Extras (Essen und Trinken) für den Handwerker?
Grundsätzlich betrachte ich einen Handwerker als einen Dienstleister, den ich bereits ausreichend für seine Arbeit entlohnt habe, und deshalb sehe ich jegliche Zugaben an Getränken, Verpflegung oder zusätzlichem Trinkgeld als Zusatzleistung an, die nicht selbstverständlich ist, sondern sich sozusagen erst verdient werden muss. Um das mit einem anderen Beispiel zu erklären: ich bin niemand, der jeglichem Taxifahrer einzig für die Leistung des Fahrens schon 10 % Trinkgeld in die Hand drückt, sondern um überhaupt einen Cent Trinkgeld von mir zu sehen, muss der Fahrer irgendeine Zusatzleistung erbringen, sei es das Angebot, mir die Koffer vor die Haustüre zu stellen oder mir noch das Gleis zu zeigen, sei es ein besonders nettes Gespräch im Auto oder sonst irgendeine kleine Aufmerksamkeit, die sich von der reinen Leistung der Beförderung von Ort zu Ort abhebt, denn dafür habe ich bereits bezahlt und dafür gibt es von mir keine Zusätze.
Im Umkehrschluss heißt das: Ein Handwerker kann eigentlich erst mit Zusatzleistungen meinerseits rechnen, wenn er sich durch bestimmte Eigenschaften ausgezeichnet hat, sei es besondere Freundlichkeit oder Umsicht, und wenn nur die Frage gestellt wurde, ob man sich für eine Arbeit im Haus die Schuhe ausziehen soll, das genügt mir schon, um eine gewisse Wertschätzung und Kundenfreundlichkeit zu erkennen, die ich voraussetze, und in diesem Fall bin ich auch bereit für ein Entgegenkommen. Ich weiß nur einfach nicht, warum ein Handwerker, der möglicherweise mehr als unfreundlich ist und nicht einmal mehr einen Gruß über die Lippen bekommt, der die Wohnung mit einer dicken Schmutzschicht hinterlässt und keinerlei Interesse am Kunden oder dessen Bedürfnissen zeigt, zusätzlich mit Getränken und Brotzeit bewirtschaftet werden sollte.
Grundsätzlich habe ich auch kein wirklich schlechtes Gewissen, wenn Handwerker von mir keine Verpflegung bekommen, immerhin muss ich meine Getränke und Brotzeit auch selbst zur Schule mitbringen oder eben anderweitig käuflich erwerben, und da sehe ich nicht ein, warum das für einen Handwerker, der sich Getränke im Rucksack mitbringen könnte und mittags genug Pause hat, um beim Bäcker vorbeizuschauen, nicht ebenso gelten sollte. Gut, für Getränke sorgen wir dann schon meistens und ein Kasten Cola oder eine Kanne Kaffee steht oft auf dem Tisch, aber Mahlzeiten gibt es eigentlich wirklich nur, wenn ein Handwerker sich durch besondere Freundlichkeit ausgezeichnet hat, aber dann auch nur, wenn es gerade zeitlich passt. Immerhin sieht dann auch niemand von uns ein, in der Mittagspause schnell nach Hause zu stürmen und Brötchen zu schmieren oder Nudeln zu kochen.
Also ich kenne dass auch das man den Handwerkern eine Kleinigkeit gib. Extra Kochen oder so würde ich jetzt nicht, das ist finde ich übertrieben. Aber eine Kleinigkeit wie eine Tasse Kaffee und ein Brötchen finde ich schon in Ordnung. Die Leute sind ja auch immer sehr froh wenn man ihnen eine Kleinigkeit anbietet.
Bei uns waren noch nicht so oft die Handwerker da, wenn dann nur für wenige Stunden. Wenn die Handwerker wirklich nur kurze Zeit da sind, dann sehe ich es einfach nicht ein, dass ich ihnen etwas zu essen besorge. Man bezahlt ja schon genügend Geld an sie. Anders sehe es hier aus, wenn die "Handwerker" Bekannte sind, die unentgeltlich für uns was machen würden. Dann gehört auf jeden Fall etwas zu Essen und etwas zu trinken dazu, allein schon, um ihnen zu danken.
Handwerker, die aber den ganzen Tag bleiben, biete ich auch etwas zu Essen und zu trinken an. Sie brauchen zwischendurch einfach mal eine Pause und sind sonst ja auch nicht mehr so leistungsstark. Eventuell können dann ja sogar Fehler passieren oder es wird schlampig gearbeitet, wenn keine Pause gemacht wird. Deswegen gehört die Versorgung der Handwerker, die lange bleiben, einfach dazu.
Wir haben auch selten Handwerker ins Haus, weil mein Mann die meisten Dinge selbst macht. Wenn dann welche da sind, dann wurden sie meistens von unserem Vermieter gerufen. Letztes Jahr musste ein Fenster ausgetauscht werden, weil es total undicht war. Das dauerte dann auch einige Stunden und da habe ich den Handwerkern auch schon mal einen Kaffee angeboten, weil sie auch sehr nett waren. Ich fand das einfach normal, da ich mir ohnehin gerade einen Kaffee gemacht habe und es wäre mir dann unangenehm gewesen, sie nicht zu fragen. Ich würde nun nicht auf die Idee kommen, extra für die Handwerker etwas zu kochen, aber gerade wenn sie länger im Haus arbeiten, kann man ihnen schon mal eine Kleinigkeit anbieten. Allerdings kommt es dann auch darauf an, ob ich die Handwerker nett finde oder nicht. Wir hatten auch schon total unhöfliche Handwerker im Haus und denen habe ich dann auch nichts angeboten.
Wir bauen gerade unser Haus und haben jeden Tag zwischen 3 und 7 Handwerker am Bau. Mir wurde gesagt, dass man die Handwerker mit Essen und Trinken versorgen muss. Ich habe dann lange darüber nachgedacht und bin dann zu dem Schluss gekommen, dass jemand der zum Beispiel in einem Büro arbeitet auch kein Mittagessen und Getränke vom Kunden bekommt.
Unsere Handwerker freuen sich zwar, wenn man ihnen mal etwas vorbei bringt, sehen es aber nicht als selbstverständlich an. Ich wollte sie schon mal zum Mittagessen einladen und sie haben mir gesagt, dass sie lieber durcharbeiten, damit sie dann früher heimgehen können.
Wenn ich zufrieden mit den Handwerkern bzw. ihrer Leistung bin, bekommen sie einmal in der Woche viele Getränke auf die Baustelle und auch mal Kaffee (ich hab ihnen auch eine Kaffeemaschine hingestellt) und wenn sie etwas nicht ordentlich machen, dann gibt es eben keine Getränke. Das haben sie auch schon verstanden und nach einer 2-wöchigen "Getränkesperre" haben sie wieder Gas gegeben und sehr ordentlich gearbeitet.
Ich finde es völlig normal einem Handwerker Essen und Trinken zu geben, wenn diese für mich arbeiten. Immerhin ist diese Arbeit in den meisten Fällen anstrengend und da braucht man eben auch eine kleine Stärkung.
Ich denke, dass es ja nicht schlimm ist zum Beispiel einen Nudelsalat als Essen für die Arbeiter bereit zu stellen. Diese freuen sich darüber sehr und haben genug Kraft zum weitermachen. Auch biete ich den Handwerkern Trinken an, was ich eben so da habe. Nur Wasser hinzustellen, würde ich als unhöflich empfinden. Ich kaufe ja nicht extra für die Handwerker ein, aber ich kann ja auch ein bisschen Auswahl liefern.
Ich denke eine kleine nette Geste für erfolgreiche und vor allem gute Handwerker ist schon okay, wobei es sicherlich keine Pflicht von mir als Auftraggeberin ist. Es hat hier eher etwas mit der Geste zu tun und auch der Gastfreundlichkeit an sich. Ansonsten beanspruche ich schließlich eine Dienstleistung, die ich bereits bezahle und damit ist für mich das Thema eigentlich auch abgeschlossen.
Es handelt sich halt einfach sowieso bereits um ein Geben und Nehmen. Ein Handwerker erledigt Aufgaben für Geld, welches ich bezahle. Dennoch kann man ruhig Mal einen Kaffee machen, Wasser geben oder auch vielleicht Mal nett nach einem Brötchen fragen! Das finde ich völlig okay, aber wie bereits erwähnt, eine Pflicht wäre diese nette Geste natürlich nicht.
Wenn der Handwerker gute Arbeit macht, dann darf man das schon ein Mal machen. Ich würde dies jedoch niemals bei unfreundlichen Menschen machen, die dann auch noch eine schlechte Arbeit liefern. Ich gebe auch kein Trinkgeld einem Lieferanten, wenn dieser unfreundlich ist, mein Essen kalt ist oder gar nicht komplett ist. Das mache ich auch nicht. Ich denke das kommt also auf die Situation an.
Ich hatte bisher noch kein einziges Mal Handwerker im Haus, abgesehen mal von diesem jungen Mann, der die Heizung abliest, aber der ist so schnell wieder aus der Wohnung draußen wie er reingekommen ist, also bringt es wohl nicht viel, hier noch einen Kaffee anzubieten, denn dieser würde ihn aufhalten. Allerdings war anfangs geplant, dass mein Vermieter in meiner Wohnung hier einen Laminatboden verlegen lässt, weswegen ich beinahe dann doch einmal in den Genuss gekommen wäre, hier Handwerker in der Wohnung zu haben, die einige Zeit dableiben würden. Ich würde hier wohl auch genauso vorgehen wie im Falle meiner privaten Umzugshelfer oder wenn Freunde für mich das Laminat verlegen würden und selbstverständlich Getränke und irgendwelche belegten Brote oder Brötchen anbieten.
Ich finde das zwar nun nicht wirklich notwendig, zumal ich denke, dass die Handwerker gerade im Hinblick auf das Essen wohl ihre eigene Verpflegung mitbringen sollten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich darauf verlassen können, bei Kunden vor Ort immer etwas zu essen angeboten zu bekommen und sie daher sicherlich selbst etwas für sich zum Essen organisieren werden. Dennoch würde ich Getränke und etwas zum Essen bereithalten und anbieten, eben als Zeichen meiner Anerkennung und weil ich wollen würde, dass es diesen körperlich teilweise hart arbeitenden Menschen eben an nichts fehlt.
Vermutlich ist das hauptsächlich eine Art Akt der Nächstenliebe und ich würde damit Menschlichkeit zeigen wollen, Anerkennung und eine Art Vergeltung für das, was mir an Arbeit geleistet wird. Insofern gebe ich auch ein Trinkgeld an denjenigen weiter, der mir mit einem Sprinter meinen Kühlschrank bringt und meiner Bitte nachkommt, diesen entgegen der Anlieferungsbeschreibung doch in den Hausflur zu stellen, weil ich alleine aufgeschmissen bin. Es sind eben solche kleinen Zeichen, die man setzt, die anderen nicht das Gefühl geben sollen, sich krumm und buckelig zu arbeiten, sondern eben auch wertgeschätzt zu werden.
Übrigens habe ich etwas von der Auswirkung her ganz ähnliches erlebt, als ich damals in Privathaushalten geputzt habe. Eine meiner Auftraggeberinnen hat mir immer nach einer von zwei Stunden, die ich pro Woche bei ihr war, auf einen selbstgemachten und unglaublich leckeren Cappuccino eingeladen, bei dessen Verzehr wir eine nette Unterhaltung geführt haben. Allein diese kleine Geste hat mich sehr mit dieser Frau verbunden und ich hatte den Eindruck, dass sie im übertragenen Sinn doch mehr ihre Arme ausbreitet und sich dankbar und eben wertschätzend zeigt. Natürlich hat sie mich für das Putzen bezahlt und ich habe dafür auch nicht wirklich wenig Geld bekommen. Diese kleine zusätzliche Aufmerksamkeit war aber dennoch wirklich etwas ganz Besonderes und ich habe mich immer sehr darüber gefreut. Vermutlich ist es mit dem Kaffee und dem Kuchen oder den belegten Broten für die Handwerker im eigenen Haus auch nichts anderes.
Ein bisschen Essen und Trinken wäre denke ich mal schon angebracht. So machen wir es auch, wenn wir mal Handwerker da haben, was allerdings nicht so häufig der Fall ist. Man muss ja nicht gleich wer weiß was anbieten, aber ein bisschen was zu trinken und ein paar Belegte Brötchen wären im Rahmen des Ermessenden, also das wäre meiner Meinung nach wirklich ok soweit.
Als wir vor einiger Zeit die Handwerker im Haus hatten, haben diese auch etwas zu Essen bekommen. Kaffee gab es allerdings nie, zu mindestens nicht von uns, da wir eben selber auch keinen Kaffee trinken und dementsprechend auch gar keine Kaffeemaschine hatten.
Mein Ex Freund hat auch oft bei den Leuten zu Hause gearbeitet und sich immer sehr gefreut, wenn es dort etwas zu Essen gab. Das war aber sehr selten, vielleicht hat er alle zwei oder drei Wochen mal etwas bekommen und meistens gab es jeden Tag auch zwei bis drei Kunden, so häufig ist das also wohl nicht mehr. Vielleicht sieht das aber auch anders aus, wenn man da dann wirklich mehrere Tage am Stück die ganze Zeit arbeitet, aber auch da hatte er einige Aufträge und da gab es nur bei einem etwas.
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