Salami Prinzip - Wer kann es genau erklären?
Man sagt ja immer wenn man etwas stückweise macht, das ist das Salami Prinzip. Aber kann mir das mal einer genauer erklären? Wir sollen uns für den Unterricht damit beschäftigen und mir fällt da ehrlich gesagt nicht viel dazu ein, aber ihr wisst sicher mehr darüber und könnt mir helfen. Wo kann ich mehr darüber erfahren woher das kommt und wer das quasi erfunden hat (sicher waren das nicht die Schweizer .) Wenn ihr darüber was wisst dann meldet euch bitte.
Na ja nehmen wir also mal eine Salami. Das ist eine ziemlich große salzige Wurst und wenn man die jetzt auf einen Schlag verdrücken will, hat man einiges zu kauen, zu verdauen, es wird ziemlich lange dauern und möglicherweise wird einem übel. Ich rede jetzt nicht von einer Bifi. Ergo teilt man sich also die Salami in kleine Scheiben auf und nimmt sich zum aufessen ein paar Tage Zeit, was der Verdauung und dem eigenen Wohlbefinden zu Gute kommt. Man teilt also im übertragenen Sinne ein großes Problem in kleine verträglichere Häppchen auf, die man nach und nach abarbeitet.
Nehmen wir dazu noch unseren ehemaligen von dannen gewulfften Bundespräsidenten, der das Prinzip noch ein wenig anders berühmt machte. Der wusste, dass er Mist gebaut hatte. Aber statt der Presse den ganzen Haufen zu präsentieren, hat er immer nur eine Schubkarre voll davon zugegeben, in der Hoffnung, dass sich damit die Lage beruhigt und sich der ganze gebündelte Mist niemals vollständig offenbahrt.
Erfunden ist sicherlich nicht der richtige Begriff für die Salamitaktik. Aber geprägt hat diesen Ausdruck ein Ungar. Und zwar handelt es sich dabei um Zoltán Pfeiffer, welcher 1947 der Chef der Kleinlandwirtepartei war. Damals hatte eben die kommunistische Partei Stück für Stück die Macht ergriffen.
Die Kleinlandwirtepartei war zwar zunächst politischer Gegner. Aber die Kommunistische Partei hatte es geschafft entweder ihre Gegner durch Tricks auszuschalten oder sie auf ihre Seite zu ziehen. Den Begriff Salamitaktik hatte dann der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Mátyás Rákosi, mehrfach verwendet und damit hat sich dieser Ausdruck in viele Sprachen verbreitet.
Die Salamitaktik, die die Vorschreiber beschreiben, ist aber etwas anderes als das Salami Prinzip. Das Salami Prinzip ist eine Strategie, um ein Ziel zu erreichen. Oft sind Ziele zu groß, um sie in einem Schritt zu erreichen und man gibt schon gleich am Anfang auf. Beim Salami Prinzip wird das Ziel in kleine Teilziele zerschnitten und Stück für Stück verwirklicht. Diese kleinen Schritte sind leichter zu gehen als der große. Außerdem hat man öfters einmal Erfolgserlebnisse, wenn man ein Teilziel erreicht hat und dadurch mehr Motivation.
Ich wende dieses Prinzip zum Beispiel an, wenn ich meinen Haushalt mal wieder in Ordnung bringen muss. Als Ganzes ist es mir zu viel. Ich fange dann gar nicht an, wenn ich diesen riesigen Berg an Aufgaben vor mir sehe. Also setze ich mir Teilziele, zum Beispiel die Wäsche in Ordnung zu bringen, das Badezimmer zu putzen usw. Wenn ich ein Teilziel erreicht habe, hake ich es ab und habe einen Erfolg. Manchmal sind mir aber selbst die Teilziele zu groß, wenn ich ganz unmotiviert bin. Dann teile ich noch einmal auf. Es kann dann im Extremfall auf meinem Zettel stehen: Küchentisch abräumen, Kühlschranktür putzen, oberes Kühlschrankfach reinigen, mittleres Kühlschrankfach reinigen usw . Nach jedem Teilschritt gebe ich mir eine Belohnung, zum Beispiel ein Solitär spielen. Anders schaffe ich den Haushalt bei völliger Lustlosigkeit oft nicht.
@anlupa: Ob man es nun Taktik oder Prinzip nennt, es bleibt die selbe Vorgehensweise. Wie bei der ungarischen Partei beschrieben, wurden da eben auch die Gegner Schritt für Schritt aus dem Feld geschlagen oder eben dazu gebracht sich auf die andere Seite zu stellen.
Auch das war eine Vorgehensweise, welche man nie in einem Schritt hätte erreichen können. Die Definition dieser beiden Begriffe ist eben, dass man sich ein Ziel in verschiedene Stücke aufteilt. Dann wird eben ein Zwischenziel anstrebt und wenn dieses erreicht ist, dann nimmt man das Nächste in Angriff.
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