Bei AD(H)S welche Therapien - Verbesserungschancen?
Ich weiß wohl, dass es die Möglichkeit gibt, bei einem diagnostiziertem Fall von AD(H)S Medikamente zu geben. Allerdings bin ich da persönlich etwas skeptisch, ob die Medikamente wirklich eine Verbesserung versprechen und auch helfen. Aber hier werden ja letztendlich auch nur die Symptome und nicht die Ursachen bekämpft, oder wirken die Medikamente etwa anders und wenn ja, wie? Werden heute im Bereich von AD(H)S-Kindern noch Medikamente gegeben oder bilden diese eher die Ausnahmen?
Welche weiteren Therapiemöglichkeiten sind noch vorhanden, die auch wirklich etwas bewirken? Welche Mitwirkungspflicht haben Eltern, bei deren Kinder eine solche Aufmerksamkeitsdefizitstörung festgestellt wurden? Sicherlich ist es auch von Kind zu Kind abhängig, oder? Ich gehe mal davon aus, dass diese Störung nicht geheilt werden kann, aber zumindest, dass den Kindern irgendwie geholfen werden kann, ohne gleich mit Medikamenten nachzuhelfen, oder?
Nun ja, meine Halbbruder und mein Cousin haben AD(H)S, der eine mit H der andere ohne. Beide sind auf eine Hauptschule gegangen, bzw. mein Halbbruder geht noch, die auf verhaltensauffällige Jugendliche (mit z.B. AD(H)S) speziell geschult werden, die Klassen sind kleiner, die Lehrer speziell ausgebildet und die individuelle Förderung in den Nachmittagsklassen stark ausgeprägt.
Mein Halbbruder nimmt noch Ritalin, mein Cousin nimmt seit 2 Jahren keins mehr, er ist mittlerweile 20 und es gilt dann nicht mehr als Behandlungswürdig. Ich denke Kinder mit dieser Störung sollten auf jedenfall auf eine spezielle Schule gehen und es sollte ein Therapie gemacht werden. Hier in meiner Stadt wird sogar ein Kompetenztraining für Eltern mit AD(H)S Kindern angeboten, dort werden den Eltern Tricks und Tipps bei beigebracht wie man besser mit seinem Kind umgeht, denn ein Kind mit AD(H)S kann echt anstrengend sein und seine Eltern an die Grenzen bringen, übrigens auch mit Ritalin.
Die Eltern sollten auf jedenfall mit einbezogen werden, damit sie auch verstehen warum ihr Kind so ist und was man in bestimmten Situationen machen kann, ich denke mit viel Konsequenz und einem dicken Nervenkostüm kann man auch ohne Medikamente ein Kind mit AD(H)S großziehen.
Oft liegt bei dieser Erkrankung auch ein Magnesiummangel zugrunde. Daher macht es auch immer Sinn, zusätzlich zu den Medikamenten oder auch bevor überhaupt erst Medikamente eingesetzt werden, am besten aber auch mit des behandelnden Arztes, Magnesium zuzuführen. Eine weitere Möglichkeit wäre es zunächst auch noch mit Omega-Fettsäuren zu versuchen. Ein geeignetes Präparat wäre zum Beispiel Esprico. Nutzen diese Nahrungsergänzungsmittel bzw. Mineralien nichts, kann man immer noch auf die starken Medikamente wie Ritalin zurück greifen.
@Nettie, den Punkt mit dem Magnesium finde ich besonders interessant und auch relevant. Wie sind denn da die (wissenschaftlichen) Zusammenhänge zwischen dem Magnesiummangel und der AD(H)S? Gibt es da irgendwelche Untersuchungen, die sich besonders hervortun? Ist bei Betroffenen die Aufnahme des Magnesiums gestört oder wie kann man sich das vorstellen? Könnte daher ein Betroffener sich auch einfach mit Nahrungsmitteln ernähren, die besonders viel Magnesium enthalten oder kann dies auch gegensätzliche beziehungsweise nicht erwünschte Folgen haben?
@aries24, ich wollte nun nicht sagen, dass Ritalin automatisch eine Verbesserung dieser Krankheit darstellt. Ich habe nur gelesen, dass es oftmals und völlig unbedacht gegeben wird und man der Meinung sei, dieses Medikament wird es schon richten. Dazu gehört natürlich auch viel mehr, als eben nur Medikamente zu verabreichen. Ich meine aber auch, dass man heute viel mehr da hinterfragt und nicht einfach auf Verdacht hin dieses Medikament verschreibt und der Patient soll es dann einnehmen.
Was genau bedeutet es, Dein Cousin sei nicht mehr "behandlungswürdig"? Ist man als Erwachsener automatisch "geheilt" oder wie kann man sich das genauer vorstellen?
*steph* hat geschrieben:@Nettie, den Punkt mit dem Magnesium finde ich besonders interessant und auch relevant. Wie sind denn da die (wissenschaftlichen) Zusammenhänge zwischen dem Magnesiummangel und der AD(H)S? Gibt es da irgendwelche Untersuchungen, die sich besonders hervortun? Ist bei Betroffenen die Aufnahme des Magnesiums gestört oder wie kann man sich das vorstellen? Könnte daher ein Betroffener sich auch einfach mit Nahrungsmitteln ernähren, die besonders viel Magnesium enthalten oder kann dies auch gegensätzliche beziehungsweise nicht erwünschte Folgen haben?
Wie die Zusammenhänge genau sind, weiß ich nicht, aber ich habe einen Artikel in einer pharmazeutischen Zeitung irgendwann einmal gelesen, worin eben hingewiesen wurde, dass bei vielen ADHS-Patienten eben ein Magnesiummangel vorhanden ist. Dabei wurde nicht genannt, ob die Aufnahme gestört ist, sondern einfach nur, dass ein Magnesiummangel vorliegt.
Ein weiteres interessantes, nicht verschreibungspflichtiges und pflanzliches Medikament, was ich beim letzten Post vergessen habe zu erwähnen, wäre auch noch Sedariston, was man zunächst probieren könnte. Es beinhaltet Baldrian, Johanniskraut und Melisse. Es ist für Kinder ab sechs Jahren zugelassen und beruhigt die Kinder, ohne sie dabei müde zu machen. Vielleicht hilft auch das schon, bevor man auf Methylphenidat gehen muss.
Ich spreche nur aus persönlicher Erfahrung als Mutter eines heute 31jährigen Hypies: Bereits im Säuglingsalter war unser Sohn sehr unruhig und schlief nur wenig. Im Kleinkindalter dann war er immer auf Trab, in Gedanken immer einen Schritt weiter als andere und so wurde manches, was er tat als Blödsinn abgetan.
Im Kindergarten fiel aber dann auch schon auf, dass eine Störung der feinmotorischen Entwicklung bestand, er schon dort kaum konzentriert beim basteln oder spielen bleiben konnte und immer etwas machte, damit er sich in den Mittelpunkt stellen konnte. Er war andererseits aber nach Angaben der Erzieherinnen hochintelligent, konnte mit fast 5 Jahren ungeübte Texte lesen, im Zahlenraum bis 20 rechnen.
Als er dann in die Schule kam und bis zum Abitur fiel bei ihm dieser Kontrast immer wieder auf; auf der einen Seite noch teilweise kleinkindhaftes Verhalten (7.Schuljahr), fahriges Bewegungsmuster, auf der anderen Seite die überdurchschnittliche Intelligenz.
Damals war zwar einiges schwerer was Diagnostik und so betraf, es gab zum Beispiel kaum niedergelassene Kinder- und Jugendpsychologen, aber damals wie heute sollte erster Ansprechpartner der Kinderarzt sein, egal wie alt das Kind ist. Dieser kann meist auch erkennen, ob ein AD(H)S vorliegt, oder nur eine bestimmte Entwicklungsphase und wird dann auch entsprechende Empfehlungen geben oder Weiterüberweisungen an entsprechende Fachärzte veranlassen.
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