Wann wirkt sich ein Ehegattensplitting nachteilig aus?

Ich würde mich sehr über Informationen zum Bereich Ehegattensplitting freuen. Bisher war das Thema für mich völlig uninteressant und es wurde nicht weiter berücksichtigt. Nun habe ich jedoch bereits von einigen Bekannten gehört, dass sich das finanziell sehr lohnen würde. Das Ehegattensplitting scheint doch schon einige Vorteile zu haben wenn ich nach dem gehe, was ich bisher an Meinungen dazu gehört habe.

Ganz besonders im Vordergrund stehen selbstverständlich die steuerlichen Vorteile. Jedoch habe ich auch gehört, dass das Ehegattensplitting Nachteile haben kann. Die möchte ich natürlich bestmöglich umgehen falls es irgendwie möglich ist und falls wir uns ebenfalls dazu entscheiden. Deshalb würde ich sehr gern auf diesem Weg wissen, wie und wann sich ein Ehegattensplitting nachteilig auswirken könnte?

Wenn du verheiratet bist, hast du verschiedene Möglichkeiten, die Steuerklassen zu verteilen. Wenn jeder Steuerklasse 4 nimmt, wird man ganz normal besteuert, so als wäre man nicht verheiratet. Am Jahresende wird erst zusammengelegt und die Steuern jeweils auf die Hälfte verteilt. Wegen der Progression bekommt man im Normalfall Steuern zurück. Wenn ihr 3 und 5 nehmt, dann wird der Besserverdienende (der nimmt 3) mit einem geringeren Steuersatz besteuert und der Geringerverdienende nimmt 5 und wird sehr hoch besteuert. Monatlich kommt als Gesamtsumme mehr heraus, man bekommt aber bei der Einkommenssteuererklärung weniger zurück. Insgesamt zahlt ihr aber pro Jahr dieselben Steuern, nur hat man bei 3/5 die Vorteile sofort, bei 4/4 erst am Jahresende.

Nachteile treten bei der Wahl 3/5 dann auf, wenn der Partner, der Steuerklasse 5 hat, arbeitslos wird oder Elterngeld bezieht, diese Leistungen sind nämlich vom Nettogehalt abhängig. es gibt auch einen meiner Meinung nach nicht zu unterschätzenden psychologischen Nachteil. Derjenige, der Steuerklasse 5 hat, bekommt von seinem Brutto sehr wenig Netto und derjenige, der 3 hat, bekommt viel mehr Netto vom Brutto. Der,der mehr verdient, zur Zeit meistens noch der Mann, glaubt manchmal es sei sein Geld, in Wirklichkeit bekommt er aber einen Teil der Steuern seiner Frau.