Berufe in der Apotheke - Studium vorausgesetzt?
Die jüngere Schwester einer Bekannten absolviert im kommenden Jahr ihren Realschulabschluss und kümmert sich schon jetzt um die berufliche Zukunft. Am liebsten wäre der Schwester ein Studium, aber das geht eben nicht so ganz, ohne mindestens ein Fachabitur zu haben und auch ist es eine finanzielle Angelegenheit, die das junge Mädchen auch nicht mit Hilfe ihrer Familie zu bewerkstelligen weiß. Allerdings möchte sie wohl gern irgendwie in einer Apotheke arbeiten, aber angeblich sagte man ihr bei der Berufsberatung, sie müsse dafür studieren.
Ich habe meiner Bekannten dann erzählt, dass es doch auch Schulen gibt, die Ausbildungen als Pharmazeutisch-technische Assistentin ausbilden, die ja nun auch in einer Apotheke zum Einsatz kommen könnten. Das wäre vielleicht noch eine Option, die Fragen aber sind eben, wie die Aufstiegschancen an sich ausstehen und ob man als PTA dann auch noch Fort- und Weiterbildungen machen könnte, oder ob man eben "nur" eine Assistentin bliebe. Da bin ich definitiv überfragt, aber ich weiß ja, dass es hier Leute gibt, die sich damit näher und besser auskennen.
Habt Ihr noch einen Ratschlag für die Schwester meiner Bekannten? Welche Möglichkeiten hat sie als PTA? Wie lange dauert die Ausbildung? Kann man als PTA nach der Ausbildung in jeder Apotheke arbeiten? Ist ein Studium hier nicht angebrachter, was man vielleicht noch nach der Ausbildung berufsbegleitend absolvieren könnte?
Es gibt in der Apotheke mehrere Berufe. Heutzutage spielen vor allem drei davon eine größere Rolle und sind so (fast) in jeder Apotheke zu finden. An erster und oberster Stelle steht der Apotheker. Um Apotheker zu werden bedarf es eines Pharmaziestudiums, das über 8 Semester plus ein praktisches Jahr geht. In diesen fünf Jahren absolviert man insgesamt drei Staatsexamen. Danach kann man sich entscheiden, ob man vielleicht eine eigene Apotheke eröffnet, irgendwo als angestellter Apotheker arbeitet, in die Forschung geht oder ob man irgendwo unterrichten möchte.
Als weiteren Beruf in der Apotheke gibt es den Beruf der PTA, also einer pharmazeutisch-technischen Assistentin. Sie ist dem Apotheker untergestellt. Sie darf aber auch die Kunden mit Medikamenten bedienen, da sie das pharmazeutische Wissen in einer Ausbildung erlernt. Die Ausbildung geht, so weit ich weiß, drei Jahre und wird an PTA-Schulen absolviert.
Ein weiterer Beruf in der Apotheke, der allerdings etwas weniger Kundenorientiert ist, ist der Beruf der PKA, der Pharmazeutisch-kaufmännische Assistentin. Sie kümmert sich um alles Kaufmännische und ist eher im Hintergrund zu finden. Sie darf Kunden nur begrenzt bedienen. Auch dieser Beruf ist ein Ausbildungsberuf, zu dem kein Studium nötig ist genauso wie bei der PTA.
Generell kann man in einer Apotheke nur bedingt aufsteigen. Als angestellter Apotheker kann man Filialleiter werden, als PTA kann man sich zur Fach-PTA weiterbilden, aber man bleibt eben PTA. Wenn die Schwester deiner Bekannten möchte, könnte sie eine Ausbildung zur PTA machen und nebenbei Pharmazie studieren. Dann ist sie zunächst PTA, hat aber die Möglichkeit etwas später Apotheker zu werden.
Ich weiß noch gut, dass mit mir viele studiert haben, die bereits eine abgeschlossene PTA-Ausbildung hatten und sich dann um einiges leichter mit dem Pharmaziestudium getan haben. Vielleicht wäre das der richtige Weg für die Schwester deiner Bekannten. Ach ja, du hast auch noch gefragt, ob eine PTA in jeder Apotheke arbeiten kann. Ja, selbstverständlich. Sie muss halt vom leitenden Apotheker eingestellt werden.
Nettie hat ja schon sehr gut die verschiedenen Berufe in der Apotheke erklärt. Da ich PTA bin, möchte ich noch ergänzen, dass die schulische Ausbildung zwei Jahre dauert und dann ein halbjähriges Praktikum in einer Apotheke folgt, das die Ausbildung komplettiert. Man kann natürlich noch einige Fortbildungen machen, aber eine direkte Aufstiegschance hat man nicht. Die Aufgaben der PTA sind denen des Apothekers schon recht ähnlich, nur dass die PTA eben nicht alleine arbeiten darf und immer ein Apotheker anwesend sein muss.
Man kann als PTA nach der Ausbildung in jeder Apotheke arbeiten, wenn man eine Stelle bekommt. Dazu zählt z.B. auch eine Krankenhausapotheke, wo eben kein Kundenkontakt da ist und mehr Sachen hergestellt werden. Bei einer PTA- Schule muss man sich am besten auch schon vorher über die Kosten informieren, da gibt es gewaltige Unterschiede. Einige wenige Schulen sind staatlich und kostenlos, andere sind privat und sehr teuer und wieder andere sind eine Mischung aus beiden Formen.
Ein Kollege von mir hat es auch so gemacht, dass er erst die Ausbildung zum PTA gemacht hat und danach weiter Pharmazie studiert hat. Das ist auf jeden Fall möglich, allerdings ist dann durch das Studium natürlich mit weiteren Kosten zu rechnen.
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