Sein Kind nach einem Buchcharakter benennen

In den letzten Tagen war ich desöfteren bei meiner Stiefmutter zu Besuch, diese ein Kind von meinem Vater erwartet und wir haben uns dann lange und ausgiebig über das Thema Kinder unterhalten, wobei auch das Thema Namen für das Kind aufkam. Sie hat mir dann von einer Bekannten erzählt, die ein Mädchen zur Welt gebracht hat und diese hat ihrem Kind den Namen "Rosalie" verpasst. Ich musste nicht lange nachdenken um zu bemerken, dass ich den Namen hauptsächlich aus der Twilight Saga kenne.

Daraufhin habe ich meine Stiefmutter gefragt, ob die Namensgebung zufällig etwas mit den Twilight-Büchern zu tun habe. Sie erzählte mir dann, dass ihre Bekannte ein großer Twilight-Fan sei und wenn sie ein Mädchen bekommen würde, dann wollte sie es unbedingt nach Rosalie benennen. Ich persönlich finde auch, dass die schönsten Namen in Büchern erwähnt werden, aber ich wüsste nicht, ob ich meinem Kind nach einem Buchcharakter bennen würde. Was haltet ihr davon? Würdet ihr eurem Kind den Namen eines Buchcharakters geben? Habt ihr selber schon Kinder und habt sie nach Personen aus Büchern benannt oder findet ihr so etwas albern?

Ich finde es überhaupt nicht schlimm. Wenn ich einmal eine Tochter habe, würde ich sie Lucy nennen. Lucy ist zwar kein Charakter aus einem Buch, dafür aber aus einer Serie namens "Lucy in Australien" Das ist meine Lieblingsserie aus Kindertagen und ich habe schon als 8 Jährige gesagt, dass mein Kind, falls es ein Mädchen wird, auch einmal Lucy heißt. Ob nun Lucy oder Rosalie, beides sind Mädchennamen, die laut Gesetzgeber verwendet werden dürfen.

In vielleicht 10 Jahren spricht keiner mehr von Twillight, genauso wie heute keiner mehr von "Lucy in Australien" spricht. Filme und Serien gehen nun einmal Generationen-bedingt unter und Neugeborene werden eh mit anderen Filmen aufwachsen als wir. Wenn den Eltern der Name Rosalie gefällt, was spricht denn dagegen, den Namen zu verwenden? Ob man durch einen Film oder ein Vornamensbuch darauf gekommen ist, spielt letztendlich keine Rolle. Nur weil der jeweilige Autor den Namen für sein Hauptcharakter genommen hat, ist der Name doch jetzt nicht tabu.

Ich finde das nicht weiter schlimm. Fast jeder Name wird irgendwo in einem Buch zu finden sein und so hat nahezu Jeder ein Kind, welcher Namen auch im Buch erwähnt wird.

Es gibt viele Menschen, die ihre Kinder nach etwas benennen, was sie vom Charakter her mögen und gerade Namen aus Filmen oder Büchern werden gerne verwendet. Ich denke, dass man dann mit diesen Namen direkt etwas Schönem oder Positivem verbindet und ohne die Filme oder Bücher hätte der Namen wahrscheinlich nicht gefallen.

Ich würde sagen, es kommt darauf an, wie ungebräuchlich oder gebräuchlich der Name ist. "Rosalie" finde ich nun nicht weiter tragisch, weil es zwar eine Buchfigur namens Rosalie gibt, der Name aber bereits vorher existierte und eben nicht ausschließlich in diesem Buch zu finden ist. Reine Fantasienamen fände ich schon kritischer, also wenn zum Beispiel jemand seine Tochter "Galadriel" nennen wollte - dann wüsste nämlich jeder genau, dass der Name nur aus einem einzigen Buch stammen kann. Und das würde ich einem Kind nicht antun wollen.

Bei vielen üblichen Namen ist es ja auch so, dass es immer irgendeinen Buchcharakter gibt, der so heißt. Ich meine, es wird vermutlich ziemlich viele Buchcharaktere namens "Laura" oder "Sophie" geben, aber das macht die betreffenden Namen ja nicht schlechter. Und in so einem Fall könnte man dann, selbst wenn die Inspiration der Eltern für die Namensgebung wirklich ein Buch war, das als Außenstehender zumindest nicht so eindeutig feststellen.

Grundsätzlich finde ich das nicht schlimm. Der Name sollte aber "normal" sein. Legolas wäre beispielsweise keine sonderlich gute Wahl, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nicht das eine oder andere Kind gibt, das mit diesem Namen gestraft ist. Ich persönlich würde mein Kind auch nicht Harry nennen, nur weil ich gerne Harry Potter lese. Aber Rosalie ist ja ein relativ gewöhnlicher Name, bei dem auch ganz sicher nicht jeder sofort auf Twilight schließt. In meinen Ohren klingt der Name nur immer ein wenig altmodisch, weil ich da automatisch gleich an Rosalinde oder Rosemarie denken muss.

Es ist doch schön, wenn eine Mutter ihr Kind nach etwas benennt, was ihr lieb ist und was ihr sehr gut gefällt. Einige Eltern geben ihren Kindern Namen aus Filmen, von Bekannten oder Prominenten, also wieso sollte man sein Kind nicht nach einer Romanfigur benennen? Ich interessiere mich nicht für Twilight und habe die Bücher nie gelesen, aber ich finde den Namen "Rosalie" sehr schön vom Klang her, außerdem passt er zu einem Kind und zu einer erwachsenen Frau.

Ich habe keine Kinder, finde es aber grundsätzlich nicht schlimm, wenn man sich bei der Namenswahl auch durch Bücher oder Filme inspirieren lässt. Allerdings sollte der Name, den man sich dann aussucht, auch eine gewisse Alltagstauglichkeit haben. Ich kenne diese Twilight-Geschichten überhaupt nicht und hätte daher beim Namen Rosalie auch nicht zuallererst daran gedacht. Für mich ist das ein ziemlich normaler Name, den ich persönlich wohl zwar nicht für ein Mädchen wählen würde, weil er mir zu blumig und zu weich klingt, aber es ist zumindest kein Name, der komische Assoziationen hervorruft. Anders sähe es aus mit ungewöhnlichen Namen, die fast jeder nur aus Filmen und Büchern kennt und bei denen man dadurch unweigerlich an die Figuren aus Fantasy- oder Science-Fiction-Geschichten denken muss. Hier wurde ja bereits der Name Legolas angesprochen. So würde ich ein Kind niemals nennen und ich möchte auch keinen Anakin oder ähnliches zu hause haben.

Ein Name einer Romanfigur, der mir spontan einfällt, ist Lisbeth. Den Namen finde ich recht schön, obwohl mittlerweile sicher durch die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson viele Leute automatisch an Lisbeth Salander denken. Ich denke aber, dass auch dieser Name alltagstauglich ist und dem Kind sicher später nicht peinlich sein muss. Anders sieht es da schon mit so manchen anderen Namen aus. Würde ich Legolas heißen, wäre mir das unter Umständen unangenehm, weil der Name irgendwie unseriös und kindisch klingt und ich die "Herr der Ringe"-Geschichte nicht einmal leiden kann.

Es kommt wohl auch darauf an, wie "weit verbreitet" der Name sonst ist oder wie es einer meiner Vorschreiber bereits treffend beschrieben hatte, ob der Name ausschließlich für einen Buchcharakter erfunden wurde. Es gibt nun nicht viele Bücher, die für mich persönlich Anlass gäben, ein Kind nach einem solchen Charakter zu benennen, so wäre beispielsweise "Draco" sicherlich kein Name, der, sagen wir mal, alltagstauglich ist. Aber während ich ihn eben schon mit "Harry Potter" verbinde, wird jemand anderes, der weder die Filme noch die Bücher kennt, sich dabei nichts großartiges denken.

Bei "Rosalie" würde ich auch eher eine andere Verbindung haben, als die zu "Twilight", da ich weder die komplette Buchreihe gelesen habe, sondern nur den ersten Band und auch nur die Filme so auf die Schnelle im Fernsehen verfolgt habe. Da könnte ich auch keine Verbindung herstellen und ich denke, man muss da nicht immer davon ausgehen. Viel wichtiger finde ich es, wenn der Name zu dem Kind passt und da ist es egal, von was sich die Eltern haben inspirieren lassen. Allerdings ist diese Art der Namensgebung ja auch wiederum etwas mehr subjektives.

An und für sich finde ich das völlig in Ordnung, vor allen Dingen, wenn es ein schöner Name ist. Doch ich würde den Namen dann wählen, weil er mir gefällt und ich denke, dass er zu meinem Kind passt, nicht weil ich so ein großer Fan des Buches bin. Das käme mir komisch vor und vielleicht mag man das Buch ja in ein paar Jahren auch gar nicht mehr so gerne. Rosalie ist ja ein schöner Name, aber die Figur in den Twilight Büchern finde ich nun nicht sonderlich ansprechend. Allerdings denke ich mal, bis die Tochter größer ist, werden die Twilight Bücher schon gar nicht mehr so bekannt sein und die nächste Generation wird wohl auch nur wenig damit zu tun haben.

Ich bin der Meinung, dass es davon abhängt, was der Hintergrund dafür ist. Wenn man das Kind wie einen Buchcharakter nennt, einfach weil mach den Namen schön findet, ist es in Ordnung. Doch wenn man es so nennt, weil man den Charakter so gerne mag, wird es leicht ins lächerliche gezogen. Ich meine, was erhofft/erwünscht man sich damit? Dass das Kind vielleicht später mal den selben Charakter, wie der im Buch entwickelt? Immerhin wird das Kind mal eine eigene Persönlichkeit, weswegen es merkwürdig wäre immer an jemanden komplett anderen zu denken, sobald man das Kind zum Beispiel ruft. Viel schöner ist es doch, wenn der Name eine schöne Eigenschaft als Bedeutung hat. Wie eigentlich die meisten Namen.