Während/ nach Urlaub/ Auslandsaufenthalt Dialekt annehmen
Wir waren vergangenes Jahr einige Tage im Süden der Republik, um dort Urlaub zu machen. Der Dialekt ist in dieser Region besonders ausgeprägt und es hat bei mir auch nicht lang gedauert, ehe die ersten Abfärbungen sich in mein Hochdeutsch eingemischt haben, auch zu Hause war es in der ersten Zeit so, dass ich hin und wieder bayrische Brocken in meiner Sprache hatte.
Auch, als ich einige Wochen in England unterwegs war, war es so, dass sich hin und wieder ein englisches Wort unter meinem Sprachschatz gemischt hat, wenngleich ich keinen Dialekt übernommen hatte. Für meine Gesprächspartner war es sicherlich amüsant, da ich keine (mir bekannten) englischen Wurzeln habe und im Grunde nur ein Schulenglisch drauf habe und viel englischsprachige Musik gehört habe.
Kennt Ihr es auch so, dass nach einem Urlaub oder Auslandsaufenthalt sich die Sprache mit Dialekten einfärben? Wie reagiert Euer Umfeld darauf? Wie lang dauert es in etwa bei Euch, bis sich die Sprache wieder in das frühere Sprechen zurückverwandelt? Woher kommt es, dass sich die Sprache oder der Dialekt abfärbt?
Das kenne ich nur zu gut. Ich mache das aber nur in Gegenden, wo ich mich auch wirklich wohl fühle. Ich bin zum Beispiel nach Bayern gezogen und habe dann wirklich schnell auch so gesprochen. Auch bei einem recht kurzen Englandbesuch, klang mein Englisch danach sehr britisch. Mir hat das sehr gefallen, weil es wirklich sehr gut klang. Nach einem Besuch an der Nordsee redete ich auch mit Akzent. Ich denke, dass geht relativ schnell so bald man sich in der Gegend wohl fühlt.
Von mir selbst kenne ich dies eigentlich überhaupt nicht, zumal ich in Deutschland jetzt aber auch noch nicht in so vielen Regionen unterwegs war, wo man großartig einen anderen Dialekt an den Tag legt. Ich kenne das Phänomen aber auch noch sehr gut von früher aus der Schule. Ich habe mein Abitur am Gymnasium gemacht und in der elften Stufe bestand hier für viele Schüler die Möglichkeit, einen einjährigen Auslandsaufenthalt in Form eines Schüleraustausches zu machen.
Ich würde jetzt einen einjährigen Aufenthalt im Ausland schon nicht mehr als kurzen Urlaub bezeichnen, daher ist es hier wohl nicht verwunderlich, dass man die "Dialekte" der Sprache dann auch mit annimmt, wenn man sich so lange dort aufhält. Ich selbst kenne es daher von Freunden, die bis heute ein ganzes "anderes" Englisch oder auch Spanisch sprechen als ich. Ich selbst habe zum Teil richtige Probleme sie zu verstehen, wenn sie in dieser Sprache reden, weil sie alles ein bisschen "nuscheln", aber in den dortigen Ländern scheinen wohl alle so zu sprechen und dort ist es eben ganz normal. Bei einem Freund hat sich dies so stark ausgeprägt, dass er vielen deutsche Wörtern sogar eine amerikanischen "Touch" gegeben hat.
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