Emotionale Filme - Weshalb tut man sich so etwas an?

vom 21.06.2012, 20:33 Uhr

Meine Partnerin liebt emotionale Filme, wie Titanic oder ähnliches, bei denen viele immer weinen müssen. Früher habe ich mir nie solche Filme angesehen. Mittlerweile werde ich dazu durch meine Partnerin quasi gezwungen solche Filme anzusehen. Ich selbst muss dann hin und wieder auch manchmal weinen.

Bei meiner Freundin ist es noch extremer. Sie weint schon sehr schnell. Jedenfalls ist das auch bei Romanzen so. Sie möchte immer wieder Liebesfilme sehen und weint dann, weil es ja so schön sei. Ich finde das eigentlich ganz süß und kann es auch gut verstehen, da es ja eben schön ist.

Allerdings gibt es dann auch wieder diese Filme, die einfach nur traurig sind, wie beispielsweise "Beim Leben meiner Schwester". Dort habe ich mir mit Absicht nur das Ende angesehen, weil ich mir das einfach nicht antun wollte. Ich meine wieso schaue ich mir einen traurigen Film an, der mich einfach nur runter zieht und depressiv macht?

Versteht ihr das denn, wieso man sich so etwas anschaut? Im Grunde weiß man doch schon vor dem Film, dass man wahrscheinlich weinen wird und dann schlecht gelaunt ist. Da schaue ich mir dann doch lieber einen fröhlichen Filme an, der mich amüsiert oder nicht?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich verstehe auch nicht, wie man solche Filme öfters gucken kann und diese dann auch noch mag. Ich habe mir Titanic an geguckt, da ich neugierig war und es eigentlich ein ziemlich aktuelles Thema war. Allerdings fand ich den Film so langweilig, dass ich zwischendurch eingeschlafen bin und das passiert mir sonst nie! Ich denke, dass Frauen solche Filme so lieben, weile romantische Sachen drin vorkommen, die sie sich auch wünschen, aber wissen, dass es nie passieren wird. :D Ich weiß, das klingt ein bisschen fies, aber wenn wir ehrlich sind, dann wissen wir, dass es die Wahrheit ist.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Meiner Meinung nach gibt es Frauen und Mädchen, die nun mal gern träumen und mitleiden, das geht eben sehr gut bei solchen Filmen wie "Titanic". Ich zum Beispiel konnte zwar damit nichts anfangen, aber mit "Dirty Dancing". Mir geht es um diese eine Szene, in der Johnny sein Baby verlässt und "She's Like The Wind" eingespielt wird, diese Szene könnte ich mir hundert Mal am Stück anschauen und würde jedes Mal wie ein Schlosshund heulen. Warum das der Fall ist, kann ich nicht sagen, aber in dem Bereich setzt mein Verstand einfach aus und ich leide da förmlich mit.

Sicherlich ist so etwas bei Männern weniger verbreitet, aber im Grunde kann man auch sagen, dass es Fußballspiele gibt, die die Männer zum Weinen bringen und da fragt sich manche Frau, warum es so weit kommen muss. In dem Zusammenhang könnte man sich auch fragen, warum man da so mitleidet, obwohl der Mann ja nicht selbst auf dem Platz steht. Vielleicht aber wünscht er sich da auch mal eingreifen zu können.

Der Wunsch, auch mal in einer solchen Szenerie geliebt zu werden, mag ein Grund von vielen sein, aber selbst wenn man in einer sehr romantischen Beziehung lebt, fiebert man dennoch mit. Andere traurige Filme leben vielleicht von den Schauspielern, von der Geschichte, und manchmal ist es eben einem danach, nur noch mehr traurige Sachen zu sehen, zu lesen, zu hören. Vielleicht ist auch die Problematik, die einen berührt, ich kann es nicht sagen, aber ich denke schon, dass auch viel die eigene Stimmung oder das eigene Wunschdenken da eine große Rolle spielt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Diese an sich kleine und banale Frage hat wahrscheinlich einen handfesten psychologischen Hintergrund. Ich vermute, dass es daran liegt, dass wir uns über Gefühle definieren und eine gewisse Bandbreite dieser Gefühle auch verspüren möchten, jetzt mal sehr oberflächlich ausgedrückt, bin halt kein Psychologe.

Allerdings kann ein intensiver Film, der einen für eine gewisse Zeit deprimiert oder traurig macht, auch zum Nachdenken anregen und Denkanstöße geben. Es ist wichtig für das Gehirn, neue Reize zu bekommen, sonst stumpft es ab. Deshalb sollte es auch bei Filmen eine gute Mischung sein. Wer sich jeden Tag Horrorfilme reinzieht, zuckt irgendwann selbst bei schlimmsten Splatterszenen nicht mehr mit der Wimper. Und wer jeden Tag Liebesfilme zum Mitschluchzen anschaut, dem versiegen irgendwann die Tränen.

In gewisser Weise, denke ich, tragen also die verschiedenen Filmgenres zu einer Art emotionaler Ausgeglichenheit bei. Und daher haben wir wohl auch mal Lust auf einen traurigen Film.

» stewii24 » Beiträge: 55 » Talkpoints: 28,05 »



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