Alte Grafik und dennoch erfolgreich?
Mit Call of Duty Black Ops 2 kommt Activisions mittlerweile neunter Ableger der Call of Duty Serie im Herbst diesen Jahres auf den Markt und eines hat sich seit Call of Duty 2 nicht geändert und das ist die Grafik. Call of Duty Black Ops 2 basiert immer noch auf der Grafik des mittlerweile knapp 11 Jahre alten Spieles Call of Duty 2 und dennoch ist die Spieleserie immer noch so erfolgreich, dabei heißt es doch immer das die Grafik mittlerweile das A und O eines guten Spieles ist, wenn man sich im Internet umguckt und in den diversen Foren liest gibt es immer mehr die Grafik ohne Ende fordern und kaufen dennoch ein Spiel, dass eine solch dermaßen veraltete Engine benutzt.
Doch es ist nicht nur Call of Duty das auf ältere Grafik setzt. Auch zig Indy-Titel wie zum Beispiel Minecraft oder der Steam-Hit "Binding of Isaac" nutzen veraltete Grafiken letzteres basiert sogar noch auf eine NES-ähnliches Zelda Optik und dennoch gehen diese Spiele weg wie geschnitten Brot. Wie erklärt ihr euch diesen Erfolg solcher Spiel wenn doch immer mehr und mehr Spieler nach neuer und großartiger Grafik schreien?
Ich kann es beispielsweise nicht unbedingt. Klar Call of Duty hat eine feste Fan-Base ist dennoch kein wirklich gutes Spiel mittlerweile. Minecraft hingegen hat schon seinen eigenen Charme und Binding of Isaac ist trotz allem ein gelungenes Spiel. Einzig und allein einen Domino-Effekt könnte ich für verantwortlich halten. Ein Spieler spielt es und erzählt es zehn anderen die sind verblüfft und kaufen es auch und so weiter, wie hätte sich sonst Minecraft durchgesetzt in der Alpha-Phase, wo es wirklich noch unglaublich unterirdisch war.
Die Graphik macht nicht unbedingt den Reiz eines Spiels aus. Es hat ja seinen Grund, dass zum Beispiel Starcraft Broodwar so lange so erfolgreich war, dass es in Südkorea sogar im Fernsehen übertragen wurde, so wie hier die Fußballspiele. Ein Spiel ist dann gut, wenn es strategisch anspruchsvoll und "balanced" ist. Bei Strarcraft zum Beispiel haben die Figuren wie Zerg, Protoss oder Terraner gleiche Chancen, obwohl die Strategien unterschiedlich sind. Außerdem gibt es viele verschiedene, immer wieder neue Maps. Wenn ein Spiel nur auf Graphik setzt, ist es am Anfang vielleicht faszinierend , aber auf Dauer stellt es keine Herausforderung dar. Ich habe mir des öfteren kommentierte Spiele von Starcraft 1 angeschaut, auch die Weltmeisterschaft in China vor drei Jahren, weil ein Bekannter von mir in der Weltspitze mitgespielt hat. Die Spiele sind unheimlich spannend und die Kommentatorren besser als so manch ein Fußballkommentator.
Mein Kommentar bezieht sich jetzt zwar nicht direkt auf deine Frage, aber ich möchte trotzdem etwas zur Grafik von Call of Duty erwähnen: Es stimmt nämlich nur zum Teil, dass die Grafik von Call of Duty Black Ops 2 auf der Grafik von Call of Duty 2 basiert. Soweit ich weiß, ist zwar die Engine, also das Programm, was die Grafik berechnet und dann wiedergibt, bei den beiden Spielen die gleiche, aber trotzdem ist die Grafik von den neueren Call of Duty-Teilen aufwändiger. Während ich mit meinem Computer bei Call of Duty Modern Warfare noch über 200 Bilder pro Sekunde erhalte, sind es bei Black Ops nur noch 60-90. Obwohl die Technik die gleiche ist, sieht man, dass die Grafik von Black Ops doch besser ist als Modern Warfare.
Aber mal abgesehen davon ist die Grafik von Call of Duty tatsächlich etwas alt, aber das hat unter anderem den Vorteil, dass es auf vielen Computern flüssig läuft. Wenn man bei Battlefield 3 alle Details aktiviert, ruckelt das Spiel bei vielen, und man kann kaum noch im Spiel zielen. Der Reiz bei Call of Duty ist bei manchen sicherlich, dass sie sich keine Sorgen um die Grafik machen müssen, da sie einfach das Spiel flüssig spielen können, ohne in den Grafikeinstellungen irgendwie herum zu tüfteln, wie es nun flüssig läuft.
Call of Duty zieht warum auch immer die Masse der Spielerschaft an – nun verfügt die Masse aber nicht nur über Highend-Systeme, sondern auch über ältere Rechner aus dem Jahre Call of Duty 2. Damit Activision möglichst viel mit einem Black Ops oder Modern Warfare verdient, werden die System-Voraussetzungen möglichst nach unten korrigiert. Meiner Meinung nach handelt es sich bei Call of Duty ohnehin um einen Arcade-Shooter und eben nicht um einen echten Grafikbrecher im Weltkriegs-Szenario.
Warum erreichen Indie-Games wie Minecraft, Terraria oder eben The Binding of Isaac die Spieler, obwohl die Optik allenfalls an vergangene SNES-Zeiten erinnert? Ganz einfach: Gerade deshalb und wegen dem Faktor Spielspaß. Als Steam den Zelda-Klon Binding of Isaac für wenig mehr als einen Euro im Shop angeboten hat, habe ich sofort zugeschlagen. Bisher habe ich mehr als 70 Stunden im Spiel verbracht und fühle mich besser unterhalten als in Skyrim, Crysis oder Battlefield 3. Binding of Isaac frustriert und fordert, motiviert aber gleichzeitig durch Erfolgs-Erlebnisse.
Niemand spielt Minecraft wegen der Texturen, in diesem Indie-Game stehen ganz klar das Feature Lego und die damit verbundene kreative Komponente im Vordergrund. Wer sich als Spieler auf das Abenteuer einlässt, entdeckt unbekannte Welten, baut sich eigene virtuelle vier Wände, später eine Burg, ein Schloss oder einen Bauernhof. Andere graben sich in die Tiefe, verlegen eine U-Bahn und suchen nach seltenen Ressourcen, die sich abbauen lassen. Keine Session gleicht der nächsten, und genau das fasziniert die Spieler daran – mich persönlich zwar nicht, weil mir der rote Faden fehlt, aber andere haben schon Tage und Wochen für Minecraft aufgewendet.
Was lernen wir daraus? Auch wenn sogar die Gamer selbst behaupten, dass die Grafik mittlerweile über allen anderen Kriterien steht, beweisen insbesondere Indie-Games, dass auch „hässliche“ Spiele von vielen Spielern gespielt werden. Entscheidend ist immer der Spielspaß – so reizt mich etwa weder Crysis noch Mass Effect, weil mich beide Chart-Erfolge nicht unterhalten können. Trotzdem feiern auch Grafikbrecher Erfolge; deshalb hat sich in der Gamer-Gemeinde für aufgehübschte Flops auch der meiner Meinung nach passende Begriff Grafikblender etabliert.
Call of Duty setzt auf veraltete Grafikengines? Das ist mir jetzt allerdings neu. Ich hatte alle Teile von Call of Duty ab dem vierten Teil und muss ehrlich sagen, dass die Grafik immer sehr akzeptabel war.
Bei anderen Spielen wie Minecraft stimme ich dir da natürlich zu. Es gibt viele dieser sogenannten Indie Spiele, die keinen großen Wert auf eine gute Grafik legen. Das ist oft auch mit Absicht gemacht und sieht oft so viel besser aus. Das Faszinierende an Minecraft ist meiner Meinung nach, dass man unzählige Möglichkeiten hat und das trotz einer Spielgröße von nur wenigen Megabytes.
Wenn man das mal mit anderen Spielen wie Call of Duty vergleicht, wie mittlerweile alle fast zwei Double Layer DVDs benötigen, finde ich es schon faszinierend. Bei anderen Spielen legt man eben wert auf die Geschichte beziehungsweise das Gameplay. Little Big Planet beispielsweise hat ebenfalls keine besondere Grafik. Dennoch ist es sehr beliebt und das bei allen Altersgruppen.
Ich persönlich lege eigentlich schon Wert darauf, wie die Grafik eines Spieles ist. Wenn ich jedoch höre, dass das Spiel trotz der schlechteren Grafik sehr gut sein soll, kaufe ich es mir manchmal auch. Denn Grafik ist nicht alles.
hennessy221 hat geschrieben:Call of Duty setzt auf veraltete Grafikengines? Das ist mir jetzt allerdings neu. Ich hatte alle Teile von Call of Duty ab dem vierten Teil und muss ehrlich sagen, dass die Grafik immer sehr akzeptabel war.
Kannst du ruhig glauben. Nur weil die Grafikengine alt ist, heißt das noch lange nicht, dass man daran nichts basteln kann um das ganze aufzuhübschen und Schwächen der Engine zu verdecken. Wenn du dir Mal zum Beispiel die Texturen anguckst, siehst du wie matschig diese sind. Die Polygone sind auch sehr grob und sowohl Shader als auch Licht- sowie Glanzeffekte sind lange nicht mehr aktuell. Vergleich das Mal mit der Unreal Engine 3 oder der Frostbite 2 Engine und du wirst sehen wie stark die Unterschiede sind.
Das eine gute Grafik für ein gutes Spiel unnötig ist bemerkt man heutzutage vor allem an Indie Spielen. Wenn man sich den Erfolg des Humble Indie Bundle's ansieht, bemerkt man, dass Spiele wie Revenge of the Titans, Machinarium oder Limbo unheimlich erfolgreich sein können, obwohl sie eine eher einfache Grafik haben, die dennoch beeindruckt.
Es ist einem Konsumenten oftmals mehr Wert wenn er eine gute Story und ein gutes Gameplay hat, bevor er einen Spielbaren Benchmark Test bekommt.
Die Grafik kann noch so gut sein, wenn die Story nichts taugt und mich das Spiel nicht fesselt, bleibe ich nicht am Ball.
Genau das Gegenteil passiert mir öfters mit alten Gameboy-Spielen. Jeder Achtjährige würde wahrscheinlich heutzutage so ein Teil nichtmal mehr in die Hand nehmen, mit seinen paar Knöpfen und 32-Farben-Grafik. Für mich ist es aber fast das höchste der Gefühle wenn mir alle paar Monate mal wieder ein Gameboy-Spiel in die Hände fällt.
Vorallem die Role-Player-Spiele haben es mir angetan, beispielsweise Harry Potter oder Pokemon. Da wurden sich liebevoll Geschichten, Rätsel und Quests ausgedacht, da war für mich stundenlanger Spielspaß garantiert. Und selbst jetzt, 15 Jahre später, sind die Spiele nicht langweilig und ich entdecke immer wieder Neues.
Moderen Role-Player-Spiele mit 3D-Engine und was es nicht alles gibt, sind nichts für mich. Das ist in meinen Augen eher Effekthascherei und Profitgier, als dass dem Spieler eine ordentliche Spielerfahrung geliefert wird.
Der Reiz bei dem Spiel liegt wahrscheinlich nicht in der Grafik sondern mehr in dem Namen. Sie können einen noch so schlechten Nachfolger heraus geben gekauft wird das Spiel trotzdem. Ich bezweifle dass Activision noch lange damit durchkommt. Irgendwann müssen sie eine neue Engine entwickeln. Im Vergleich mit anderen Engine ist die CoD-Engine ein Witz (z.b Frostbite 2[Battlefield 3], CryEngine[Crysis] oder auch der Luminous-Engine[Square Enix])
Ich finde Allgemein dass Activison CoD nur weiterführt um schnell und einfach an Geld heranzukommen. Es können auch viele Spiele mit einer Relativ modrigen Grafik beliebt werden, dafür gibt es auch genügend Beispiele. Dass was bei diesen Spielen umso mehr vorhanden sein muss ist der Spielspaß. Schlussendlich wird es wahrscheinlich in der Zukunft keine neue Spiele mehr mit einer Schlechteren Grafik außer die Grafik ist so beabsichtigt.
Also ich denke, dass es bei Minecraft einfach an dem Spielprinzip liegt. Sag mir noch ein anderes Spiel, wo du so viele Möglichkeiten hast und so viel machen kannst. Bei Minecraft kannst du dir deine eigene Welt erstellen, Tiere züchten und mit anderen Spielern online spielen. Es ist eine riesige Welt und es ist dir überlassen, was du mit dieser Welt und den Rohstoffen anfängst. Außerdem kann man durch "Texture Packs" die Grafik auch verändern und dann hat das Spiel doch schon eine bessere Grafik.
Das Call of Duty und diese ganzen Ego-Shooter eine gute Fangemeinde haben, liegt daran, dass einmal das Spielprinzip sehr beliebt ist und die Grafik bei diesen Spielen einfach super ist. Ist oft ein richtiges Meisterwerk. Außerdem werden diese Spiele von den meisten Spielern online gespielt. Und dann geht es darum Level aufzusteigen, neue Waffen zu bekommen und Erster in der Rangliste zu werden.
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