Mit hohen Schulden noch ruhig schlafen können?
Jeder kennt ja den Schuldenberater aus dem Fernsehen. Wenn ich mir mal diese Sendung angeschaut habe, dann habe ich mich schon gefragt, wie die Leute mit so hohen Schulden psychisch zurecht kommen. Wenn der Berater ihnen helfen wollte, waren ja auch durchaus Leute dabei, die die Hilfe ablehnten. Man hatte auch nicht den Eindruck, dass diese dann Angst hatten, weil sie nicht wussten, was dann auf die zukommt. Sie waren oft sehr gelassen. Sicher ist da vieles gestellt und irgendwie kann man das dann auch nicht so glauben.
Aber meine Freundin erzählte mir von einer Bekannten von ihr, der es ähnlich geht, wie in den Fällen des Herrn Zwegat. Sie bestellte immer schon gerne im Katalog und nun, zu Zeiten des Internets, wird eben im Netz bestellt. Die Schulden sind so horrend, dass sie nicht weiß, wie es weitergeht. Sie kauft dennoch und ist auch nicht so, dass ihr das nicht bewusst ist. Sie meint, dass die Ratenzahlungen schon gehen. Diese Frau ist wohl auch so, dass sie ständig Essen bestellt und die Schulden dadurch auch nicht geringer werden.
Könntet ihr noch ruhig schlafen, wenn die Schulden immer höher werden? Es gibt ja auch durchaus Leute, die unverschuldet in Schulden geraten. Wenn beispielsweise der Mann abhaut und das Konto leer räumt und noch auf den Namen der Frau Sachen bestellt hat usw. So ist es mir passiert und ich stand dann mit hohen Schulden damals da. Aber ich konnte fast nicht ruhig schlafen, weil ich einfach fürchterliche Zukunftsangst hatte.
Denkt ihr, dass man sehr abgebrüht sein muss, wenn man sich da keine Gedanken macht und weiter lebt, als wenn man Krösus wäre? Denkt ihr, dass Schulden gar nicht so schlimm sind und jeder da raus kommt, wenn er will? Würdet ihr Angst vor der Zukunft haben, wenn ihr auf einmal mit vielen Schulden da steht oder würdet ihr dem gelassen entgegensehen?
Ich denke, dass nur die Wenigsten abgebrüht sind, sondern dass sie einfach die Schulden verdrängen und dann keine Hilfe wollen, weil derjenige das Verdrängen unterbricht und es aufwühlt. Meiner Meinung nach kann jeden von seinen Schulden runter kommen. Er muss sich nur damit auseinandersetzen und dann die Wege gehen, die dafür notwendig sind. Man kann ja heute auch in die Insolvenz gehen und ist seine Schulden relativ schnell los.
Ich denke, dass ich nicht ruhig schlafen könnte, wenn ich einen großen Berg Schulden hätte. Ich bin ein Mensch, der schon nicht ruhig schlafen kann, wenn ich mal keinen Notgroschen habe. In die Zukunft kann man nur dann positiv schauen, wenn man aktiv seine Schulden loswerden will und auch daran arbeitet. Außerdem muss man natürlich seinen Lebensstil ändern. Dann kann man aber sicher irgendwann ein normales Leben führen.
Ich denke es gibt zwei Arten von Schuldnern. Da gibt es die, die wirklich unverschuldet hineingeraten und nicht die Abgebrühtheit besitzen, damit zu leben oder Vater Staat auf der Tasche zu liegen. Und dann gibt es die anderen, die eigentlich wunderbar nach dem Prinzip "nach mir die Sintflut" leben und auf Kosten der Allgemeinheit konsumieren bis zum umfallen. Wenn es dann im Ernstfall in die Privatinsolvenz geht, macht der Partner halt weiter wie gehabt. Und irgendwo stelle ich fest, dass das gesellschaftlich zunehmend akzeptiert und als normal angesehen wird. Dass es wirtschaftlich mit unserem Land abwärts geht, ist dabei allerdings kein Wunder.
Ich habe sehr ungern Schulden, weil ich aus Erfahrung weiß, dass man da nur sehr schwer herauskommt. Wenn ich Schulden hätte, von denen ich wüsste, dass ich sie nicht zurückzahlen könnte, würde mich das sehr belasten. Etwas anderes ist es, wenn man eine Hypothek für ein Haus aufgenommen hat und die Hypothek auch ratenweise zurückzahlen kann. Das würde ich dann so betrachten wie Miete.
Wenn ich sehr hohe Schulden hätte, würde ich, glaube ich, so schnell wie möglich in Privatinsolvenz gehen, damit man irgendwann wieder eine Chance auf einen unbelasteten Neuanfang hat.
Mit hohen Schulden könnte ich nicht mehr schlafen. Die Menschen, die unverschuldet in Not geraten, möchte ich nun mal ausklammern. Aber alle anderen sollten schon wissen, was sie machen. Die Schulden fallen ja nicht vom Himmel und sind plötzlich da, zum Leidwesen der Schuldner. Diese gehen fein säuberlich vor. Da werden Kredite für Nichtigkeiten aufgenommen und weil das ja unkompliziert klappt, wird noch eins draufgelegt. Wofür sind Versandhäuser denn da? Die Sachen in den Katalogen sehen so toll aus, die muss man haben, egal ob Textilien, Möbel oder Elektronik-Geräte. Das kann man gut und gerne in Raten abzahlen, machen andere auch. Das Auto geht kaputt und muss durch ein neues ersetzt werden.
Kurze Zeit später blickt man nicht mehr durch. Man zahlt mal hier und im nächsten Monat mal dort. Alle Raten zu bezahlen, das geht nicht mehr, weil der Gesamtbetrag dann zu hoch ist und das Geld für Lebensmittel fehlen würde. So kommt man auf die Idee, einen Schuldenberater um Hilfe zu bitten. Ich frage mich jedoch, warum man das tut, wenn man später die angebotene Hilfe ablehnt. Das widerspricht sich doch.
Grundsätzlich hängt dieser Drang, nicht mehr überschaubare Schulden zu machen, mit einem zu großen Leichtsinn zusammen. Ich habe darüber schon mit vielen Leuten gesprochen. Einige gehen mit einem Achselzucken darüber hinweg und andere sind am Boden zerstört. So ist das leider.
Wir hatten vor Jahren auch mal einen Schuldenabsturz gehabt, allerdings nicht, weil wir alle online Shops durchgekauft hatten, sondern weil ich mit meiner Selbstständigkeit gescheitert war und von heute auf morgen 1 Einkommen gefehlt hatte. Innerhalb von 2 bis 3 Monaten waren da Rückstände zusammengekommen, das glaubt man nicht. Das Schlimme an sich sind ja nicht die allgemeinen Schulden, die man gemacht hat, sondern die ganzen Zinsen und Gebühren der Anwälte und Inkassobüros.
Ich konnte damals gar nicht schlafen, da ich nicht wusste, wie es weiter geht. Ich hatte sogar Panik gehabt, den Briefkasten zu öffnen. Schon, wenn ich mit bekommen hatte, dass die Postfrau kommt, habe ich angefangen zu zittern, weil ich nicht wusste, was es diesmal ist. Ich kann nicht verstehen, wie manche Leute es so einfach ignorieren können und dann auch noch weiter seinen Lebensstil so beibehalten.
In solch einer Situation, kann man nur versuchen sich eiskalt zu ändern und jeden Cent 2 mal um zu drehen. Außerdem sollte man seine Schulden nicht ignorieren, sondern sich mit den Gläubigern auseinanderzusetzen und die ganze Sache versuchen zu klären.
Wenn ich hohe Schulden hätte, könnte ich definitiv nicht ruhig schlafen. Ich hätte andauernd Angst vor der Zukunft und wäre dauernd am überlegen, wie es nun mit mir weiter geht und wie ich diesen Schulden Berg letztendlich besiegen kann. Ich kann die Leute nicht verstehen, die trotz hoher Schulden auch noch weiter einkaufen gehen im Internet. Mich würde das Minus vor meinem Konto schon so sehr schocken, dass ich wirklich nur die nötigsten Lebensmittel einkaufen würde und zu sehen würde, so schnell wie möglich von den Schulden herunter zu kommen. Bei manchen Leuten sind die Schulden von heute auf morgen gekommen und sie haben nicht einmal Schuld daran. Schuld daran sind missliche Lebenssituationen wie eine Scheidung oder der Verlust seines Arbeitsplatzes. In solchen Situation könnte ich zwar auch nicht ruhig schlafen, aber immerhin besser, als wenn man alles selbst verschuldet hat.
Der Herr Zwegat hat einmal in einer seiner Sendungen ganz gut den Unterschied zwischen Schulden und einer Überschuldung erklärt. Schulden zu machen, muss nicht unbedingt gleich das Schlimmste sein, was man tun kann, während eine Überschuldung einem ganz konkret die eigene Existenz bedrohen kann. Es gilt hier also, zu unterscheiden. Schulden haben wohl sehr viele bei uns. Bei den einen ist es das finanzierte Auto, bei den anderen der Dispositionskredit, wieder bei anderen ist es eine Zahlpause, die sie bei einem Versandhaus in Anspruch genommen haben, weil es ein Angebot mit null Prozent Zinsen war und sie dadurch eine günstige Möglichkeit hatten, zu disponieren. Eine Überschuldung ist aber eben eine ganz andere Situation, in der Schulden produziert werden, die man nicht mehr bezahlen kann, weil die eigenen Einnahmen die Ausgaben, die diese Schulden verursachen, in der Regel nicht im Geringsten ausreichen.
Dass das natürlich eine sehr üble Situation ist, sollte klar sein, allerdings sind tatsächlich nicht alle Menschen empfänglich dafür, zu erkennen, wann sie kurz vor der Überschuldung stehen und dringend einen Zahlungsplan und vor allem erst einmal eine Übersicht bräuchten. Gleichzeitig erlebe ich momentan in meinem Beruf quasi jeden Tag, wie leichtsinnig die Menschen doch wirklich in vielen Fällen mit irgendwelchen offenen Rechnungen umgehen und sich nicht einmal melden, wenn man ihnen noch eine Chance einräumt, der Zwangsvollstreckung zu entgehen.
Mein Chef ist Rechtsanwalt und hat leider einige Mandanten, die alles andere als zahlungswillig sind. Wer nicht zahlungsfähig ist, der meldet sich in der Regel nach Erhalt der ersten Mahnung, bis zu deren Erhalt wirklich einige Monate vergehen, und bittet um eine Ratenzahlungsmöglichkeit, die ihm auch gewährt wird. Wer nicht zahlungswillig ist, hält sich dann entweder nicht an die Ratenzahlungsvereinbarung und meldet sich auch nicht mehr oder er meldet sich generell gar nicht und wird irgendwann mit einem Titel konfrontiert. Es ist wirklich erstaunlich, wobei ich besser „erschreckend“ sagen sollte, wie viele dieser Mandanten, die eine Mahnung erhalten, sich gar nicht mehr melden, um irgendetwas zu klären.
Was nun ursächlich für eine solche Überschuldung ist, wird vermutlich einen großen Anhaltspunkt auf das weitere Gedeihen dieser schlimmen Situation darstellen, meine ich. Wenn es sich bei der überschuldeten Person um eine solche mit mangelndem Überblick und fehlender Fähigkeit, sich selbst zu kontrollieren, handelt, dann fehlt möglicherweise auch die Einsicht, dass etwas ganz gewaltig schief läuft mit den eigenen Finanzen. Es gibt sicherlich auch noch Menschen, die denken, dass sie ohnehin nichts ausrichten können, wenn sie versuchen, ihren Gläubigern irgendwelche Ratenzahlungsvorschläge zu unterbreiten, aber es wird wohl auf einen Versuch ankommen müssen. Wer diesen nicht unternimmt, ist entweder einfältig oder faul, was möglicherweise wieder auf den erstgenannten Typ Mensch hindeuten könnte.
Auf jeden Fall wäre es aber so, dass ich sicherlich nicht ruhig schlafen könnte, wenn ich in einer solchen Situation stecken würde, denn das habe ich vor vielen, vielen Jahren einmal und ich weiß, dass ich in eine solche Situation nie wieder kommen will. Bei mir war es damals tatsächlich reine Dummheit und fehlende Selbstorganisation, ich hatte einen schlampigen Papierkram und vor allem hatte ich überhaupt keinen Überblick über meine Finanzen, weder über meinen Kontostand noch über meine Zahlungsausgänge.
Dass am Ende alles über mir zusammengestürzt ist, musste eigentlich so kommen, war aber wohl ein heilsamer Schock für mich. Einen solchen vermisse ich allerdings häufig bei Menschen, die ich kenne, denen es ähnlich geht, weil sie sich in einer ähnlichen Situation befinden wie ich damals, ohne, dass sie dies allerdings wahrhaben und eben so sehen wollen, um dann auch die Möglichkeit zu haben, etwas dagegen zu unternehmen, dass die finanzielle Situation so angespannt bleibt wie sie gediehen ist.
Ich habe diese Sendung auch schon hin und wieder gesehen und war ab an wirklich über das Verhalten der Leute geschockt. Zum einen kann ich nicht verstehen, wie man in eine solche selbstverschuldete Lage kommen und zum anderen wie man einfach so weiter machen kann. Ich möchte keine horrenden Schulden machen und gehe daher immer sehr bedacht mit dem Geld um. Wenn ich Schulden hätte, dann würde ich doch aufhören mir ständig neue Sachen zu kaufen und mein Geld stattdessen sparen um die Rechnungen zu begleichen. Was ich auch überhaupt nicht verstehen kann, ist wie die Leute es schaffen die Rechnungen einfach ungeöffnet im Schrank zu verstauen. Aufgeschoben ist ja nicht gleich aufgehoben und ich könnte damit wirklich nicht mehr ruhig schlafen. Ich würde mich in einer solchen Situation wohl verrückt machen und mein Verhalten grundlegend ändern. Aber es scheint mir oft so, dass die Leute dann einfach resignieren und sich mit neuen Sachen ablenken und so immer tiefer in die Schuldenfalle geraten.
Ich selbst könnte wohl kein Auge zubekommen, wenn ich genau wüsste, dass ich hohe Schulden hätte, wobei ich nicht wüsste, wie ich die Schulden begleichen sollte. Immerhin würde damit ja eine unglaublich hohe Last auf mir liegen und ich denke, dass ich die Last nicht einfach so ignorieren könnte. Stattdessen müsste ich wohl täglich an meine Schulden denken und würde mich auch täglich fragen, wie ich sie bewältigen könnte. Wenn mir dabei keine zufrieden stellende Lösung einfallen würde, dann würde ich sicherlich in Panik verfallen. Ich wüsste nicht mehr, wie mein Leben weiter gehen sollte und von daher könnte ich natürlich auch nicht so unbeschwert leben, wie vorher. Stattdessen würde ich versuchen, an allen Ecken und Enden zu sparen, wobei es mir damit trotzdem nicht gut gehen würde. Immerhin müsste ich mich ja enorm einschränken, wobei ich dennoch Angst vor schlimmen Konsequenzen haben müsste.
Viele Leute, die Schulden machen, weil sie sich ständig neue Sachen kaufen und auf nichts verzichten müssen, verlieren nicht nur den Überblick über ihre Schulden, sondern auch das Bewusstsein dafür. Obwohl sie im Unterbewusstsein genau wissen, dass sie Schulden haben, müssen sie jedoch nicht ständig daran denken und sie nehmen diese Tatsache auch nicht so bewusst war. Immerhin sind sie dann nicht gleichzeitig konfrontiert damit und die Schulden erscheinen ihnen dann vielleicht auch ganz weit weg, wenn sie nur auf dem Papier zu sehen sind. Solange sich jedoch nichts in ihrem Leben ändert, haben sie vielleicht auch nicht tatsächlich das Gefühl, wirklich Schulden zu haben.
Wenn man dazu neigt, die Schulden völlig zu verdrängen, dann kann das jedoch auch schnell gefährlich werden. Immerhin neigt man dann dazu, immer mehr Schulden zu machen. Solange man nicht so richtig damit konfrontiert wird und solange man auch weiterhin einkaufen kann, werden das die Leute dann auch tun. Von daher wächst der Berg an Schulden dann natürlich immer mehr und die Leute verlieren dann irgendwann völlig den Überblick. Vor allem dann, wenn sie Post nicht aufmachen, dann wissen wie vielleicht auch gar nicht, wie hoch ihre Schulden sind, was ich wirklich sehr schlimm finde.
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