Kaninchenbabys an Zooläden verkaufen?

vom 21.06.2012, 15:09 Uhr

Meine Freundin hat sich vor kurzem zwei junge Zwergkaninchen aus einem Zoogeschäft gekauft (keine spezielle Rasse). Es sind zwar zwei Weibchen, doch die Verkäuferin meinte, wenn sie die die beiden mal decken lassen möchte, dann würde ihr das Zoogeschäft später auch ein paar Junge abkaufen (allerdings zu einem weitaus niedrigeren Preis als der Verkauf der Tiere einbringt). Meine Freundin will darüber nachdenken. Ich allerdings habe schon viel Ungutes darüber gehört, zum Beispiel, dass Zoogeschäfte "billige" Kaninchen dann auch gerne mal als Schlangenfutter verkaufen oder sogar selbst als solches benutzen (besagter Zooladen hat sogar ein paar Schlangen).

Ansonsten denke ich aber auch, dass man damit doch den oft wenig artgerechten Handel der Kaninchen vorantreibt. Das Gehege im Zooladen war zwar sauber, aber es gab nur wenig Platz und die Tiere wirkten sehr gestresst, da das Gehege oben herum offen ist und Besucher ständig hineinfassen wollen. Wenn meine Kaninchen Junge werfen würden, dann würde ich sie mit sicher nie an ein solches Zoogeschäft verkaufen! Allerdings habe ich meine auch aus dem Tierheim. Wie seht ihr das? Käme ein Verkauf eurer Kaninchenkinder an ein Zoogeschäft in Frage, wenn der Preis stimmt?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zoogeschäfte haben im Grunde fast immer Züchter, bei denen sie die Tiere einkaufen und dann teuer wieder verkaufen, dass ist an sich nichts ungewöhnliches und wir haben vor einer ganzen Weile auch schon mal junge Hamster an Zoogeschäfte verkauft. Ich finde das an sich jetzt nicht so schlimm, aber der Laden muss einem eben durchaus auch sympathisch sein und wenn man schon beim ersten betreten merkt, dass die Tiere gestresst sind und der Laden nicht wirklich artgerecht wirkt, dann würde ich es wohl auch eher sein lassen.

Letztendlich finde ich aber, dass man nie wissen kann, wo es die Tiere gut haben werden, man kann auch eine Anzeige in die Zeitung setzen und die Tiere dann an die Leute abgeben, die sich darauf melden werden, aber hier kann man sich auch nicht hundertprozentig sicher sein, dass sie das Kaninchen gut behandeln werden. Und in einem Zoogeschäft gehen die Tiere in der Regel auch sehr gut weg, deswegen bleiben sie sicherlich nicht lange im Laden. Ich würde die Tiere vermutlich schon an einen Zoofachhandel verkaufen, wenn er mir zumindest halbwegs sympathisch wäre. So hat man die Tiere zumindest erstmal alle auf einmal weg und hat dann keinen Stress mehr.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke nicht, dass so etwas eine gute Idee ist. Zumal man meiner Meinung nach, nicht einfach ein Kaninchen schwängern lassen sollte, nur weil man sie eben dann wieder verkaufen will. Man kann so etwas machen, wenn es passiert ist, aber mit Absicht würde ich so etwas nicht machen.

Zooläden kaufen klar Tiere an, aber leider muss ich sagen das in den meisten Läden einfach keine Atmosphäre für solche Tiere sind. Die Käfige sind zu klein und es wird sich meiner Meinung nach in den meisten Fällen nicht wirklich intensiv um die Tiere gekümmert. Ich würde also, wenn der Fall eintreten sollte einfach an Familien verkaufen, die so ein Tier haben möchten. Das Zoogeschäft finde ich als Ort für das Tier nicht gut, weil diese meistens eh schon Tiere beziehen und ihre "Stammzüchter" haben und weil man dort dann stark auf den persönlichen Eindruck angewiesen ist, der hier in dem Fall ja nicht so gut war.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich persönlich hätte kein Problem damit Jungtiere an den Zoohandel zu verkaufen. Mag aber hier am Geschäft liegen, wo eben der Zugang zu einigen Tieren nur mit Verkaufspersonal möglich ist. Allerdings sehe ich dabei eben auch, dass man so sein Hobby ein wenig refinanzieren kann, wenn einem das Angebot schon gemacht wird. Selbst wenn die Jungtiere als Futtertiere verwendet werden, würde mich das nicht weiter erschüttern.

Allerdings würde ich dann eine Häsin auch nicht als Geburtsmaschine missbrauchen, sondern sie auch nur ein Mal pro Jahr decken lassen. Und das eben zu einer Zeit, wo es auch in der Natur zur Sache geht um die Rasse zu erhalten. Ich denke, wenn man solche Dinge mit berücksichtigt, dann ist es am Ende nicht das schlechteste Geschäft was man machen kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe mein Kaninchen von einem Züchter gekauft, d.h. ich habe im Internet nach dem örtlichen Kaninchenzüchterverein gesucht und dort fand ich eine Liste, wer welche Rassen züchtet und kam so zu meinem Hasi. Mein früheres Kaninchen hatte ich aber aus einem Zoohandel und auch wenn ich Futter für meine jetzigen Tiere kaufe, gehe ich zu Fressnapf und sehe mir dort gerne die angebotenen Tiere an. Diese haben ein recht großes Gehege und viele Versteckmöglichkeiten.

Trotzdem wirken die Kaninchen bei Fressnapf manchmal etwas ängstlich, aber ich denke, dass so junge Tiere eben immer ängstlich wirken, insofern sie sich noch nicht an eine feste Bezugsperson richtig gewöhnen konnten. Daraus lässt sich meiner Meinung nach kein Qualitätsurteil über den Zoofachhandel ableiten.

Mein Problem wäre eher, dass man als derjenige, von dem die Jungtiere stammen, dann nicht weiß, an wen sie weiterverkauft werden. Ich würde schon das Gesicht desjenigen sehen wollen, der „meine“ Tiere dann erwirbt. Zudem wöllte ich definitiv nicht, dass die Kleinen als Futtertiere für Schlangen missbraucht werden. Da täte es mir wirklich sehr leid um die Süßen.

Ich weiß nämlich, dass Fressnapf zumindest Ratten und Mäuse als Futtertiere nutzt, diese werden sogar mit der expliziten Aufschrift „Futtertier“ an Privathalter von Schlagen und anderen Reptilien verkauft. Ich finde wirklich, dass das nicht sein müsste, aber na gut, das kann man leider nicht beeinflussen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mal abgesehen davon, dass ich vom Vermehren nicht so viel halte (zum Züchten von gesunden Nachkommen gehört schon eine Menge Fachwissen), kaufen bei uns die Zoohändler keine privaten Nachzuchten auf. Ihnen ist das Risiko, dass die Tiere krank sind (z:B. die gefürchteten Zahnfehlstellungen) einfach zu groß. Das Geschäft hat ja auch einen Ruf zu verlieren.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zunächst einmal halte ich überhaupt nichts davon, wenn irgendwelche Privatpersonen einfach Tiere vermehren. Es gibt genug Tiere aus der Kategorie Haustier, die in Tierheimen sitzen, da muss man das Problem nicht noch weiter vergrößern. Ich halte das für unverantwortlich. Darüber hinaus würde ich persönlich nicht in Zooläden einkaufen, die lebende Tiere anbieten. Dort kaufe ich nicht einmal Futter für meinen Hund, weil ich solche Läden einfach nicht unterstützen möchte. Ich finde es schrecklich, wenn jeder Besucher die armen Tiere begaffen und begrabschen kann. In solchen Läden ist es einfach nicht ruhig genug und die Tiere können dort nicht einmal ansatzweise artgerecht leben. Sie werden nur so gehalten, dass sie bestmöglich für die Käufer präsentiert werden, an das Wohl der Tiere wird dabei kaum gedacht.

Ich würde einem Laden, der sich sicher nicht so gut um die Tiere kümmert, überhaupt kein Tier anvertrauen. Ich hätte kein gutes Gefühl dabei, wenn die Kleinen dann in einem solchen Geschäft sitzen müssten und sicher total verängstigt wären. Natürlich ist es immer besser, wenn man seine Tiere nicht vermehrt. Sollte es zu einem Unfall kommen, sollte man lieber schauen, dass man die Tiere bei verantwortungsbewussten Menschen unterbringt, sofern man sie nicht selbst behalten kann oder möchte.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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