Krankhaft dick - Reißleine ziehen
Ich oute mich nun mal. Ich fühle mich nicht wohl, habe Übergewicht, doch so richtig habe ich nichts daran gemacht. Sport ging nicht, da der Gesundheitszustand mehr als nicht prickelnd ist. Probleme mit Knien, stehe kurz vorm Bandscheibenvorfall und so weiter. Nun war es bei mir so, dass von heute auf morgen der Entschluss stand, meine Ernährung umzustellen. Diäten habe ich schon öfters gemacht, doch diesmal war es anders.
Als ich schon angefangen hatte meine Ernährung umzustellen, war ich im Internet unterwegs. Foren, BMI Rechner und Co. Dann habe ich gesehen, dass ich kurzzeitig in der Adipositas war. Ich denke mal, dass dies auch der Grund war nun endlich was zu tun. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht auf einmal die Kilos drauf hatte, sondern dass es schleichend kam. Umgerechnet, jeden Monat so ein halbes Kilo bis ein Kilo.
Der erste Erfolg stellte sich natürlich schnell ein, ein Monat Umstellung und Sport und vier Kilos waren weg. Dann Stillstand, warum weiß ich nicht. Vielleicht weil man am Anfang ja erstmal Wasser verliert. Weiß zwar nicht wieso, vor allem weil ich viel zu wenig trinke, aber war so. Nun heißt es natürlich trotzdem dran bleiben. Ein Arzt hat zu mir nie gesagt, dass ich abnehmen sollte. Was mich ein wenig verwundert, denn ich bin ja ständig in Behandlung und auch im Krankenhaus.
Einiges der Gewichtszunahme innerhalb von 10 Jahren kam unter anderen durch Medikamente. Daher finde ich nun schon, dass man mich mal hätte drauf ansprechen können. Aber genug, es ist so und ich muss alleine was dran ändern. Nun interessiert es mich aber, wie es bei euch so war. Warum wolltet oder wollt ihr abnehmen? Ist es nur, weil euch euer Körper nicht mehr gefällt? Habt oder hattet ihr gesundheitliche Probleme? Kam es durch euer Unterbewusstsein? Was war der Auslöser oder Grund für euer Handeln?
Mein Gewicht schwankt immer mal um 5 oder 6 Kilo. Ich esse furchtbar gern und ich esse auch gern gut, fett (Rahmsauce und solche Sachen sind einfach himmlisch) und süß und vor allem liebe ich Schokolade aller Art. Da hab ich schnell mal wieder ein paar Kilos drauf.
Meist komme ich dann irgendwann an den Punkt, an dem ich mich im Spiegel nicht mehr sehen kann. Ich passe in meine Kleider nicht mehr rein und fühle mich schlicht und ergreifend unattraktiv. Dennoch dauert es eine Weile, bis ich die nötige Entschlossenheit aufbringe, die Diät durchzuhalten. Es kommt durchaus vor, dass ich anfange und nach zwei oder drei Tagen schleichen sich die ersten "das eine Stück macht schon nichts" ein, oder die Chips sind einfach so verlockend, dass ich alle guten Vorsätze über Bord schmeiße und einfach futtere.
Durchhalten kann ich erst, wenn so eine Art Kippschalter in meinem Kopf umgelegt wird und ich wirklich abnehmen will. Dann habe ich auch eigentlich keine Entzugserscheinungen wegen der Genüsse, die ich mir dann nicht gestatte. Dazu braucht es irgendeinen Auslöser, wie z.B. die Hochzeit meiner Freundin im August. Oder ein zündendes Erlebnis wie das, das ich vor zwei oder drei Jahren auf der Geburtstagsfeier einer Arbeitskollegin meines Mannes hatte: die Feier fand in einem Restaurant statt. Mein Platz war am einen Ende des Raumes, das Buffet am anderen, und ich musste immer durch den ganzen Raum gehen. Ich wusste ja, dass ich zu viele Pfunde mit mir herumschleppte und hatte permanent das Gefühl, dass jeder genau dahin guckte, wo das "Zuviel" war. Das war höchstwahrscheinlich Einbildung, aber ich fühlte mich dermaßen unwohl, dass ich am nächsten den nötigen Drive hatte, etwas zu ändern. Ich brauche eben, wie bereits erwähnt, immer eine Art Schlüsselerlebnis, einen letzten Anstoß um vom Erkennen des Umstands in die Phase des Aktivwerdens zu gelangen. Nur dann kann ich auch durchhalten, und das ohne zu leiden. Ich will dann keine Schokolade oder Pommes. Nur dann funktioniert es.
Momentan befinde ich mich, dank oben erwähnter Hochzeit meiner Freundin, wieder in einer solchen Phase des Entschlossenseins und will noch etwa 6 Kilo abnehmen bis zum großen Ereignis. Es stagniert auch leider gerade bei mir, ich komme im Augenblick einfach nicht dazu, etwas Sport zu treiben. Ich weiß, wenn ich nächste Woche wieder etwas tun kann, werde ich auch wieder Gewicht verlieren. Bei mir hat der Wunsch nach Gewichtsabnahme aber keine gesundheitlichen Hintergründe. Es ist bei mir schlicht die Eitelkeit.
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