Extras (Essen und Trinken) für den Handwerker?

vom 12.06.2012, 18:35 Uhr

Ich denke jeder von uns hatte schon mal Handwerker im Haus, egal ob zum Tapezieren, zum Streichen, um Fenster austauschen zu lassen oder die Heizung. Wir haben uns vor kurzem für neue Fliesen auf unserem Balkon entschieden, da wir auch die auf der Terrasse haben austauschen lassen und so haben wir einen Fliesenleger kommen lassen. Diesbezüglich hatten wir letztens auch ein interessantes Gespräch mit unserer Nachbarin. Wir hatten vor wenigen Wochen auch unsere Fassade neu machen lassen und das haben dann Bekannte von meinem Vater gemacht, die uns das auch günstiger gemacht haben, als wir es bekommen hätten, wenn sie jemanden anderen hätten engagieren müssen. Auf jeden Fall war das aber eben eine Arbeit für den ganzen Tag, die beiden waren morgens da und sind auch erst Abends wieder gegangen und das über mehrere Tage.

Meine Mutter war dann auch immer so freundlich und hat ihnen frischen Kaffee auf die Terrasse gestellt, wir haben ihnen ab und an was vom Bäcker mitgebracht, an belegten Brötchen und so und am Nachmittag auch häufiger Süßes Gebäck, Kuchen und Torte. Es wurde auch alles dankbar angenommen. Unser Fliesenleger, der jetzt momentan am Arbeiten ist, war eigentlich nur morgens für wenige Stunden da, ist dann nachmittags nochmal kurz wieder gekommen und am Morgen darauf auch wieder nur für wenige Stunden. Hier haben wir eigentlich nichts bereit gestellt, Es lag vielleicht auch daran, dass wir selbst viel Stress hatten und die meiste Zeit nicht zu Hause waren, aber auch daran, dass wir es eigentlich nicht für nötig hielten, weil er eben wirklich nur für wenige Stunden da war.

Unsere Nachbarin hat zurzeit auch Handwerker am Haus, weil sie sich das Geländer auf der Terrasse neu machen lässt und da sind die momentan auch schon mehrere Tage dran. Sie hatte von uns mitbekommen, dass unsere Handwerker bei der Arbeit an der Fassade eben häufiger was zu Essen bekommen hatten und meinte dann aber zu uns, dass sie das nicht machen würde, weil sie die Arbeit am Geländer eh schon so viel Geld kosten würde, da können sich die Handwerker selbst was besorgen. Meine Mutter hat dann auch ergänzt, dass wir die Arbeit eh deutlich günstiger bekommen haben und das daher kein Problem war. Unsere Nachbarin meinte dann, dass sie das nachvollziehen könne und solche Nettigkeiten auch nur anbieten würde, wenn sie die Arbeit aus irgendeinem Grund günstiger bekommen würde, aber eben nicht, wenn sie den normalen, teuren Preis zu zahlen hätte.

Naja, ich weiß jetzt nicht, wie viel so der normale Handwerker verdient, aber ich weiß, dass meine Mutter auch etwas bereitstellen würde, wenn wir den vollen Preis hätten bezahlen müssen. Sie empfindet das eben einfach als nett, abgesehen davon mussten die beiden dann in der Mittagspause auch nicht wegfahren um sich etwas zu kaufen, sondern haben bei uns auf der Terrasse gegessen und dann wieder weiter gemacht. Meine Mutter empfindet das eben einfach als freundlich, ich selbst bin da nicht ganz so gastfreundlich, aber ich würde wenigstens Kaffee bereitstellen, auch wenn ich den vollen Preis zahlen müsste. Wie handhabt ihr das? Bekommen eure Handwerker Getränke oder mal was zu Essen, wenn sie den ganzen Tag am Arbeiten sind?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich finde das eigentlich normal, dass Handwerker, wenn sie Mittagspause machen, einen Kaffee und etwas zu Essen angeboten bekommen, zumindest ein paar belegte Brötchen oder so. Jedenfalls kenne ich das von zu Hause so, und ich behalte das auch so bei. Es kann nicht schaden, zu Leuten freundlich zu sein.

Ich denke, diese Leute verdienen schon wenig genug, handwerkliche Tätigkeiten sind völlig unterbezahlt trotz der teilweise sehr hohen Anforderungen des Berufes, da kann man den Handwerkern wenigstens mit einer netten Geste zeigen, dass man sie und ihre Arbeit wertschätzt. Auf die Kosten käme es bei mir dabei nicht an - mal ehrlich, Kaffee und Brötchen für ein paar Personen tun dem Geldbeutel nicht allzu weh, wenn man sich professionelle handwerkliche Arbeit leisten kann.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir haben vor zwei Monaten eine neue Küche bekommen. Vormittags kamen zwei Monteure zum Aufbau, der Chef ging aber Mittags, als ich von der Arbeit kam, woanders hin und ließ seinen Angestellten da, der auch tapfer bis Abends um neun Uhr da blieb und folglich alles alleine machen musste, was ich schon eine Schweinerei von seinem Chef finde. Dass einige Mängel zu beklagen waren, war eigentlich schon fast zu erwarten. Schließlich war der Mann alleine und abends sicher nicht mehr voll leistungsfähig.

Ich habe ihm eine Flasche Cola und ein Glas hingestellt, Mittags Habe ich auch Croissants mitgebracht. Ich empfinde es als nur höflich, wenn man den Handwerkern wenigstens was zu trinken hinstellt. Eigentlich müssten sie sich zwar alles selbst mitbringen - mein Chef kauft mir auch nichts, wenn ich auf der Arbeit bin - aber zu Hause ist das irgendwie was anderes. Wir haben nichts billiger gekriegt. Die Monteure - jedenfalls die arme Socke, die bei uns alleine montiert hat - musste noch zwei Mal kommen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Menschen bei mir zu Hause etwas anbiete.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin auch so, dass ich Handwerkern etwas anbiete. Mindestens etwas zu trinken. Ich kenne es noch von meinen Großeltern, dass man Handwerker in den Pausen versorgt. Heute wollen die meisten gar nichts mehr oder haben die Anweisung, nichts anzunehmen. Ich frage aber zumindest immer, ob sie einen Kaffee möchten. Vor allem, wenn sie gleich früh anfangen zu arbeiten. Ich kenne es von mir, dass ich auf Arbeit erst einmal einen Kaffee brauche.

Wenn ich die Handwerker kenne, also wenn sie schon öfter mal da waren, kenne ich eigentlich auch ihre Vorlieben. Also ich merke mir, wer seinen Kaffee wie trinkt oder wer lieber einen Tee oder ein Wasser möchte. Dementsprechend stelle ich auch alles bereit. Manche Handwerker hatten bei uns in der Umbauphase einen Schlüssel. Da habe ich morgens alles bereit gestellt bevor ich weg bin. Also Tassen, Milch, Zucker usw. Da ich einen Vollautomaten habe, muss man nur auf dem Knopf drücken um Kaffee oder Tee zu bekommen. Das habe ich einmal erklärt und dann konnte sich jeder selbst bedienen. In der Winterzeit habe ich auch immer Plätzchen und Kuchen bereit gestellt. Im Sommer dagegen habe ich auch mal ein paar Eisbecher gemacht oder mal eine Runde kaltes Bier ausgegeben.

Ich finde, es gehört einfach dazu jemanden zu fragen, ob er etwas trinken will. Das gilt bei mir für Gäste und Besucher, genauso wie für Handwerker. Mittag koche ich sicher nicht extra, aber wenn ich gerade zu Hause bin und koche, frage ich auch, ob derjenige mit essen will.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich biete Handwerkern auch immer etwas an, zumindest einen Kaffee oder ein Glas Wasser, wenn sie das möchten. Das Argument, dass der Umbau sowieso schon so teuer ist, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Von dem Geld haben die Handwerker sowieso nicht viel und außerdem finde ich, dass es dann auch nicht mehr auf ein paar Tassen Kaffee und belegte Brötchen mehr ankommt.

Als wir unser Badezimmer renoviert haben, hatten wir auch jeden Tag Handwerker im Haus, die wir eben mit Getränken und auch mal einem Stück Kuchen oder anderem Gebäck versorgt haben. Ich finde, wenn die Leistung stimmt, gehört das einfach dazu.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Wenn wir mal Handwerker da hatten, dann waren diese meist nicht lange bei uns. Wir machen viel selbst und haben daher eher selten Handwerker da. Aber einmal habe ich auch für die Handwerker eine Kanne Kaffee gekocht und ihnen hingestellt. Ansonsten hatten wir oft "Handwerker" da, die unser Vermieter beauftragt hat und die gingen gar nicht und waren noch dazu unfreundlich. Da habe ich dann weder Kaffee noch Brötchen oder so was gemacht.

Ich würde es auch einfach davon abhängig machen, wie lange die Handwerker da sind und auch vielleicht wie fleißig sie sind. Wenn ich etwas vergünstigt bekommen würde, würde ich auch wenigstens Kaffee und ein paar Kekse oder ähnliches hinstellen. Sympathie spielt da meiner Meinung nach, aber sicher auch noch eine Rolle.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich selbst hatte jetzt noch nicht so oft Handwerker im Haus, aber wenn ich ehrlich bin, dann ist es mir auch mehr oder weniger egal, ob diese sich vielleicht darüber freuen würden, wenn ich ihnen etwas zu Essen und zu Trinken bereit stelle. Ich bin der Meinung, dass ich die Handwerker eben ins Haus hole, weil ich etwas erledigt haben möchte und hierfür zahle ich ja auch einen angemessenen Preis, der je nach Handwerker schon mal weit nach oben gehen kann. Klar mag dies eine Form der Höflichkeit sein, aber dennoch sehe ich es hier einfach nicht ein, wieso ich mich für meinen "ungebetenen Besuch" auch noch zusätzlich in Unkosten stürzen sollte, bzw. wieso ich mir Mühe machen sollte.

Handwerker kommen zu dem auch am Tag wohl sicherlich einiges herum und haben dann nicht nur bei mir im Haus etwas zu tun - Wenn die Handwerker hier von jedem etwas zur Verfügung bestellt bekommen würden, wären dieser wahrscheinlich den halben Arbeitstag nur am Essen. Vielleicht mag das jetzt ein bisschen hart klingen, aber ich sehe das nicht ein. Die Handwerker haben ja eben ihre geregelten Arbeitszeiten und haben hier dann auch ihre vorgesehenen Pausen und Mittagszeiten, in denen sie mal etwas essen können, etc. Normalerweise kenne ich es auch nur so, dass die Handwerker dann ihr Essen auch schon selbst mitbringen, wenn sie von vorn herein wissen, dass es mal etwas länger dauern wird und sie nicht bis zur Mittagspause wieder in ihrem Betrieb sind. Wenn die Handwerker jetzt mal dringend auf die Toilette müssen, ist das natürlich wieder etwas anderes, aber ich koche den Handwerkern eigentlich nie Kaffee oder stelle ihnen Kuchen zur Verfügung.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wir hatten, oder haben auch noch teilweise, die Handwerker im Haus. Zu Beginn unseres Einzuges, natürlich vermehrt. Wir haben auch Handwerker eingestellt, die unter anderem fliesen sollten. Schon morgens kamen diese meistens an. Meine Mutter hatte ihnen schon immer Kaffee gekocht, und den auf den Tisch gestellt, zusammen mit Mineralwasser. Darüber waren die Handwerker auch sehr glücklich. Sie meinten auch, dass das nicht üblich sei, und man es nur noch selten vom Kunden bekommt.

Zu Essen gab es allerdings nichts. Ich denke da auch, dass die Handwerker einfach selber dafür zu sorgen haben, dass sie ihr Essen mitbringen. Meistens sind unsere Handwerker auch außerhalb gewesen, um Pause zu machen. Auch wenn sie körperlich manchmal schwer arbeiten, ist es eben ihre Arbeit. Und ich muss auch meine eigene Verpflegung mit in die Arbeit nehmen.

Mein Freund ist Maler, und bekommt auch noch manchmal etwas Verpflegung von seinen Kunden. Meistens sind es die älteren Leute, die dann fast ein richtiges Buffet auftischen. So wurde schon für ihn zum Mittag gekocht, es gab Kaffee und Kuchen. Das finde ich zwar sehr nett, aber auch ein wenig übertrieben. Das fand auch mein Freund, denn eigentlich wollte er es gar nicht. Nur es dann abzulehnen, empfand er auch als unhöflich, da schon alles vorbereitet war.

Ich würde Handwerkern einfach immer nur etwas zu trinken anbieten. Das finde ich schon angemessen. Nur dass ich dann auch noch das Essen ran schaffe, halte ich für übertrieben. Denn ich denke ja mal, dass jeder weiß, dass wenn man Handwerker im Haus hat, man schon genug Arbeit hat. Und dann auch noch für die zu kochen, und sie zu bedienen, würde ich nicht machen. Mein Freund sagt immer, dass er auch mit einem Glas Wasser, schon sehr zufrieden ist.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Handwerkern gebe ich gerne mal einen Kaffee aus, wenn sie ihre Arbeit ordnungsgemäß machen und ich den Eindruck habe, dass ich mich auch auf sie verlassen kann. Wenn sie aber versuchen, mich hinters Licht zu führen und versteckte Kosten ansetzen, wovon vorher keine Rede war, verzichte ich auch mal gerne auf einen Kaffee. Immerhin gibt man eine Menge Geld für diesen Handwerker aus.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wir haben hier so gut wie keine Handwerker hier. Einmal war ein Dachdecker da, weil etwas am Dachfenster ausgetauscht wurde, aber der ist auch wieder recht schnell gegangen und ein anderes Mal war jemand wegen unserer Waschmaschine da, die er repariert hat, aber danach dann auch wieder gegangen ist. Beiden haben wir weder etwas zu essen noch zu trinken angeboten, was jedoch auch daran lag, dass sie eben nur recht kurze Zeit hier gewesen sind und in der kurzen Zeit auch nichts essen oder trinken wollten. Zudem denke ich, dass sie in dem Moment ja auch ihr eigenes Essen und ihre eigenen Getränke dabei haben.

Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn die Handwerker eben den ganzen Tag im Haus zugange wären. Aber mehr als etwas zu trinken gebe es nicht, vielleicht noch eine Kleinigkeit, die ich ihnen anbiete, indem ich frage. Aber ich würde nun ungern mich dahin stellen, ihnen etwas kochen und dann das Gefühl haben, sie äßen es nur aus Höflichkeit. Außerdem denke ich ebenfalls so wie einige, die hier geschrieben haben, dass man ja selbst als Arbeitnehmer sich meist auch um sein Essen kümmern muss und man es nicht von einem Kunden gebracht bekommt. Getränke jedoch wären kein Ding.

Bei meinen Eltern kann ich mich noch daran erinnern, dass eine Firma aus dem Ort das Dach gedeckt hat und die Arbeiter haben mit uns dann auch zu Mittag gegessen. Durch die Bekanntschaft war es schon so, dass die Kosten etwas geringer ausgefallen sind und aus dem Grunde wohl und auch, weil sie da den ganzen Tag zugange waren, gab es eben auch ein Mittagessen. Wie es aber genau zustande kam, weiß ich auch nicht mehr, da es schon recht lange her ist. Allerdings würde man ja zum Beispiel einem Versicherungsvertreter, der einen zu Hause besucht, ja auch nichts von seinem Essen anbieten, oder? Ich finde, da muss man schon irgendwie eine Grenze ziehen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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