Bei Kindergeburtstagen als Erwachsener ständig dabei sein
Aus meiner eigenen Kindheit kenne ich es noch so, dass wir an Kindergeburtstagen uns meistens allein beschäftigt haben. Zwar gab es auch mal angeleitete Spiele, aber in der Regel waren wir eben allein und sind auch allein zur Schnitzeljagd und zum Klingelstreich gegangen und so weiter. Meine Mutter hat nur mal zwischendurch reingeschaut, ob alles in Ordnung war und auch von anderen Kindern, auf deren Kindergeburtstagen ich gewesen bin, war es der Fall.
Gehe ich von heutigen Kindergeburtstagen aus, scheint es eher so, dass die Eltern rund um die ganze Zeit da sind und quasi den Animateur geben. Mit einer Schnitzeljagd ist es heute auch nicht mehr getan, es muss schon mehr sein - ein Event jagt das nächste und die Ansprüche werden immer größer. Aber ich schweife ab, es gibt genügend Dinge, die sechs- und siebenjährige im Grunde auch allein oder ohne viel Aufsicht machen könnten, was allerdings wohl nicht mehr so gern gesehen wird.
Wie war und ist es bei Euch? Könnt Ihr Euch noch an die eigenen Geburtstage erinnern und ob Eure Eltern da stets anwesend waren? Wie sieht es heute bei den eigenen Kindern aus?
Bei meinen Geburtstagen und bei den Kindergeburtstagen meiner Freunde waren meine Eltern früher nicht immer dabei. Natürlich waren sie anwesend, aber sie haben nicht permanent zugeschaut und auf uns aufgepasst, wenn wir gespielt haben. In der Zeit haben sie beispielsweise schon etwas anderes vorbereitet oder auch den Kaffeetisch abgeräumt. Sie kamen dann immer mal wieder um zu schauen, ob auch alles in Ordnung ist und das war auch in Ordnung so.
Ob ein Erwachsener bei Kindergeburtstagen grundsätzlich immer dabei sein sollte, könnte ich so gar nicht pauschal sagen. Das hängt ja von vielen Faktoren ab. So kommt es sicher massiv auf das Alter der Kinder an, die Gruppenzusammensetzung (kennen sich alle?), die Umgebung (im Haus, im Garten oder aber auf einem Spielplatz), den Ablauf des Geburtstags (welche Spiele) usw. usf. Unter bestimmten Umständen ist es eben wirklich so, dass mindestens ein Erwachsener nicht fehlen darf. Außerdem würde ich im Normalfall auch von zwei Erwachsenen ausgehen, die ein (kleines) Geburtstagskind über die Geburtstagsfeier begleiten (zusammen mit den Gästen).
In dem von dir angesprochenen Alter von sechs bis sieben Jahren würde ich mir jedenfalls wenig einfallen lassen können, was diese Kinder ohne Streit, Tränen und Ausschluss von Einzelnen alleine machen könnten. Wobei ich hier von einer Gruppe von mindestens sieben oder acht Kindern ausgehe. Hier, eben in dem Alter und eben der Gruppenstärke, ist es zwingend notwendig, dass eine erwachsene Person (wobei eigentlich beide Elternteile zuständig wären!) anwesend ist und die auch ein gewisses Programm verfolgt.
Das Programm muss dann nicht "Eventgetrieben" sein, so dass immer spektakulärere Spiele oder Aktionen geplant werden. Aber allein ein Fangen-Spiel kann hier außer Kontrolle geraten, wenn ein Kind für den Nachmittag von den anderen zum Außenseiter erklärt wird. Außerdem besteht ohne Anleitung auch die Gefahr, dass einzelne Gäste sich anderen Dingen widmen und so den Faden verlieren oder aber die Bindung an den Rest der Geburtstagsgesellschaft.
Ehrlich gesagt wüsste ich heute auch nicht, ob ich eine solche Gruppe von Kindern auch alleine zu einer Schnitzeljagd schicken würde. Ganz davon abgesehen muss die ja letztlich auch von einer Dritten Person organisiert werden! Und was die "Klingestreiche" angeht, würde ich - auch wenn es spießig wirkt - dies nicht nur nicht unterstützen, sondern sogar vehement dagegen vor gehen. Denn welchen Spaß sollen Kinder daran haben, wenn sie wildfremde Menschen u.U. ganz erheblich stören?
Ich kann mich auch noch gut an etliche Kindergeburtstage erinnern, wobei man natürlich immer klar fragen muss, bis zu welchem Alter ein Kindergeburtstag denn nun wirklich noch ein "Kinder"-Geburtstag ist, und ab wann nicht mehr. In wie weit die Eltern bei einem solchen Kindergeburtstag das Ruder in die Hand nehmen, hängt meiner Erfahrung nach immer davon ab, wie alt die Kinder zum einen sind, was geplant ist und natürlich in welchem Umfeld der Kindergeburtstag gefeiert wird.
Ich selbst habe zum Beispiel beide Formen von Geburtstagen erlebt, sowohl mit etlichen Unternehmungen als auch ein "Spielenachmittag" im Kinderzimmer von Freunden. Bei letzterem müssen Eltern wohl eher nicht anwesend sein und es wird vollkommen ausreichen, wenn man alle paar Stunden mal den Kopf ins Zimmer streckt und guckt, ob alle noch am Leben sind . Wenn jetzt aber schon etwas größeres mit Unternehmungen geplant ist - Ich erinnere mich zum Beispiel auch an Schnitzeljagden oder Nachmittagen im Eissportzentrum beim Schlittschuhefahren. Hier müssen dann Eltern meist doch eher anwesend sein, besonders bei noch kleineren Kindern, allein schon wegen der Aufsichtspflicht und damit solche Geburtstage nicht in völligem Chaos enden.
Zu der Sachen mit den Klingelstreichen wurde glaube ich schon alles gesagt oder? So etwas sind eben Kinderstreiche für die man sich später schämt wenn man älter ist und mal darüber nachdenkt - Warum sollten Eltern hier großartig anwesend sein? Die Vorstellung ist zwar wirklich lustig, in der Realität würden hier aber Eltern den Kindern doch wohl eher den Spaß verderben. Aber wenn Kinder alt genug für Klingelstreiche sind, sind Eltern meiner Meinung nach auch langsam nicht mehr nötig um Rund um die Uhr ein Blick auf die Kinder zu werfen.
Bezüglich des Klingelstreichs - ich denke heute, dass so etwas immer weniger stattfindet. Bei unseren Kindergeburtstagen war es einfach ein Muss, abends mit der Truppe loszuziehen. Man kannte jedoch auch seine Pappenheimer, bei denen man problemlos klingeln konnte und Leute, die man eher hat meiden sollen, zudem wohnten wir in einer ebenfalls ländlichen Gegend, und dort war es weit verbreitet. Heute würde ich aber eine Kindertruppe nicht mehr allein losziehen lassen, vor allem am Abend nicht, das stimmt schon. Allerdings hat es mit Spießigkeit nichts zu tun, auch, wenn es damals anders war.
@derpunkt, ein wenig einfallen lassen ist nachvollziehbar, ja, aber man muss wohl nicht nur den gesamten Tagesablauf dabei durchplanen oder so war es eben damals nicht bei uns gewesen. Ich weiß, dass sich da diesbezüglich schon einiges geändert hat, aber meistens waren wir doch auf uns allein gestellt und bei den letzten Kindergeburtstagen, bei denen ich dabei gewesen bin, als Erwachsener, so wollten die Kinder auch mal unter sich sein. Ich kann mich jetzt auch nicht daran erinnern, dass da geweint wurde oder man traurig war - die Geburtstage umfassten bei uns immer so sechs, sieben Kinder.
Es kommt halt auch darauf an, wann das Kind feiert und wie alt es ist. Als ich kleiner war, war schon immer zumindest jemand in der Nähe. Wie schnell hampeln die Kinder doch mal rum und dann fällt eins hin und tut sich mal doch schlimmer weh, als gedacht. Da kann man es sich als Elternteil gar nicht leisten, dass was passiert und man nicht dabei war.
Ich habe im Winter Geburtstag und mein Bruder auch (bei uns war es normal, dass wir jeweils beim Fest des anderen dabei waren bis zu einem gewissen Alter) und da kann man nicht viel draußen machen. Wir waren dann recht oft Kegeln oder auch mal im Schwimmbad. Es ist wohl klar, dass man Kinder da auch nicht allein und unbeaufsichtig lassen kann - selbst wenn die das mal wollen. Mich hat das ehrlich gesagt so nie gestört.
Ich erinner mich eigentlich nur an einen Geburtstag. Da waren wir daheim und wir Mädels haben Sachen anprobiert und Modenschau gemacht. Da waren wir allein im Zimmer, haben meine Eltern und Verwandten aber als Jury benutzt und denen dann unsere Outfits gezeigt. Das dürfte aber dann so ziemlich die einzige Situation gewesen sein, wo wir wirklich mal allein waren - und da hätte halt auch jederzeit jemand ins Zimmer kommen können, wenn ein Kind geweint hätte oder so. Also außer Reichweite war da auch niemand.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass damals an unseren Geburtstagsfeiern mit anderen Kindern und auch bei den Geburtstagsfeiern, die von Freunden veranstaltet wurden, immer die Eltern anwesend waren. Meistens waren es die Mütter, die die Spiele, die gemacht wurden und die meistens mit irgendeiner Belohnung für den oder die Sieger gekrönt waren, überwacht und durchgeführt haben. Jedenfalls war ständig irgendeine Aufsicht um uns herum, mit einer Ausnahme vielleicht, und die war die Essensvor- bzw. -zubereitung, während derer wir Kinder uns meistens allesamt im Garten aufgehalten haben, bis es dann endlich soweit war. Nach dem Abendessen war dann der Kindergeburtstag auch in der Regel vorbei und die Kinder wurden wieder abgeholt.
Bei Geburtstagsfeiern meiner Neffen war es bisher so, dass die Feiern nicht selten in einem solchen Kinderspieleland abgehalten wurden, die total überteuert sind. Hier war ebenfalls grundsätzlich meine Schwester als Aufsichtsperson mitanwesend, was allerdings klar ist, da das den Vorschriften der jeweiligen Einrichtungen entspricht und so auch vorgeschrieben ist. Bei Geburtstagsfeiern, die zu Hause bei meiner Schwester abgehalten wurden, lief es dann wiederum ähnlich wie bei uns zu Hause, allerdings gab es da doch etwas mehr freien zeitlichen Raum für die Kinder, in dem sie sich mit irgendetwas anderem beschäftigt haben und dafür Grüppchen gebildet wurden, die sich überall in der Wohnung aufhielten. Da die Platzverhältnisse bei meiner Schwester allerdings nicht sonderlich unbeengt waren, war sie auch insofern immer als Ansprechpartnerin irgendwo in der Nähe, wenn auch nicht wirklich direkt nebendran.
Eigene Kinder habe ich nun noch nicht, aber ich fand die Kindergeburtstage aus meiner eigenen Kindheit eigentlich immer ganz toll und mochte es auch sehr, als die Mutter eines Mädchens aus meiner Klasse, zu deren neuntem oder zehnten Geburtstag ich eingeladen war, mit uns allen in ein Spaßbad fuhr. Die Mutter war damals mit einer kleinen Schar Kinder wirklich vollkommen alleine und ich frage mich heute, wie sie das gemacht hat, denn ich finde das doch ganz schön mutig, wo sie immerhin ein nicht gerade kleines Stück Verantwortung getragen hat und ja auch wirklich sonstwas hätte passieren können, zumal wir es damals allesamt faustdick hinter den Ohren hatten. Es hat dennoch gut geklappt und ich fand es als Kind auch überhaupt nicht störend, dass immer ein Elternteil bei diesen Feiern anwesend war, eher im Gegenteil. So wusste man als Kind wenigstens, dass jeder irgendwie eingebunden wird und sichergestellt ist, dass alles gerecht und geordnet abläuft, das fand ich ganz in Ordnung so.
Als ich Kind war, waren die Mütter schon mit dabei. Es gab Spiele mit Anleitung der Mutter und dann konnten wir auch mal miteinander einfach so spielen. In der Zwischenzeit hat die Mutter dann das Essen vorbereitet. Heute ist es meiner Meinung nach auch nicht anders. Man hat bestimmte Spiele, die man mit den Kindern macht, aber sie haben auch Zeit, wo sie einfach miteinander spielen können, die Geschenke ausprobieren. Als Mutter brauche ich auch solche Zeit, denn das Essen macht sich nicht allein, der Tisch muss gedeckt und abgeräumt werden. In dieser Zeit bin ich in der Wohnung, habe die Kinder aber nicht ständig unter Beobachtung.
Kinder wollen auch mal unter sich sein. Diese Zeit brauchen sie und die gebe ich ihnen auch. Aber sie möchten eben auch gerne etwas machen, was man nicht jeden Tag macht. Dazu überlege ich mir immer etwas schönes. Oft basteln wir etwas und dann gibt es noch ein Theaterstück von mir gespielt und noch Rätsel- oder Aktionsspiele. So ähnlich hat es meine Mutter früher auch gemacht, wobei wir damals noch nicht so viele Möglichkeiten hatten.
Meine große Tochter war einmal bei einer Freundin eingeladen. Die Mutter ist mit den Kindern zu jemandem gefahren, der Kerzen mit den Kindern gefertigt hat. Das ist für Kinder eine schöne Erfahrung, die man nicht jeden Tag macht. Insofern finde ich das eine schöne und gelungene Idee. Mehr muss es nicht sein.
Meine Eltern waren auch recht lange bei den Kindergeburtstagstagen dabei, auch wenn sie nicht immer sichtbar waren, so doch im Hintergrund, auch wenn man das als Kind eher nicht wahrgenommen hat. Das ist aber einfach die Wahrnehmung der Kinder und wenn man die eigenen Eltern befragt werden sie die kindliche Wahrnehmung doch noch einmal korrigieren.
Bei meinen Kindern halte ich es ähnlich: als sie noch jünger waren, war ich präsenter, mit steigendem Alter bleibe ich mehr und mehr im Hintergrund. Ganz allein würde ich die Kinder aber nie lassen, auch wenn sie das manches Mal denken. Dazu sind sie dann aber doch noch zu jung; selbst mit 11 Jahren empfinde ich das so. Denn auch in diesem Alter muss man ab und an vermittelnd eingreifen oder aber den Kinder Anregungen liefern.
Sicher muss man dabei nicht die komplette Feier durchplanen. Allerdings bin ich eher so ein Typ, der schon einen Plan hat und den roten Faden auch den Kindern mitteilt. Dazwischen ist dann immer noch jede Menge Zeit für freies Spiel. Aber je mehr Kinder auf einer Feier sind, desto größer ist die Gefahr der Grüppchenbildung und dann ist es einfach schöner, wenn man den Kindern dann wieder eine Beschäftigung vorschlagen kann. Wobei es bei uns dann eher der Fall ist, dass die Kinder selbst zu mir kommen und fragen, wann denn dies oder das gespielt wird.
Ich bin bei den Kindergeburtstagen meiner Kinder zwar anwesend, werde in aller Regel aber eher weniger gebraucht. Ich bin aber stets in Reichweite, falls doch mal etwas passiert oder eine Streitsituation eventuell doch geschlichtet werden muss. Oder auch dann, wenn ich als Spielpartner gebraucht werde, so was freut mich insgeheim nämlich doch immer. Ich muss aber dazu sagen, dass wir eher selten innerhalb unseres Hauses feiern. Vielmehr ist es meistens so, dass wir mit den Gästen einen Indoorspielplatz oder ähnliches besuchen.
Die Kinder haben dann eine feste Anlaufstelle wie den Geburtstagstisch können sich aber innerhalb des Geländes meist frei bewegen. Erfahrungsgemäß scheint es ihnen so deutlich mehr Spaß zu machen, als auf einem von Elternhand durchgeplanten Kindergeburtstag mit allerhand Spielen. Und ich bin ehrlich, ich schätze es, im Anschluss nicht mein ganzes Haus vom Chaos befreien und aufräumen zu müssen und tagsüber meist meine Ruhe zu haben .
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