Hochzeit: Welche Gründe rechtfertigen eine Absage?

vom 11.06.2012, 12:01 Uhr

Person A wird demnächst in relativ großem Kreise heiraten und hat dafür auch schon einen passenden Saal angemietet und hübsche Einladungen an ihre Familie und ihren engsten Freundeskreis geschickt, allerdings war die Resonanz auf diese Einladungen für Person A scheinbar eher enttäuschend, da ihr nach und nach zahlreiche Absagen ins Haus trudelten. Sie macht sich nun den Vorwurf, ihre Einladungen nicht rechtzeitig losgeschickt zu haben, die Einladungen acht Wochen vor dem eigentlichen Termin zur Post zu bringen halte ich dann aber doch für zumindest einigermaßen ausreichend.

Womit Person A mehr hadert, sind die Gründe, die ihr teils für die Absage genannt wurden. Person B, ein Familienmitglied, zu dem aber kein enger Kontakt besteht, hat für diesen Tag eine Vereinstätigkeit organisiert, die sie begleiten muss und möchte, um den tadellosen Ablauf sicherzustellen. Person C hat einen Kurzurlaub gebucht, den sie nicht verschieben kann und möchte, Person D, eine enge Freundin, kann nicht kommen, weil sie sich die Anreise nicht leisten kann. All das sind Gründe, die für mich eine Absage zumindest rechtfertigen, den Unmut von Person A verstehe ich aber auch, immerhin handelt es sich bei ihrer Hochzeit um ein wunderbares und einschneidendes Erlebnis in ihrem Leben, das hoffentlich nur einmal stattfindet.

Wie seht ihr das? Welche Gründe würdet ihr als Brautpaar für eine Absage akzeptieren und welche würdet ihr übelnehmen? Akzeptiert ihr terminliche Schwierigkeiten oder denkt ihr, dass man immer versuchen sollte, an eurer Hochzeit teilzunehmen? Und als eingeladener Gast: Unter welchen Umständen würdet ihr eine Hochzeitseinladung ausschlagen? Macht ihr das nur im allergrößten Notfall oder findet ihr das nicht weiter schlimm?

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn ich heiraten würde, wäre ich über so viele Absagen auch enttäuscht. Objektiv betrachtet, würde ich es so sehen, dass die geladenen Gäste sich mit dem heiratenden Paar nicht eng genug verbunden fühlen.

Als ich geheiratet habe, haben wir das 6 Wochen vorher angekündigt und es sind fast alle gekommen. Es gab aber auch Gäste die es nicht für nötig gehalten haben, abzusagen. Wahrscheinlich würde ich daraus meine Konsequenzen ziehen und die Feier abblasen und lieber eine schöne Reise machen.

Wenn ich zu einer Hochzeit eingeladen wurde, bin ich auch immer hingegangen. Man möchte so eine schönes Ereignis nicht verpassen. Ich habe mich auch immer über solche Einladungen gefreut, schließlich setzt es ja eine gewissen Wertschätzung voraus, überhaupt Gast sein zu dürfen.

Ein Argument für eine Absage wären für mich zum Beispiel eine großes Reisevorhaben, eine schlimme Erkrankung oder ein nahestehender Todesfall. In jedem Falle würde ich aber trotzdem einen Glückwunsch senden.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn ich das richtig sehe, ist die Hochzeit anscheinend im August. Das ist die Hauptferienzeit und da wird einem nichts übrig bleiben, als Abstriche zu machen, wenn der Eingeladene schon seinen Urlaub gebucht hat, was selbst acht Wochen vor der Hochzeit schon der Fall sein dürfte. Immerhin ist das Absagen eines Urlaubes auch mit Kosten verbunden oder man kriegt die Verschieberei auf der Arbeit nicht geregelt.

Ansonsten wird sich wohl jeder Gast seine Termine ansehen und entscheiden, was ihm wichtiger ist. Wobei eine Hochzeit eine relativ hohe Priorität hat - im Gegensatz zu Geburtstagen oder Vereinsgeschäften findet sie ja sehr viel seltener statt. Da darf man dann doch mal knatschig werden.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Muss man es begründen, warum man an einer Feier nicht teilnimmt? Das wäre mir zu neu und ich würde es auch als geladener Gast nicht wirklich einsehen mich zu rechtfertigen. Wenn ich an diesem Termin etwas anderes geplant habe, was ich nicht verschieben kann, dann ist es eben so. Zu meiner eigenen Hochzeit war zwar nur eine Absage und ein Gast, welcher ohne Absage nicht erschien. Aber die Gründe waren mir dabei egal.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Irgendwie widerspricht sich das. Entweder heiratet sie in relativ großem Kreis oder sie hat nur ihre Familie und engsten Freund eingeladen. Wenn es wirklich nur ihre Familie und ihre engsten Freunde sind, wäre ich auch enttäuscht, denn wegen einer Hochzeit einer engen Freundin würde ich schon einen Kurzurlaub verschieben. Wenn er schon acht Wochen vorher gebucht wurde, kann man ihn ja ohne große Kosten noch canceln. Wenn eine enge Freundin sich die Anreise nicht leisten kann, weiß man das als Freundin doch. Da hätte ich ihr die Fahrt doch bezahlt, die Hochzeit ist eh anscheinend teuer genug.

Wenn der Kreis dann doch nicht so eng ist, sondern auch ferner stehende Personen eingeladen wurden, kann ich es zum Teil verstehen, dass sie nicht kommen. Ich gehe auch ungern zu Hochzeiten, wenn ich mit den Leuten nicht so ganz eng befreundet bin. Einmal habe ich auch unter einem Vorwand abgesagt, weil ich das Gefühl hatte, dass die vielen Leute nur wegen der Geschenke eingeladen wurden.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


@Anlupa: So ganz widerspricht sich das dann auch nicht, es werden zwar nur die engsten Freunde und die Familie geladen, aber zumindest die Familie im weiteren Sinne ist recht groß, immerhin umfasst sie bestimmt dreißig Mitglieder, wenn ich das mal so grob überschlage. Wenn man nur bedenkt, dass die beiden Geschwister der Braut jeweils einen Lebenspartner und Kinder haben, sind das schon gut zehn Personen, nebst den Großeltern und Cousins sind das locker fünfzehn Personen im Gesamten; dasselbe noch für den Bräutigam. Man nehme noch ein paar enge Freunde und habe locker vierzig Gäste beisammen, ein beschaulicher Kreis ist das für mich zumindest nicht mehr.

Mir geht es eben so, dass ich an sich die Entschuldigungen aller Personen nachvollziehen kann. Wenn Person B in ihrem Verein gebraucht wird und die Aktivität, für die andere Mitglieder gezahlt haben, ohne sie nicht durchführbar wäre, dann verstehe ich das. Den Reiseanbieter von C kenne ich nicht, somit sind mir auch seine Gebühren für stornierte Reisen unbekannt, aber dazu kommt ja noch der ideelle Wert einer Reise, die genommenen Urlaubstage und vielleicht auch die nächste Möglichkeit, wieder einmal zu günstigen Konditionen in den Urlaub zu kommen. Person D hätte man bezuschussen können, um ihr die Anreise zu ermöglichen, warum das nicht getan wurde, weiß ich auch nicht. Fakt ist einfach, dass ich im Falle von Person A eine Hochzeit sehe, zu der gut die Hälfte aller geladenen Gäste abgesagt hat. Und da frage ich mich eben schon, wo jeder Einzelne von uns so seine Schmerzgrenze ziehen würde und welche Entschuldigungen tragbar wären oder persönlich genommen werden könnten.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn Person A nun unbedingt im großen Kreis heiraten möchte und schon einen Saal gemietet hat, bleibt noch die Überlegung, ob man den Kreis der Eingeladenen nicht erweitert auf weitere Freunde und gute Bekannte. Die Absagequote scheint sehr hoch zu sein, da würde ich mich auch ärgern. Einer so engen Freundin könnte man das Fahrgeld sicherlich schicken, denn bei einer großen Feier kommt es auch nicht mehr auf 100 Euro an. Eine Hochzeitseinladung würde ich so schnell nicht absagen, es sei denn, ich bin krank. Eine Kurzreise kann man in der Zeit auch noch umbuchen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Wenn der Urlaub bereits gebucht ist, dann würde ich das schon akzeptieren können. Eine plötzlich aufgetretene Krankheit ist auch ein Grund um nicht auf einer Hochzeit zu erscheinen auf der man eingeladen ist, ebenfalls ein Trauerfall in der Familie, dass würde ich natürlich verstehen und nachvollziehen, wenn dann eine Person die das dann erlebt hat, mir kurzfristig absagt. Aber eine Vereinstätigkeit, da würde ich schon überlegen, ob das auch wirklich ernst gemeint ist, denn da kann man sich doch bestimmt auch mal vertreten lassen können um dann auf der Hochzeit zu erscheinen. Ich wurde schon auf viele Hochzeiten eingeladen und habe immer zugesagt und bin auch immer dort erschienen und hatte jede Menge Spaß dabei.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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