, dass es reichlich eigenmächtig scheint, einfach weitere Personen hinzuzuladen, ohne einmal nachzufragen, ob uns das denn überhaupt recht wäre. Mein Partner war aber wohl ziemlich überrollt von diesen Ankündigungen seines Freundes und ich hatte außerdem das Gefühl, dass er Hemmungen hatte, hier mal etwas deutlicher zu werden.

Im Grunde genommen stört es mich wie gesagt kein bisschen, die Freundin dieses Freundes kennenzulernen, sondern mein Problem ist eher, dass ich es nicht sonderlich gut leiden kann, wenn man sich konkret verabredet und dann zu dieser Verabredung einfach jemanden mitnimmt, ganz egal, um wen es sich nun bei dieser weiteren Person handelt. Es gehört sich einfach nicht, lediglich anzukündigen, dass noch eine (oder zwei) weitere Person mitkommen wird, sondern wenn man schon angekündigt, dass noch jemand mitkommt, ohne zu fragen, ob das für die anderen Beteiligten in Ordnung ginge, dann gehört es wohl dazu, dass man auch aus freien Stücken sagt, wen man denn mitzubringen plant.

Ich selbst würde jedenfalls nicht auf die Idee kommen, einfach noch eine weitere Person zu einer Verabredung mitzubringen, ohne näher anzugeben, wer das sein wird und ohne die anderen Beteiligten erst einmal zu fragen, ob sie damit einverstanden wären oder irgendwelche – mir vielleicht gut nachvollziehbaren – Vorbehalte haben. Alles andere finde ich einfach unhöflich und ich kann mich auch nach wie vor nicht mit diesem Verhalten des Freundes anfreunde.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn ich mich mit jemandem verabrede und wir ganz klar abgemacht haben, dass wir uns nur zu zweit treffen, dann möchte ich auch niemand anderen dabei haben. Immerhin stelle ich mich dann ja auch darauf ein, die Person alleine zu treffen und für mich ist es eben etwas ganz anderes, wenn auf einmal mehrere andere Personen bei dem Treffen dabei sind. Immerhin ist es ja auch so, dass man zu zweit auch viel privatere Dinge besprechen kann, als wenn man beispielsweise zu viert ist.

Wenn ich mich beispielsweise mit meiner besten Freundin verabredet hätte, weil ich mit ihr über meine Beziehung sprechen wollen würde, dann wäre ich absolut entsetzt, wenn sie dann plötzlich anmerken würde, dass sie doch noch weitere Freundinnen von sich mitbringt. Immerhin würde ich ihr unter diesem Umstand dann auch keine privaten Sachen von mir erzählen wollen, wenn noch andere Personen dabei wären. Zudem wäre ich auch sehr enttäuscht, da ich womöglich auch gerne Zeit mit ihr alleine verbracht hätte. Wenn ich mich noch mit weiteren Freunden hätte treffen wollen, dann hätte ich ihr das schließlich gleich vorgeschlagen.

Generell habe ich nichts dagegen, wenn jemand noch weitere Freunde zu einem Treffen mitbringt. Auch finde ich es nicht schlimm, wenn eine Freundin ihren Partner zu einem Treffen mitbringt, wobei ich jedoch möchte, dass das gemeinsam abgesprochen wird. Ich möchte auf jeden Fall gefragt werden, ob das in Ordnung ist. Schließlich ist es auch einfach sehr unhöflich, ungefragt andere Leute mit zu einem Treffen zu nehmen und wenn ich eben nicht gefragt werde, dann könnte ich durchaus auch wütend reagieren.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Generell weiß ich schon gerne im Voraus, wer zu einem Treffen kommt. Trotzdem gibt es manchmal Fälle, in denen man nicht vorher Bescheid sagen kann. Aber in deinem einem Fall kommt es eben auch einfach stark darauf an, wo man sich trifft und wie viele ursprünglich erscheinen wollten. Wenn es so ist, dass wir einen Spiele-Abend machen und zwischen vier und sechs Leute zu mir kommen, empfinde ich es als nicht weiter schlimm, wenn jemand seine neue feste Freundin und eine Freundin von ihr mitbringen. Immerhin ist es eine gute Gelegenheit, dass man dann die Freundin eines Freundes beziehungsweise den Partner kennenlernt und ich finde, ein Spiele-Abend eignet sich auch ganz gut dafür.

Anders hingegen ist es, wenn es abgemacht war, dass man gemeinsam essen geht. Ihr wart ja im Endeffekt dann fast doppelt so viele Leute und du kanntest den Freund deines Freundes selbst kaum. Da würde ich auf gar keinen Fall eine weitere Person mitbringen und schon gar nicht zwei. Wenn der beste Freund deines Freundes euch seine neue feste Freundin hätte vorstellen wollen, wäre ein Pärchen-Date vielleicht besser gewesen, als wenn seine Freundin noch eine Freundin von ihr mitbringt. Immerhin lässt sie euch so erst recht keine Chance. Vielleicht hätte sie sich mit dir ja auch blendend verstanden? Diese Chance ist leider nun im Sande verlaufen.

Vor kurzem habe ich auch eine Freundin (A) nach einer langer Zeit getroffen und habe eine Freundin (B) von mir mitgenommen. A und ich haben uns in der Mensa verabredet und B hatte auch noch vor, jemanden in der Mensa zu treffen. Diese Person wäre aber 30 Minuten später gekommen. So habe ich mich spontan dazu entschieden, B kurz mitzunehmen und A fand das auch überhaupt nicht schlimm. Immerhin war B nur für eine kurze Zeit dabei und A ist auch ein sehr weltoffener Mensch. Aber im Prinzip finde ich, dass man auf jeden Fall miteinander abklären sollte, wie viele Leute zu einem privaten Treffen, außerhalb des eigenen Hauses beziehungsweise der eigenen Wohnung, kommen - auch finde ich es wichtig zu wissen, wer kommt.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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