Ab wann würdet ihr jemanden als reich bezeichnen?

vom 12.06.2012, 10:29 Uhr

Hier wurde ja schon gefragt Wann fängt bei euch Armut in Deutschland an? . Aber wann ist man eigentlich reich oder ab wann gilt man als reich? Gilt man als reich, wenn man keine Schulden hat? Kann man überhaupt einen Durchschnittsbürger als reich bezeichnen? Ist man erst reich, wenn man ein Eigenheim hat und mindestens eine Millionen Euro auf dem Konto? Oder ist man schon reich, wenn man ein normales Einkommen hat, in einer Mietwohnung wohnt und schuldenfrei ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Für mich ist jemand reich, wenn er nicht arbeiten gehen muss und mit seinem Vermögen seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Mein Mann verdient wirklich nicht schlecht und kann die ganze Familie damit ernähren, ohne das wir auf etwas verzichten müssen. Wir besitzen keine Schulden und haben alles, was wir uns leisten können. In der heutigen Zeit wird das schon als reich angesehen, dem ich aber nicht zustimme.

Mein Mann hat einen harten Job und arbeitet zwölf bis dreizehn Stunden am Tag, muss viel auf Geschäftsreise. Dadurch verdient er eben sein Geld, ich würde mich dennoch nicht als reich, was Geld angeht, bezeichnen. Reich sehe ich mich an, weil ich eine heile Familie habe, dass wir alle zusammen sind und nicht Ende des Monats auf etwas verzichten müssen. Wir lieben uns und haben uns, keiner ist krank oder sonstiges. Das sehe ich auch als reich an, nur ist das eben nicht materiell gesehen.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich würde jemanden als reich bezeichnen, der sich, ohne viel zu überlegen, gewisse Dinge leisten kann. Wenn er ein neues Auto sieht, kann er es sich kaufen ohne sonstige Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Er hat ein Haus, was schon abbezahlt ist, und kann dahin in Urlaub fahren, wohin er möchte, ohne dass er es finanziell spürt. Leute, die reich sind, haben ein Polster an Geld zur freien Verfügung. Wenn jemand zwar Werte in Millionenhöhe besitzt, zum Beispiel eine Firma, dieses Geld aber nicht zur freien Verfügung hat, ist er in meinen Augen zwar vermögend, aber nicht reich. Ein reicher Mensch kann sich spontan ein Diamantarmband für 80 000 Euro kaufen, ohne dass er merklich danach weniger Geld hat oder etwas dafür hätte verkaufen müssen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Als reich würde ich jemanden bezeichnen, der einfach keine Sorgen mehr haben muss. Derjenige hat ein eigenes Haus, was auch schon abbezahlt ist, sowie ein schickes Auto. Er muss einfach nicht auf sein Geld achten, und kann sich aus der Reihe einige teure Dinge leisten. Jemand der reich ist, hat einfach keine Geldsorgen, und hat für sein Leben ausgesorgt.

Nur dadurch, dass jemand keine Schulden hat, ist er ja noch nicht reich. Ich selber, oder auch meine Eltern, haben auch keine Schulden, dennoch sind wir nicht reich. Wir müssen immer noch auf unser Geld achten, und können uns nicht einmal sofort ein neues Auto kaufen, oder teuren Schmuck, der uns gefällt. Nein, reicht fängt erst an, wenn man genügend Geld hat, etwa ab einer Million Euro.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das kann doch einfach an der Frage fest gemacht werden, wie stark die Abhängigkeit vom Erwerb ist. Wenn jemand einen sehr gut oder sogar massiv überdurchschnittlich gut bezahlten Job hat und im eigenen Heim wohnt und ohne Schulden lebt, dann kann man auch in so einem Fall erst von "reich" reden, wenn die Person ihren Reichtum nicht verliert, wenn von heute auf morgen die Einnahmen (das Einkommen) weg brechen würden. Nicht jeder, der sich teure Autos und Urlaube leisten kann, ist als reich (wirtschaftlich/finanziell) zu bezeichnen, wenn dieser Luxus nicht mehr möglich ist, wenn das Einkommen in Gefahr gerät.

Natürlich kann man das ganze auch einfacher fassen und jeden dann als reich bezeichnen, der mehr als man selber hat, solange man sich selbst nicht als reich bezeichnet. Das aber ist dann schon eine sehr subjektive Wahrnehmung. Wie geschrieben, es kommt aus meiner Sicht sehr darauf an, woher der vorgebliche Reichtum gespeist wird. Und solange Abhängigkeiten bestehen, würde ich von Wohlstand sprechen, nicht von Reichtum.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde reich eher im klassischen Sinne mit Besitz definieren. Für mich würde da also eine Mietwohung und die bloße Abwesenheit von Verbindlichkeiten nicht als Reichtum gelten. Die Frage kann meiner Meinung nach ohnehin nur subjektiv beantwortet werden. Für mich persönlich würde da ein schönes Häuschen mit großzügigem Garten dazugehören sowie ein monatlicher Verdienst, der es mir ermöglicht, die Dinge einzukaufen, die ich mag, ohne ernsthaft über mein Budget nachdenken zu müssen. Dabei meine ich aber nicht wirkliche Luxusgüter, sondern vielleicht einfach mal Aufschnitt beim Metzger statt der abgepackten Wurst vom Discounter oder coole Klamotten, die nicht aus dem großen Warenhaus, aber auch nicht vom italienischen Nobeldesigner stammen müssen. Also einfach ein sorgenfreies Leben mit ein paar Annehmlichkeiten, ohne jeden Euro zweimal umdrehen zu müssen.

» stewii24 » Beiträge: 55 » Talkpoints: 28,05 »


Reich gibt es für mich in zwei unterschiedliche Richtungen, Materiell und Emotional. Emotional reich ist man, wenn man Leute um sich herum hat, denen man vertrauen kann und die einen lieben egal wie man ist oder was man tut. Dieser Reichtum ist unentgeltlich und nicht mit einem Gegenwert zu messen.

Materieller Reichtum ist für mich, wenn man sich keine Sorgen mehr um Finanzen machen muss und sich einige Sachen leisten kann ohne Bedenken zu haben.Wichtig ist hierbei das man sich eben alles leisten kann und nicht abwägen muss, ob man es sich leisten kann. In Zahlen kann ich das nicht ausdrücken, jedoch denke ich das hierzu ein sehr hohes Kapital von Nöten ist, was man in den meisten Fällen nicht hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Nur der Scheich ist wirklich reich. ;) Im Ernst, für mich ist jemand reich, wenn er sich so gut wie alles leisten kann und natürlich nicht mehr arbeiten braucht. Also nicht zwangsläufig das man sich alles leisten kann aber halt Urlaub wohin und wie lange man will und Geld zum Spaß haben.

» hegg120 » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,32 »


Ich sehe das auch so davinca. Reich sein bedeutet für mich auch über genügend Geld zu verfügen um nicht arbeiten zu müssen. Was nützt es wenn ich über einen tollen Gehaltscheck verfüge, sechzig Stunden die Woche arbeite und sich meine Frau in der Zeit mit dem Fitnesstrainer vergnügt? Sicherlich sind auch andere Aspekte außer dem Monetären wichtig, aber ich würde das hier in diesem Zusammenhang vorwiegend schon an materiellen Dingen messen. Dazu gehört aber nun einmal auch völlig frei über meine Zeit verfügen zu können ohne sich in Abhängigkeiten jeglicher Art zu befinden.

Ich persönlich kann mir alles leisten wenn ich es wirklich will, ich verdiene mehr als ich ausgeben kann beziehungsweise möchte. Mein Gehalt reicht also für ein sorgenfreies Leben ohne Schulden. Ich müsste aber auch Prioritäten setzen, jedes Jahr ein Luxusauto und eine Kreuzfahrt und Juwelen für die Frau würde unser Sparkonto auch in die Knie zwingen. Vieles verwirkliche ich nicht weil es in meinen Augen unnötig ist. Manche meinen ich bin Reich und ich denke auch das es stimmt. Zumindest halbreich würde ich sagen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke, dass die Erklärung von derpunkt ganz gut gelungen ist und ich würde ebenfalls sagen wollen, dass man dann reich ist, wenn die Quelle des Geldes nicht aus einer Abhängigkeit herrührt. Jemand, der viel Geld hat, mag reich erscheinen, aber er ist es nicht unbedingt. Auch jemand, der sich viele „tolle“ Dinge leisten kann, ist nicht unbedingt reich, sondern er investiert möglicherweise einfach hauptsächlich – möglicherweise auch wirklich all – sein Geld in solche Dinge, die man nach außen gut sehen kann und die insofern auch Bewertung finden und den Eindruck entstehen lassen, es ginge dieser Person finanziell wirklich gut und sie könnte sich alles leisten. Das stimmt so sicherlich nicht, und auch jemand, der viel Geld hat, kann sich eben nicht „alles“ leisten. Sich vieles leisten zu können, muss wiederum nicht gleichzeitig bedeuten, dass man reich ist.

Nach meinem Empfinden ist also auch derjenige reich, der sich keine Sorgen darüber machen muss, dass sein Geldfluss irgendwann einmal endet. Allerdings kann derjenige durchaus arbeiten gehen, allein dieser Umstand muss nicht bedeuten, dass die betreffende Person nicht reich sein kann. Man kann ja durchaus auch zum privaten Vergnügen arbeiten gehen, vielleicht auch einfach aus Überzeugung oder sonst irgendwelchen Gründen. Ob man reich sein kann, bleibt davon meiner Meinung nach vollkommen unberührt. Entscheidend ist meiner Meinung nach ebenfalls, ob der Lebensstandard uneingeschränkt erhalten bleiben kann, wenn die Geldeinnahmequelle, die sich aus der Abhängigkeitssituation der Arbeit ergibt, wegfällt. Wer also seine Schäfchen ins Trockene gebracht und Geld angehäuft hat, von dem er leben kann, ohne sich wirkliche Sorgen machen zu müssen, die seine Existenz und seinen aktuellen Lebensstandard betreffen, ist derjenige vermutlich als reich zu bezeichnen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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