Zweijähriger verdurstet neben der toten Mutter

vom 23.06.2012, 10:38 Uhr

In Leipzig sind in einer Wohnung zwei Leichen gefunden wurden. Eine Mutter, die gerade mal 26 Jahre alt war und ihr kleines 2 jähriges Kind. Die Mutter starb bislang noch aus ungeklärten Gründen. Allerdings war bekannt, dass sie in der Vergangenheit Drogen genommen hat und es war unklar, ob dieser Zustand nicht sogar noch anhielt.

Nach dem Tod seiner Mutter war der 2 jährige Junge alleine in der Wohnung und schien damit völlig überfordert gewesen zu sein. Er hat es nicht geschafft für sich Hilfe zu holen und daher starb er durch Verdursten. Die beiden haben in einer Erdgeschoss Wohnung in einer beliebten und gutbürgerlichen Gegend gewohnt. Das Jugendamt sieht sich nicht in der Verantwortung. Die Mutter war dort schon seit dem 16. Lebensjahr bekannt und wurde anscheinend auch immer noch vom Jugendamt betreut.

Wie konnte das keinem auffallen? Das Kind hat doch bestimmt um Hilfe gerufen, warum hat es keine bekommen? Warum passiert so etwas?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zunächst einmal muss ich sagen, das ich es schlimm finde, was heutzutage so passiert und mir das Kind Leid tut. Allerdings halte ich es für falsch von vornherein die anderen Hausbewohner zu verurteilen. Es besteht sicher auch die Möglichkeit, dass diese das Kind wirklich nicht gehört haben und zudem sind ja auch die genauen Umstände noch unbekannt.

Dass aber die Ämter in Sachen Betreuung, von Menschen die offensichtlich Probleme haben und Unterstützung benötigen, immer wieder schlampen, verurteile ich zu tiefst. Die Mutter war laut Presse bei dem Amt bekannt und wurde wohl auch im Auge behalten. Als sie angeblich angegeben hatte woanders hinzuziehen, sah sich das Amt nicht mehr in der Pflicht dies zu tun.

Da stellt sich mir wirklich die Frage ob auf diesen Ämtern nur nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn " gearbeitet und gehandelt wird und wie viele solcher Fälle noch auftreten müssen damit endlich mal etwas getan wird. Was jetzt wohl als einzige Konsequenz wieder erfolgen wird sind eine oder zwei Entlassungen auf dem zuständigen Amt. Aber davon wird das Kind leider auch nicht mehr lebendig.

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» lakrausi » Beiträge: 77 » Talkpoints: 0,84 »


Der Hintergrund war wohl in erster Linie, dass die Frau einen neuen Freund hatte und demnächst die Stadt verlassen wollte und somit keine Unterstützung mehr benötigt hat. Und nach mehreren Entziehungskuren war sie wohl auch von den Drogen weggekommen. Aber was wirklich passiert ist, steht wohl noch in den Sternen. Für den kleinen tut es mir am meisten leid, denn verdursten muss ein qualvoller Tod sein.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Auch wenn die genauen Umstände nicht bekannt sind, denke ich, dass es durchaus passieren kann, dass Mitbewohner das schreiende Kind nicht gehört haben oder nicht reagiert haben, weil es vielleicht häufiger geschrien hat und die Mitbewohner vielleicht schon abgestumpft waren. Ich glaube nämlich kaum, dass das Kind mit zwei Jahren explizit um Hilfe gerufen hat. Vielmehr wird es geweint und/oder geschrien haben. Wenn die Mutter und ihre Probleme auch in der Nachbarschaft bekannt waren, wage ich mal die These, dass es gerade in so genannten gutbürgerlichen Kreisen genügend Leute gibt, die sich angewidert abwenden und nur abwertend reden, sich aber nicht kümmern oder eingreifen.

Zur Beobachtung durch das Jugendamt muss man sagen, dass das natürlich solche Fälle nicht verhindern kann. Dafür müssten die ja jeden Tag vor der Tür stehen und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Hierfür fehlt aber mal wieder das Geld. Dass man der Frau das Sorgerecht komplett hätte entziehen sollen, lässt sich mit dieser schlimmen Geschichte im Nachhinein natürlich leicht fordern. Meistens ist es aber komplizierter, und hinter diesem speziellen Fall sind auch noch zu viele Fragezeichen, um das abschließend zu klären.

» stewii24 » Beiträge: 55 » Talkpoints: 28,05 »



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