Können Farben beeinflussen?

Farben sind eng mit unserem Denken und Fühlen verknüpft. Sehen wir „Rot“, rasten wir fast aus, wir lügen das „Blaue“ vom Himmel, das heißt, wir sagen nicht die Wahrheit. Wir schreiben also den Farben eine Bedeutung zu.

Versetzen uns Farben in psychologische Zustände? Sie beeinflussen unsere Gemütslage und unser Befinden. Schon länger glaubt man, dafür in der Farbpsychologie Hinweise gefunden zu haben. Die Farben beeinflussen auch unser Handeln, Fühlen und Denken.

Untersucht wurde schon oft die Farbe „Rot“ als Stimmungsbeeinflusserin. Rot hat eine beschleunigende Wirkung und wirkt anziehend. Diese Farbe warnt uns vor Gefahr, zum Beispiel vor dem Stoppschild oder an einer Ampel. Sie macht den Rotstift strenger, den der Lehrer einsetzt. Seid ihr beeinflussbar durch Farben? Ist Rot für euch eine Signalfarbe?

Ich bin auf jeden Fall beeinflussbar durch Farben. Manche Farben machen mich wütend und andere wiederum beruhigen mich sehr. Für mich ist weiß einfach grausam, da ich es einfach steril finde und es immer noch einer Krankenhaus Atmosphäre aussieht. Rot ist für mich keine Signalfarbe sondern wirkt eher beruhigend auf mich, wenn es dunkel ist. Knallige Farben wie ein Gelb wirken auf mich eher grell und ziehen meine Laune ziemlich runter. Ähnlich geht es mir mit grün. Es ist zwar die Farbe der Hoffnung, aber ich finde grün nicht gerade beruhigend oder Stimmungsaufhellen. Es macht mich eher verrückt und bringt mich sogar zum ausrasten.

Farbpsychologie ist doch ein seit langem allgemein anerkanntes Feld. Natürlich haben bestimmte Farben eine gewisse Wirkung auf einen Durchschnittsmenschen. Wobei es allerdings in der Farbwahrnehmung so gravierende Unterschiede von Mensch zu Mensch gibt, dass man keine verallgemeinernden Aussagen treffen kann.

Rot ist also bei weitem nicht für jeden Menschen eine Signalfarbe. Selbst wenn man rot-grün-blinde Personen ausnimmt. Auf mich wirkt rot allerdings tatsächlich aggressiv, es versetzt mich in Alarmbereitschaft.

Es ist zum Beispiel auch so, dass die Farbe Gelb in größeren Mengen viele Menschen aggressiv und reizbar macht - ich persönlich fühle mich aber in gelb eingerichteten Räumen sehr wohl und habe sogar einen gelben Wohnzimmerteppich, weil ich die Farbe mit Sommer und Sonne verbinde. Meine gelbe Farbe ist auch immer als erstes leer.

Dagegen wirken rein weiße Räume auf viele Menschen angenehm neutral, auf mich aber steril und kalt. Deswegen würde ich meine Wände auch nie rein weiß streichen, sondern eher ein warmes Weiß nehmen, also eine Farbnuance, deren Unterschied man bewusst kaum wahrnimmt, aber die halt insgesamt wärmer wirkt.

Kühle Farben wie blau oder violett mag ich zwar gern betrachten, fände sie aber als Hauptthema einer Zimmereinrichtung für mich persönlich ungeeignet. In den Farben fände ich eher einzelne Accessoires schön, wie einen Polsterbezug oder eine Gardine, nur eben nicht gleich der ganze Raum. Das liegt eben daran, dass diese Farben Assoziationen von Kälte hervorrufen, und man möchte im eigenen Wohnzimmer nicht innerlich frösteln.

Grün dagegen finde ich sehr schön und hätte auch nichts gegen ein komplett grün eingerichtetes Zimmer, das stelle ich mir sehr schön entspannend vor. Allerdings harmoniert grün meiner Meinung nach nicht so gut mit anderen Farben. Aber grün ist ja auch allgemein als Meditationsfarbe anerkannt, grün entspannt die Menschen, und da unterscheide ich mich in meiner persönlichen Wahrnehmung offensichtlich nicht vom Durchschnitt.

Für mich sind wohl vor allem grelle, also sehr leuchtende, intensive Farben Warn- oder Signalfarben, das muss also nicht zwingend ein Rotton sein, der mich vor Gefahr warnt. Im Gegenteil, ich finde sogar, dass Rot eine sehr angenehme, beruhigende Wirkung haben kann, jedenfalls dann, wenn es eher ein dunkles Rot ist. Nicht ohne Grund sagt man wohl auch, dass Rot eine anregende Farbe sei. Jedenfalls fühle ich mich in einer Umgebung, die hauptsächlich rot ist, nicht grundlegend unwohl, sofern es sich bei diesem Rot eben nicht um ein grelles Rot handelt.

Ich erinnere mich nun daran, dass man eine Zeit lang wohl der Annahme war, dass Grün beruhigend wirke und deshalb waren auch angeblich die Klassenzimmer gern in einem Lindgrün gestrichen. Ich fand diese Farbe allerdings total schrecklich und habe mich dort auch alles andere als wohl gefühlt, wohl, weil ich als Kind nicht gerade wenig Zeit in Krankenhäusern verbracht habe und mich ein Grün immer an die OP-Bekleidung der Chirurgen und OP-Schwestern erinnert hat. Auf mich hat Grün also alles andere als beruhigend wirken können, das ist eigentlich ganz logisch. Immerhin habe ich mit dieser Farbe etwas anderes verknüpft als ruhige Natur, wobei ich davon ausgehe, dass eben sie es sein sollte, die man eigentlich mit einem grünen Farbton verbindet, weswegen vermutlich auch die Annahme bestand und verbreitet war, dass Grün eine beruhigende Wirkung haben soll.

Vermutlich ist also ein Großteil dieser Wahrnehmung von Farben eher etwas Erlerntes, jedenfalls könnte ich mir das gut vorstellen, seit ich den Zusammenhang zwischen meiner Abneigung für grüne Farbtöne und meiner Kindheit in den OP-Sälen erkannt habe. Sicherlich verbindet man Farben grundsätzlich mit irgendetwas und schreibt ihnen insofern dann auch eine bestimmte Wirkung auf die eigene Stimmung, vielleicht sogar die eigene Psyche zu. Allerdings gehe ich aber stark davon aus, dass diese Verknüpfungen ganz unterschiedlich sind und jeder Mensch da eine andere Wahrnehmung haben dürfte. Vielleicht ist es ja wirklich so, dass viele Menschen bei einem Blauton an Wasser denken, vielleicht auch tatsächlich an Meerwasser und somit eher an etwas Kühles. Andere Menschen werden aber möglicherweise bei einem Blauton an den Himmel denken, den man hauptsächlich bei warmem Wetter in einem entsprechenden Farbton zu sehen bekommt und Blau deshalb eben nicht mit Kälte oder Kühle verbinden.

Deshalb denke ich, dass Farben wohl sicherlich beeinflussen können, das sollte mittlerweile schon einige Male unter Beweis gestellt worden sein und ich denke, dass auch jeder von uns bei sich selbst eine entsprechende Beobachtung machen konnte. Dennoch denke ich aber, dass eben nicht jede Farbe auf jeden Menschen gleich wirkt und bei jedem dieselben Assoziationen hervorruft.

Meiner Meinung nach können Farbtöne sehr wohl beeinflussen. Es geht ja genauso mit Licht. Solarium zB. ist nachweislich sehr gut für Depressionen oder Verstimmungen, zudem gibt es verschiedenste Arten von Lichttherapien. Ich werde in meiner neuen Wohnung auf jeden Fall frische helle Farben verwenden, da ich finde dass diese mehr gute Laune verbreiten als dunklere Farben. Wahrscheinlich ist dies aber auch ein wenig Geschmackssache und charakterabhängig.

Ja, Farben beeinflussen mich auf jeden Fall. Ich habe auch mal gesehen, dass bei einem Versuch zwei gleich guten Schülern Aufgaben gegeben wurden, die sie lösen mussten. Die Aufgabenblätter des einen waren in einer roten Mappe, de des anderen in einer blauen. Und tatsächlich hat der mit der roten Mappe mehr Fehler gemacht, weil er durch die rote Farbe gestresst wurde. Mein Zimmer hat eine grüne Tapete, das wirkt sehr beruhigend auf mich. Aber ich glaube, wenn man eine öffentliche Toilette benutzt, bei der die Wände weiß gestrichen sind, kommt es einem sauberer vor, als bei braun gestrichenen Wänden. Also ich denke Farben beeinflussen uns schon sehr stark im Alltag.