Todesanzeigen ohne gewünschte Beileidsbekundigungen und Co
Im Laufe der Zeit sind mir einige Todesanzeigen untergekommen, die in der Zeitung abgedruckt wurden. Die meisten von ihnen sind mit der Nachricht versehen, wann die Beerdigung oder die Einäscherung erfolgt. Doch frage ich mich, warum bei einer Todesanzeige dann exakt jene Daten erfolgen, aber man gleichzeitig entnehmen kann, dass eine Beileidsbekundigung und auch Blumen- und Kranzspenden nicht erwünscht sind.
Es ist auch kein Thema, dieses so zu akzeptieren und ich kann solche Wünsche auch nachvollziehen. Aber ist es nicht auch so, dass man dann vielleicht auch mit den Daten, die auf die Trauerfeier und so weiter hinweisen, sich zurückhalten sollte? Scheinbar ist es ja nicht gewollt, wie gesagt aus für mich verständlichen Gründen, dass man Anteil nimmt. Oder ist bei solchen Todesanzeigen durchaus gemeint, dass man an der Beerdigung teilnehmen kann, sich aber nicht den Angehörigen nähert, um ihnen eben das Beileid auszudrücken?
Es ist damit ja nicht gemeint, dass Familie, Freunde und Bekannte nicht zur Trauerfeier, bzw. zur Beerdigung kommen sollen. Darum ist ja auch das Datum und die Uhrzeit angegeben. Man möchte die Gelegenheit geben, an der Beerdigung teilzunehmen, aber die Betreffenden möchten eben nicht am Grab Beileidsbekundungen entgegen nehmen. Das ist in meinen Augen auch durchaus legitim. Ich finde es ziemlich schlimm, wenn man als naher Angehöriger am Grab steht und Dutzende von Händen schütteln soll, begleitet von fast immer dem gleichen Satz.
Anstatt Kranz oder Blumenspenden bitten viele auch um Geldspenden direkt an eine gemeinnützige Organisation.
Ich denke schon, dass man dem Verstorbenen dann die letzte Ehre erweisen kann und eben an der Beerdigung und der Trauerfeier teilnehmen kann. Nur, dass man eben keine Beileidsbriefe und keine Blumen oder Gestecke abgeben bzw. mitbringen sollte. Es kann einem ja kaum verboten werden, sich von einem Freund oder Bekannten zu verabschieden.
Ich verstehe deinen Post ehrlich gesagt nicht wirklich. Ich habe in meinem ganze Leben noch nicht eine Todesanzeige mit einem solchen Inhalt gelesen und ich habe wirklich viele Todesanzeigen gelesen. Es ist vielleicht so, dass es da auch regionale Unterschiede gibt- bei uns gibt es das jedenfalls nicht. Bei uns stehen in den Todesanzeigen neben dem Namen des Verstorbenen immer nur die Daten der Beerdigung und wer die Todesanzeige aufgegeben hat.
Irgendwie kann man ja annehmen, dass man nur zu Beerdigungen geht, wo man den Verstorbenen auch gekannt hat oder einer der Angehörigen einem sehr nahe steht. Und da kann man dann doch auch sein Beileid aussprechen. Ich gehe doch nicht zu einer Beerdigung, wo ich niemanden kenne. In dem Falle würde ich Beileidsbekundungen und Kranzspenden natürlich auch merkwürdig finden. Ich bin aber auch der Meinung, dass nur Menschen ein Recht auf Trauer haben, wenn sie den Verstorbenen eben gekannt haben. Mitleid heucheln finde ich absolut daneben.
Ich habe auch schon solche Anzeigen gesehen. Es heißt dann, dass man von Beileidsbekundungen Abstand nehmen soll. Das finde ich in Ordnung. Das heißt nicht, dass man an der Beerdigung nicht teilnehmen soll, aber die Trauernden möchten in ihrer Trauer nicht gestört werden, was ich auch verstehe. Ich habe auch schon des öfteren gelesen, dass man statt Kranzspenden eine gemeinnützigen Organisation spenden soll. Das finde ich auch sehr gut.
Als mein Vater gestorben war, standen wir als nächste Verwandte in Reih und Glied, und alle möglichen Leute, die ich gar nicht kannte, schüttelten mir die Hand und murmelten irgendwas. Das hätte ich nicht für nötig befunden, aber meine Geschwister wollten das so, weil das in dem Dorf so üblich war.
Ich habe schon viele solcher Anzeigen gesehen und wir haben selbst solche Anzeigen geschaltet, wo Großeltern oder ähnliche verstorben sind. Das hat doch gar nichts zu tun, dass keiner zu der Beerdigung kommen soll. Natürlich kann man da hin gehen. Nur die nahen Angehörigen möchten nicht direkt mit dem Tod ihres geliebten Menschen konfrontiert werden und von anderen Beileid bekommen. Man möchte am Grab einfach in Ruhe Abschied nehmen, ohne innerlich aufgewühlt zu werden. Deswegen ist die Adresse dort enthalten. Manche möchten auch keine Blumen Kränze und man soll stattdessen dann lieber für die Krebshilfe oder ähnliche Organisationen spenden, damit anderen Menschen noch geholfen werden kann.
Das ist mir ehrlich gesagt in so einer Form noch gar nicht aufgefallen, aber jetzt grade beim schnellen Blick in die Zeitung über die Todesanzeigen habe auch ich gleich zwei Todesanzeigen gefunden, wo dieser Widerspruch zuzutreffen scheint. Leicht verwirrend ist es schon, aber ich denke einfach mal, dass es wirklich so ist, dass man nicht meint, dass niemand zur Beerdigung erwünscht ist, nur weil man auf Kränze, Blumen und Beileidsbekundungen verzichten möchte.
Jeder Mensch und somit jeder Angehörige eines verstorbenen geht anders mit dem Tod um, was ja auch völlig verständlich ist. Ich selbst würde auch niemals jemandem verbieten, zur Beerdigung eines Verwandten oder Freundes zu kommen, wenn dieser sich von der Person abschieden will. Wenn ich jetzt aber zum Beispiel zur Beerdigung als direkt beteiligte Person von etlichen anderen Personen die Hand gereicht bekommen würde, mir ständig das Beileid anderer, fremder Menschen ausgesprochen werden würde mit allem drum und dran, dann wäre mir dies wahrscheinlich auch zu viel. Allgemein würde ich in der Todesanzeige natürlich trotzdem darauf hinweisen, wann und wo die Beerdigung stattfindet, aber auf das ganze drum herum wollen eben sehr viele verzichten, was ich gut verstehen kann.
Auch ich kenne es nur so, dass die hinterbliebenen Angehörigen, die solche Bitten in ihren Todesanzeigen formulieren, damit wirklich nur ausdrücken wollen, dass sie nicht angesprochen werden möchten, dass man sich also sozusagen emotional von ihnen fernhält. Meistens handelt es sich bei diesen Menschen eben um jene, die nur sehr schwer mit diesem Todesfall umgehen können und die ihre letzte Kraft aufbringen, um diese Beerdigung auszurichten. Nicht selten gab es im Vorfeld hier schon einige Kontaktaufnahmen von diversen Verwandten, Bekannten und Freunden und die Betroffenen wünschen sich kaum noch etwas anderes als Ruhe und diese Beerdigung, um endlich Abschied nehmen zu können, leise eben und still, für sich, aber ohne alleine zu sein. Dann wollen sie die restliche Trauerarbeit leisten und irgendwann sind sie auch wieder stark genug für Beileidsbekundungen oder Nachfragen, wie es ihnen geht.
Als die Schwester meines Partners vor einigen Monaten verstorben ist, war es übrigens exakt genauso. Auch seine Familie hatte in der Todesanzeige stehen, dass darum gebeten wird, von Beileidsbekundungen am Grabe Abstand zu nehmen. Natürlich wollte die Familie aber niemanden daran hindern, an der Trauerfeier teilzunehmen und es war auch nicht grundsätzlich nicht erwünscht, dass man Anteilnahme zeigt. Dieser Todesfall kam allerdings absolut unerwartet und plötzlich und hat alle in ein tiefes Loch fallen lassen. Es war unglaublich schwierig, vor allem für die Mutter meines Freundes, mit diesem Todesfall irgendwie umzugehen. Die Bitte darum, von Beileidsbekundungen am Grab Abstand zu nehmen, war eigentlich nichts weiter als ein Appell an alle, die an der Beerdigung teilnehmen wollten, Verständnis dafür zu haben, dass die Familie nicht in der Lage war, solche emotionalen Botschaften und Zeichen anzunehmen, weil sie das sehr aufgewühlt hätte.
Ich denke auch dass es darum geht, dass andere Menschen die keine direkte Einladung bekommen haben, aber sich gerne auch Verabschieden möchte ebenfalls zur Beerdigung kommen können, aber dann nicht mit am Grab stehen. Bei den letzten beiden Beerdigungen auf denen ich war, waren vor der Andacht in der Kapelle immer eine Menge Menschen, die nicht mit in die Kapelle kamen und die sich dann, als Freunde und Familie zum Grabe gingen, langsam zurück gezogen haben. Als Betroffener möchte man ja eigentlich nur nicht, dass ein Haufen Menschen am Grab steht und alle zu einem kommen. In dieser Situation wäre das einfach zu viel.
Ich kann mir auch vorstellen, dass das Datum der Beerdigung dennoch mit drin steht, um eventuell abzusichern dass jeder der es soll, mitbekommt wann die Beerdigung ist, falls man jemanden vergessen hat. Bei meiner Oma zum Beispiel wurden auch nur enge Freunde und Familie eingeladen, dennoch hatte sie auch viele weitere Freundinnen und Bekannte, die sich ja sicher auch verabschieden möchten.
Heute habe ich eine solche Todesanzeige erneut gelesen, aber diesmal stand auch mit dabei, dass man sich gern zur Beerdigung einfinden könne, man aber bitte auf Beileidsbekundungen verzichten möchte. Diese klare Formulierung hat mir in den anderen Todesanzeigen eben doch gefehlt, auch, wenn man es sich hätte denken können. Aber gerade in einer solchen Situation, denke ich mir, möchte man ja auch nichts falsch machen, und wenn man nun eine solche Anzeige liest, dann denke ich mir zumindest, man möchte sich in aller Ruhe verabschieden, ohne andere Leute oder gar Schaulustige.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-190267.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1081mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3015mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1864mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1358mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?