Wehwehchen von Freunden - anhören oder ignorieren?
Ich hatte im Laufe meines kurzen Lebens leider schon sehr viele Freundinnen aber auch Freunde, die mir mit ihren Wehwehchen aufkamen und ein offenes Ohr haben wollten. Ich selbst muss leider sagen, dass ich zum einen, kein besonders gesprächiger Typ bin und zum anderen bin ich für die typischen Teenieprobleme und auch die vermeintlich klassischen Frauenprobleme gänzlich unempfindlich: sie interessieren mich nicht und ich möchte nichts darüber hören. Leider kann man sich seine Freunde nun mal leider nicht zurechtbasteln und so war es eben schon häufiger mal so, dass ich Freunde hatte, die ich sonst eigentlich ganz gerne hatte und die mir auch gute Freunde waren, aber als übler Zusatz kamen eben ständig diese Monologe über kleine Wehwehchen, die mich nicht interessierten.
In den meisten Fällen durfte ich mir Männergeschichten von einer Freundin anhören, dass waren aber keine Geschichten aus ihrer Beziehung oder so, die Geschichten bestanden in den meisten Fällen eigentlich nur daraus, dass sie irgendwo einen Typen getroffen hatte, der sie zufällig angeschaut oder angelächelt hatte und den sie vermutlich niemals mehr wieder sehen würde, aber in dem sie die große Liebe gefunden hatte...langweilig! Ich durfte mir ihre Erzählungen dann ins kleinste Detail anhören und musste anschließend analytisch auswerte, ob sie gerade die Liebe ihres Lebens getroffen hatte oder der Typ wegen der Unterwäschewerbung hinter ihr gegrinst hatte und kaum war dieses Thema ausdiskutiert, traf sie schon den nächsten und so ging das weiter und weiter. Eine ernsthafte Beziehung hatte die gute damals nicht, zum Glück, sonst wäre ich an dieser Freundschaft vermutlich verreckt.
Eine andere gute Freundin hatte das Problem, dass sie unglaubliche Angst vor einer Schwangerschaft hatte. Wir hatten damals in der Oberstufe zwei Mädels, die es diesbezüglich wohl nicht so genau genommen hatten und seitdem mit ihren Kindern in der Schule herumkurvten, damit wollte sie sich nicht die Zukunft versauen lassen. Ich durfte mir nach jedem Sex dann anhören, dass sie einen dicken Bauch habe, dann spürte sie eine Bewegung in ihrem Bauch, vermutlich das Baby vom vorletzten Mal Sex, sie war sicherlich trotz Kondom und Pille Schwanger und ständig Arztbesuche und Bluttests die natürlich alle negativ waren und dauern panische SMS ich müsse unbedingt nachschauen, wie lange man in Holland abtreiben könne und ob die nächste Apotheke noch offen habe, weil sie einen Test brauchte.
Irgendwann habe ich sie dann ignoriert und sie hat auch gemerkt, dass mir das ganze so mächtig auf den Wecker gegangen ist, dass ich davon nichts mehr wissen wollte und wirklich alles komplett ignoriert habe, was noch in dieser Richtung kam. Die Wehwechen meiner anderen Freundin habe ich irgendwann auch ignoriert und die Freundschaft ist deswegen auch nicht kaputt gegangen. Selbige meinte auch ständig mir am Telefon erzählen zu müssen, welche Hausarbeiten sie gerade erledigt hatte, was ich auch unglaublich spannend fand. Ich weiß nicht, wieso einige Menschen meinen, so unglaublich viel reden zu müssen und das auch noch über derart unwichtige Dinge, aber es geht mit auf den Senkel. Gehört es für euch zu einer Freundschaft dazu, euch sowas anzuhören oder ignoriert ihr es einfach?
Ich höre es mir wirklich gerne an, wenn mein bester Freund mal ein Problem hat. Mit wem soll er denn sonst darüber reden? Wir reden schon immer über unsere Probleme und so kann er mich auch nachts anrufen, wenn mal etwas ist und ich kann das bei ihm auch. Ich denke das macht eine gute Freundschaft auch aus. Es gibt kein Problem, was ich als unwichtig empfinde, wenn er es als Problem sieht. Ich nehme ihn und seine Probleme immer Ernst.
Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem an der Sache nicht ganz. Freunde sind dazu da, dass man sich gegenseitig bei Problemen hilft und auch dabei zuhört. Man steht aneinander bei und gibt sich gegenseitig Ratschläge. Das gehört zu einer vernünftigen Freundschaft dazu. Wenn Dich das total nervt und Du dazu keine Lust hast, dann bist Du für mich keine richtige Freundin. Eine Freundin sagt nicht, dass sie genervt ist von den Problemen der anderen und ignoriert die Leute nicht, die Probleme haben. Denn Probleme hat jeder und sie sind dazu da, dass man diese Probleme löst.
@Jenna87w und Ramones: Ja, natürlich ist die Freundschaft dazu da, sich auch zur Seite zu stehen, wenn man Probleme hat, aber in meinem Thread geht es gerade darum, dass ich von Freunden mit Problemen zugeschüttet werde, die keine Probleme sind, es sind Lappalien! Das ist ein großer Unterschied und ob da noch jemand Lust hat Freund zu spielen, dass stelle ich in Frage.
Sei dir bewusst dass Freundschaft ein geben und nehmen ist. Hör deiner Freundin zu, auch wenn es dich vielleicht auf den ersten Blick nervt. Denn das Thema belastet sie. Du wirst froh sein, wenn sie auch dir zuhört. Menschen haben nun einmal emotionale Bedürfnisse. Freunde sind da, um diese zu befriedigen. Deshalb Augen zu und durch, wie man so schön sagt. Eine weitere wichtige Sache beim zuhören ist, dass du nicht immer schön den Kopf von oben nach unten bewegst, sondern wirklich mit ihr über den Sachverhalt diskutierst. Bei der Diskussion kannst du dann auch deine Kritik einbringen und ihr kommt vielleicht auf einen völlig neuen Lösungsansatz. Denk immer daran, dass Freunde etwas wirklich kostbares sind.
Also ich finde schon, dass man immer ein Ohr für Freunde haben sollte! Ich höre meinen Freunden immer zu und versuche ihnen zu helfen oder sie aufzuheitern. Manchmal kann man einfach nicht helfen oder mir fällt spontan nicht gerade die perfekte Lösung ein. Deswegen probiere ich einen guten Witz zu bringen oder eine gute Idee zu bringen, die meine Freunde aufheitern. Ich finde es wichtig, dass meine Freunde sich auf mich verlassen können!
Du musst dir auch überlegen, dass du deine Freunde auch irgendwann mal brauchen könntest und sie dir zuhören sollen. Dann möchtest du dich auch auf sie verlassen und hoffst auf Hilfe.
Das kommt ganz darauf an, wie diese Probleme denn aussehen und wie oft das vorkommt. Ich muss sagen, dass meine beste Freundin manchmal wochenlang dasselbe Problem hat, was ich auch sehr belastend finde und da gut verstehen kann, dass es ihr da schlecht geht und sie jemanden benötigt, der sie unterstützt und das mache ich dann schon gerne.
Es gibt aber dann auch andere Personen, die irgendwelche Kinderprobleme haben und diese dann auch immer dieselben sind und einfach nur nervig und vor allem auch selbst verschuldet. Da habe ich dann auch keine Lust, mir das ständig anzuhören und dann sage ich das auch deutlich.
Was sich für Dich wie ein Wehwehchen oder Kinkerlitzchen anhört, ist für andere vielleicht ein ernsthaftes Problem. Handelt es sich hierbei um wirkliche Freunde, kann man dann aber auch mal sagen, dass es einem reicht, ständig zu hören, dass man bestimmt gerade ein Kind gezeugt hat und auch, dass man eben es versäumt hat, die große Liebe getroffen zu haben. Aber mal ehrlich - wenn es Dir so auf den Nerv geht, dann solltest Du es den Leuten sagen beziehungsweise hättest Du es sagen müssen. Bei der Freundin hätte ich vermutlich nach dem dritten Mal gesagt, die meint, sie sei sofort schwanger, dann soll sie eben abstinent bleiben, das wäre die sicherste Verhütungsmethode und bei der anderen Freundin würde ich vielleicht auch etwas loslassen, wenn sie mir immer wieder davon erzählt, dass der Typ neben ihr in der Straßenbahn ja die große Liebe hätte sein können.
Einerseits sind Freunde dafür da, aber ich denke, dass Du selbst manchmal da ungeduldig bist oder einfach genervt bist, weil es für Dich Banalitäten sind. Ich finde es ziemlich krass, weil ich hier das Gefühl habe, dass Du recht abwertend bist, wenn es um solche Banalitäten geht, aber anders betrachtet beschäftigte es eben Deine Freundinnen in dem Moment und da sollte man auch als Freundin in der Lage sein, mit umzugehen und nicht so genervt zu sein. Ich mag auch keine Wiederholungen, ich meine, es reicht aus, wenn man zwei, drei Mal die gleiche Situation geschildert hat, sofern es sich eben um eher harmlose Dinge handelt. Wenn es aber um etwas ernstes geht, was ich jetzt nicht genauer definieren möchte oder kann, weil es jeder anders sieht, dann kann ich es schon nachvollziehen, dass jemand immer wieder davon spricht. Es tut auch mal gut, einfach nur zu reden, und jemanden zu haben, der zuhört, und man erwartet nicht unbedingt eine Rückmeldung oder einen Ratschlag oder so.
Bei mir kommt es darauf an, wie diese kleinen Wehwehchen mir vorgetragen werden und natürlich auch, worum es sich bei ihnen handelt. Wenn es etwas ernsteres sein könnte, dann bin ich natürlich doch schon besorgt und versuche, wenn es mir irgendwie möglich ist, der betroffenen Person zu helfen. Aber es ist wirklich nervig, wenn man immer wieder in jammernden Tonfall von diesem oder jenem kleineren Gebrechen hört.
Ich ignoriere ein solches Verhalten immer dann, wenn ich mir ganz sicher bin, dass nicht doch etwas Schlimmeres vorliegen könnte. In dem Fall finde ich es legitim, wenn man ab einem gewissen Punkt einfach abschaltet und nicht mehr auf das mitleidheischende Jammern eingeht.
Mein Lebensgefährte zum Beispiel behauptet steif und fest, dass seine Allergie sich bemerkbar macht durch einen Schmerz wie von tausend Nadelstichen im Rücken. Und dann auch noch an eintausend verschiedenen Stellen. Nächtelang jammert er und stöhnt vor angeblich höllischen Schmerzen. Dabei sind seine Körperfunktionen ganz normal und nicht auffällig wie bei jemanden, der richtigen Schmerz erleidet. Dann habe ich ihn einmal mit einer Stecknadel gestochen und er hat geschrien als hätte ich ihn umbringen wollen. Daraus konnte man dann folgern, dass seine angeblich ach so starken Schmerzen in Wahrheit nicht so stark sind wie die Stiche von tausend Nadeln und seitdem habe ich sein Jammern ignoriert. Nach kurzer Zeit jammerte er auch gar nicht mehr.
Einer Freundin, die ständig glaubt schwanger zu sein, würde ich zunächst einmal die physiologischen Vorgänge einer Schwangerschaft erklären. Wenn man die Bewegungen des Embryos schon spüren kann, dann ist die Zeugung schon ein Paar Wochen her, bis dahin hätte man mehrmals bemerken müssen, dass die Regelblutung aussetzt. Ferner würde ich noch weiter den Wind aus den Segeln nehmen und auch klar machen, dass mich diese ständigen Schwangerschaftsanfälle nerven und ich davon bitte nichts mehr hören möchte, bis sie wirklich schwanger ist. Und ab da an würde ich weitere Schwangerschafts-Paniken getrost ignorieren.
Für einen Richtigen Freund gehört es sich, dem anderen bei Sorgen und Problemen zur Seite zu stehen . Freunde die nur da sind, wenn es einem gut geht und beim geringsten Anschein von Kummer das weite suchen, sind meiner Meinung nach keine wahren Freunde. Jeder braucht ab und zu mal jemanden bei dem er sich Ausheulen kann. Wenn es sich um etwas ernstes handelt bin ich natürlich da und helfe so gut ich kann. Allerdings muss ich auch zugeben, das ich mich gern aus jeglichem Beziehungsgejammer raushalte und auch bei nichtigen Angelegenheiten nicht unbedingt immer gleich zur Stelle bin um es mir anzuhören.
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