Woher eine Nachhilfe 3. Klasse bekommen?

vom 29.06.2012, 16:28 Uhr

Mein Bruder ist nun in der dritten Klasse Grundschule. In Deutsch hängt er etwas hinterher, vor allem das Aufsatz schreiben ist eine Katastrophe. Mein Vater und und meine Mutter haben beschlossen, dass wir eine Nachhilfe für Deutsch besorgen. Unsere Frage ist nun, wie finden wir jemanden, der meinem Bruder wirklich etwas beibringen kann, denn einfach nur die Zeit absitzen, so soll es auch nicht sein. Gibt es irgendwo die Möglichkeit, geprüfte Nachhilfelehrer engagieren zu können? Gibt es da irgendwo eine Stelle, die solche Leute vermittelt?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde mich nicht an ein Nachhilfeinstitut wenden. Diese klingen zwar seriös und kompetent, stellen aber ohne jegliche Überprüfung jeden an, der irgendetwas studiert oder studiert hat. Ich würde ganz gezielt nach einer Grundschullehrerin Ausschau halten, die entweder in Mutterschutz oder schon in Rente ist. Alles andere bringt gar nichts. Dazu würde ich gezielt eine Anzeige in die Zeitung setzen, bzw. Zeitungsanzeigen daraufhin lesen. Man kann auch die Lehrerin deines Bruders fragen, ob sie jemanden kennt, der so etwas macht. Jemand, der sich nicht ganz speziell mit dem Deutschlehrplan in der dritten Klasse auskennt, kann mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.

Jungen haben oft Schwierigkeiten beim Aufsatz schreiben. Wenn es nur Aufsatz ist, würde ich sogar erst einmal gar nichts machen, sondern die Lehrerin machen lassen. Zu ihr hat dein Bruder Vertrauen. Wenn noch jemand hineinpfuscht und irgendetwas anderes erzählt als die Lehrerin, kommt dein Bruder völlig durcheinander und weiß nicht, wem er vertrauen soll. Wenn dein Bruder aber zusätzlich Rechtschreibprobleme hat, würde ich ihm innerhalb der Familie helfen. Das könntest doch du als große Schwester am besten übernehmen. Vielleicht zahlen deine Eltern dir vielleicht sogar Geld dafür, und du lernst auch noch etwas, was du vielleicht schon längst wieder vergessen hast.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Nachhilfe zu finden ist heute wirklich nicht schwer. Natürlich gibt es diese Nachhilfeorganisationen, heute eigentlich wirklich schon in nahezu jeder Stadt. Sie liegen meist relativ zentral, die Schüler kommen dorthin und es wird meist in der Gruppe gelernt, sie machen dort Hausaufgaben oder so und die Nachhilfelehrer gehen dann rum und beantworten fragen, klären allgemeine Fragen dann auch vor der ganzen Gruppe und so weiter und so fort. Im Ganzen ist das eine ganz praktische Angelegenheit, aber man kann hier immer meckern, dass nicht auf den einzelnen Schüler genug eingegangen wird. Dann gibt es noch die andere Art von Nachhilfe, viele meiner Mitschüler haben diese genutzt, als sie für das Abitur gelernt haben. Im ganzen schaut dass dann so aus, dass der Schüler einen festen Betrag zahlen muss (hier waren es 25 Euro) und dann darf er an sich den ganzen Tag (natürlich gibt es bestimmte Öffnungszeiten) dort bleiben, lernt und macht seine Hausaufgaben und fragt, wenn etwas nicht verstanden wird.

Diese Nachhilfe eignet sich in der Regel aber eher für Schüler, die sehr selbstständig und von sich aus lernen und für einen Schüler in der 3. Klasse ist das wohl eher nichts und ich würde sagen, dass auch die normale Nachhilfe, die ich zuerst erwähnt habe, nichts für diese Schüler ist. Ich würde hier eher zu einem privaten Nachhilfelehrer greifen. Jetzt kann man an sich auswählen, ob man lieber mehr oder weniger Geld ausgeben möchte. Möchte man weniger Geld ausgeben, dann kann man einfach an der Grundschule anfragen, am Gymnasium und mal die Zeitungsanzeigen durchgehen. Gymnasiasten geben in der Regel sehr häufig Nachhilfe und Deutsch ist kein großartig schweres Fach, deswegen würde ich hier einfach einen Gymnasiasten Nachhilfe geben lassen. In der Regel zahlt man hier pro Stunde nicht besonders viel und viele Gymnasiasten wenden sich auch von sich aus an die Grundschulen und bieten dort ihre Nachhilfe an, so dass es dort dann Aushänge gibt oder man sich an das Sekretariat wenden kann, wenn man jemanden braucht.

Das halte ich an sich immer noch für die beste Lösung, denn als Gymnasiast in der zehnten Klasse oder auch älter, ist man für die Nachhilfe an einem Grundschüler bestens geeignet, so sehe ich das zumindest. Die paar Sachen, die man in Deutsch in der Grundschule macht, braucht man sich als Gymnasiast gar nicht anzuschauen und ich denke, dass solche Schüler dann auch mehr oder weniger auf den ersten Blick feststellen würden, wo genau das Problem liegt. Alternativ kann man sich im Internet oder auch wieder durch Zeitungsanzeigen an private Nachhilfelehrer wenden, etwa Stunden oder pensionierte Lehrer und so weiter. Der Nachteil hier ist meist der höhere Stundenlohn, der sich meiner Ansicht nach nicht lohnt, weil man wirklich nicht studiert haben muss, um einem Grundschüler Nachhilfe zu geben. Auch finde ich, dass sich Schüler eher eignen, um Schülern Nachhilfe zu geben.

Letztendlich würde ich es also wirklich so handhaben, dass ich an der Grundschule anfragen würde, ob sie eine Liste von potentiellen Nachhilfelehrern hätten, bei uns lief das nämlich immer über solche Listen im Sekretariat. Ist das nicht geben, würde ich mich an ein Gymnasium in der Nähe wenden und dort anfragen. Die Lehrer geben die Anfragen in der Regel immer sehr schnell weiter und es melden sich viele Schüler, so dass man hier keine Probleme haben sollte, eventuell findet man schon vorher was in der Zeitung, auch hier wird häufig Nachhilfe angeboten. Ich würde hier auch gar nicht darauf schauen, für welche Klasse die Nachhilfe gedacht ist, denn wer für die 8., 10. und die Oberstufe Nachhilfe geben kann, der kann auch einen Grundschüler unterrichten.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Gerade, wenn es um das Schreiben von Aufsätzen geht, was für mich auch immer einschließt, dass es den Kindern entweder an Fantasie, oder an der Gabe zur Formulierung eines zusammenhängenden Textes mangelt, stellt sich mir immer ganz automatisch die Frage, ob diese Kinder genug lesen, denn dadurch entwickeln sich zumindest oft ein allgemeines Sprachgefühl und der richtige Riecher dafür, wie eine Erlebniserzählung auszusehen hat. Dass soll nun nicht heißen, dass ich deinem Bruder rate, viele Bücher zu lesen, und ihr euch dann die Nachhilfe und jegliche Bemühungen sparen könnt, weil er die Kunst der Aufsätze dann spielend und von ganz alleine lernt, ich sage nur, dass regelmäßige Lektüre geeigneter Bücher oft sehr unterstützend wirken kann und man den Jungen in diesem Bereich möglicherweise stärker animieren könnte, sollte dies noch nicht erfolgt sein. Vielleicht würde ihm ja der Besuch einer Bibliothek Freude bereiten?

Darüber hinaus denke ich, dass man gerade Aufsätze auf vielfältige Weise trainieren kann. Möglich wäre natürlich, eine ehemalige Grundschullehrerin mit dieser Aufgabe zu betrauen, wie Anlupa schon vorschlug, allerdings würde ich es durchaus auch bei diversen Nachhilfeinstituten versuchen, die Schülerhilfe fiele mir da beispielsweise ein. Ihr hättet dort den Vorteil, dass es die ersten beiden Nachhilfestunden gratis gibt und ein Elternteil dabei sein kann, um sich den Unterricht anzusehen und dessen Qualität zu beurteilen. Wenn ihr also anschließend der Meinung seid, dieser Nachhilfelehrer wäre ungeeignet, ist euch noch keinerlei Nachteil daraus entstanden. Abraten würde ich gerade in diesem Fall davon, ältere Schüler mit dieser Aufgabe zu überfordern. Da ich selbst über lange Zeit hinweg Nachhilfe in diversen Fächern gegeben habe, kann ich dir sagen, dass ich maßlos überfordert gewesen wäre, einem Kind in einer Stunde wöchentlich Sprachgefühl beizubringen, weil meine Qualifikation dafür absolut nicht ausgereicht hätte. Ich war schon immer eine gute Schülerin und das Verfassen von Texten ging mir leicht von der Hand, ich hätte einem Grundschulkind wenig dazu erklären können und denke daher, dass diese Tätigkeit einer ausgebildeten Kraft überlassen werden sollte.

Was ich mir auch vorstellen kann, wäre eine ausführliche Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin, insofern diese einwilligt. Ich könnte mir vorstellen, dass der Junge zu Hause Aufsätze verfassen kann, die von der Lehrerin korrigiert werden könnten. Alleine, wenn man die korrigierten Texte dann noch einmal ins Reine schreibt und die gemachten Fehler ausmerzt, kann das schon viel bewirken. Darüber hinaus wäre abzuklären, inwieweit der Rest der Klasse mit Problemen dieser Art zu kämpfen hat. Vielleicht könnte man auch im regulären Deutschunterricht noch einmal auf diese Schwierigkeiten eingehen und ein ausführliches Aufsatztraining mit den Kindern durchführen?

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also für Aufsätze braucht man doch noch keine Nachhilfe. Das sollten die Eltern schon noch allein mit dem Kind üben können. In der dritten Klasse müssen die Aufsätze auch noch nicht lang sein. Daher reicht es, wenn man deinem Bruder ein Thema vorgibt und er dazu fünf Sätze bilden soll. Diese schreibt er dann ohne Hilfe auf und danach kann man zusammen schauen wo man verbessern kann.

Viele Kinder in dem Alter fangen alle Sätze mit "Ich" an. Da sollte man ihn auch auffordern es erst mal mündlich anders versuchen. Schafft er es nicht, kann man natürlich Denkanstöße geben, wie man einen Satz entsprechend umstellt. Zumindest habe ich mit meiner Tochter über diese Variante gute Fortschritte erzielen können und das ohne Nachhilfe, welche in meinen Augen in dem Alter reine Geldverschwendung wäre.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich würde erst einmal schauen, worin genau das Problem des Jungen besteht. Hier kann ein Elterngespräch mit der Deutschlehrerin helfen. Diese kann Tipps geben und auch Anregungen wie was geübt werden kann. Denn: In der dritten Klasse muss man ja nicht wirklich Nachhilfe bekommen, wenn es in der Schule nicht so ganz klappt.

Gerade Aufsätze kann man wirklich so super zu Hause üben. Klar muss man sich da als Elternteil auch einmal Zeit nehmen. Die Rechtschreibung ist Übungssache, außerdem darf das Kind sicher auch Nachschlagewerke zu Hilfe nehmen, zumindest meine beiden Kinder durften das schon in der Grundschule.

Wenn es an der Formulierung hakt, dann sicher nicht nur bei den Aufsätzen sondern auch sonst. Und da kann man dann schon im Alltag ganz gut eingreifen und bei Bedarf korrigieren. Das einzige, was meines Erachtens schwer einzuüben ist, ist einen Aufsatz zu bestimmten Themen einzuüben. Da kann dann aber wieder der Deutschlehrer helfen, der einen Überblick über die gängigen Themen hat.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich halte von Nachhilfeinstituten nicht allzu viel. Ich bin selbst Grundschullehrerin und habe oft nur schlechte Erfahrungen gemacht. Da sitzen dann fünf Kinder aus unterschiedlichen Jahrgängen oder verschiedenen Fächern. Das kostet ja auch nicht wenig. Ein Tipp, wenn ihr eine Universität in der Nähe habt, einfach mal einen Aushang machen und nach Studenten schauen. Die geben oft gute und günstige Nachhilfe.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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