Theorie lernen - und dann anwenden können?
In manchen Fächern lernt man die gesamte Theorie, die im Hefter steht und wird dann in LKs oder Klausuren auch nur danach gefragt. Eigentlich ist das langfristig gesehen für den Schüler nicht gut, da er so das Gelernte wahrscheinlich nur auswendig wusste, für diesen einen Test und es danach wieder vergisst. Besser ist es, wenn man das Gelernte auch anwenden kann, allerdings ist diese Art der Klausuren oder LKs für uns Schüler das größere Übel, da man nicht weiß, was auf einen zukommt und man Angst hat, die geforderten Zusammenhänge erkennen zu können.
Mir gehen diese Gedanken gerade durch den Kopf, weil ich für eine große Biologie Klausur lernen muss. Gerade in Biologie, aber auch in Physik oder Chemie fällt es mir immer schwer den gelernten Stoff auf praktische Beispiele anzuwenden. Das liegt auch daran, dass mir Naturwissenschaften generell nicht so gut liegen. Habt ihr vielleicht Tipps für mich, wie ich mir das praxisbezogene Lernen aneignen kann? Gibt es vielleicht sogar Seiten im Internet, die eine Sammlung von möglichen Aufgabentypen zusammenstellen, in denen es um Anwendung geht?
Ich mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Dieser Beruf ist in zwei Fachrichtungen unterteilt, dem Anwendungsentwickler und dem Systemintegrator. Beide müssen eben in der Berufsschule auch den Unterrichtsstoff des anderen durchnehmen, da dieser eben in der Abschlussprüfung dran kommt.
Auf der praktischen Arbeit ist es, dass niemand etwas mit Systemintegration zu tun hat. Dennoch müssen wir die Theorie des Netzwerkes erlernen. Auch Dienste wie einen DHCP, der die IP-Adressen verteilt, müssen wir genau erklären können. Nach der viertel versauten Arbeit haben wir endlich mal einen solchen DHCP auf einem Server aufgesetzt und bemerkt, dass es sich hierbei um nur wenige Klicks handelt.
Das war bei mir bis her immer so, dass ich in der Schule sehr viel theoretisches gelernt habe, was ich praktisch nie geübt hatte. Aber gerade in den von dir erwähnten Fächern wird es sehr schwierig sein, deine Theorie praktisch zu üben, wenn du eben zu hause nicht die benötigten Materialien besitzt.
Mir fiel es schon in der Schule immer viel leichter an die Aufgaben heranzugehen, wenn ich die Theorie begriffen hatte. Besonders in Mathematik und Physik war es für mich immer schon besser, erst die Theorie zu begreifen und mich dann an die Aufgaben zu wagen. Wenn ich erst mal weiß, wie das funktioniert kann ich dieses Wissen eigentlich auch immer auf die jeweilige Aufgabe anwenden. Auch an der Universität fällt mir das viel leichter und ich behalte mein System bei.
Vielleicht wird es dir leichter fallen, wenn du dir zuerst auch die Theorie ansiehst und es dann zu Beginn mit leichteren Aufgaben versuchst. Versuche am besten die Theorie eins zu eins auf die Praxis anzuwenden und steigere dich mit der Zeit, wenn du dich bei den leichteren Schwierigkeitsgraden sicher fühlst. So lernst du die verschiedenen Variationen sicherlich am besten kennen und dich kann auch in der Prüfung (fast) nichts mehr erschrecken.
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