Temporärer Schulausschluss als Konsequenz bei Fehlverhalten?
In einem anderen Thread hatten wir es ja gerade über die Sinnlosigkeit oder auch Sinnhaftigkeit bestimmter Strafarbeiten und deren Wirksamkeit. In diesem Zusammenhang ist mir ein ehemaliger Mitschüler eingefallen, der, damals in der Mittelstufe, schon so einige Missetaten auf dem Kerbholz hatte, angefangen von konsequent nicht gemachten Hausaufgaben, über Verspätungen, Beleidigung von Lehrern und Mitschülern sowie diverser Gewaltausschreitungen. Wie auch immer, nachdem zahlreiche Verweise keinen so rechten Nutzen zeigten, gab es einen Disziplinarausschuss und der Schüler wurde für sein Fehlverhalten mit einem zweiwöchigen Schulausschluss bestraft. Auf Wunsch konnte er vor Beginn der Schulzeit, also vor 8.00 Uhr, Aufgaben für zu Hause abholen, das war aber wohl freiwillig und weitere Konsequenzen gab es nicht, außer eben, dass er sich während des laufenden Schulbetriebs vom Gelände fernhalten sollte.
Irgendwie ist mir die Sinnhaftigkeit dieser Strafe bis heute noch ein Rätsel. Gut, es geht wohl hier hauptsächlich darum, als Strafe den kompletten Stoff zu versäumen, aber rührt das einen Schüler, der nie Hausaufgaben macht und ohnehin auf der Kippe steht, denn wirklich? Mag sein, dass diese Strafe auch durchgeführt wurde, um den Mitschülern ein wenig Ruhe zu verschaffen, aber heiligt der Zweck hier die Mittel? Was haltet ihr von dieser Konsequenz? Denkt ihr, dass sie sinnvoll ist, oder seid ihr eher meiner Meinung, dass sie für einen unmotivierten Schüler höchstens der Freibrief zum Schwänzen ist? Kennt ihr vielleicht jemanden, der durch diese Konsequenz „geläutert“ wurde?
Diese Strafe ist eine sehr harte Strafe, weil sie direkt vor der Entlassungsandrohung aus der Schule steht. Sie ist also sinnvoll und sehr ernst zu nehmen. Den Unterrichtsstoff, den der Schüler versäumt, muss er selbstständig erlernen, er kann auch durchaus darüber abgefragt werden und eine Note bekommen. Wenn es der Schüler als Freibrief zum Schwänzen sieht, wird er wohl bald dauerhaft schwänzen dürfen. Erst dann sehen viele ein, was sie an der Schule haben. Manchmal muss es wohl so weit kommen, damit die Leute vernünftig werden.
Anlupa, dass der zwangsläufig abwesende Schüler den Stoff zu Hause vorbereiten sollte, ist mir natürlich auch klar, trotzdem sehe ich die Sinnhaftigkeit nicht, auch wenn er nicht von Prüfungen befreit wird und über den versäumten Unterricht abgefragt werden kann. Mal ehrlich, gehen wir von einem Schüler aus, für den die Schule keinen hohen Stellenwert hat und der allenfalls die Absicht hegt, das Schuljahr irgendwie zu bestehen; die Noten sind ihm völlig egal. Ich zumindest kann mir nicht vorstellen, dass dieser Schüler zu Hause lernt, vielmehr wird er das Risiko in Kauf nehmen, dann eben mal in eine mündliche Abfrage zu rasseln. Und selbst wenn zu Hause gelernt wird. Ich bin eine sehr fleißige Schülerin und denke mir oft, dass ich das alles zu Hause viel schneller lernen könnte und nicht Ewigkeiten in der Schule sitzen müsste; was wir im Unterricht gemeinsam erarbeiten, hätte ich, zumindest in den meisten Fächern, zu Hause deutlich schneller und effektiver selbst gelernt, und das ganz ohne Langeweile. Für mich wäre diese Strafe also fast eine Art Belohnung, obwohl ich immer Wert auf gute Noten gelegt habe, wie ergeht es dann erst jemandem, der nur durchkommen möchte und die Schule als Übel ansieht?
Natürlich ist mir auch bewusst, dass es sich bei dieser Konsequenz sozusagen um die Vorstufe zur Entlassung handelt, aber trotzdem empfinde ich das nicht unbedingt als sinnig, zumal diese Androhung nach Ende des Schuljahres ohnehin aufgehoben oder zumindest abgemildert wird, wenn nichts mehr vorgefallen ist. Und selbst, wenn man dann eben von der Schule fliegt? Hier in Deutschland herrscht die Schulpflicht vor und wer sich daneben benimmt, wird lediglich von Schule zu Schule geschoben, eine adäquate Schulbildung wird er immer erhalten können. Wo ist also das Problem? Versteht mich nicht falsch, ich verstehe die Machtlosigkeit der Schule und auch den Wunsch, einen gewissen Schüler in seine Schranken zu weisen oder ihn zumindest dieser Schule zu verweisen, aber ich verstehe nicht, wie stolz man damals auf diese Konsequenz war, das wirkte beinahe so, als sei man sich damit sicher, den Schüler diszipliniert zu haben; und das kann ich bei einer Strafe, die für mich eher nach einer Belohnung klingt, nicht wirklich nachvollziehen.
Ich hatte schon einmal diese Strafe bekommen, weil ich mich in der Schule daneben benommen hatte. Ich musste damals jeden morgen in die Schule kommen und mir Arbeitsblätter abholen, die wir in dem Laufe des Tages durchnehmen würden. Diese musste ich dann allein zu hause bearbeiten.
Wirklich schlimm fand ich diese Strafe tatsächlich nicht. Ich hatte zwar diese Aufgaben. Allerdings waren diese innerhalb kürzester Zeit erledigt und dann hatte ich eben den Rest des Tages frei.
Ich kann den Themenersteller auf jeden Fall verstehen und auch ich finde, dass diese Strafe keinen wirklichen Sinn ergibt. Ob sie jetzt kurz vor dem endgültigen Schulausschluss steht, ist doch eigentlich egal. Der Schüler empfindet das mit Sicherheit nicht schlimm, wenn er nur kurz morgens in der Schule etwas abholen muss.
Ich habe diese Strafe auch schon verhängt. In diesem Fall ging es v.a. um den Schutz der anderen Schüler. Dieser Schüler war so von der Rolle, dass er andere Kinder verletzte oder Sachgegenstände zerstörte. Dieser Junge musste zum Schutz der anderen zu Hause bleiben.
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