Indizien fürs Fremdgehen anderen mitteilen?

vom 13.06.2012, 09:33 Uhr

Ich würde es auf jeden Fall sagen, wenn ich mir sicher bin. Ich meine ein Kuss auf die Wange ist jetzt nichts was ich sagen würde, wohl aber ein Kuss auf den Mund. Würde ich betroffen sein, würde ich doch auch wollen, dass man mir das sagt, wenn ich selber es nicht mit bekomme.

Manchmal ist es sicher offensichtlich. Wenn man zum Beispiel weiß derjenige müsste jetzt arbeiten und er knuscht rum oder man erwischt diejenigen direkt. In solchen Situationen muss man einfach durch und muss es sagen, ich sehe da gar keine andere Möglichkeit. Sicher ist es nicht leicht so etwas zu sagen und es gehört einiges an Mut dazu, aber man muss es doch. Sonst ist alles noch schlimmer, wenn das raus kommt.

Ich war zum Glück noch nie in so einer Situation und so musste ich noch nie so eine schreckliche Nachricht überbringen und zum Glück hatte ich auch noch keinen Partner der mich betrogen hat. Wenn würde ich es aber wissen wollen und ich denke auch das jeder das Recht hat, dies zu erfahren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Sofern es sich nur um Indizien handelt, würde ich wahrscheinlich auch nichts sagen, wobei es auch darauf ankäme. Beispielsweise, wenn ein Freund mir nun berichtet, dass er den Verdacht habe, seine Freundin ginge fremd und nennt mir die Beobachtungen, dann würde ich sicherlich etwas sagen, wenn ich etwas konkretes wüsste. Nur, weil sich aber die Freundin vielleicht mit einem Cousin treffen könnte, den der Freund nicht kennt, muss es nicht unbedingt ein Seitensprung sein. Sprich, solange nichts konkretes vorhanden ist, bin ich wohl auch eher dafür bereit, zu schweigen. Anders verhält es sich allerdings, wenn es konkrete Hinweise gibt oder ich ungewollt Zeugin einer sehr eindeutigen Geste wäre.

Ich denke aber, dass ich in jedem Fall doch auch eher den Menschen ansprechen würde, der eben scheinbar fremd geht. Manchmal stellen sich solche Dinge auch als relativ harmlos heraus, sodass man ja nun auch keine Pferde scheu machen muss, aber ich würde nun absichtlich niemanden ans Messer liefern, ohne mich selbst überzeugt zu haben. Gerade bei Freunden ist es mir so lieber, auch, wenn ich an sich mit dem vermeintlichen Fremdgeher nichts zu tun hätte.

Natürlich sollte man, wenn man nichts in der Hand hat, sich eher mit Verdächtigungen zurückhalten, aber auch, wenn man etwas in der Hand hat, ist es schwierig. Ich kann es grundsätzlich nicht verneinen, aber auch nicht bejahen, ob man dem Anderen diese Hinwiese auf die Nase zu binden hat. Das hängt einfach von vielen Faktoren ab, die sich auch auf die Partner direkt beziehen und wie die Beziehung an sich in der jüngsten Vergangenheit verlief.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Solche Situationen finde ich äußerst schwierig, weil man sicherlich dazu neigt, diejenigen vor Leid bewahren und somit schützen zu wollen, die einem nahestehen, aber ich kenne eben auch viele Menschen, die sich nicht einmischen wollen, zumal das nicht immer hilfreich ist, auch nicht für den, den man eigentlich schützen will. Insofern habe ich beschlossen, dass ich es als am sinnvollsten betrachte, denjenigen, von dem ich meine, dass ich bei ihm Anzeichen für ein Fremdgehen erkennen kann, meinerseits direkt anzusprechen und ihm auf den Zahn zu fühlen. Bestätigt sich dann mein Verdacht, so fordere ich ihn auf, diese Situation zu lösen und somit auch dazu, seinerseits auf den Menschen zuzugehen, den ich schützen möchte und ihn selbst aufzuklären oder eben die Situation irgendwie zu lösen und zu bereinigen.

Ich denke allerdings aber auch, dass es nicht immer die beste Wahl ist, denjenigen, der betrogen wurde, über das Fremdgehen zu unterrichten. Wenn ich jemanden schützen will, dann will ich ihm Leid ersparen, aber eben das tue ich nicht, wenn ich dafür sorge, dass er erfährt, dass er hintergangen wurde. Möglicherweise handelte es sich tatsächlich um einen einmaligen Ausrutscher und derjenige, der fremdgegangen ist, hat irgendetwas Grundlegendes für sich begriffen und beharrt darauf, dass sich diese Gegebenheit nicht wiederholen wird – möglicherweise auch, weil er seine Beziehung zuvor beendet, sollte er noch mal das Bedürfnis haben, aus ihr auszubrechen, und sei es auch „nur“ sexuell, was für die meisten Partner eben schon schlimm genug ist.

Den Verursacher direkt anzusprechen, halte ich aber aus jedem Gesichtspunkt für am besten, zumal ich diese Beziehung nicht führe und mich auch nicht im Recht sehe, irgendjemanden mit etwas zu konfrontieren, das er vielleicht ja sogar selbst schon ahnt, aber so genau gar nicht wissen möchte. All das kann ich als Außenstehender nicht beurteilen, und dass ich mich nicht in eine Beziehung einmischen darf, die nicht meine eigene ist, sehe ich grundsätzlich genauso. Dennoch möchte ich Menschen, die mir nahestehen, Leid ersparen, wo es nur geht, und dazu gehört eben auch, solche Zustände abzustellen, wenn ich weiß, dass sie Leid verursachen. Beim Verursacher, den häufig ohnehin schon sein schlechtes Gewissen plagt, werde ich aber kein Leid verursachen, wenn ich ihn mit meinem Verdacht konfrontiere und ihn zu seinem Standpunkt befrage.

Sollte ich während eines solchen Gesprächs mit dem fremdgehenden Partner erfahren, dass er kein schlechtes Gewissen hat und der Zustand außerdem noch andauert und es sich nicht um etwas handelt, das in der Vergangenheit passiert ist, würde ich allerdings tatsächlich denjenigen auffordern, seinem Partner Aufklärung zu verschaffen und möglicherweise auch ankündigen, das sonst meinerseits zu tun. Wenn ich keine Einsicht erkennen könnte, wäre das möglicherweise eine Option für mich, auch, wenn ich das immer noch nicht vollständig richtig finden könnte. Ich fände es aber noch bedeutend unrichtiger, einen mir nahestehenden Menschen ins Unglück laufen zu lassen, wenn ich es doch besser weiß und etwas tun könnte, um das Leid nicht unnötig zu erhöhen, was meiner Meinung nach aber der Fall wäre, je länger der Zustand des Betrügens andauern würde.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wie die meisten von euch war ich auch immer der Meinung, dass man es nicht für sich behalten darf, wenn man weiß, dass der Freund der besten Freundin fremd geht. Diese Meinung hat sich geändert, nachdem ich selber in so einer Situation war.

Ich war damals 19 und hatte eine ziemliche gute Freundin, die schon einige Jahre mit ihrem Freund zusammen war und den ich auch sehr gut kannte. Eines Tages habe ich von einem anderem Mädchen erfahren, dass dieser Mann meine Freundin mit ihr betrogen hat. Monatelang wusste ich nicht was ich tun soll. Aber irgendwann konnte ich ihr einfach nicht mehr in die Augen schauen, also habe ich es ihr eines Tages gesagt. Für sie ist eine Welt zusammengebrochen. Es ging schließlich so aus, dass sie ihrem Freund nach ein paar Monaten verziehen hat und sogar noch ein paar Jahre mit ihm zusammen blieb. Was mich anging - ich habe eine Freundin verloren, denn sie hat nie wieder mit mir gesprochen.

Man sollte sich aus Beziehungen raus halten, erst recht wenn man keine Beweise hat. Anderenfalls ist man am Ende selbst der Idiot.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass es bei mir ganz darauf ankommen würde, ob ich jemandem sagen würde, dass der Partner fremdgeht. Es würde ganz darauf ankommen, wie nahe ich der Person stehen würde und es würde auch darauf ankommen, wie eindeutig die Indizien wären. Somit würde ich eher nichts sagen, wenn es sich nur um eine flüchtige Bekannte von mir handeln würde. Immerhin wüsste ich ja auch überhaupt nicht, wie es gerade in ihrer Beziehung läuft, da sie mir sicherlich auch nicht immer alles sagen würde und von daher hätte ich da auch meine Bedenken, mich einzumischen. Ich wüsste ja auch nicht so viel von der Person, wenn es nur eine Bekannte von mir wäre und ich denke nicht, dass sie mir dann auch glauben würde, weshalb ich dann womöglich nur einen Streit provozieren würde.

Würde es sich jedoch um eine sehr gute Freundin von mir handeln, dann wäre die Situation wohl schwerer für mich. Immerhin würde ich ihr dann sehr gerne die Wahrheit sagen, wobei ich auch Angst davor hätte. Immerhin könnte es gut sein, dass sie ihrem Partner dann eher glauben würde, als mir, wenn dieser alles abstreiten würde. In so einem Fall wäre die Freundschaft dann auch sehr stark gefährdet und ich würde nur einen großen Streit auslösen. Außerdem wäre ich dann auch an einem Streit innerhalb der Beziehung von meiner Freundin und ihrem Partner beteiligt, wenn die Sache auffliegen würde und ich denke, dass das einfach unserer Freundschaft generell nicht gut tun würde.

Bei solchen harmloseren Sachen, bei denen ich nicht eindeutig wüsste, was Sache ist, würde ich auch ohnehin nichts sagen. Immerhin muss es nichts zu bedeuten haben, wenn der Partner meiner Freundin mit einer anderen Frau unterwegs wäre und diese sogar auf die Backe küssen würde und von daher würde ich mich auf keinen Fall einmischen wollen. Einmischen würde ich mich vermutlich nur dann, wenn die Indizien wirklich ganz klar wären und wenn ich vielleicht sogar Beweise hätte, so dass meine Freundin mir auch glauben würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Die Beziehung von anderen Menschen gehen mich eigentlich nichts an, vielleicht stimmt das, allerdings sollte man mit seinen besten Freunden offen und ehrlich reden können und meiner Meinung nach gehört es dazu, dass man diesen Personen das Fremdgehen des Partners auch mitteilt, ebenso wie bei Familienmitgliedern. Wenn ich sehen würde, wie der Partner einer Freundin eine andere Frau bloß umarmt oder sie auf die Wange küsst, dann würde ich zunächst nichts sagen, aber wenn ich die beiden im Bett erwischen würde, dann würde ich schon etwas sagen.

Natürlich möchte man die andere Person nicht verletzen, allerdings ist die Wahrheit in diesem Fall auch besser, oder? In diesem Fall würde ich überlegen, wie ich selbst behandelt werden möchte. Wenn mich mein Partner betrügen würde, dann möchte ich das schon von einer Freundin wissen und ich würde mir hintergangen vorkommen, wenn sie davon wüsste und so tut, als würde sie nie etwas gehört haben. Auf der anderen Seite kann es schon vorkommen, dass die Freundin denkt, dass man ihr nichts Gutes möchte und sie und ihren Partner nur auseinander bringen möchte, deswegen ist es schon eine schwierige Situation.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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