Abschiede, hasst ihr sie auch - Tränen beim Abschied?

vom 14.06.2012, 21:06 Uhr

Wenn jemand verreist oder für längere Zeit wegfährt, dann wird er ja oft zum Flughafen oder zum Bahnhof gebracht. Dort sieht man dann auch einige Menschen weinen, wenn sie jemanden verabschieden. Ich habe voriges Jahr meine Cousine, die mittlerweile in Griechenland lebt nach Jahren wiedergesehen. Wir haben sie zum Bahnhof gebracht und sie und auch ich haben "Rotz und Wasser" geheult. Denn so wie es ausschaut, werde ich sie sobald nicht wiedersehen.

Auch wenn die Tochter meines Mannes in Urlaub in Deutschland ist und sie wieder zurück in die USA fliegt und wir sie zum Flugplatz bringen, dann fließen Tränen. Komischerweise fließen die Tränen aber nicht oder nur gering, wenn man sie zu Hause verabschiedet und sie dann fährt.

Hasst ihr auch Abschiede? Bringt ihr Leute, die ihr verabschieden müsst bis zum Flughafen oder Bahnsteig oder bringt ihr sie nur bis vor die Tür, damit ihr euch nicht so groß verabschieden müsst und nicht auf den Abflug oder die Abfahrt warten müsst?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mir fallen manchmal schon die kleinen Abschiede schwer, sprich welche, die nur für wenige Wochen dauern, besonders wenn es um meinen Freund geht. Natürlich weine ich deswegen nicht jedes Mal, aber man merkt mir schon an, dass meine Laune etwas im Keller ist. Ansonsten bin ich eigentlich bei Abschieden nicht so rührselig, da ich es meistens in diesem Moment immer noch nicht realisiere, was da gerade passiert. Erst im Nachhinein wird mir klar, wie lange ich diese Person(en) nicht sehen werde.

Einen Abschied nach der Art "Auf Nimmerwiedersehen" habe ich noch nie erlebt, so weit ich mich erinnere. Außer mein Schulwechsel kommt dem sehr nahe, doch da hätte ja theoretisch die Möglichkeit bestanden, dass man sich weiter trifft. Doch wie das eben so ist, bricht der Kontakt ab.

Ich habe auch eine Cousine und einen Cousin die beide in anderen Ländern leben, er sogar auf einem anderen Kontinent. Allerdings hatte ich zu den beiden nie so eine enge Bindung, dass ich sie besonders vermissen würde. Sie haben von Kind auf nicht in meiner Nähe gewohnt, sodass ich sie höchstens einmal im Vierteljahr zu irgendeiner Familienveranstaltung gesehen habe. Sollte ich sie mal wieder sehen, wird mir wahrscheinlich dieser Abschied nicht besonders schwer fallen, da er sich nicht von denen in der Vergangenheit unterscheidet.

Wenn ich über meine nahende Zukunft nachdenke (Ausland, Wegziehen, Studieren), sehe ich viele Abschiede auf mich zukommen und das macht mich jetzt schon sehr traurig. Leider sind Abschiede unvermeidlich, das Schlimme ist, dass sie in vielen Situationen mehr oder weniger endgültig sind, besonders wenn man weit weg zieht oder in ein anderes Land geht, weil das Kontakt halten meist einfach nicht funktioniert.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Abschied nehmen ist für mich der reinste Horror. Wen ich jemanden verabschieden muss, den ich wirklich gerne habe, stehen mir die Tränen in den Augen und ich fange innerlich an zu schluchzen. Das kann ich leider nicht verhindern, weil ich sehr sensibel bin. Manchmal kommen mir die Gedanken, die Person ein letztes Mal zu sehen, wenn ich sie verabschiede. und dann werde ich unsagbar traurig.

Ich bringe jemanden nur sehr ungern zum Bahnhof. Lieber verabschiede ich ihn zu Hause. Aber das lässt sich nicht immer durchführen. Wenn man dann draußen am Bahnsteig steht und der Zug rollt langsam an und jemand steht am Fenster und winkt, finde ich es schrecklich. Aber oftmals ist es ja nicht der Zug, sondern das Auto, dem man nachwinkt. Das verkrafte ich am besten. Zwar kommen auch da Tränen, aber nur gering. Man sieht das Auto entschwinden und geht ins Haus zurück. Im anderen Falle muss man erst wieder nach Hause fahren und ist mit seinen Gedanken allein und seinem Abschiedsschmerz. Ist man aber zu Hause, kann man sich besser ablenken.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde Abschiede auch nie sonderlich toll. Doch bin ich so, dass ich keine Tränen vergieße. Ich muss ja nicht unbedingt weinen, damit ich meine Gefühle zum Ausdruck bringe, dass mir die Person fehlen wird. Auch wenn es manchmal ein wenig schwer ist, möchte ich schon, dass die Leute bei meiner Abreise dabei sind, die mir wichtig sind, oder ich auch bei den Leuten dabei bin, wenn diese verreisen.

Zusammen mit meiner Familie, fliege ich schon eigentlich immer im Sommer für 3 Wochen in den Urlaub. Und da ist es so, dass meistens niemand mit kommt, da man meistens morgens in der frühe fliegt. Das wäre einfach zu viel verlangt. Doch ich verabschiede mich ja auch schon vorher von den Leuten, die mir wichtig sind. So ist es mir wichtig, dass ich am Tag davor noch bei meiner Oma bin, und mich verabschieden kann, so wie auch meine Familie. Wir umarmen und dann einfach, und manchmal vergießt meine Oma ein paar Tränen, da sie dann für 3 Wochen von uns getrennt ist.

Letztens war ich selber, zusammen mit noch ein paar Freunden, am Flughafen, um eine Freundin zu verabschieden. Diese ist vor ein paar Monaten nach Australien geflogen, und das für ein Jahr. Das ist natürlich eine lange Zeit, und ich wollte schon gerne mit am Flughafen dabei sein. Wir haben sie alle ordentlich verabschiedet, und bei manchen, sowie bei der verreisenden Freundin, flossen ein paar Tränen. Zwar ergreift es mich dann schon, aber ich muss nicht weinen. Ich freue mich auch einfach für sie, dass sie endlich ihren Traum wahr machen konnte, nach Australien zu fliegen. Ich bin also eher nicht der Typ Mensch, der bei Verabschiedungen weint.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde solche Sentimentalitäten ehrlich gesagt total übertrieben und kann nicht verstehen, dass manche Leute am Bahnhof, Flughafen oder auch zu hause vor der Haustür so einen Aufstand machen, nur weil jemand mal in den Urlaub fährt oder weil man denjenigen vielleicht für die nächsten Jahre aufgrund eines Umzuges oder durch ähnliche Umstände bedingt nicht sehen wird. Grundsätzlich kann es natürlich auch sein, dass es sich um einen Abschied für immer handelt, weil man nicht weiß, ob man sich jemals wiedersehen wird. Das Risiko gibt es natürlich immer, aber eben vor allem dann, wenn absehbar ist, dass man sich für viele Jahre oder Jahrzehnte nicht wiedersehen wird. Ich bin da nicht so sentimental und finde diesen Aspekt von Abschieden daher auch nicht so schlimm.

Dennoch mag ich keine Abschiede. Das liegt aber nicht daran, dass ich den anderen vermissen würde und das tränenreich bekunden müsste. Es ist eher so, dass sehr viele Leute sich in der von dir beschriebenen Weise verhalten und mich so etwas stört, manchmal sogar regelrecht langweilt. Ich muss zugeben, dass ich vor ein paar Monaten einen anstrengenden Abschied von einer ehemaligen Beziehung erlebt habe. Ich wollte eigentlich nur weg, weil für mich alles gesagt war, während sie noch ziemlich stark klammerte und ich ihr anmerkte, dass sie mich auf keinen Fall gehen lassen wollte. Da war auch nicht klar, ob wir uns überhaupt wiedersehen werden und falls ja, wann es soweit sein würde. Der Abschied an sich hat mich nicht gestört, sondern lediglich dieses klammernde Verhalten. Ich wollte ihr das dann aber auch nicht so hart sagen, weil meine Ex-Freundin ohnehin schon recht angeschlagen war durch die Trennung.

Mir ist es egal, bis wohin ich jemanden begleite, der eine lange Reise antritt oder sich vielleicht auch für immer aus meinem Leben verabschiedet. Wenn derjenige zum Beispiel noch zum Flughafen gebracht werden muss, würde ich ihn sicher hinbringen und nicht aus Angst vor Sentimentalitäten zu hause bleiben. Auch eine Verabschiedung zu hause ist natürlich in Ordnung. Wenn es nur ein Abschied für ein paar Wochen ist, verabschiede ich mich ganz normal, so als wenn jemand morgens zur Arbeit geht. Bei einem Abschied für immer finde ich es ganz nett, wenn man noch ein bisschen Zeit zum quatschen hat. Aber ich habe nicht das Bedürfnis, ein riesiges Drama daraus zu machen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mir fallen Abschiede auch immer wahnsinnig schwer. Meine Schwester ist vor einem halben Jahr zu ihrem Mann nach Hamburg gezogen. Ich habe eine sehr inniges Verhältnis zu meiner Schwester und sie ist eine meiner wichtigsten Bezugspersonen. Die Verabschiedung war wirklich sehr tränenreich, weil ich nicht wusste, wann ich meine Schwester wiedersehen würde. Wir lagen uns in den Armen und haben Rotz und Wasser geheult, wie es so schön heißt. Hamburg liegt leider nicht gerade um die Ecke, sondern ist 6 Stunden Autofahrt entfernt. Mir ist es wirklich sehr schwer gefallen, aber sie ist glücklich und das ist meiner Meinung nach auch die Hauptsache.

Sie war vor kurzem wieder für drei tage zu Besuch. Da war die Freude natürlich wahnsinnig groß und als sie wieder gehen musste, gab es schon wieder Tränen. Sie hat eine Arbeit gefunden und wird dieses Jahr wohl keine Zeit haben, uns wieder zu besuchen. Da ich das natürlich schon vorher gewusst habe, dass ich sie lange nicht sehen würde, fiel der Abschied natürlich doppelt schwer. Wenn allerdings ein enges Familienmitglied in Urlaub fährt, finde ich das nicht so tragisch. Meine Mama ist vor drei Tagen mit ihrem Mann nach Griechenland geflogen und da habe ich mich ganz normal verabschiedet, ohne irgendeine Träne zu vergießen. Das macht mir dann nicht so viel aus, denn sie fährt ja "nur" für 2 Wochen weg und dann sehe ich sie hoffentlich in alter Frische wieder. Ich bin aber eher ein Mensch, der sehr nahe am Wasser gebaut ist und mag Verabschiedungen, egal welcher Art, echt gar nicht.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich finde Abschiede generell nicht schön und daher halten wir es meist eher so, dass wir es kurz und schmerzlos machen. Mein Partner muss hin und wieder geschäftlich mal weg. Dann ist er auch schon mal eine Woche unterwegs. Wir verabschieden uns dann morgens ganz normal und es gibt einen Abschiedskuss. Ich sage ihm dann noch, dass er sich melden soll, wenn er am Zielort angekommen ist. So fällt mir der Abschied doch eher leichter, als wenn ich ihn noch mit zum Auto begleite und dann winke oder ähnliches.

Wenn wir bei meinen Eltern zu Besuch waren oder anders herum, dann drücken wir uns kurz und sie oder wir gehen dann auch noch mit zum Auto und winken. Ich muss aber sagen, dass mir da die Abschiede nicht so schwer fallen, weil ich weiß, dass wir nur 2 Fahrtstunden auseinander wohnen und uns auch bald mal wieder sehen können. Schlimmer fände ich dann auch einen Abschied, bei dem man weiß, dass die Person weit weg oder gar in einem anderen Land wohnt und es ungewiss ist, wann man sie wieder sieht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nein, Abschiede sind nun auch so gar nicht mein Ding, obwohl ich niemand bin, der tränenüberströmt und winkend an irgendeinem Bahnhof steht. Ich mag es aber nicht, mich von Menschen zu trennen, ganz egal, über welche Dauer diese Trennung anhalten soll. Und ich lasse diejenigen, die in meinem Leben sind, auch ziemlich nah an mich heran und merke bei einem Abschied, dass diese Nähe nun abhanden kommt, weil ich diejenige Person nun wieder auf unbestimmte oder wenigstens in der Regel längere Zeit nicht sehen werde. Das fällt mir oftmals wirklich schwer. Allerdings habe ich schon als kleines Kind durch meine vielen Krankenhausaufenthalte lernen müssen, mir die Trauer über eine solche Trennung auf Zeit nicht anmerken zu lassen, denn ich hätte damit vermutlich meine Eltern noch mehr ins Unglück und die Trauer gestürzt als sie es ohnehin auch ohne meine Anzeichen von Trennungsschmerz schon waren.

Häufig merke ich allerdings aber auch, dass ich recht zwiegespalten bin, was einen Abschied angeht. Wenn ich mich von jemandem verabschieden muss, den ich gerade erst vor einiger Zeit kennengelernt habe und der mir irgendwie ans Herz gewachsen ist, dann versuche ich mir vor diesem Abschied jeweils einzureden, dass man sich ja wiedersehen wird und dass der Abschied nun eigentlich gar nicht schwer werden kann, zumal ich ohne diese Person in meinem Leben auch nicht unglücklich war. Ich versuche, mir eben immer wieder einzureden, dass diese Trennungen keine wirklichen Trennungen sind, sondern eben nur eine Unterbrechung. Aber gleichzeitig weiß oder empfinde ich dann doch, dass das nichts daran ändert, dass ich auf diesen Menschen, der mir so lieb geworden ist, nun eine ganze Weile lang verzichten muss, weil er durch den Abschied ja nun doch genaugenommen aus meinem Leben tritt.

So steht mir nun als nächstes der Abschied von einer jungen Frau bevor, die ich sozusagen zwangsweise kennengelernt habe und die mir ebenfalls wirklich ans Herz gewachsen ist. Sie ist Amerikanerin und wollte eigentlich im nächsten Jahr ein Auslandsstudienjahr in Deutschland einlegen, um näher bei ihren deutschen Verwandten zu sein und den deutschen Teil ihrer Familie besser kennenlernen zu können. Allerdings ist leider ihre Mutter vor nicht allzu langer Zeit verstorben und ihr Vater bat sie nun wohl, während ihrer Studienzeit zu Hause in den USA zu bleiben. Sie erzählte, dass sie es nicht übers Herz bringen wird, ihren Vater für so lange Zeit allein zu lassen und ich denke, dass ihr nun, während ihres Besuchs in Deutschland, wohl klargeworden ist, wie lang schon zwei Monate sein können, die sie nun hier verbracht hat. Ich verstehe gut, dass ihr durch dieses Heranführen an die Thematik der Entfernung zu ihrem Vater deutlich geworden ist, wie schwierig es für sie wird, ihn ein ganzes Jahr lang zu vermissen und sich vielleicht auch um ihn zu sorgen.

Diesem Abschied muss ich mich nun nicht wirklich aussetzen und ich weiß, dass sie von einem ihrer Verwandten zum Flughafen gefahren wird und dann eben nach Hause fliegt. Ich kann mich leider aufgrund veränderter Gegebenheiten nun nicht mehr persönlich von ihr verabschieden, obwohl ich das gerne getan hätte. Obwohl ich nämlich weiß, dass mir irgendwie mulmig vor diesem Moment des Abschieds wäre, bin ich der Meinung, dass ich ihr eigentlich „Tschüss“ sagen sollte. Das ist wirklich ein emotionaler Zwiespalt. Aber ich werde sie unverabschiedet nach Hause fliegen lassen und freue mich, falls ich sie nächstes Jahr wiedersehe, wenn sie ihren nächsten Urlaub bei ihrer Familie verbringen wird, denn der ist immerhin fest eingeplant.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ach ja mein Gott, Abschiede fallen mir auch schwer. Als meine eine Schwester damals für über ein halbes Jahr nach Paris zum Studieren und meine andere Schwester für ein Jahr in die Schweiz zum Arbeiten sind, da haben wir auch alle sehr geheult. Bis auf den Flughafen hab ich aber keine von beiden gebracht, das wäre zu weit gewesen, aber geheult haben wir trotzdem wie verrückt.

Mir fällt es auch immer unheimlich schwer meinen Großen in den Urlaub zu verabschieden. Dann verreist er immer für zwei, drei, vier Wochen und gibt kein Lebenszeichen mehr von sich und da mach ich mir zum einen immer große Sorgen und zum anderen bekomme ich dann große Sehnsucht und weiß nichts mehr mit mir anzufangen.

Was mir auch schwer gefallen ist, war der Abschied aus meiner ersten Berufsfachschule. Da hat es uns so sher gefallen, mit der Hälfte der Klasse waren wir so gut dran, hatten so viel Spaß, mit den Lehrern waren wir so gut dran, das Schulhaus und der Unterricht waren so toll, das war die beste Zeit meines Lebens. Wir waren richtig schlecht drauf, als es vorbei war. Auch heute fällt es uns schwer, das Gebäude nach dem Tag der offenen Tür zu verlassen oder die Kirche nach dem schulischen Weihnachtskonzert. Es ist auch immer schlimm, sich von den Bekannten zu trennen, wenn man mal auf der Straße jemanden getroffen hat. Bekannte, das sind manche Lehrer von damals, mit denen mittlerweile schon fast befreundet sind. Das sind einfach teilweise Menschen, die ich so lieb gewonnen habe, die seh ich so selten, die will ich eigentlich öfters sehen und so fällt mir das arg schwer, dann wieder auseinander zu gehen. Klar, Tränen fallen da keine in dem Sinne, aber wehmütig ist man doch schon sehr.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


So grundsätzlich kann ich das nicht beantworten. Es kommt halt immer darauf an, von wem ich mich verabschieden muss und für wie lange. Klingt das jetzt herzlos? ^^

Früher, als mein Mann und ich noch eine Fernbeziehung geführt haben, waren die Abschiede immer ganz schlimm. Ich habe immer schon auf dem Weg zum Bahnhof Rotz und Wasser geheult und wenn er dann weg war, wurde es auch nicht besser. Wir sind immer solange es ging zusammen geblieben, ich habe ihn bis zum Bahnsteig gebracht und er hat solange draußen mit mir gewartet bis kurz bevor der Zug abfuhr und die ganze Zeit lagen wir uns in den Armen. Wobei er nie geweint hat oder so, das habe immer nur ich getan. Er ist da halt einfach nicht so. Traurig war er auch, keine Frage, aber das äußert sich bei ihm dann einfach anders. Wir haben uns damals auch leider nicht sehr oft sehen können, weil wir eben eine Fernbeziehung geführt haben, wir beide mit Arbeit und Schule beschäftigt waren und uns mal eben eine Fahrkarte für ein Wochenende nicht leisten konnten. Ich bin so froh, dass das endlich vorbei ist.

Was ich auch immer wieder ganz schlimm finde, sind die Abschiede von unseren besten Freunden. Die sehen wir nur ungefähr alle zwei Monate mal, weil wir so weit voneinander entfernt wohnen. Und jedes mal, wenn wir uns dann wieder voneinander verabschieden müssen, sind drei von uns am heulen, nur mein Mann nicht. ^^ Wir bringen sie auch immer bis zum Auto beziehungsweise sie bringen uns bis zum Bahnhof und warten mit uns am Bahnsteig, bis der Zug mit uns wegfährt.

Ich handhabe das eigentlich generell so, dass ich die Leute bis zum Auto oder halt Bahnhof bringe und dann solange warte, bis sie weg sind. Ich kenne das auch gar nicht anders und fände es total doof, meine Gäste einfach so "raus zuschmeißen" und weg sind sie oder halt anders rum. Ich erwarte ja eigentlich auch, dass mich die Leute, die ich gern habe, auch zum Bahnhof bringen. Auch wenn es den Abschied nur verzögert, dann hat man wenigstens noch ein paar Minuten mehr, die man zusammen verbringen kann.

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» Schwarzes Schaf » Beiträge: 108 » Talkpoints: 4,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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