Kind hat nach Feueralarmübung fürchterliche Angst....
Das Kind von A ist 7 Jahre alt und im ersten Schuljahr. Sie kommt im Sommer in die 2. Klasse. Am Anfang der ersten Klasse wurde eine Feueralarmübung gemacht. Diese wurde angekündigt und den Kindern wurde erklärt, was sie machen müssen. Im Laufe des Schuljahres ist es dann so gewesen, dass immer mal wieder darüber gesprochen wurde, was man macht, wenn in der Schule ein Feuer ausbricht und der Alarm los geht.
Vor einer Woche war es dann soweit und der Feueralarm ging los. Aber diesmal ohne direkte Anmeldung. Viele Kinder waren so geschockt, dass sie auch anfingen zu weinen und sich wohl auch gegenseitig hochschaukelten. Manche Jungs malten dann auch lauthals aus, was passiert, wenn die Schule abbrennt und man nicht gerettet werden kann. Fantasie der Kinder eben.
Nun wacht das Kind von A jede Nacht weinend auf und meint, dass das Haus brennt oder die Schule brennt. Sie meint, dass sie den Alarm gehört hat und schnell weg muss, damit sie nicht verbrennt. Für das sensible Kind war der Alarm ein Schock. Wie kann das Kind diesen Schock überwinden? Ist es notwendig, dass man einen Psychologen aufsucht? A hat mit der Lehrerin gesprochen. Diese meint aber, dass sie das noch nie erlebt hat und nicht weiß, was sie da machen soll.
Was denkt ihr, wie das Kind diesen Schock überwinden kann. Es ist schon belastend, dass die Kleine keine Nacht mehr durchschlafen kann. A hat schon viele Gespräche mit dem Kind gehabt, dass es nur eine Übung war und dass nichts passiert ist. Aber anscheinend reicht das nicht aus.
Eigentlich würde ich nicht direkt einen Psychologen aufsuchen, sondern es doch erst mal noch weiter versuchen mit dem Kind darüber zu reden, ihm zu sagen dass es nur eine Übung war und das so etwas wichtig ist, eben damit nichts schlimmes passieren kann. Eben erst weiterhin nochmal mit dem Kind zu sprechen, wie es die Mutter wahrscheinlich auch schon bisher gemacht hat; und abwarten. Solche Ängste sind bei Kindern ja durchaus normal und auch ich hatte eine Phase, in der ich panische Angst davor hatte, dass unser Haus abbrennt.
In dieser Zeit bin ich immer mit einem ordentlichen Schlafanzug ins Bett gegangen, habe mir einen Bademantel angezogen, Socken waren angezogen und Puschen standen direkt vor dem Bett; meine zwei liebsten Kuscheltiere hielt ich fest im Arm. Das alles habe ich mit dem Gedanken gemacht, dass ich, sobald Feuer ausbricht, ja sofort aufspringen und raus rennen kann. Das ging nach einiger Zeit von ganz alleine; wenn der Zustand natürlich länger anhält und absolut keine Besserung auftritt, könnte man durchaus mal einen Psychologen darauf ansprechen.
Diese unangekündigten Feueralarmübungen sind mir bekannt, wir haben uns aber immer gefreut, weil bei dieser Übung immer Unterricht ausgefallen ist. Das Mädchen hat Angst zu sterben, natürlich auch angeregt durch die Fantasie der Mitschüler. Das ist auch eine verständliche Situation, aber ich würde das nicht als einfache Alpträume ansehen. Bevor sich ihr Zustand verschlimmert, sollte man wirklich mit einem kompetenten Fachmann kommunizieren. Du sagst, es ist eine Woche her? Das macht mich ziemlich wütend, das Kind kann seit einer Woche nicht schlafen und man versucht selbst den Psychologen zu spielen? Kinder sind viel sensibler als Erwachsene, wenn ich eine Nacht nicht schlafen kann, ist das okay und akzeptabel, aber auf gar keinen Fall bei einem Kind. Ich frage mich, wieso die Leute sich immer so unsicher bei einem Besuch oder nur ein Gespräch mit einem Psychologen sind. Man kann dort einfach anrufen und die ganze Problematik erklären, dann kann der Psychologe auch selbst entscheiden, ob eine Behandlung notwendig ist oder nicht.
Das Verhalten der Lehrerin ist ebenso unmöglich und unverantwortungslos, meiner Meinung nach hat sie als Pädagogin die Aufgabe, sich zu informieren. Sie hatte so eine Situation noch nie gehabt und ihre Unwissenheit ist vollkommen normal und berechtigt im ersten Moment, aber für mich klingt es eher so, als möchte sie damit nichts mehr zu tun haben. Es würde schon völlig ausreichen, wenn sie euch Telefonnummern heraussucht oder eine andere Pädagogin fragt.
Das Kind muss völlig fertig mit den Nerven sein, wenn ich eine Woche lang nicht durchschlafe, bin ich fertig und unfähig mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Ich weiß nicht ob in eurem Bundesland schon Sommerferien sind, aber wie soll es denn weitergehen? Meinst du, sie kann für ihr Alter relativ lange in der Schule sitzen, während sie übermüdet ist, weil sie sich im Schlaf nicht erholen kann? Anscheinend war ihre Mutter noch nicht mal mit ihr beim Haus- oder Kinderarzt, wenn man nicht weiter weiß, kann man immer zu seinem "Standart"-Arzt gehen, der kann einen nämlich weiterleiten, gegebenfalls einen Termin bei einem anderen Arzt besorgen oder sogar eine Überweisung in die Psychatrie ausstellen. Es ist in meinen Augen auch richtig, dass man nicht sofort nach dem ersten Tag einen Arzt aufsucht, aber nach drei Tagen mit dieser Schlafstörung würden bei mir die Alarmglocken schrillen.
Kinderseelen sind viel sensibler und sie wird alleine wohl nicht damit fertig, wenn das nicht bald von alleine aufhört oder sie behandelt wird, geht sie irgendwann noch kaputt. Je früher man eine mögliche psychische Erkrankung behandelt, desto höher stehen die Chancen, dass man wieder (zumindestens halbwegs) gesund wird. Ich würde es auf gar keinen Fall als etwas wie "Angst vor Monstern unter dem Bett" abhandeln, sondern wirklich was ernsteres, aber auch ich bin kein Experte und habe kein Psychologiestudium beendet, deswegen sollte die Mutter auch nicht selber an ihrer Tochter experimentieren und versuchen.
Ich habe meine Kindheitsängste anscheinend ins "erwachsenen Alter" mitgenommen und leide sehr stark darunter, auch an Schlaflosigkeit. Ich habe eine Angst- und Panikstörung und kämpfe mit meiner Angst schon ein Leben lang. Manchmal geht es mir besser, manchmal geht es mir schlechter. Wichtig ist, dass man lernt, wie man mit seiner Angst umgehen kann, damit man nicht irgendwann Angst vor der Angst klingt. Das mag merkwürdig klingen, aber das kann vorkommen.
Bei uns gab es immer nur angekündigte Feueralarm Übungen und gerade diese halte ich in der Grundschule für besonders angebracht. So kann man den Kindern erklären, dass alles nur eine Übung ist und nur der Ernstfall erprobt wird, wenn dann mal wirklich ein Feuer ausbricht. Ich würde einfach versuchen, dem Kind zu erklären, so
oft wie möglich, dass es sich bei dem Feueralarm um eine Übung handelt und es keine Angst haben muss.
Wenn das aber anhält und nach etlichen Wochen nicht verschwunden ist, würde ich nochmals die Lehrer hinzu ziehen und um Mithilfe bitten. Anderenfalls muss wirklich ein Psychologe hinzu gezogen werden, damit das Kind seine Angst überwinden kann.
Man könnte ja auch einen Mittelweg wählen. Eigentlich sollte es in jeder Schule einen Schulpsychologen geben. Das ist meistens sogar eine Lehrerin, die an der Schule tätig ist. Ich würde ein Gespräch mit dieser Schulpsychologin aufsuchen. Wenn es so etwas nicht gibt, werden die Schulpsychologen oft auch Vertrauenslehrer oder dergleichen genannt. Diese Personen müssen zwar nicht wirklich eine Psychotherapeutenausbildung haben, sind aber oft durchaus gut psychologisch geschult.
Ich würde da also einmal um ein Gespräch bitten. Das Kind soll dann mit dieser Person eine Sitzung haben und der Schulpsychologe kann dann sicher weiter entscheiden, ob es in diesem Fall angebracht ist, auf irgendeine Art und Weise zu reagieren. Vielleicht reicht es dem Mädchen ja auch, wenn es einfach ein Gespräch mit dem Schulpsychologen oder eben dem Vertrauenslehrer hat. Dazu macht es wohl auch sicher Sinn, wenn die Eltern eben immer wieder dem Mädchen die Situation erklären und beruhigend auf sie einreden, dass es nur eine Übung war und so weiter.
Dann wurde ja geschrieben, dass scheinbar sich mehrere Kinder gegenseitig hochgeschaukelt haben. Ist das Mädchen, das einzige, welches nun solche Probleme hat, oder sind es auch andere Kinder? Dann wäre es wohl durchaus auch sinnvoll, wenn die Lehrerin in der Schulzeit das Thema Feuerwehrübung noch einmal durch geht. Man könnte eventuell auch bei der Feuerwehr anrufen. Die haben in der Regel ebenfalls psychologisch geschultes Personal und da könnte man auch um Mithilfe bitten, dass vielleicht jemand von der Feuerwehr kommt und einen Workshop zum Thema in der Schule oder eben in der Klasse hält. Vielleicht ist ihnen so ein Fall bekannt und ich kann mir vorstellen, dass sie wissen, wie man damit umgehen muss.
Sonst muss ich sagen, dass ich noch nie gehört hätte, dass Kinder auch in diesem Alter so auf eine Feuerprobe reagieren. So ein traumatisches Erlebnis sollte das eigentlich nicht sein. Vielleicht liegen da auch grundlegende andere Probleme bei dem Mädchen vor. In diesem Fall wäre dann wohl sicher eine Psychotherapie sinnvoll. Bei uns war es jedenfalls auch immer eher so, dass wir uns über den Alarm gefreut haben, weil es irgendwie doch ein wenig abenteuerliche Abwechslung gebracht hat und eine kleine Auszeit aus der Unterrichtszeit war. Zumindest war es so in jüngeren Jahren. In späteren Schuljahren waren wir von solchen Feuerproben eher genervt und gelangweilt. Jedenfalls war niemals Angst dabei.
@tournesol: So extrem hat es wohl nur das Kind von A und die Lehrerin nimmt die Mutter nicht ernst. Sie meint, dass sie das noch nie gehört hat. Die anderen Kinder sind wohl eher so, dass sie darüber sprechen. Aber das Kind von A zieht sich sehr zurück und nachts kommt es raus und es träumt von dieser Übung. Sie sagt dann auch, dass überall Feuer ist.
Ich werde A mal sagen, dass sie mal mit dem Direktor sprechen soll, damit der Schulpsychologe mal mit dem Kind redet. Ich weiß nicht, ob die Schule einen Schulpsychologen hat.
Als ersten Schritt würde ich hier die Schule in die Pflicht nehmen. Die Lehrerin sollte sich einmal die Zeit nehmen, wenn sie denn eine gute Pädagogin ist, und den Kindern Schritt für Schritt den Sinn einer solchen Übung mal erklären. Außerdem sollte sie in meinen Augen auch auf die Ängste der Kinder eingehen und vielleicht mal einen Besuch bei der Feuerwehr ins Auge fassen. Hier bekommen die Kinder dann deutlich mehr Informationen zu dem Thema Feuer und Verhalten und vielleicht nimmt es auch dem extrem gestressten Kind die Angst.
Wenn es dann nicht besser wird, dann würde ich erst den Schritt zum Psychologen wagen. Ich bin selbst bei der Feuerwehr und habe auch schon total ängstliche Kinder erlebt, aber am Ende eines sogenannten Feuerwehrtages waren sie bedeutend entspannter und haben das Feuer auch aus einer etwas anderen Perspektive wahrgenommen. Kinder sind sensibel, deswegen müssen nun die Personen im Umfeld, besonders bei einer solchen Panikattacke, recht vorsichtig sein und vielleicht auch den Schulpsychologen konsultieren. Aber ich muss auch sagen, dass ein Besuch bei den "Brand-Profis" vielleicht auch seine Wirkung hat.
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