Unleserliche Schrift verhindert bessere Mathenote

vom 10.06.2012, 22:02 Uhr

Ich kenne es noch aus meiner Schulzeit, in der es einige Mitschüler gab, die zwar super in Mathe gewesen wären, wenn sie sich selber nicht im Weg getanden hätten, weil sie ihre eigene Schrift nicht mehr lesen konnten. So haben sie zum Beispiel in einer Klausur eine Rechnung begonnen und mittendrin im Rechenweg konnten sie ihre eigene Zahl nicht mehr lesen und plötzlich wurde aus einer fünf eben eine acht oder etwas Ähnliches. Somit haben sie falsch weiter gerechnet und bekamen dann natürlich auch ein falsches Ergebnis heraus.

Durch diese unleserliche Schrift haben sie sich letztendlich selber um eine besser Mathenote gebracht, denn der Lehrer hatte natürlich nur höchstens noch Teilpunkte vergeben können und nicht mehr die volle Punktzahl, die es vielleicht gegeben hätte, wenn diese Schüler mit ihren richtigen Zahlen weiter gerechnet hätten.

Mir selber ist es zum Glück nie so ergangen, denn ich habe immer so geschrieben, dass ich auch während einer Klausur noch meine eigene Schrift lesen konnte, auch wenn ich nervös war manchmal und nicht mehr ganz so schön geschrieben habe, wie ich es vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt getan hätte.

Ist es euch auch schon einmal so in einer Matheklausur ergangen, dass ihr eure eigene Schrift nicht mehr lesen konntet und dadurch Nachteile erlitten habt? Oder habt ihr während dem weiter rechnen bemerkt, dass ihr mit einer falschen Zahl weiter rechnet? Habt ihr danach in den nächsten Klausuren versucht deutlicher zu schreiben, um solche Irrtümer zu umgehen? Wie hat der Lehrer euch bewertet? Hat er dann für ein richtiges Ergebnis mit einer falschen Zahl noch Teilpunkte verteilt oder seid ihr leer ausgegangen? Hat euch eure Schrift hinterher geärgert, weil ihr eigentlich besser hättet sein können?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe leider im Vergleich zu meinen Mitschülern eine sehr unordentliche Schrift. Um schöner schreiben zu können, bräuchte ich mehr Zeit und die hat man meist in den Klausuren nicht, deshalb verfalle ich dann doch immer wieder in alte Muster und schmiere gewaltig. :roll: Zum Glück sind meine Lehrer was das betrifft sehr tolerant, sodass ich (soweit ich mich erinnere) noch keinen Formpunkt abgezogen bekommen habe oder so.

Das Problem, welches du angesprochen hast, dass man beim Rechnen falsche Zahlen abschreibt, die dann zu einem falschen Ergebnis führen, kenne ich nur zu gut. Zum Glück passiert mir das aber meist nur in den Übungen, in den Tests und Klausuren passe ich etwas besser auf und kontrolliere es nach. Ob ich auch in der letzten Klausur gründlich genug kontrolliert habe oder ob ich mir durch mein Geschmiere die Note versaut habe, werde ich morgen erfahren. :wink:

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mir ist es noch nicht passiert, dass ich in einer Klausur meine eigene Schrift nicht mehr lesen konnte und ich frage mich auch, warum man es soweit kommen lässt. Für mich erscheint das wirklich schon richtig grotesk. Es gibt zwar eine Menge Leute, die wirklich eine grauenhafte Handschrift haben, aber die meisten davon sind dennoch in der Lage, ihre Hieroglyphen zu entziffern, auch wenn andere das nicht schaffen.

Wenn es da überhaupt Probleme gibt, dann meistens, wenn die Leute mit der schlechten Handschrift einen alten Text nach einigen Wochen oder Monaten noch einmal lesen wollen. Wenn es aber soweit ist, dass man seine eigene Schrift nicht mehr lesen kann, obwohl die Wörter oder Zahlen vielleicht erst Minuten zuvor aufgeschrieben wurden, finde ich das schon ziemlich grenzwertig und in solchen Fällen sollte man dann auch etwas dagegen unternehmen und sich mal ein bisschen mehr bemühen.

Ich hatte eigentlich immer eine ganz schöne Handschrift, vor allem während der Schulzeit. In der Schule hat man in der Regel genug Zeit, um alles ordentlich aufzuschreiben. Nur jetzt, an der Uni, schreibe ich oft nicht mehr so schön, gerade wenn ich schnell etwas in Vorlesungen mitschreibe. Wenn ich aber genug Zeit habe, schreibe ich nach wie vor recht ordentlich und auch gut lesbar. Es hat sich bei mir noch nie jemand darüber beschwert, dass meine Schrift nicht lesbar gewesen wäre und ich finde das auch wichtig. Wenn ich mir überlege, wie unmöglich manche Mitschüler geschrieben haben, war das schon fast eine Zumutung dem Lehrer gegenüber.

Ich finde es richtig, wenn ein Lehrer das falsche Ergebnis dann auch in die Bewertung einfließen lässt. Selbst wenn ein Lehrer weiß, dass der Schüler sein Geschmiere vermutlich einfach nicht mehr lesen konnte und daher mit falschen Zahlen weitergerechnet hat, sind mehr als ein paar Teilpunkte gerechtfertigt. Wenn mit den falschen Zahlen dann aber richtig weitergerechnet wurde, gibt es eben Teilpunkte.

Das ist ja auch völlig in Ordnung. Für einen Schüler, der eine schlechtere Mathe-Note kassiert, obwohl er eigentlich gute bis sehr gute Leistungen in diesem Fach erzielen könnte, ist so etwas sicher ärgerlich, aber auf die Weise bekommt der Schüler dann auch mit, dass man sich nicht nur beim rechnen, sondern auch beim schreiben ein bisschen Mühe geben darf.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ganz ehrlich, ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand seine eigene Schrift nicht mehr lesen kann. Und wenn doch, hätte er selber Schuld. Aber für mich klingt das eher nach einer faulen Ausrede, warum die Aufgabe in die Hose gegangen ist. Nach dem Motto, ich hätte das ja eigentlich gekonnt, aber, aber, und so weiter. Wenn nun ein falsches Ergebnis da steht, hat der Lehrer natürlich keine andere Wahl, als Punkte abzuziehen.

Mit Handschriften ist es doch so, dass es zwar sein kann, dass eine abweichende Schrift von anderen Leuten nicht unbedingt gelesen werden kann - aber man selber weiß doch trotzdem, wie die eigenen Buchstaben und Ziffern aussehen. So ist das bei mir auch, ich habe eine etwas verschnörkelte und ziemlich individuelle Handschrift, und es gab schon Leute, die behaupteten, sie nicht lesen zu können, aber für mich selbst ist sie klar und deutlich. Ich kann mir also nicht vorstellen, jemals die eigene Schrift nicht mehr lesen zu können.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann zwar schön schreiben, meistens habe ich aber eine Sauklaue, weil ich fertig werden will und mich das per-Hand-schreiben langweilt. Demnach waren meine Klausuren auch immer in schönster "Doktor-Schrift" hingeschmiert, womit ich aber keine Probleme hatte. Es gab wohl bei einigen Drohungen von Lehrern, die sich eine deutlichere Handschrift wünschten, sonst gäbe es Punktabzug, aber auch das hat mich persönlich nicht getroffen, wohl aber ein paar unserer Herren.

Ich hatte das Problem aber in Französisch, weil ich irgendwann angefangen habe, teilweise Buchstaben in Druckschrift zu schreiben, da sehen meine kleinen "R", "V" und "U" sich sehr ähnlich, dass ich es nie geschafft habe, die ganzen komischen Zeitformen vernünftig auseinander zu halten.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


arril hat geschrieben:Ganz ehrlich, ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand seine eigene Schrift nicht mehr lesen kann. Und wenn doch, hätte er selber Schuld. Aber für mich klingt das eher nach einer faulen Ausrede, warum die Aufgabe in die Hose gegangen ist. Nach dem Motto, ich hätte das ja eigentlich gekonnt, aber, aber, und so weiter. Wenn nun ein falsches Ergebnis da steht, hat der Lehrer natürlich keine andere Wahl, als Punkte abzuziehen.

Nein, es handelt sich tatsächlich um eine wahre Begebenheit. Ich habe die vertauschten Zahlen mit eigenen Augen gesehen und es war bei weitem keine Ausnahme. Ich habe inzwischen schon mehrere Klausuren gesehen, wo so etwas vorkommt, dass der Schüler seine eigene Schrift nicht mehr genau entziffern kann, sich dann auch nicht die Mühe macht, noch einmal von vorne mit der Rechenübung anzufangen und derjenige tatsächlich dann mit einer falschen Zahl weiter rechnet und somit auch zu einem falschen Ergebnis kommt. Und wie gesagt, es handelt sich nicht um eine Ausnahme. Ich habe wenigstens drei Schüler gesehen, denen das passiert ist.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das von dir beschriebene Szenario ist für mich kaum nachvollziehbar. Nicht weil ich immer schön schreiben würde. Bislang hat es aber immer dazu gereicht, die eigene Schrift noch entziffern zu können. Was ich mir kaum vorstellen kann - selbst bei höchster Anspannung - ist einfach die Idee, dass jemand hoch konzentriert an einer Arbeit sitzt und Zahlen hinschreibt (gerne auch für andere unleserlich), er aber selbst binnen weniger Sekunden seine Zahl nicht mehr lesen kann.

Schließlich arbeitet das Hirn hier ja mit und das "Schreiben" dient nur dem Erinnern. Wenn bei einer Rechnung klar ist, dass da eine fünf hingehört, dann kritzelt man dies hin. Später denkt das Hirn eigentlich nur noch, dass da eine fünf hingeschrieben wurde und im Grunde muss der Urheber gar nicht mehr lesen können, was da steht.

Das es dann zu Problemen kommen kann, weil der Lehrer (oder die Lehrerin) das Werk nicht so lesen kann, wie er sich das vorstellt, ist dann eher denkbar. Hier kann es dann zu Diskussionen oder Punktabzügen kommen, weil ein Außenstehender den Rechenweg nicht nachvollziehen kann, weil die niedergeschriebenen Zahlen geraten werden müssen.

Solche Erlebnisse können dann wieder dazu führen, dass eine Schülerin oder ein Schüler tatsächlich mehr auf die Schrift achtet, um einfach bei der nächsten Arbeit nicht wieder Gefahr zu laufen, trotz richtiger Rechnung auf Grund undeutlicher Schrift benachteiligt zu werden. Dies aber dann eben nicht, weil man selbst eine eigene Schrift nicht erkennen könnte.

Das ist meiner Erfahrung nach sowieso erst sehr viel später der Fall. Während der Arbeit ist man in aller Regel immer in der Lage, die zu Papier gebrachten Gedankengänge nachzuvollziehen und das aufgeschriebene zu lesen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Mir ist es einmal vorgekommen, dass ich in einer Matheklausur einen Bruch ziemlich klein geschrieben hatte. In dem Bruch gab es auch noch eine Quadratwurzel und da ich die Tinte noch ein wenig verwischt hatte, konnte man danach nicht mehr viel lesen. Ich hatte das aber nicht gemerkt, erst als ich die Klausur zurückbekam. Aber das war nur das Endresultat, ich bekam noch Punkte auf dem Rechenweg. Ansonsten habe ich keine so schöne Schrift, aber man kann normalerweise alles lesen.

» Sklett » Beiträge: 60 » Talkpoints: 22,12 »


Mir ist das eigentlich so noch nie passiert. Ich habe auch eine wirklich leserliche Schrift, und da ich immer bei Jungs abgeschrieben habe, wenn ich mal nicht da war, kann ich auch ziemlich viele unleserliche Sachen lesen. Ich saß in Mathematik meistens neben Jungen und ich muss zugeben, dass ich während einer Arbeit mal gerne hinübergesehen habe, weil ich nicht so gut in Mathematik war. Ich hatte manchmal schon ein paar Probleme das alles zu lesen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich muss zugeben, dass ich phasenweise sehr unkonzentriert bin und es gut sein konnte, dass ich mich in Matheklausuren selbst bei einfachen Dingen verrechnet habe. Das lag aber zu 70% an meiner Schusseligkeit, weil ich beispielsweise ein Komma falsch setzte oder subtrahierte, anstatt zu addieren usw. Dass ich eine schlechtere Note wegen meiner Schrift bekam, ist mir nur einmal passiert. Dazu muss ich sagen, dass sich in meiner ganzen Schulzeit kein einziger Lehrer über meine Schrift beschwert hat. In der Unterstufe, als noch Noten für die Schrift verteilt wurden, hatte ich auch darin immer sehr gute Noten.

In der achten Klasse jedoch hatte ich einen Mathelehrer, der mich absolut nicht leiden konnte und mich monatelang auf dem Kieker hatte (was sich in der Oberstufe, als ich ihn in Sport bekam, fortsetzte). Ich gebe zu, dass ich damals in Mathe eher schlecht war, aber da gut ein Drittel der Klasse eine Fünf im Zeugnis bei ihm bekam, kann das eventuell auch an seinem Unterricht gelegen haben.

Jedenfalls gab er mir einmal eine Sechs in einer Arbeit zurück und man sah deutlich, dass er die Aufgaben nicht einmal gelesen/gerechnet, sondern einfach komplett durchgestrichen hatte. Seine Begründung: man könne meine 4 nicht von einem U unterscheiden, weshalb man bei mir nicht sagen könnte, ob es sich um die Zahl oder eine Variable handelte. Leider kam die Variable U in keiner Aufgabe vor (wir rechneten stattdessen mit X), sodass ich natürlich nicht mit U gerechnet haben kann.

Trotzdem gab er mir einfach die Arbeit mit null Punkten wieder mit eben jener Begründung. Wie schon gesagt, in meinen 13 Jahren Schullaufbahn hatte abgesehen von ihm kein Lehrer (auch nicht meine anderen Mathelehrer) jemals Probleme mit meiner Schrift gehabt.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 09.04.2015, 11:29, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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