Ratsam vom Land wieder in die Großstadt zu wechseln?

Ich bin eine waschechte Großstädterin und seit 12 Jahren lebe ich auf dem Land. Mir gefiel es bisher auch die ganzen Jahre hier. Wieder wechseln in die Stadt und von vorne anfangen, das schwebt mir allerdings auch schon seit einiger Zeit vor. Wer hat solche Erfahrungen gemacht und würde mir Tipps geben?

Ich muss einfach wieder unter Menschen in die Großstadt, oder bekommt man den Großstadtrummel auch wieder schnell satt und sehnt sich wieder nach „ländlicher Idylle“? Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand meine Zweifel ausreden würde oder seine eigenen diesbezüglichen Erfahrungen mitteilen könnte, denn ich bin eigentlich noch sehr am grübeln.

Meiner Meinung nach hat beides seine Vor-und Nachteile. Der erste Vorteil wäre, dass du in der Stadt viel mehr Möglichkeiten hättest, um Unternehmungen zu machen. Zusätzlich könntest du durch die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln etwas zum Schutz der Umwelt beitragen. Auf dem Land hingegen bist du meist auf die wenigen Verkehrsmittel angewiesen, die selten oder unregelmäßig kommen, oder du benötigst für jeden Einkauf deinen Pkw. Wenn du lieber entspannen möchtest, wenn du abends gestresst von der Arbeit nach Hause kommst, würde ich dir lieber die Vorstadt empfehlen, da hast du oft beides kombiniert.

Da ich noch jung bin, zieht es mich derzeit eher in die Stadt, was mehr oder weniger daran liegt, dass ich meinen weg noch nicht ganz gefunden habe und noch vieles ausprobieren möchte, wozu ich in der Stadt mehr Möglichkeiten habe.
Ich freue mich aber immer auf einen Besuch bei meinen Eltern, die in einem kleinen Dorf leben, denn jeden Tag der Hecktick der Großstadt ausgesetzt zu sein zehrt manchmal schon an den Nerven. Ich würde dir empfehlen eine Liste aufzustellen, pro und kontra abzuwägen. Dann wirst du feststellen, was das Richtige für dich ist.

Ich habe beides kombiniert und bin damit eigentlich ganz glücklich. Ich wohne zwar in einer großen Stadt, aber nicht im Zentrum, sondern in einem Stadtteil. Dort habe ich zwar gute Einkaufsmöglichkeiten, kann aber auch schön etwas ländlicher spazieren gehen. Bei uns ist der untere Teil des Stadtteils, wie ein ländliches Dorf gemacht, was ich sehr schön finde.

Es hat natürlich beides Vor- und Nachteile und diese musst du für dich selber abwägen. An deiner Stelle würde ich zwar umziehen, aber eher an den Stadtrand ziehen. So kannst du die Vorteile einer guten Anbindung und die Nähe zum Supermarkt nutzen, bist aber auch nicht zu tief im stressigen Leben einer Großstadt. Ich denke man kann immer umziehen, wenn man sich unwohl fühlt oder eben einfach mal etwas Neues kennenlernen will oder sehen will. Zurück kann man ja immer noch.

Ich würde in diesem Fall rein nach Gefühl entscheiden. In manchen Lebensphasen fühlt man sich in der Stadt wohler, in manchen auf dem Land. Mit kleinen Kindern habe ich auf dem Land gewohnt. Ich hatte einen Partner und durch die Eltern der anderen Kindergartenkinder gute soziale Kontakte. Ich bin wieder in die Stadt gezogen, als die Kinder älter waren und sie auch diesen Wunsch äußerten. Durch die Scheidung von meinem Mann ist ein Teil der sozialen Kontakte schwächer geworden und ich habe mich manchmal einsam gefühlt. Jetzt in der Stadt geht es mir gut. Ich kann viel mehr unternehmen und habe auch noch alte Freunde hier wohnen, mit denen ich wieder mehr Kontakt habe.

Die Kinder sind hier auch sicherer, auf dem Land müssten sie immer mit dem Auto oder Mofa fahren, wenn sie ausgehen wollten. Ich hätte immer Angst, dass ihnen etwas passiert. In der Stadt fahren sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ich muss weniger Angst um sie haben. Schulisch haben sie auch wesentlich mehr Möglichkeiten.

Es kommt auch darauf an, in welcher Weise man beruflich tätig ist. Ich habe in der Stadt einen angestellten Job gefunden, auf dem Land hätte ich selbstständig arbeiten müssen. Außerdem genieße ich das Kulturangebot. Letzte Woche waren wir zum Beispiel in der Oper.

Ich glaube, man kann da nicht pauschal sagen, ob du dich dann in der Großstadt wieder wohl fühlen wirst oder nicht. Ich selber habe 29 Jahre lang in einer Großstadt gelebt, bin dort aufgewachsen und von daher sollte man meinen, dass ich nichts gegen eine Großstadt habe. Vor 6 Jahren bin ich dann in ein kleines Dorf gezogen. Der Unterschied ist recht krass. Von einer stark befahrenen Hauptstraße zum Rand von einem Naturschutzgebiet an einem See.

Ich habe mir ehrlich gesagt am Anfang schon ein wenig Gedanken gemacht, wie es mir als Stadtpflänzchen am Land gehen wird. Ich wusste zwar, dass ich in einer Stadt, noch dazu in einer Großstadt vollkommen fehl am Platz bin, aber dennoch hatte ich meine Bedenken. Die dann jedoch völlig unbegründet waren, wie sich sehr rasch herausstellte. Ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl und die Zugehörigkeit zum Landleben wird für mich immer stärker und intensiver. Ich könnte mir ein Leben in einer Stadt oder gar in einer Großstadt in keinster Weise mehr vorstellen. Ich würde dort regelrecht leiden, jetzt noch mehr als früher, wo ich sehe, wie gut es mir hier am Land geht. Für mich wäre es also Horror.

Eine Freundin von mir, die ebenfalls mit mir in der Großstadt groß geworden ist, ist kurz nach ihrem Abitur jedoch auch aufs Land gezogen. Sie fühlte sich am Land durchaus auch wohl, aber sie hat durchaus auch das Stadtleben vermisst. Sie sah in beiden Varianten Vor- und Nachteile. Aus beruflichen Gründen ist sie dann nach einigen Jahren wieder in die Stadt zurück gezogen. Ihr ist das nicht schwer gefallen und sie hatte keinerlei Probleme damit. Das lag aber eben sicher auch daran, dass sie es in einer Großstadt nie so schlimm empfunden hat. Geholfen hat ihr sicher auch, dass sie in ihre frühere Heimat zurück gezogen ist. Sie kannte dort also bereits viele Freunde und so weiter und somit war der Rückgang natürlich auch um ein Vielfaches leichter. Sie könnte sich inzwischen nicht mehr vorstellen, wieder ans Land zu ziehen.

Ich denke einmal, dass man sich immer nach dem sehnen wird, was man gerade nicht hat. So erging es jedenfalls mir. Ich habe eigentlich schon immer in einer etwas größeren Stadt gewohnt und war dort auch immer ganz zufrieden. Als ich studiert habe bin ich nach Berlin, was natürlich um einiges größer ist als der Ort, aus dem ich nun komme. Ich fand die Erfahrung sehr gut, habe mich aber irgendwie immer wieder nach etwas weniger Trubel gesehnt. Ich bin dann wieder zurück und mir kam meine Stadt wie ein Dorf vor.

Das änderte sich, als ich dann nach Spanien für ein Jahr gegangen bin, wo ich wirklich sehr ländlich gewohnt habe. Dort habe ich mich dann wieder nach etwas mehr Trubel gesehnt. Als ich danach wieder nach Hause in meine Stadt kam, kam mir diese dann wieder wie eine riesige Großstadt vor.

Inzwischen kenne ich alle drei Situationen sehr gut und sehne mich öfters nach den beiden Stadtgrößen, die ich nun gerade nicht mehr habe, bin aber doch irgendwie froh, dass es eben so ist, wie es derzeit ist. Von daher würde ich dir einfach raten, es auszuprobieren. Vermutlich wirst du dich ganz schnell wieder zurecht finden und gar kein Problem mit dem Wechsel haben, denn man passt sich doch recht schnell auch wieder an die gegebenen Situationen an, wie ich selber gemerkt habe. Vielleicht wirst du dich zurücksehnen, aber du wirst auf jeden Fall wieder in dein neues Leben hinein finden.

Ich lebe momentan mehr ländlich, was ich aber in einigen Wochen ändern werde, da ich wieder in Stadt Nähe ziehe. Ich komme einfach nicht klar mit diesem Ländlichen Umfeld und kann hier auch nicht so viel unternehmen. Ich brauche hier eigentlich immer das Auto, um etwas unternehmen zu können und das kostet natürlich unnötig viel Sprit. In der Stadt kann man so gut wie alles zu Fuß erledigen und spart so enorme Kosten. Außerdem kann man so auch mal ausgehen, ohne Auto fahren zu müssen und kommt so auch sicher und schnell wieder nach Hause. Ich ziehe wieder in die Stadt, jedoch ist es trotzdem schön ruhig, da meine neue Wohnung in der Seitenstraße liegt und nicht in der Innenstadt liegt. Zu Fuß sind es zirka zehn bis fünfzehn Minuten bis in die Stadt. Außerdem befinden sich Parks in unmittelbarer Nähe. Für das Familien Leben würde ich aber eher auf das Land ziehen, da dort die Kinder unbeschwerter aufwachsen.

Ich denke, dass wenn du eine Großstädterin bist, dass es dir dann bestimmt viel einfacher fällt, ein Leben in der Großstadt zu führen. Meiner Meinung nach bringt ein Leben in der Großstadt viel mehr Vorteile als Nachteile mit sich. Ich persönlich finde es zum Beispiel besser, wenn man etwas anonymer ist und nicht ständig vom ganzen Dorf beobachtet wird und jeden kennt. Außerdem gibt es in der Großstadt eben viel mehr Leute und man kann eben auch besser Menschen kennen lernen. Allgemein würde mir bei einem Leben auf dem Land die Kultur fehlen. Beispielsweise gibt es dort kein Kino, kein Schwimmbad und so weiter. Man ist einfach überhaupt nicht unter Leuten, sondern immer nur bei den gleichen Menschen. Ich kann dir also nur empfehlen, in eine Großstadt zu ziehen.

Ich persönlich würde wohl niemanden raten, in eine Großstadt zu ziehen, auch nicht, wenn die betreffende Person eigentlich genau dort herkommt. Aber ich bin eben auf dem Land geboren und habe bis jetzt dort mein gesamtes Leben verbracht. Wenn ich in der Uni bin, muss ich in die Stadt - und ich finde es fürchterlich!

Da ich aber ziemlich sicher bin, dass es mich aus der Großstadt wieder hinauf auf das schöne Land ziehen würde, weil ich einfach ein eingefleischter Landmensch bin, würde ich dir als Stadtmenschen schon empfehlen, wieder zurück in die Stadt zu gehen, wenn du das Gefühl verspürt, dass es dich dort wieder hin zieht. Mach es doch einfach, wenn du darüber nachdenkst! Wenn es dir dann doch nicht gefällt und du wieder Sehnsucht nach dem Landleben verspürst, dann kannst du dann ja noch einmal ganz genau abwägen, was für dich nun das Richtige sein könnte.

Ich für meinen Teil nehme eigentlich immer wahr, was mir vorschwebt. Weil du schon sagst, dass du eben ein eingefleischter Großstadtmensch bist, würde ich dir schon raten, wieder in eine Großstadt zurück zu ziehen. Ist man eingefleischt, so ist man verwurzelt. Und ein Mensch sollte in meinen Augen eben immer seinen Wurzeln treu sein.

Ich bin in ländlichen Gegenden aufgewachsen und habe mich dann auf dem Weg in die Nähe einer Großstadt gemacht, aber dennoch eher ländlich gewohnt. Die Großstadt hat mich als junger Mensch auch wirklich gereizt, aber dort wohnen wollen hätte ich nicht, weil mir das zu permanent gewesen wäre: zu permanent hektisch, zu permanent laut und vermutlich auch zu permanent dreckig und stinkend. Ich mag das Leben auf dem Land absolut und möchte hier auch nicht mehr weg. Eine Großstadt hat nach wie vor einen Reiz, den sie auf mich ausübt, allerdings kann ich das sicherlich nicht von jeder Großstadt behaupten. Grundsätzlich mag ich es aber, nicht zu weit von einer Großstadt entfernt zu wohnen, wohingegen ich meine Wohngegend lieber ländlich mag. Aber ich möchte eben auch rauskommen aus der Idylle und mal das Kontrastprogramm haben.

Deshalb empfinde ich dieses Zwischending des Wohnens am Rande einer Großstadt oder eben in einem Vorort auch wirklich als Optimum, jedenfalls für meine Zwecke und mein Empfinden. Mitten in einer Großstadt zu wohnen, käme für mich gar nicht in Frage, aber das Wohnen in der absoluten Einöde ist nun auch wiederum nicht mein Ding. Wenn Du aber das Wohnen in einer Großstadt bereits kennst und Dich als Großstädterin bezeichnest, verstehe ich nicht ganz, weshalb Du Dich nun, wo Du längere Zeit auf dem Land gewohnt hast, fragst, ob der Schritt zurück in die Großstadt gut wäre. Du weißt immerhin, was Dich erwartet, weil Du bereits in der Großstadt gelebt hast, also sollten Dir Vor- und Nachteile dessen bekannt sein.

Ob es nun ratsam ist, vom Land zurück in die Großstadt zu gehen, weiß ich nicht, zumal ich finde, dass das eine ganz individuelle Frage sein dürfte. Wenn einem das Leben in der Großstadt wirklich fehlt oder einem selbst andere stichhaltige Gründe dafür einfallen, zurück in die Großstadt zu gehen, dann wird das vermutlich der richtige Schritt sein. Möchte man hingegen einige Vorzüge der Großstadt genießen können, aber sein ruhiges Leben auf dem Land nicht aufgeben wollen, dann wäre vielleicht eine Kompromisslösung wie der Stadtrand oder eine Vorstadt nicht verkehrt. Es gilt eben, alle Vor- und Nachteile gegenüber einander abzuwiegen und ich denke, dass man es ganz gut erwischt hat, wenn man beide Lebensformen kennt, sodass man wirklich weiß, was man miteinander zu vergleichen hat.