Ist es assig, alte Kleidung zu Putzlappen zu machen?
In meinem Elternhaus habe ich es kennen gelernt, dass man aus alten Shirts und ähnlichem, gerne Lappen zum Putzen geschnitten hat, bevor man die Kleidungsstücke entsorgt hat. Also Kleidungsstücke die man nicht mehr angezogen hat, weil sie zu klein oder kaputt waren.
Eine Bekannte meinte nun, das sei asozial, weil man doch die paar Cent auch in neue Lappen investieren kann und die kosten ja nicht die Welt. Klar sind neue Lappen nicht teuer, aber ich denke eigentlich, man muss nicht alles gleich entsorgen und auch wenn es nur ein paar Cent sind, dann ist das auch Geld.
Kauft ihr lieber neue Putzlappen und schmeißt alte Shirts weg? Oder denkt ihr auch, man kann damit ja mindestens noch die Toilette putzen und das alte Shirt dann weg werfen? Sind zwar nur ein paar Cent, aber die läppern sich ja auch zusammen.
Das Wort ''asozial'' bedeutet, dass sich jemand abweichend von gesellschaftlichen Normen verhält und damit der Gesellschaft in gewisser Hinsicht auch Schaden zufügt, demnach hat die Wiederverwertung eines Kleidungsstückes als Lappen nichts damit zu tun und ist höchstens merkwürdig. Das Wort ''assig'' gibt es im deutschen Sprachgebrauch gar nicht, das ist selbst erfundene Jugendsprache.
Bei uns werden alte Kleidungsstücke in der Regel nicht als Putzlappen wiederverwendet. Ich finde, dass sich der Stoff aus dem Kleidungsstücke gemacht sind, in den meisten Fällen auch gar nicht dazu eignet, damit zu putzen, weil häufig auch Flusen und Fussel übrig bleiben und das ist natürlich nicht unbedingt von Vorteil. Besonders gut auswaschen lassen sich Kleidungsstücke jetzt auch nicht gerade, zumindest soweit die Qualität stimmt. Aus dem Grund würde ich davon abgesehen, Kleidungsstücke zu Putzlappen zu verarbeiten.
Crispin hat geschrieben:Das Wort ''asozial'' bedeutet, dass sich jemand abweichend von Gesellschaftlichen Normen verhält und damit der Gesellschaft in gewisser Hinsicht auch Schaden zufügt, demnach hat die Wiederverwertung eines Kleidungsstückes als Lappen nichts damit zu tun und ist höchstens merkwürdig. Das Wort ''assig'' gibt es im deutschen Sprachgebrauch gar nicht, das ist selbst erfundene Jugendsprache.
So etwas in der Art wollte ich auch schreiben, da es aber Crispin schon vor mir getan hat, schließe ich mich diesem Statement erst einmal an, bevor ich auf das eigentliche Thema zu sprechen komme.
Meiner Meinung nach ist nichts verwerfliches daran, wenn man alte Kleidungsstücke zu Putzlappen umfunktioniert. Es kommt ja auch darauf an, was man mit diesen Lappen dann putzen möchte, denn für alles eignen sie sich nicht. Ich kann mich jedoch daran erinnern, dass mein Vater so etwas gerne nahm, um sein Auto zu putzen, denn dafür waren sie gut genug. Wenn sie dann mal nichts mehr waren, wurden sie entsorgt. Für den normalen Haushalt jedoch haben wir das nie genommen.
Ich kaufe immer meine Lappen zum Putzen, meistens nehme ich Schwämme bzw. Schwammtücher, die kosten nicht viel und man kann die Schwammtücher sogar waschen um sie danach wieder zu verwenden. Alte T-Shirts sind bei mir nie so ramponiert, dass man sie zu Putzlappen machen könnte. Ich spende alte Kleidung lieber an den Caritas oder sonst wohin, damit Menschen, die sich das nicht leisten können, noch etwas davon haben.
Den Ausdruck "assig" finde ich eher asozial als alte Kleidung zum putzen zu nehmen. Bei uns wird aber weder das Wort "assig" verwendet noch werden alte Kleidungstücke zu Putzlappen verwendet. Denn diese alten Kleidungsstücke sind unhandlich und wenn man sie auseinanderschneidet, dann muss man sie auch umnähen, damit sie nicht flusen. Meine Oma hat das immer gemacht. Sie hat aus T-Shirts quadratische Putzlappen gemacht, die sie in mühevoller Arbeit ordentlich umgenäht hat.
Eine Tante von mir hat auch alte Unterwäsche aus Baumwolle zum Putzen genommen und ich fand das als Kind sehr befremdlich, wenn sie mit einer Unterhose die Toilette putzte. Irgendwie fand ich das schon komisch und würde das selber nicht machen.
Die paar Cent für ordentliche Putzlappen habe ich übrig und daran muss ich nicht sparen. Ich denke auch, dass mein Mann ordentlich dumm schauen würde, wenn ich mit Unterwäsche und Shirts anfangen würde zu putzen.
Wir könnten uns gut und gerne auch "richtige" Putzlappen leisten, verwenden aber ebenfalls sehr gerne alte Kleidungsstücke, die wir uns zurecht schneiden. Dabei handelt es sich dann nicht nur um ausgediente T-Shirts, sondern auch um alte Rippunterhemden von meinem Vater, die sehr gut saugen und wenig fusseln und sogar um alte Unterhosen, deren hinterer Teil bei mir immer zunächst noch in der Toilettenschüssel zum Einsatz kommt, bevor die Unterhose dann letztendlich komplett entsorgt wird.
Ich finde daran weder etwas asozial, wobei ich ähnlicher Meinung bin wie meine Vorredner noch finde ich es verwerflich. Warum sollte ich mir Putzlappen kaufen, wenn ich die alten Kleidungsstücke noch verwenden kann? Ich spare da nicht nur Geld, um welches es mir beim Putzlappenkauf gar nicht geht, sondern ich verwende auch die Kleidungsstücke solange bis sie wirklich zu nichts mehr zu gebrauchen sind. Das würde ich eher ein effektives Nutzen nennen als irgendetwas anderes.
Bevor ich Kleidung, die zerlumpt ist, wegwerfe, wische ich damit immer noch etwas ab. Bevor ich zum Beispiel ein altes, durchlöchertes Handtuch wegwerfe, nässe ich es mit sehr heißem Wasser und wische irgendetwas schmutziges, was mir gerade im Blickfeld ist. Letztens habe ich unter der Heizung gewischt. Danach werfe ich es erst weg. Ich meine immer, dass ich noch eine letzte sinnvolle Tätigkeit damit ausführen muss. Ich habe zum Putzen natürlich normale Putztücher, aber warum sollte man alte Lumpen nicht noch ein letztes Mal verwenden? Ich habe auch schon einmal ein Küchenhandtuch zerrissen und zum Schuhputzzeug gelegt. Küchenhandtücher haben den Vorteil, dass sie nicht fuseln.
Ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhang mit asozialem Verhalten. Ich schade dadurch doch anderen Menschen nicht.
Ich kenne es auch noch aus meinem Elternhaus, dass alte Klamotten oder ähnliches noch zu Lappen verarbeitet wurden. Als "assig" würde ich diese Art der Verwertung nicht bezeichnen, auch wenn ich sie selber nicht umsetze. Wenn ich alte Sachen habe, die ich nicht mehr brauche, gebe ich sie für gewöhnlich in die Altkleiderspende, weil ich glaube, dass manche Leute diese abgetragenen Klamotten noch ganz gut gebrauchen könnten.
Als Putzlappen finde ich alte Kleidungsstücke nicht wirklich gut, das Material ist dafür einfach nicht optimal. Zunächst einmal wird der Schmutz nicht so gut aufgenommen, der Stoff saugt sich mit Wasser vielleicht zu voll oder das Wasser kann gar nicht richtig eindringen und dann verwendet man Putzlappen ja auch nicht nur ein Mal sondern steckt sie nach dem Putzen in die Waschmaschine. Und spätestens da zerlegt sich dann ein Lappen, den man aus einem Kleidungsstück heraus geschnitten hat.
Allerdings benutze ich alte T-Shirts oder Jerseyreste, die beim Nähen anfallen, wenn ich mit Farbe und Lösungsmitteln arbeite. Ich streiche daran dann Pinsel ab, verwische Farbe oder Tauche den Lappen in Lösungsmittel um damit etwas sauber zu reiben. Die Lappen muss man danach eh entsorgen und sie sind wesentlich besser geeignet als Papiertücher, die ich früher verwendet habe.
Und was das Ganze mit "assig" zu tun hat verstehe ich absolut nicht. Man widerspricht damit erst mal keiner sozialen Norm und außerdem ist so ein Verhalten doch ressourcensparend und somit eher "sozial".
Natürlich ist das total "assig" und wenn du alte Kleidungstücke als Putzlumpen verwendest, dann wird dir jeder diese "Assigkeit" ansehen und dich verachten. Ich frage mich gerade auch, was an dem Verwenden von einem alten Kleidungsstück "assi" sein soll und normalerweise bekommt das doch außerdem gar keiner mit, was man als Putzlumpen verwendet, oder durchwühlen bei euch zu Hause die Besucher als erstes mal den Putzmittelschrank?
Bevor ich alte Kleidungsstück wegwerfe, benutze ich sie schon noch mal. Sei es um etwas verkleckertes aufzuwischen oder eine Pfanne grob auszuwischen, ehe sie dann abgespült wird. Zu einem richtigen Putzlappen verarbeite ich so etwas nicht, aber ich verwende es eben schon noch als alten Lappen, ehe es in den Altkleidercontainer geschmissen wird. Und ich finde das nicht "assig", sondern ziemlich praktisch und umweltfreundlich. Außerdem spart man dadurch zwar nicht viel Geld, aber ständig neue Putzlappen für Drecksarbeiten zu kaufen ist doch irgendwie auch ein bisschen dämlich und überflüssig, oder?
@Diamante, wenn deine Oma sich die Arbeit gemacht hat, aus alten T-Shirts oder dergleichen Putzlappen zu machen, lag es bei ihr sicherlich daran, dass sie es aus Kriegszeiten noch gewohnt war, als es nicht alles gab und die Menschen froh waren überhaupt etwas Neues aus alten Sachen machen zu können. Selbst wenn du mit einer alten Unterhose deines Mannes putzen würdest, könnte dein Mann nichts sagen, weil er es nicht sehen würde, da er während der Zeit des Putzens arbeitet. Aber zum Auto säubern und polieren, wären sie doch gut.
Ich finde auch nichts Verwerfliches daran, alte Sachen, die sich zum Putzen eignen als Putzlappen zurechtzuschneiden. Allerdings erspare ich mir das Umnähen. Es geht hier wirklich nicht um ein paar Cent. Alte Hand- und Küchentücher eignen sich sehr gut, um etwas zu putzen, zum Beispiel das Balkongitter und die Fensterbank.
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