Scheinbare Überlegenheit oder ignorierte Dummheit?
Es gibt Menschen, die sich selbst für intelligent und für was Besseres halten. Sie demonstrieren ihre scheinbare Überlegenheit, in dem sie andere abwerten. Sie fühlen sich dadurch sehr schlau und meinen, eine überragende Intelligenz zu besitzen, die es ihnen erlaubt, sich so zu äußern.
Ist das nicht ein Denkfehler, ein Ausdruck einer ignorierten Dummheit? Ich gehe davon aus, dass ein wirklich intelligenter und denkender Mensch, der auch noch fühlt, dieses Mobbing nicht nötig hat, weil er weiß, was er kann und sich nicht selbst vor Augen führen muss, was er zu leisten imstande ist.
Wie seht ihr das? Nehmt ihr solchen Leuten, die versuchen sich derart aufzuwerten, ihre Rolle ab? Oder denkt ihr, dass es ein armes Würstchen ist, was sich selbst etwas beweisen muss.
Wer wirklich intelligent ist, wird dies nicht so raus hängen lassen. Ich finde solche Menschen wirklich schlimm, die sich immer auf Kosten anderen beweisen müssen. Ich würde so jemanden verbal festsetzen oder ihn zurecht stutzen. Eine Beleidigung anderen gegenüber ist meistens unfair und muss so nicht geduldet werden.
Ich denke weder das eine, noch das andere, weil ich Menschen kennengelernt habe, die schon als Jugendlicher ihren doppelten Doktortitel gemacht haben und sich als Erwachsene auch verhalten, wie die Arroganz in Person. Ich kenne viele intelligente Menschen, die in unterschiedlichen wissenschaftlichen Instituten arbeiten, ihre Studien vorzeitig beendet haben und vorzeitig den Doktor gemacht haben, zweifellos sind all diese Leute verdammt intelligent, aber ich selbst würde schon behaupten, dass sicherlich 50% und mehr von ihnen, auch verdammt egoistisch und arrogant sind.
Als ignorante Dummheit würde ich das ehrlich gesagt nicht behaupten auch sehe ich diese Menschen nicht als arme Würstchen. Ich denke, dass sie in ihrem Leben auch ein Stück weit als ''anders'' abgestempelt worden sind, so ist das nun mal, wenn man als 15jähriger unter 18jährigen sein Abitur macht oder unter 28jährigen als 22jähriger seinen Doktortitel bekommt. Diese Menschen werden teilweise eben auch deswegen abgelehnt, in der Schule haben sie keine Freunde, soziale Kontakte fallen ihnen manchmal schwer. Es ist also kein Wunder, dass sie mit der Zeit eine Art Ignoranz entwickeln.
Ein bekannter Professor von mir ist auch von dieser Sorte, er schimpft und meckert gerne über das ''dumme'' Volk und wenn man es sich so anhört, habe ich persönlich das Gefühl, dass dieser Mann frustriert ist, er ist wütend und kann nicht mit ansehen, wie die Volksverdummung hier auch in Deutschland ihren Lauf nimmt, er kann nicht nachvollziehen, wieso Leute es toll finden besoffen und gröllend eine Deutschlandfahne zu schwenken und sich morgens die BILD-Zeitung kaufen, er versteht nicht, wieso man Fernsehen schaut und er hat auch keine Toleranz gegenüber weniger gebildeten Menschen, die ihre Ausbildung als Dachdecker machen.
Dennoch denke ich nicht, dass er sich so benimmt, weil er sich selbst für klüger hält als andere, was sicherlich auch der Fall ist, ich denke, dass er so handelt, weil er frustriert darüber ist, dass andere Menschen nicht den gleichen Intelligenzquotienten haben und sich daher als Modemarkenopfer durch die Welt schlagen und in ihrem Leben nichts weiter erringen als zig Statussymbole zu erwerben. Ich schätze, dass er einfach gerne hätte, dass diesen Menschen das Licht aufgeht und das er sich mit mehr Personen auf der gleichen Ebene unterhalten kann, auf der er sich befindet. Letztendlich ist er also sauer über die ganze Dummheit und Ignoranz in der Welt selbst und das wird fälschlicherweise als Ignoranz seinerseits interpretiert. So sehe ich das und ich schätze, dass das bei viele Intelligenten Menschen der Fall ist.
Es gibt Menschen, die sehr intelligent sind und einen Dünkel haben. Sie halten die anderen für minderwertig, Intelligenz ist das einzige, was für die zählt, ihnen fehlt aber die soziale und emotionale Kompetenz, um andere Eigenschaften an Menschen wertzuschätzen.
Es gibt Menschen, die normal intelligent sind, sich aber für intelligenter halten als andere. Auch sie schauen auf andere herab. Und dann gibt es noch die Menschen, die weniger intelligent sind als andere, dies aber nicht zeigen möchten und daher zu keinem vernünftigen Gespräch fähig sind und andere von oben herab betrachten, so dass gar kein Gespräch möglich ist oder nur auf einer polemischen Ebene.
Und dann gibt es noch die sehr intelligenten Menschen, die sozial und emotional genau so sind wie alle anderen. Es gibt also welche, die zusätzlich zu ihrer Intelligenz noch soziale und emotionale Kompetenzen haben. Kurz gesagt: Meiner Meinung nach hängen Charaktereigenschaften nicht von der Intelligenz eines Menschen ab. Es gibt solche und solche.
Für mich sind intelligente Leute die damit Protzen müssen eher arm, weil damit zeigen sie mir persönlich, dass ihr Geltungsgefühl nur bestätigt werden muss. Ebenso könnten solche Menschen auch mit ihrem Geltungsbewusstsein versuchen zu überdecken, welche kleineren Macken diese Personen selber haben.
Ich selber z.B weiß, dass ich Kampfsport seit Jahren mache und daher auch ein wenig stärker bin, wie es für eine Frau üblich ist. Meisterschaften etc habe ich auch bereits alles hinter mir. Der Unterschied ist aber, dass ich deswegen draußen nicht wie Arnold Schwarzenegger unterwegs bin und jedem den Schädel einschlagen möchte. Denn das ist nicht Sinn der Sache. Dafür kann ich wieder schulisch einige Defizite auch nicht ausgleichen.
Besonders gutes Beispiel ist doch z.B die Promiwelt. Einige Menschen sind dort wirklich nicht intelligent und meinen, aber weil sie Geld haben können sie tun und lassen was sie wollen. Das Problem ist einfach nur, dass die Menschen so mit sich umspringen lassen.
Mich interessiert es nicht ob der Gegenüber einen HA-Abschluss, ein Abitur, reich oder arm ist oder behindert. Jeder Mensch hat seine Vorzüge und persönlichen Stärken sowie Schwächen. Deswegen muss man niemals auf jemanden der in diesen für mich z.B Stärken schwächer ist als ich selber. Das ist armselig in meinen Augen.
Intelligente Menschen, welche das wirklich so raushängen lassen, sind meist kaum zu Emotionen fähig. So ist jedenfalls meine Erfahrung mit diesen Menschen. Diese sehen selbst eine Beziehung eher als Geschäft an, als das was es wirklich sein sollte. Ich selbst durfte vor gar nicht so langer Zeit die persönliche Erfahrung mit einem solchen Menschen machen.
An meiner Person hatte er nur so lange Interesse, bis er mitbekam, dass ich seine beruflichen Kontakte nicht benötige, sondern mir die Kontakte auch allein aufbauen kann. Wir hatten zwar nur eine freundschaftliche Beziehung, aber je mehr Schritte ich allein ging, desto mehr gab er mir zu verstehen, dass ich das ja gar nicht können würde.
Er selbst lebte zu dem Zeitpunkt in Scheidung, arbeitete aber hart daran eine andere Ehe zu zerstören. Hat er am Ende auch geschafft und als die Frau dann sich für ihn entschieden hatte, durfte sie zwar erst mal mit ihm zusammenziehen, wurde aber nach einigen Monaten vor die Tür gesetzt. Er hatte sein Ziel erreicht und damit war sie halt für ihn uninteressant geworden.
Solche Menschen finde ich persönlich armselig, da sie nicht fähig sind, sich wirklich auf einen Partner einzulassen. Sie sehen alles zu rational und wollen alle Menschen in ihrem Umfeld kontrollieren. Damit sehen sie sich zwar als überlegen, aber merken eigentlich gar nicht, dass sie eher unter ihren Mitmenschen stehen.
Zunächst einmal ist dein Beitrag ja auch nicht gerade wertfrei, da du von "für was Besseres halten" und von einer "scheinbaren Überlegenheit" schreibst. Wenn ich das Verhalten von anderen Menschen anprangern will, finde ich es aber alles andere als geschickt, wenn ich das genau auf die Art und Weise tue, die ich bei diesen Menschen kritisiere. Du fühlst dich von intelligenten Menschen abgewertet, also wertest du sie jetzt ab, indem du sie als "arme Würstchen, die sich selbst etwas beweisen müssen" bezeichnest.
Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Intelligenz auch ohne Empathie und soziale Kompetenz möglich ist. Wenn dich jemand korrigiert und wenn du dich dann dadurch abgewertet fühlst, bedeutet das noch lange nicht, dass das die Absicht des anderen war. Denn dazu ist ja eine gewisse Empathie nötig, weil er sich, bevor er dich korrigiert, überlegen müsste, wie du dich dabei dann fühlen würdest. Wenn er über diese Empathie aber nicht verfügt, kann er sich darüber auch keine Gedanken machen, aber weniger intelligent ist er deshalb doch nicht.
Ich bin der Meinung, es kommt darauf an, wo einem solche Menschen begegnen, die eben der Meinung sind, sie seien etwas besseres. Zum Beispiel ist es meiner Meinung nach ein Unterschied, wenn mir ein Professor der Medizin mitteilt, ohne es sensibel zu tun, wie krank ich doch wäre und mich mit den Fakten konfrontiert, aber dabei nicht auf mich eingeht. Geht es hingegen im privaten Leben so, dass man von oben herab behandelt wird, weil der Gegenüber eben aufgrund seiner höheren Schulbildung meint, er müsse mich so behandeln, dann kann ich darüber nur den Kopf schütteln.
Intelligenz und Einfühlungsvermögen schließen sich nicht immer aus, aber ich denke, man spricht ja nicht umsonst von einer emotionalen Intelligenz, oder? Solche Leute sind mir schon recht suspekt, die der Meinung sind, sie müssten wegen einem abgeschlossenem Studium auf mich hinabblicken, aber meistens hat es meinen Erfahrungen nicht etwas mit Intelligenz auf welcher Ebene auch immer zu tun, sondern viel mehr mit Sympathie und Antipathie, zumindest dann, wenn es um das private Leben geht.
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