Ab wann Freundschaftsbuch?

Ich habe mein erstes Freundschaftsbuch in der Grundschule bekommen. Es handelte sich dabei um ein gebundenes Buch, in dem nach verschiedenen Daten gefragt wurde. Jeder hatte eine Doppelseite zur Verfügung, die alle unterschiedlich gestaltet waren. Jeder konnte dann ein Bild von sich einkleben und verschiedene Fragen beantworten. Neben Name, Alter und Adresse gab es noch weitere Angaben, die man machen konnte. Damals hatte eigentlich fast jeder so ein Buch und lies alle hineinschreiben. Auch ich habe dann alle meine Freunde und auch die beiden Klassenlehrerinnen hineinschreiben lassen.

Das Buch habe ich mir bis heute aufgehoben und blättere manchmal noch melancholisch darin herum. Einige meiner alten Klassenkameraden kenne ich noch heute und ich finde es sehr lustig zu sehen was aus ihnen geworden ist. Man kann beispielsweise ihre Berufswünsche von damals mit dem heutigen Zustand vergleichen und dazwischen liegen manchmal Welten. Außerdem kann man gut sehen, wie sich Geschmäcker und Einstellungen in der Vergangenheit geändert haben.

Ich würde meinem Kind später auch mal so ein Freundschafsbuch kaufen, wenn es in der Grundschule ist. Das ist einfach eine tolle Erinnerung und ich bin sehr froh, dass ich damals eines hatte und heute noch darin blättern kann. Im Kindergarten finde ich ein solches Buch noch nicht so sinnvoll, da die Kinder in der Regel noch nicht richtig schreiben können und daher würde ich bis zur Grundschule warten.

Heutzutage gibt es schon Kindergartenfreundschaftsbücher, natürlich schreiben da die Eltern rein. Ich finde es süß, meine Tochter hat auch eins und später sind es bestimmt schöne Erinnerungen, wenn man die Kleinen nochmal sieht. Ich fülle es aber immer mit meiner Tochter zusammen aus, d.h, sie diktiert mir, was ich schreiben soll und was nicht. Dazu kommt dann noch ein selbstgemaltes Bild, was bei 3-4-Jährigen auch sehr interessant sein kann, wenn man sich das in 10-15 Jahren nochmal anschaut.

Ich selbst habe noch das gute alte Poesiealbum und lese immer wieder gerne darin. Vor kurzem habe ich auch einzelne Einträge bei Facebook veröffentlicht, weil ich mit den Personen noch heute da befreundet bin. Das waren schöne Erinnerungen und einen Lacher wert. Ich habe auch meine Lehrer reinschreiben lassen und erinnere mich so heue noch gerne an sie. Schade, dass das Poesiealbum anscheinend im Moment nicht mehr sehr beliebt ist.

Ich hatte mein erstes Freundschaftsbuch in der Grundschule. Etwa in der zweiten oder dritten Klasse ist es in Mode gekommen, so ein Buch zu besitzen und fast alle meiner Klassenkameraden hatten so eines, so dass ich dann auch eines haben wollte. Das fand ich eigentlich einen idealen Zeitpunkt, da man in der zweiten oder dritten Klasse auch schon ordentlich selbst schreiben musste, ohne dass die Eltern helfen mussten. Außerdem wollte ich auch meine Freunde aus der Grundschule unbedingt in dem Buch verewigt haben.

Als ich dann auf die Realschule gekommen bin, habe ich dann recht schnell ein zweites Buch gehabt. Das Freundschaftsbuch aus der Grundschule war mir dann auch schon viel zu kindisch und die Schriften sahen alle auch noch sehr kritzlig aus. Außerdem habe ich da auch völlig neue Klassenkameraden gehabt und von daher wollte ich da eben auch ein neues Buch haben.

Im Prinzip finde ich, dass es gut ist, wenn man dem Kind etwa in der zweiten oder dritten Klasse ein Freundschaftsbuch kauft. Da können die Kinder auch schon richtig lesen und schreiben und da hat das dann auch mehr Sinn. Allerdings ist es andererseits auch sehr schön, wenn man seine Freunde aus dem Kindergarten irgendwie festhalten kann. Dabei können die Eltern dann ja auch mit dem Ausfüllen des Buches mithelfen und von daher sieht das dann auch ordentlich aus. Allerdings würde ich dann für die Grundschule wieder ein neues Buch besorgen und ich finde es schön, wenn man die einzelnen Lebensabschnitte voneinander trennt. Das ist dann auch schöner, wenn man sich später an alte Zeiten erinnern möchte.

Ich hatte nur ein Poesiealbum für Gedichte, ein Freundealbum hatte ich nie. Im Kindergarten halte ich das aber noch für zu verfrüht. Ich würde meinem Kind so ein Buch frühestens in der Grundschule schenken, wenn es selbst schon schreiben kann. Poesiealben finde ich jedenfalls immer noch schöner, weil mehr Kreativität von den Freunden gefordert ist und man so auch sieht, was man ihnen bedeutet.