Wie kann man Geduld lernen?

vom 14.06.2012, 16:21 Uhr

In Wie (un)geduldig seid Ihr? habe ich ja die Frage danach gestellt, wie man sich selbst in Bezug auf Geduld und Ungeduld einschätzt. In manchen Situationen ist es ja auch angebracht, einen kühlen Kopf zu bewahren, gerade in beruflichen Dingen, da sonst die Gefahr gegeben ist, Fehler zu machen, die unter Umständen schwerwiegende Folgen haben.

Nun gibt es ja durchaus eine Reihe an ungeduldigen Menschen, die leicht in Hektik verfallen. Diese Menschen könnten dann manchmal etwas mehr an Geduld benötigen und wenn es mit der Selbstdisziplin nicht klappt, man sich quasi nicht zusammenreißen kann, braucht man dann eventuell doch andere Methoden. Wie lässt sich da Geduld erlernen? Ich denke nämlich, dass sich Geduld auch aneignen lässt, nur stellt sich die Frage, wie. Welche Methoden wendet Ihr da an? Welche haben sich bei Euch bewährt?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Wenn ich Stress habe, dann kaufe ich mir meist einen grünen Tee, geh ans Fenster, atme mehrmals sehr tief und langsam ein und aus und mache anschließend wieder einen Schluck. Ansonsten habe ich nur gehört, dass Yoga sowie Autogenes Training sehr hilfreich sein kann.

» eevermind » Beiträge: 12 » Talkpoints: 3,33 »


Ich würde mich zwar als einen Meister der Geduld ansehen, aber ich könnte dir nicht erklären, wie man es lernt. Ich denke, zum großen Teil ist dies eine mitgegebene Eigenschaft. Geduld hängt meiner Meinung nach auch oft von der Umgebung und Erziehung ab. Waren die Eltern eines Kindes immer hektisch, hetzten sie es etc., so wird dieses Kind vermutlich auch keine große Geduld an den Tag legen.

Lernen kann man Geduld vielleicht nicht, aber man kann sie trainieren. In welchen Situationen äußert sich deine Ungeduld? Wenn du zum Beispiel Probleme hast dich lange auf eine eintönige Tätigkeit zu konzentrieren, dann kann es dir helfen, genau das zu üben. Fällt es dir schwer, länger als dreißig Minuten am Stück einen aneinanderhängenden Text zu lesen, dann wirke dem entgegen, indem du genau das übst. Fange mit 45 Minuten an und steigere dich dann langsam. Du wirst vielleicht nicht allgemein geduldiger, aber immerhin gehst du diese Tätigkeit dann mit mehr Geduld an.

Übrigens, an alle ungeduldigen unter uns: Was einen Geduldigen wirklich rasend macht, sind Ungeduldige, die der Meinung sind, ihre Schwäche offen nach außen zeigen zu müssen (Fingertrippeln, lautstarkes Beschweren über die um 2 Minuten verspätete Bahn, unruhiges auf- und abgehen). Wenn du diesen Text durchgelesen (nicht überflogen) hast, dann hast du übrigens schon ein wenig Geduld bewiesen. Hast du ihn gelesen? ;)

» thairu » Beiträge: 184 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe denke ich durchaus einiges an Geduld. Das war eigentlich schon immer so. Spezielle Lerntechniken hatte ich da eigentlich nicht. Zu einem gewissen Teil ist es also denke ich durchaus auch eine Art Grundeinstellung oder so. Dann ist natürlich auch die Frage, was man alles unter Geduld versteht. In gewissen Bereichen kann ich zum Beispiel auch relativ rasch die Geduld verlieren. Im Großen und Ganzen besitze ich davon aber denke ich recht viel.

Die Grundeinstellung war also wie gesagt mehr oder weniger von Anfang an da. Dennoch finde ich, dass ich vor allem durch meinen Sohn noch einmal eine sehr große Portion Ruhe und Geduld dazu gelernt habe. Das ist denke ich nicht nur bei mir so, sondern bemerke ich auch immer wieder bei anderen Freunden, die durch die Geburt eines Kindes mit der Zeit einfach geduldiger wurden. Das muss man wohl auch. Gerade Kinder spiegeln sehr viel wieder. Es ist wie ein Kreislauf. Ist man selber nervös und gereizt, spüren das die meisten Kinder sofort und reagieren dann auch nervöser und gereizter. Der Umkehrschluß gilt hier natürlich auch. Bleibt man diversen Situationen ruhig und geduldig, bleibt auch das Kind eher ruhig und reagiert nicht über.

Mein Sohn ist da ein echtes Paradebeispiel. Durch ihn habe ich erst recht lernen müssen, geduldig und ruhig zu bleiben. Er hat durch Stress und Ungeduld noch dazu immer mit seiner Neurodermitishaut reagiert. Das konnte man regelrecht wie einen Parameter beobachten. Durch Ruhe und Geduld kann man natürlich keine Neurodermitis wegzaubern, aber man kann sie durchaus beeinflussen. Aber auch hier könnte ich dir keine spezielle Technik schildern. Man lernt es einfach mehr oder weniger durch Übung und bei mir eben auch durch eine Art "Notwendigkeit".

Schwer fällt mir Geduld manchmal noch, wenn ich es gerade eilig habe und mein Sohn herumtrödelt. Aber auch hier zeigt sich immer wieder. Wenn ich geduldig bleibe, dann geht es in der Summe rascher, als wenn ich ungeduldig neben ihm stehe. Da wird er dann auch gleich ganz nervös, fängt erst recht zum Bocken und dergleichen an und im Endeffekt dauert es dann noch länger. Nicht umsonst heißt es: In der Ruhe liegt die Kraft. Um geduldiger zu werden, muss man denke ich zunächst einmal an seiner Grundeinstellung arbeiten. Man muss sich überlegen, warum man in gewissen Situationen nun ungeduldig wird und sich dann überlegen, ob es wirklich Sinn macht, dann die Geduld zu verlieren. Und wie gesagt, wenn man dann im oben genannten Beispiel erkennt, dass es mit Geduld oft schneller geht, hat man auch schon einiges Wesentliches erkannt.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Frage habe ich mir auch schon wirklich sehr oft gestellt, denn ich habe leider auch gar keine rechte Geduld mit mir. Anderen Menschen gegenüber bin ich wirklich sehr geduldig, aber bei mir selber muss immer alles jetzt und sofort erledigt werden und auch noch optimaler Weise perfekt natürlich, sollte das nicht der Fall sein, werde ich sehr ungeduldig, aber das ist bei mir schon immer so gewesen und daher bin auch sehr ratlos und würde selber gerne wissen, ob und wie man lernen kann, geduldiger zu werden.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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